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Oberhessisches Sagenbuch Teil 87

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Molthüwel

Der Krämerkäth zu Eschenrod träumte es des Nachts dreimal hintereinander, sie sollte auf einen Platz in der Gemarkung gehen, wo man es auf den Riegeln nennt.

Dort werde sie an einem bestimmten Strauch etwas finden. Obwohl es Winter war, ging sie doch in einer mondhellen Nacht an den gewiesenen Platz, fand aber gar nichts, nur ein frischer Molthüwel (Erdhaufen, auch Maulwurfshaufen) ragte über die Eisdecke hervor. Ohne recht zu wissen, was sie eigentlich tat, nahm sie eine Handvoll Erde in die Schürze und warf sie, als sie heimkehrte, missmutig mit derselben in die Ofenecke. Am anderen Morgen, als sie sich anzog, schimmerte etwas darin. Sie schaute nach und fand zu ihrer großen Freude eine Handvoll große Taler da liegen.

Die Poilchesmühle zu Burkhards

Einem sechzehnjährigen Mädchen auf der Poilchesmühle zu Burkhards träumte es einmal, es sehe in der Kerselecke hinter dem Ofen Geld liegen und ein kleines graues Männchen darauf sitzen. Weil es sich sehr fürchtete, zog es die Decke über die Ohren und schlief weiter. Sein Ellervater aber, dem es morgens die Historie erzählte, hieß es in der nächsten Nacht achtpassen, ob das Gesicht wiederkäme, dann sollte es ihn anstoßen und aus dem Schlaf wecken. Es kam gerade so wieder, wie das erste Mal. Das Graumännchen saß auf dem Geld und winkte. Da gruselte es ihm noch viel mehr, dass es vor Angst nicht zu schweben (d. h. atmen), geschweige denn ein Wort zu sagen wagte. In der dritten Nacht sah das Männchen gar betrübt aus und verschwand mit Seufzen, als das furchtsame Mädchen auf nichts Acht hatte. Des Morgens beim Kehren der Stube aber fanden sich als Rest des Schatzes in jener Ecke neun nagelneue Kreuzer.

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