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Nach Amerika! – Erster Band – 8.2

Friedrich Gerstäcker
Nach Amerika!
Erster Band
Leipzig, Berlin, 1855

Der Tanz im Roten Drachen

Teil 2

»Nanu?«, sagte aber Kellmann erstaunt, »was ist das für eine Wirtschaft heute Abend? Schollfeld läuft fort, Lobsich hat sich gar nicht sehen lassen, und Sie wollen jetzt auch Fersengeld geben? Wo bleibt denn da heute Abend unser Solo? Wir können doch nicht wie die Pferde zu Bett gehen, ohne unsere Partie gespielt zu haben?«

»Mir ist heute nicht wie spielen«, sagte der Aktuar, langsam mit dem Kopf schüttelnd, »ich habe auch Kopfschmerzen. An der frischen Luft wird mir wohl besser werden.«

»Fort dürfen Sie aber noch nicht«, sagte Kellmann, indem er sein Bier austrank und ebenfalls aufstand. »Da wollen wir lieber einmal unten im Garten auf und ab gehen.«

Der Aktuar zögerte einen Augenblick, dann aber legte er schweigend seinen Arm in den Kellmanns und beide Freunde gingen zusammen die Treppe hinunter.

Es war indessen vollkommen dunkel geworden. Die Leute hatten sich, des feuchten Abends, wie des im Saal wogenden Tanzes wegen, meist alle aus dem Garten hinaus und in die mehr geschützten Räume der Gebäude gezogen. Nur hier und da saß noch irgendein kosendes Pärchen in einer Laube oder schwärmte auch wohl auf dem Vorbau des Gartens zu dem gerade über dem nebelgefüllten Tal nun aufzeigenden Vollmond hinüber, dessen große rohe Scheibe sich glühend aus den Bergen hob und das weite, taublitzende Tal überschaute.

Kellmann ging ruhig neben dem still vor sich niederschauenden Freund her, bis sie den breiten Fußweg der schönen ebenen Chaussee erreichten und eine kleine Strecke derselben hinauf gewandert waren. Dann aber blieb er, diesen zurückhaltend, plötzlich stehen, und sagte mit freundlichem, herzlichen Ton: »Aber lieber Ledermann, Sie dürfen sich Ihrem Schmerz um das Kind nicht so ganz und rücksichtslos hingeben. Lieber Gott, ich begreife, dass es ein schwerer, recht schwerer Verlust ist, aber Gott hat es gegeben und Gott hat es genommen. Wer weiß, ob dem kleinen lieben Wesen dadurch nicht vielleicht ein recht trübes und schmerzliches Dasein erspart wurde.«

»Es ist nicht das Kind, Kellmann«, sagte aber der Aktuar, leise mit dem Kopf schüttelnd, »nicht der Tod meiner kleinen Adele nagt mir jetzt am Herzen, obwohl der da oben weiß, wie weh er mir getan hat – nein, ich halte ihn sogar unter den jetzigen Verhältnissen, in denen ich lebe, für ein Glück. Und es ist furchtbar , dass ich gezwungen bin, so etwas von dem Tod meines eigenen, einzigen Kindes zu sagen.«

»Aber was, um Gottes Willen, haben Sie denn?«, rief Kellmann, verwundert vor ihm stehen bleibend und ihn anschauend. »Irgendetwas ist vorgefallen, aber was? Etwa wieder zu Hause der alte wunde Fleck?«

Ledermann nickte finster und schweigend mit dem Kopf.

»Aber was will sie denn eigentlich«, rief Kellmann finster, die Brauen zusammen und seinen Arm aus dem des Freundes ziehend, um besser gestikulieren zu können. »Wetter noch einmal, Ledermann, Sie hätten da schon lange ernst und entschieden auftreten sollen. Die Sache ist jetzt schon viel zu weit eingerissen, und die Frau bringt sie, wenn das so weiter geht, wahrhaftig noch unter die Erde.«

»Ernst und entschieden auftreten? Lieber Gott«, stöhnte der Aktuar kopfschüttelnd. »Soll ich mir denn die letzte leiseste Hoffnung auf einen nur möglichen Hausfrieden selber mutwillig vernichten? Sie haben gut reden. Ihr Geschäft ist in Ihrer eigenen Wohnung, und Ihre Erholung gestattet Ihnen, die außerhalb desselben zu suchen. Ich aber sitze und schwitze den ganzen lieben ausgeschlagenen Tag in dem verwünschten Büro, und komme ich dann abends zu Hause und sehne mich nach einer halbstündigen gemütlichen Ruhe, so beginnt die Frau, und wenn sie eine Ursache aus der Luft greifen sollte, mir das Leben zur Hölle zu machen. Lieber Gott, es fiele mir ja gar nicht ein, abends in ein Wirtshaus zu gehen, wenn ich Frieden daheim hätte. Es gibt vielleicht wenig Menschen in der Welt, die sich so nach einem stillen, häuslichen Leben sehnen, wie gerade ich, und keinen, Kellmann, keinen weiter, dem es so verbittert, so gänzlich aus dem Fenster geworfen wird, jeden Abend wieder von Frischem, wie gerade mir.«

