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X-MEN Band 8 – Blumen des Bösen

Jonathan Hickman, Tini Howard, Matteo Buffagni, Leinil Francis Yu
X-MEN Band 8
Blumen des Bösen
Inhalt: Alien-Pflanzen vs. Mutanten-Zombies (Alien Plants vs. Mutant Zombies, Empyre: X-Men 1), Feuer (Fire, X-Men 10)

Comic, Heft, Superhelden, Panini Comics, Stuttgart, 22. Dezember 2020, 68 Seiten, 5,99 Euro

Wanda Maximoff alias Scarlet Witch befindet sich auf der Insel Genosha und sucht nach einem Weg der Wiedergutmachung für ihre Tat, die einst fast einer Million Mutanten das Leben gekostet hat.

Auf Genosha befinden sich ebenfalls die Cotati, eine telepathisch begabte Alien-Pflanzen-Rasse. Die Cotati sammeln sich dort zum Angriff auf Wakanda, da sie das Metall Vibranium wollen, welches ausschließlich in Wakanda gefördert wird.

Außerdem starben auf Genosha insgesamt 16 Millionen Mutanten und die Toten sind nun als Zombies zurückgekehrt und machen Jagd auf die Cotati.

Da das Genosha-Portal streikt und sich Black Tom Cassidy darüber beklagt, dass er mit den Gärten auf Genosha überfordert sei, da jemand Lebensenergie aus den Pflanzen abziehe, geht ein Team unter der Leitung von Angel der Sache auf den Grund. Dabei sind Magik, Monet alias Penance alias Hollow, Magneto und Madrox alias Multiple Man.

Und zu guter Letzt erscheinen auch noch Hordeculture auf dem Plan.

Die Handlung des zweiten Heftes ist auf dem irdischen Mond angesiedelt, den die Cotati ebenfalls für sich beanspruchen. Eine zentrale Rolle spielt hier Gabriel Summers alias Vulcan, der Bruder von Scott Summers alias Cyclops.

Autor Jonathan Hickman hat sich dieses Mal beim Storytelling von Alien Plants vs. Mutant Zombies Unterstützung von Tini Howard geholt, die erst seit 2019 für Marvel schreibt. 2013 hatte Howard einen Talent-Wettbewerb von Top Cow Productions gewonnen und war danach mehrere Jahre für diesen Verlag tätig.

Zeichner Matteo Buffagni kennen wir bzw. seine Arbeiten bereits aus X-MEN Band 4.

Der vorliegende 8. X-MEN Band ist als Empyre–Ausgabe deklariert. Bei Panini ist Empyre als monatliche Heftreihe am 08.12.20 gestartet.

In Empyre vereinen die Helden der Erde wie die Avengers, die Fantastischen Vier und viele andere ihre Kräfte mit den Flotten der Kree und der Skrulls, die ebenfalls ihre Kriegsmaschinerie gebündelt haben, um gemeinsam die Vernichtungspläne der Cotati zu vereiteln.

Die Pflanzenrasse der Cotati hat ihren Ursprung auf dem Planeten Hala in der Großen Magellanischen Wolke, demselben Planeten, von dem auch die Kree stammen. In The Avengers #133 von 1975 treten sie erstmals in Erscheinung.

X-MEN Band 8 ist ein wüstes Sammelsurium an Charakteren, Alien-Rassen, lebenden, toten und wiedergeborenen Helden. Um die Zusammenhänge auch nur ansatzweise zu verstehen, muss man, wenn man nicht gerade ein Marvel-Alles-Leser und bereits seit Jahrzehnten dabei ist und dazu noch über ein phänomenales Gedächtnis verfügt, häufiger recherchieren, was zwar interessant, aber auch anstrengend sein kann, denn ein Lesefluss stellt sich so natürlich nicht ein und ebenso kein Lesegenuss.

Ich habe nach wie vor die Befürchtung, dass sich Hickman zu sehr verzettelt, zu viele Handlungsstränge aufgemacht hat und ständig neue hinzukommen.

Zumindest waren die Schauplätze in diesem Band übersichtlich – Genosha, der Inselstaat und ehemalige Mutantenheimat sowie der irdische Mond.

Wenn ich mir allerdings die Karte auf Seite 8 so betrachte, frage ich mich unwillkürlich, wie 16 Millionen Individuen auf dieser Insel Zuflucht gefunden haben?

Thomas Witzler meint auf der Redaktionsseite des sogenannten Marvel-X-Press, dass Hickman es verstehe, seine Leser im Dunkeln und somit bei der Stange zu halten. Meist löst sich der Nebel nur langsam.

Ich sehe das etwas anders und vor allem nicht als Qualitätsmerkmal oder Spannungskriterium.

Eine komplexe Handlung gefällt mir, Wirrwarr jedoch nicht.

Die Vorschau auf X-MEN Band 9 lässt allerdings auf eine Fortführung der Handlung aus Band 8 hoffen.

Bei aller Kritik gab es sogar etwas zu lachen in Empyre: X-Men 1: Einer der Mutanten-Zombies merkt beim Kampf gegen die Cotati, die Pflanzenrasse, an, dass von den 16 Millionen untoten Mutanten, die ihnen gegenüberstehen, 2 Millionen Vegetarier waren. (Flachwitz, ich weiß.)

Und auf der letzten Seite desselben Heftes tauchen die frivolen Alten von Hordeculture wieder auf, denen wir bereits in X-MEN Band 2 begegnet sind.

Ach ja, den reißerischen Titel von Band 8 kann man ebenfalls nur mit etwas Humor gut finden, denn Blumen sind die Cotati ganz bestimmt nicht.

(st)