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Perry Rhodan – WEGA – Band 1

Michael Marcus Thurner
Perry Rhodan
WEGA, Band 1 von 12
Im Licht der blauen Sonne

Science-Fiction, Heftroman, Hörbuch und E-Book, Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt, 19. März 2021, € 2,50, 68 Seiten, Titelbild: Dirk Schulz

Im Jahr 2059 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, welches dem Jahr 5646 unserer Zeitrechnung entspricht, weilen Perry Rhodan, Reginald Bull und Gucky auf Ferrol, der Heimatwelt der Ferronen im Wega-System.

Anlass sind die Feierlichkeiten zur offiziellen Einweihung des neuen Roten Palastes, dem Sitz des Regierungsoberhauptes, des Thort.

Perry Rhodan und die Terraner verbindet mit den Ferronen eine lange Freundschaft, gelangte Perry doch im Jahr 1975 AD erstmals nach Ferrol, als ihn die Lösung des Galaktischen Rätsels in die Zeitgruft unter dem Roten Palast führte.

Während aller Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Zeremonie gerichtet ist, kommt es im Bereich des blauen Riesensterns wie auch in der Nähe des 35. Planeten des Wega-Systems zu hyperphysikalischen Phänomenen, die eine Zerstörung des Raum-Zeit-Kontinuums befürchten lassen und anscheinend künstlichen Ursprungs sind.

Während zwei Objekte durch den Kontinuumriss beim Außenplaneten dringen, wird das All im gesamten Wega-System millionenfach perforiert. Milliarden fremder Raumkörper legen ein undurchdringliches energetisches Netz um das System der blauen Sonne.

Rhodan ergreift die Initiative und begibt sich mit Reginald Bull und Gucky auf eine Mission, in dem er einer Spur folgt, die von der verschollenen Superintelligenz ES gelegt wurde.

Michael Marcus Thurner, der auch die Exposés zur neuen Perry Rhodan–Miniserie WEGA erstellt, hat mit Im Licht der blauen Sonne einen furiosen Auftaktband geschrieben, den ich mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen quasi in einem Rutsch durchgelesen habe.

Nicht nur, dass die Handlung spannend geschildert wird, überschlagen sich doch die Ereignisse innerhalb kürzester Zeit. Sowohl die Ferronen als auch die terranische Delegation werden förmlich von den vielerorts auftauchenden Phänomenen und den damit verbundenen schrecklichen Szenarien überrollt.

Was den Roman weiterhin so besonders macht, ist die Fähigkeit Thurners, eine Brücke zu den Anfängen der Perry Rhodan–Serie zu schlagen und das Ganze mit viel nostalgischem Flair zu würzen, sodass man sich als Altleser, zu denen ich mich zählen kann, in bekanntem Terrain bewegt und in gewisser Weise zu Hause fühlt.

Der Spagat zwischen Alt und Neu ist Thurner vortrefflich gelungen, sodass auch jüngere Leser keine Probleme haben sollten, der Handlung zu folgen und diese zu genießen.

Mir haben die zahlreichen Details und Reminiszenzen an den Perry Rhodan der 60er-Jahre sowie die Anbindung an weitere klassische Zyklen sehr gut gefallen.

Explizit haben wir hier die Verweise auf Perry Rhodan–Band 14, Das Galaktische Rätsel oder den Zyklus Die Gänger des Netzes, der mit Band 1300 startete.

Die Frotzeleien zwischen Gucky und Bull werden genauso geschildert wie sie auch in der 3600 Jahre zurückliegenden Romanhandlung gang und gäbe waren. Hier mag man sich streiten, ob denn die Protagonisten keinem Reifeprozess in all den Jahrtausenden unterzogen waren. Sympathisch zu lesen ist das allemal.

Nichts ist ohne Bedeutung wie zum Beispiel auch der Name des Raumschiffs, mit dem Rhodan ins Wega-System geflogen ist, die MARCUS EVERSON; benannt nach dem gleichnamigen Mitglied der Raumstreitkräfte der Dritten Macht.

Und wer das homerische Gelächter von ES und seine kryptischen Hinweise vermisst hat, der wird hier ebenfalls bestens bedient.

Eine gute Idee ist im Übrigen, wie ich finde, den Roten Palast nicht nur als Regierungssitz, sondern auch als kulturellen Mittelpunkt und Heimat der schönen Künste zu etablieren. Eine wünschenswerte Verknüpfung von Politik und Kultur.

Am Ende des Romans bleiben viele Fragen offen, wie es sich nun einmal für einen Auftaktband gehört.

Wer sind die Maccani, die scheinbar über unbegrenzte Ressourcen verfügen, und wer der geheimnisvolle Herr, der im Hintergrund die Fäden zieht? Welche Ziele verfolgen die neuen Verwalter des Wega-Systems und wohin hat es Perry Rhodan und seine Gefährten verschlagen?

Mich jedenfalls hat Im Licht der blauen Sonne auf ganzer Linie überzeugt und sehr gut unterhalten.

(sb)