»Aber was ist denn nur vorgefallen?«

»Das Ganze ist mit wenig Worten erzählt«, sagte der Aktuar nach kurzer Überlegung entschlossen, »und Sie sollen mir raten, wie ich imstande bin, mich einem Zustand zu entziehen, der mir unerträglich wird. Sie haben gehört, dass ich von einem entfernten Verwandten sechshundert Taler geerbt habe, die ich in den nächsten Wochen ausgezahlt bekomme. Das Vernünftigste nun wäre, das Geld in irgendeinem sicheren Staatspapier oder in guten Aktien anzulegen und mit den wenigen, aber gewissen Zinsen mein überdies ärmliches Gehalt zu erhöhen – ich habe fünfhundert Taler jährlich und weiß bei Gott oft nicht, wie ich auskommen soll.«

»Nun gut, das ist ja alles so schön und glatt, wie es nur sein kann.«

»Jawohl, aber meine Frau besteht darauf, das Kapital ihrem Bruder geben zu wollen, der ein Geschäft hat und mir fünf Prozent verspricht.«

»Ih nun, wenn es da sicher angelegt ist – fünf Prozent wäre aller Ehren wert.«

»Aber es ist nicht sicher angelegt. Der Bursche ist ein liederlicher, leichtsinniger Mensch, der schon einmal Bankrott gemacht hat und wie ich ziemlich guten Grund habe, zu vermuten, an der Grenze eines zweiten steht.«

»Ahem«, sagte Kellmann nachdenkend.

»Gebe ich ihm das Geld«, fuhr der Aktuar fort, »so ist es über Jahr und Tag, so sicher wie dort drüben der Mond aufgeht, verloren, und gebe ich es ihm nicht, so weiß ich, dass mir die Frau zu Hause den eigenen Herd zur Hölle macht.«

»Aber Donnerwetter, Ledermann, nehmen Sie mir das nicht übel«, sagte Kellmann stehen bleibend, »da würde ich denn doch einmal einen Trumpf darauf setzen und mein Recht als Mann und Herr im Haus wahren. Nur durch Ihr ewiges Nachgeben haben Sie die Geschichte schon so in Grund hinein verdorben.«

»Aber was soll ich tun?«, rief der Aktuar verzweifelnd, »mit Worten kann ich nicht gegen sie anstreiten, nicht sechs Männer könnten das. In Ruhe und Güte ist nichts anzufangen mit ihr, und schlagen darf und will ich sie ebenfalls nicht.«

»So lassen Sie sich scheiden, zum Wetter noch einmal;« rief Kellmann, »lieber doch eine trockene Brotrinde kauen, als mit solchem Drachen das ganze Leben, eine ganze Existenz, mühselig und qualvoll hinzuschleppen.«

»Heute Abend zum ersten Mal«, sagte der Aktuar seufzend, »habe ich ihr selber damit gedroht. Ich habe ihr vorgehalten, dass sie sich mit mir nicht glücklich fühlen könne, weil sie fortwährend und ohne auch nur einen einzigen Tag Frieden zu gestatten, zanke, und das Beste sein würde, wir ließen uns, einem Leben zu entgehen, das auf die Länge der Zeit doch nicht durchgeführt werden könne, gerichtlich scheiden.«

»Nun? Und was hat sie darauf erwidert?«

»Ich bin fortgelaufen«, sagte der Aktuar, seufzend den Kopf von dem Freund abwendend, »denn sie wurde … sie wurde so heftig und betrug sich … betrug sich so unvernünftig, dass ich mich vor den Nachbarn schämte und lieber Hut und Stock nahm, den Frieden wieder, wie schon so oft, auswärts zu suchen.«

»Also sie verweigert eine Scheidung?«

»Sie schwor, sie wolle mir die Augen auskratzen, wenn ich noch einmal ein derartiges Wort erwähne, zerbrach dann in ihrer Wut Gott weiß was alles, und ich glaube, sie bekam danach Krämpfe – ihr altes Leiden. Erst hatte ich gehofft, der Tod des Kindes würde sie milder stimmen, aber nein, und wenn mich etwas über den Verlust des kleinen lieben Wesens trösten könnte, so ist es gerade der Gedanke, es dem bösen Beispiel, das ihm die eigene Mutter täglich gab, entrissen zu sehen – was hätte zuletzt aus ihr werden sollen, als eben eine solche Frau.«

»Und so ist gar keine Hoffnung, mit Güte durchzukommen?«

Der Aktuar schüttelte schweigend mit dem Kopf.

