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Der Konstanzer Hans Schluss

W. Fr. Wüst
Der Konstanzer Hans
Merkwürdige Geschichte eines schwäbischen Gauners
Reutlingen, 1852

Schluss

Hans hielt sich von nun an musterhaft und erwarb sich hierdurch das Vertrauen seiner Vorgesetzten.

Der Verfasser dieser Blätter erinnert noch lebhaft daran, wie im Jahr 1813 einige Bewohner Ludwigsburgs vom Konstanzer Hans, der ein paar Jahre vorher gestorben war, mit einer gewissen Achtung sprachen. Ein Metzger zum Beispiel, bei welchem Hans jede Woche einige Male Fleisch zu holen hatte, rühmte seine Offenheit und seinen hellen Verstand.

Dass er sich nicht schämte, zu bekennen, was er früher gewesen sei, mag Folgendes beweisen: Auf einem Spaziergang kam er einst mit einem Pfarrer aus der Nachbarschaft zusammen. Während des Gesprächs mit demselben sagte er: »Sie sehen es mir auch nicht an, dass ich einst einer der größten Gauner gewesen war.

Ich bin der berüchtigte Konstanzer Hans.«

 

***

 

Ihr Eltern, die ihr die voranstehende Geschichte gelesen habt, lernt aus derselben die Wichtigkeit der Kindererziehung. Sirach sagt: Ziehe dein Kind und lass es nicht müßig gehen, dass du nicht über ihm zu Schanden werdest.

Hätten Hans’ Eltern ihren Sohn ein Handwerk lernen lassen, wie er es so sehnlich wünschte, so wäre sein starker Drang nach nützlicher Tätigkeit befriedigt worden und der Sohn hätte die Stütze der Eltern werden können. So aber wurden sie über ihm zu Schanden.

Euch Kindern zur Beherzigung ein bekanntes Sprüchlein: »Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht.« Toni und Seppe waren die bösen Buben, denen Hans folgte, obwohl die innere Stimme ihm zurief: Folge nicht!

 

Ende