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Aus dem Wigwam – Kosmogonie der Irokesen

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol

Kosmogonie der Irokesen

ie Irokesen erzählen, dass es früher zwei Erden, eine obere und eine untere, gab und dass die erstere von menschenähnlichen Geschöpfen, die andere aber von im Wasser lebenden Ungeheuern bewohnt gewesen sei. Ehe die Menschen zu der Unterwelt kamen, musste ihnen eine Göttin vorausgehen, um dort alles wohnlich für sie einzurichten.

Diese Göttin ließ sich auf dem Rücken einer Schildkröte nieder und gebar dort Zwillinge, wonach sich die Schildkröte in einen Erdteil ausdehnte, welchen die Quandaga Aonao oder Insel nannten. Kurz darauf starb die Mutter. Das eine der Kinder hieß Jnigohatea oder der böse Geist und das andere Inigorio oder der gute Geist.

Das Erste, was Inigorio tat, war, dass er die Sonne schuf, und zwar aus dem Kopf seiner Mutter. Aus den anderen Teilen ihres Körpers machte er den Mond und die Sterne. Das Licht derselben trieb die Ungeheuer in die Tiefe des Wassers. Danach schuf er die Ebenen, Wälder und Flüsse und füllte sie mit Tieren. Auch machte er aus Erde einen Mann und eine Frau und hauchte ihnen Leben ein.

Inzwischen schuf der böse Geist Berge, Wasserfälle, Moräste und andere Hindernisse sowie Schlangen, Affen und anderes dem Menschen lästiges Getier. Auch versuchte er die Landtiere im Erdboden zu verstecken, damit die Menschen verhungern sollten, sodass sich der gute Geist zuletzt veranlasst sah, seinem Bruder den Krieg zu erklären. Das Gefecht dauerte zwei Tage; der eine focht mit Hirschhörnern und der andere mit den Wurzeln der Schwertlilie.

Inigorio blieb Sieger; sein Bruder flüchtete sich in einen Abgrund und lebt dort als Kluneolux oder Teufel.

Späterhin zog sich der gute Geist wieder von der Erde zurück.

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