»Hm, das ist eine verfluchte Geschichte«, sagte Kellmann, »da – da weiß ich wahrhaftig auch nicht, was ich raten soll. Das Geld vertraute ich aber – wenn die Sache so steht – meinem Schwager auch nicht an, soviel ist sicher. Sie sind das sich selber und Ihrer eigenen Existenz schuldig.«

Der Aktuar seufzte tief auf und die beiden Männer gingen wieder eine Zeitlang, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, nebeneinander hin. Sie waren indessen die Straße ein Stück hinauf- und wieder zurückgegangen und blieben nun mehrere Minuten nicht weit von dem Eingang des Gartens stehen, den Rücken diesem und ihr Gesicht dem sich gerade über die Berge hebenden Mond zugewandt, als ein junges Mädchen, noch ein Kind fast und augenscheinlich auf der Wanderung, ganz allein mit einem kleinen Bündel in der linken Hand und einem großen dunklen Tuch über dem rechten Arm, die Straße herunter kam und ziemlich dicht an ihnen vorüberging. So viel sie im Mondlicht erkennen konnten, war sie nur ärmlich gekleidet und auch wohl ermüdet von einem vielleicht langen Marsch, denn sie blieb zweimal stehen und trocknete sich dabei den Schweiß von der Stirn.

Das zweite Mal, als sie Halt machte, geschah das fast dicht vor den beiden, hier im Schatten eines Holunderbusches stehenden Männern, die sie anfangs gar nicht bemerkte. Sie schien den Tönen zu lauschen, die aus dem etwa zweihundert Schritt davon gelegenen hellerleuchteten Gartenhaus wild und lustig heraustönten.

»Fröhliche Menschen«, flüsterte sie dabei, »glückliche!« Wie sie aber den Kopf dem Licht zuwandte, fiel ihr Blick auch auf die beiden dunklen Schatten unter der Mauer. Wie unwillkürlich fuhr sie zurück; dabei glitt ihr das Bündel aus der Hand und fiel zu Boden.

»Wir tun dir nichts, Kind«, sagte Kellmann, der die Bewegung gesehen hatte, gutmütig. »Wo willst du denn noch so spät hin?«

»Nach Heilingen«, antwortete das fremde Mädchen, ihr Bündel wieder aufnehmend. »Ist es noch weit bis dorthin?«

»Eine halbe Stunde etwa, wenn du rüstig zugingst; aber du scheinst müde zu sein und wirst wohl länger brauchen.«

»Ich komme von weit her«, sagte die Fremde, aber sie zögerte dabei. Es war, als ob sie noch nach irgendetwas fragen oder um etwas bitten wolle und sich auch wieder scheue, es zu tun.

»Du bist wohl hungrig, Kind?«, fragte sie Kellmann, dessen gutes Herz ihr zu helfen drängte, wo das in seinen Kräften stand. »Sage es geradeheraus; und wenn du kein Geld hast, macht das nichts, ich schaffe dir was.«

Das Mädchen schwieg und drehte seufzend den Kopf ab. Kellmann, dem richtigen Prinzip der Gastlichkeit und Menschenliebe treu, nicht viel zu fragen, erst, wo man gern gibt, sagte ihr, sich einen Augenblick auf die kleine Bank am Tor zu setzen. er werde ihr einen Imbiss holen – sie könne dann Heilingen bald erreichen. Ohne erst eine Antwort abzuwarten, ging er darauf rasch ins Haus. Das Mädchen zögerte noch einen Augenblick und folgte dann, augenscheinlich zum Tode ermüdet, der freundlichen Einladung.

»Du kommst von weit her?«, fragte der Aktuar endlich, der neben ihr stehen geblieben, anfangs aber noch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, viel auf die Fremde zu achten.

»Von Erfurt.«

»Von Erfurt? Hm – das ist eine lange Strecke; zu Fuß den ganzen Weg?«

»Ja.«

»Und willst in Heilingen bleiben?«

»Ich weiß es noch nicht.«

»Hast du Verwandte dort?«

»Einen Bruder.«

»Hast du denn einen Pass bei dir?«

»Ja«, sagte das Mädchen und holte, mit einem scheuen Blick auf den Frager, ihr kleines Bündel vor, das sie Miene machte, aufzuknüpfen.

Der Aktuar aber, der die Bewegung verstehen mochte, sagte rasch: »Nein, nein – lass nur sein – ich will ihn nicht sehen – ich fragte nur deinethalben, damit du hier in der Stadt in keine Verlegenheit kämst. Da ist auch Freund Kellmann schon mit dem Essen – nun lass es dir schmecken.«

»Da«, sagte der kleine Kürschner, der schnellen Schrittes mit einem großen gestrichenen Weißbrot und einem hohen Glas Milch herankam und es der Fremden reichte, »das wird dir gut tun.«

Das junge Mädchen nahm das Glas mit schüchternem Dank an und trank – erst ein wenig, dann aber herzhafter – sie mochte wohl recht durstig gewesen sein. Wie sie fertig war, setzte sie das Glas auf die Bank zurück und nahm ihr Bündel wieder auf.

»Ich danke Ihnen auch noch viel tausend Mal«, sagte sie dabei mit weicher, ergriffener Stimme, »ich hatte seit heute Morgen nichts gegessen und war recht matt geworden.«

»Armes Kind«, sagte Kellmann mitleidig, »aber hast du denn schon einen Platz in der Stadt, wo du übernachtest?«

»Ja«, sagte die Kleine, »ich denke so – können Sie mir aber wohl noch sagen, ob das Haus des reichen Herrn Dollinger nahe am Tor ist oder weit in der Stadt drin?«

»Dollingers Haus? Oh, nicht so weit in der Stadt drin – aber was willst du dort?«

»Mein Bruder ist in Herrn Dollingers Geschäft. Wohnen auch die Leute bei ihm im Haus?«

»Nicht dass ich wüsste«, sagte Kellmann.

»Aber man kann es doch dort erfahren, wo sie wohnen?«

»Gewiss – gleich unten im Haus bei dem Hausmann. Frage nur nach der Poststraße, wenn du ans Tor kommst.«

»Gute Nacht, Ihr Herren, und nochmals schönsten Dank – Gott mag es Ihnen vergelten.«

»Gute Nacht Kind, guten Weg«, sagte Kellmann, »aber wie heißt denn dein Bruder?«

»Franz Loßenwerder«, sagte das Mädchen und ging langsam die Straße hinab.

»Oh, du mein Gott«, rief der Aktuar leise und erschreckt vor sich hin, wie er den Namen hörte, »das ist ja schrecklich.«

»Du lieber Gott, das arme Ding muss von dem Schicksal des Bruders gar nichts wissen«, seufzte auch Kellmann, »und wenn sie das jetzt heute Abend erfährt, oh, wo wird sie nur die Nacht bleiben?«

»Armes, armes Kind«, sagte der Aktuar, »und selbst ohne Geld in der fremden Stadt.«

»Ich gebe ihr etwas«, rief Kellmann, rasch entschlossen, und eilte He! Pst! rufend die Straße hinab dem Mädchen nach, das stehen blieb und nach Bündel und Tuch fühlte, als sie den Ruf hörte, weil sie glaubte, dass sie vielleicht etwas vergessen hätte.

»Liebes Kind«, stotterte aber Kellmann verlegen, als er sie eingeholt, denn er konnte es nicht übers Herz bringen, ihr die Wahrheit zu sagen. »Ich … ich kenne deinen Bruder, aber er ist jetzt nicht in Heilingen … Du … du wirst es morgen schon hören, und im Dollingerschen Haus können sie dir auch heute nichts weiter sagen. Es ist sogar sehr die Frage, ob der Mann unten im Haus noch auf ist. Gleich wenn du durch das Tor hineinkommst, das dritte Haus an der rechten Seite, vor dem die beiden Laternen stecken, ist ein Gasthaus – ein gutes anständiges Haus, wo sie dir Quartier geben werden. Da, gib ihnen diese Karte, der Wirt kennt mich, und sage ihm nur, ich hätte dich hingeschickt.«

»Aber bester Herr«, sagte das Mädchen bestürzt, als ihr der gutmütige Kürschnermeister mit der Karte zwei große Stücken Geld – es waren zwei Taler – in die Hand drückte, »ich weiß gar nicht …«

Kellmann ließ sie aber gar nicht zu Worte kommen. »Schon gut – schon gut«, rief er, drehte sich um und kehrte, das Mädchen allein auf der Straße zurücklassend, ebenso rasch zu dem Platz zurück, wo der Aktuar noch seiner harrend stand.

»Haben Sie es ihr gesagt?«, fragte dieser ihn.

»Nein – um Gottes Willen nein; das mögen andere tun, ich könnte es nicht.«

»Aber was soll jetzt aus ihr werden?«

»Ich werde mich im Löwen schon nach ihr erkundigen«, sagte Kellmann nach kurzer Überlegung, »und wenn es ein ordentliches Mädchen ist, habe ich Bekannte genug hier in der Stadt, ihr einen Dienst zu verschaffen. Aber wie ist es denn mit der Loßenwerderschen oder Dollingerschen Geschichte geworden? Ist denn noch etwas von dem gestohlenen Gut zu Tage gekommen? Man hört keine Sterbenssilbe mehr darüber.«

»Nichts – gar nichts weiter«, sagte der Aktuar; »im Gegenteil hat der arme Teufel von Loßenwerder ein kleines Tagebuch geführt, was sich unter den konfiszierten oder mit Beschlag belegten Sachen fand, und worin er jeden bis dahin eingenommenen Groschen sorgfältig und ordentlich, mit seinen höchst bescheidenen Ausgaben, notiert hatte. Das aber als gültig angenommen – und wir haben nicht die geringste Ursache, es zu bezweifeln, da es fast zwölf Jahre zurückführt – wäre im Gegenteil der Beweis geliefert, dass die aufgefundenen zweihundert Taler mühsam und redlich gespartes Geld gewesen wären.«

»Und kein anderer Beweis hat sich gegen ihn herausgestellt?«

»Keiner, als dass er im Haus war und sich auffällig heimlich daraus entfernt hat; aber auch selbst das findet nach den Akten eine wahrscheinliche, wenn auch etwas wunderliche Erklärung. Nach einer Zahl vieler höchst mittelmäßiger, oft aber auch ziemlich guter Gedichte, in denen sich besonders viel Gemüt ausspricht, scheint der arme verwachsene und hilflose Mensch eine Art von Liebe – ich kann es nicht anders nennen – gegen Dollingers jüngste Tochter und Henkels Braut in seinem unschönen Körper mit herumgetragen, und nur, seinen Standpunkt gar wohl erkennend, den einzelnen, in seinem Pult verschlossenen Blättern anvertraut zu haben – doch das unter uns. Diese unglückselige und hoffnungslose Neigung kann ihn möglicherweise dazu getrieben haben, dem jungen Mädchen zu ihrem Geburtstag einen Blumenstock zu schenken. Er hat sogar ein Gedicht geschrieben, was den Punkt berührt, und worin er sich glücklich fühlt, dass sie eine Blume pflegen könnte, die er gezogen habe, wenn sie auch nicht wüsste, von wem sie käme. Dass er unter solchen Umständen nicht wollte, im Haus gesehen zu werden, lässt sich denken, und ein Diebstahl in ihrem eigenen Zimmer verliert, diesen Tatsachen gegenüber, an Wahrscheinlichkeit, wenn er auch nicht eben zu einer Unmöglichkeit gehörte. Das Menschenherz ist schwach, und mancher schon ist geringerer Verführung erlegen.«

»Hm, hm, hm«, sagte Kellmann vor sich hin, »das ist ja eine rechte, rechte böse Geschichte, und der arme Teufel da am Ende ganz und gar unschuldig in sein Verderben gesprungen.«

»Ja, und eine Sache, die mir selber schon manche schlaflose Nacht gemacht hat«, sagte der Aktuar, »denn ich kann den Gedanken nicht los werden, welchen Anteil ich selber daran gehabt, den Unglücklichen dahin zu treiben, obwohl ich eben nicht mehr als meine Pflicht getan habe und an einen solchen verzweifelten Schritt nicht denken konnte. War er unschuldig, hätte sich das ja bald in der Untersuchung herausgestellt.«

»Ja, und die Untersuchung rechnet Ihr Herrn vom Gericht eben für nichts«, sagte Kellmann finster, »aber wenn das sein erspartes, und Gott weiß dann, wie mühsam erspartes Geld war, wird es doch auch seinen Erben nicht können vorenthalten werden.«

»Die Untersuchung ist noch nicht ganz geschlossen«, sagte der Aktuar, »aber ich glaube auch nicht, dass irgendjemand anders einen Anspruch darauf wird geltend machen können. Diese Schwester erwähnte er mehrmals in seinen Notizen, und hat sie auch dann und wann unterstützt, das Geld wird ihr später allerdings zugesprochen werden.«

»Und keine Spur ist sonst aufgefunden von dem möglichen, von dem wirklichen Dieb?«

»Keine – die Dienstboten sind alle mehrmals scharf inquiriert und auf das Genauste die ganze Zeit beobachtet, zu sehen, ob einer von ihnen vielleicht größere Ausgaben als gewöhnlich mache oder sich durch irgendetwas anderes verraten würde; ja die Leute haben untereinander fast ebenso scharfe Wacht gehalten, den Verdacht von sich abzuwälzen und den Schuldigen aufzufinden, aber es hat sich bis jetzt nicht das Geringste herausstellen wollen. Mit Geld ist das eine böse Sache, und wenn der Dieb die Juwelen nur vorsichtig ein paar Jahre an sich hält und dann vielleicht noch gar außer Landes schafft, wer soll ihn da aufspüren? Allwissend sind wir auch nicht.«

»Das weiß Gott«, sagte Kellmann , »wie damals mit der Pelzdecke, die mir jemand von der Ladentür weggestohlen hatte und die ich zwei Jahre später ganz gemütlich im Polizeibüro beim Polizeidirektor selber in der Stube wiederfand; da hört denn doch alles auf. Aber mir ist wahrhaftig jetzt nicht wie spaßen zumute; der Anblick des armen Mädchens hat einen wehmütigen Eindruck auf mich gemacht. Lieber Himmel, was es doch für Elend auf der Welt gibt, und still und bewusstlos gehen wir meist daran vorüber.«

»Und die Musik da drinnen, während das arme Kind dort allein und freundlos seine Straße geht, und trotzdem jetzt noch glücklich ist gegen den Augenblick, wo es das Furchtbare doch erfahren muss. Mich leidet es heute nicht länger hier draußen, Kellmann«, brach er kurz ab, »ich mag die Tanzmusik nicht hören. Wollen wir zurück in die Stadt gehen? Es ist überdies schon spät.«

»Ich habe nichts dagegen«, sagte Kellmann, tief aufseufzend, »mir ist der Abend heute auch verdorben, aber wir wollen Schollfeld erst abrufen.«

»Da drin ist wohl eine Prügelei?«, sagte da Ledermann, als aus dem Haus wilder Lärm zu ihnen heraus tönte.

»Das wäre früh«, meinte Kellmann, »die kommt gewöhnlich sonst erst später oder ganz zum Schluss. Es ist doch sonderbar, dass ein deutscher Tanz nie ohne eine Schlägerei enden kann. Es scheint auch ungefähr dasselbe, wie der Kotillon bei einem Ball, nur dass sich die jungen Mädchen nicht dabei beteiligen – höchstens verheiratete Frauen, ihre Eheherren zu schützen und die Verwirrung womöglich noch größer zu machen – hallo, aber das kommt hier heraus.«

»Sie werden jemanden hinauswerfen«, sagte der Aktuar ruhig, »lassen Sie uns an die Seite treten, dass wir nicht in das Gewirr geraten.«

Der Aktuar hatte allerdings recht, denn unter dem Lachen, Schreien und Jubeln der Menge, durch das einzelne wilde Flüche einer, ihnen keineswegs unbekannten Stimme tönten, wälzte sich ein Haufen Menschen aus dem Saal heraus, in der Mitte einen Mann schleppend, der sich mit Händen und Füßen, wenn auch umsonst, gegen solche unwürdige Behandlung sträubte, und in dem die beiden Freunde sehr zu ihrem Erstaunen den Auswanderungsagenten Weigel erkannten.

»Lasst mich los!«, schrie dieser dabei, mit den wildesten, ungemessensten Flüchen und Schimpfreden. »Lasst mich los oder ich rufe die Polizei. Hilfe! Mörder! Feuer!«

»Brüll nur, mein Herzchen!« sagte aber der Verwalter von Hohleck, eine riesige breitschultrige Gestalt, der den machtlos dagegen Ankämpfenden wie in einer eisernen Klammer am Kragen gepackt hielt. »Dich könnten wir hier brauchen, die Leute heimlich beschwatzen, dass sie Hof und Dienst verlassen und nach Amerika liefen – ei, du Halunke, Du kommst mir einmal wieder vor die Fäuste.«

»Halt da – Hohmeier! Lasst ihn los!«, rief aber in diesem Augenblick eine andere, etwas schwer klingende Stimme, die dem also Gefährdeten zu Hilfe zu eilen schien, »der hier … Hohmeier … der hier ist mein Freund … mein ganz intimer Freund und den lass ich mir … Hohmeier, den lass ich mir nicht aus dem Haus werfen.«

Es war niemand anderes als der Wirt, Lobsich, selber, aber, wie es die Seeleute nennen, halb im Wind, mit schwerer Zunge und schon etwas taumelndem Gang, dass sich der Zustand, in dem er sich befand, nicht gut verkennen ließ. Er versuchte dabei den Agenten zu halten und aus den Händen derer, die ihn gefasst hatten, fortzuziehen.

Hohmeier, der Verwalter, schob ihn aber mit seinem linken Arm beiseite, als ob es ein Kind gewesen wäre, und sagte ruhig: »Geht zu Bett, Lobsich, das wäre Euch viel besser heute Abend, aber mischt Euch nicht in Sachen, die Euch nichts kümmern.«

»Nichts kümmern?«, rief aber der Wirt gereizt, indem er den Verwalter mit großen stieren Augen ansah, »nichts kümmern, Hohmeier? Oh, Hohmeier, wem gehört denn dies Haus, he? Nichts kümmern? Wem gehört denn der rote Drache, he, Hohmeier.«

Die Schar war indessen bis grade dorthin gekommen, wo Kellmann und der Aktuar standen und wo sie den Agenten zwischen zwei ziemlich nah zusammenwachsenden Akazienbäumen durchtragen wollten, als dieser, solche letzte Gelegenheit vielleicht benutzend, Arm und Beine auseinanderspreizte, dass sie ihn nicht hindurchbringen konnten, während er von Neuem sein Hilfe! Mörder! Feuer! aus voller Kehle schrie.

»Wenn ihm nur jemand die Beine ausheben wollte!«, sagte Herr Schollfeld, der ein höchst vergnügter Zeuge der Szene war, ohne jedoch seines schwächlichen Körpers wegen selber daran teilzunehmen, nun wohlmeinend. Ein paar Knechte vom Hof, die ihren Verwalter in seinem Richteramt unterstützten, ließen sich das auch nicht zweimal sagen. Der wütend, aber vergebens dagegen Antretende fand sich bald in der vollkommenen Gewalt der Leute, ohne imstande zu sein, auch nur den geringsten erfolgreichen Widerstand zu leisten.

»He, Hohmeier!«, schrie aber Lobsich, der sich indessen durch die im Garten stehenden Stühle und Tische wieder nach vorn gedrängt hatte, den Mann freizumachen, von dem er sich plötzlich einbildete, dass er sein Freund sei, »lasst mir den Menschen los, sag ich Euch, Hohmeier – Donnerwetter, ich will doch einmal sehen, wer hier in meinem eigenen Haus zu befehlen hat. Ihr oder ich – Hohmeier. Es ist mir doch was Unbedeutendes!« Er schien sich auch in der Tat den Leuten entgegenwerfen zu wollen. Im Vorspringen und das viele Getränk im Kopf, blieb er aber mit dem einen Fuß in einer dort stehenden Fußbank hängen und schlug der Länge lang in den Garten, während die Knechte den nun wütend um sich schlagenden Agenten rasch aufgriffen und lachend über des Wirtes Unfall aus der Gartentür auf die Straße warfen.

Ein furchtbarer Lärm entstand nun, die Leute jubelten, lachten, und erzählten sich untereinander, wie der Auswanderungsmann einen Schafknecht vom Gut hätte bereden wollen, als Schafmeister nach Amerika auszuwandern, und vom Verwalter dabei erwischt wäre. Der Auswanderungsmann stand vor dem Gartentor, schimpfte und wütete, bis einer der Knechte das Schloss wieder aufdrückte, hinaus und ihm nach wollte, und dann auf der Chaussee stehen blieb und hinter dem Davonlaufenden her fluchte und Steine hinter ihm drein warf.

Drinnen im Saal tönte die Musik, aber wieder rauschender als vorher, und die jungen Burschen durften die Zeit hier nicht länger im Garten versäumen. Während die aber wieder in den Saal drängten, Tänzerinnen zu bekommen, und Schollfeld von Kellmann angerufen war, mit ihnen zurück zur Stadt zu gehen, blieb Lobsich noch im Garten, an dessen Tür er trat und nach der Straße hinaus mit lauter und immer ärgerlicher werdender Stimme Weigels Namen schrie. Lobsich war jedenfalls stark angetrunken und wollte sehr wahrscheinlich den Mann zurückholen, um ihm nun ernstlich beizustehen und den Skandal noch einmal von Neuem zu beginnen.

Die drei Freunde hielten sich dabei im Schatten eines dichten Fliederbusches, von dem aufgeregten und nun doch nicht zurechnungsfähigen Menschen nicht bemerkt zu werden, dann unbelästigt den Garten zu verlassen, als Lobsichs Frau, die das Toben ihres Mannes wohl im Haus gehört hatte, von dort her und den Mittelweg herunter eilte. Ohne dass er sie bemerkte, kam sie auch bis dicht an ihn hinan.

Hier seinen Arm ergreifend sagte sie mit leiser, bittender Stimme: »Lobsich … Vater … komm sei vernünftig, lass das Schreien und Toben hier auf der Landstraße und geh zu Bett – tu es mir zuliebe, Lobsich, wenn ich dich darum bitte.«

»Lassmchfrieden«, stammelte aber der Betrunkene mit schwerer Zunge und versuchte, sie von sich abzuschütteln. »Lass mchfrieden, sag ich … Dnrrwttrrr … ich weiß … ich weiß, was ich ss … se tun habe …«

»Aber Lobsich, ich bitte dich um Gottes Willen«, flüsterte die Frau in Todesangst, »du machst dich und mich unglücklich. Wenn du dich nicht änderst – was soll daraus werden?«

»Lassmch … frieden«, stammelte aber der Mann, sie unwillig von sich abschüttelnd, aber er verließ den Torweg wenigstens und taumelte durch den Garten fort, seitwärts vom Haus ab »Weibervolk«, murmelte und fluchte er dabei, »Himmelsakkrments Weibervolk … Unsinn … violettblaues … ist mir doch … ist mir doch was Unbe … Unbedeutendes …« Er verschwand damit hinter den Büschen.

Die Frau aber blieb, den Ellbogen auf das Türschloss gestützt und das Gesicht in den Händen bergend, allein zurück, richtete sich aber rasch wieder auf, als sie Schritte auf sich zukommen hörte, und wollte zum Haus zurück.

»Frau Lobsich«, sagte Kellmann, der es war, gutmütig, ja fast herzlich, »macht denn das Lobsich jetzt öfter, dass er so über die Schnur haut?«

»Ach, Sie sind es, Herr Kellmann«, sagte die arme Frau beruhigt. »Lieber Gott, ich weiß meinem Herzen keinen Rat mehr, wenn er es so fort treibt. Wie soll das enden?«

»Aber ich habe Ihren Mann so doch noch in meinem Leben nicht gesehen«, sagte Kellmann verwundert.

»Ach ja«, seufzte die Frau, »es ist nicht das erste Mal, aber ich habe immer versucht, es so viel wie möglich zu verheimlichen. Es gibt gar solch ein böses Beispiel für die Leute. Es sind auch eigentlich nur einige Wochen erst, dass er so scharf zu trinken anfängt. Lieber Gott, im Kopf hat er früher schon manchmal eins gehabt, aber er artete doch nie aus. Jetzt jedoch geht der Spiritus mit ihm durch und er wird zum Tier. Ach, guter Herr Kellmann, wenn Sie einmal ein recht ernstes, aber doch freundliches Wort mit ihm sprechen wollten; auf Sie hält er etwas. Mir verspricht er es wohl auch«, setzte sie leiser hinzu, »aber er vergisst es immer nur zu rasch wieder.«

»Ich will mein Möglichstes mit ihm versuchen, Frau Lobsich«, sagte Kellmann freundlich – »aber«, setzte er rascher und leiser hinzu, »dort, glaube ich, kommt er schon wieder zurück. Es wird besser sein, wenn Sie versuchen, ihn heute Abend zu Bett zu bringen. Mit einem betrunkenen Menschen lässt sich nichts anfangen.«

»Na? Donnrrwttrrr«, stammelte aber in diesem Augenblick der Wirt, der auf seinem Zickzack-Kurs wieder zur Tür zurückkam, die Arme einstemmend einen, wenn auch vergebenen Versuch machte, mit gespreizten Beinen vor seiner Frau stehen zu bleiben. »Dnnrrrwttrrr«, wiederholte er, herüber und hinüber schwankend. »Was’s das vor Wirtschaft, he? Wo gehört die … gehört die Frau hin, he? … in die Hoftür mit fremden Kerlen schwatzen, he? … ist mir doch … ist mir doch was Unbe … Unbedeutendes.«

»Aber lieber Lobsich«, nahm hier der nun auch hinzugetretene Schollfeld das Wort, »sein Sie doch vernünftig und gehen Sie … «

»Hallo?«, rief aber der Wirt, sich halb zu dem Redner herumdrehend, in dessen hell vom Mond beschienenen Zügen er den Apotheker erkannte. »Sin’ wir auch hier? he? … Haben auch mit g’holfen mein besten Freund … mein besten Freund mit hinauszuwerfen – he? Sie … Sie Giftmischer, Sie … Sie … «

»Herr Lobsich!« rief Schollfeld ärgerlich, »Sie sind heute nicht zurechnungsfähig, sonst …«

»Was? Pillendreher will noch … will noch raiss … raiss’nieren … he?«, rief aber der gereizte Wirt und tat einen Schritt gegen den Mann an.

»Aber Lobsich, so bedenke doch um Gottes Willen, was du sprichst«, bat ihn die Frau, seinen Arm ergreifend. »Komm mit mir ins Haus – wir haben noch so viel zu tun.«

»Viel zu tun? … he? … habe keine Zeit mehr heut Abend … hickup«, stammelte aber der Mann gegen den Schluckauf ankämpfend, »muss noch … muss noch … hickup … muss noch Wein abziehn und … und Bier trinken … hickup … und … und hahahahaha … da ist … da ist ja die ganze Gesellschaft … ja wohl … hickup … jawohl, komme schon … komme schon meine Herrn … Lobsich ist immer da … ein verfluchter Kerl, der … der … hickup …der Lobsich … ist mir doch … ist mir doch was Unbedeutendes.« In einer unbestimmten Idee, dass ihn vom Haus aus jemand gerufen hätte, wobei er seine Umgebung ganz vergaß, taumelte er dem Saal wieder zu, wohin ihm die Frau ängstlich folgte. Sie musste ihn ja zurückhalten, dass er so seinen Gästen und Leuten nicht wieder unter die Augen kam.

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