Heftroman der

Woche

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Der Detektiv – Die wandelnde Mumie – 2. Kapitel

Walter Kabel
Der Detektiv
Kriminalerzählungen, Verlag moderner Lektüre GmbH, Berlin, 1920

Die wandelnde Mumie
2. Kapitel

Eine raffinierte Fesselung

Eine Stunde später verließen wir unser Heim auf demselben Weg wie vorher Hildegard Burmeester durch den Gemüsegarten. Unsere Verkleidung machte uns völlig unkenntlich.

Die Villa Burmeester lag inmitten eines gut gepflegtem großen Gartens, der von ähnlichen Gärten umgrenzt war.

Karl, der Diener, ein älterer, würdiger Mann, öffnete uns.

Harst nannte seinen Namen und zeigte den Zettel als Legitimation, auf den Hildegard auf seinen Wunsch mit Tinte geschrieben hatte: »Überall hinführen – Hildegard!« Karl wusste, dass seine junge Herrin bei uns gewesen war.

Er war sehr höflich und entgegenkommend, ohne jedoch auch nur einen Augenblick eine kriecherische Unterwürfigkeit zu zeigen. Er hatte zweifellos einen vortrefflichen Charakter und besaß die größte Anhänglichkeit an seinen Herrn und dessen Tochter. Auch die Köchin machte den allerbesten Eindruck.

Harst besichtigte zunächst das Gebäude von außen. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er dem Museumanbau. Wir mussten uns gedulden, der alte Karl und ich, denn Harst ging mit einer Sorgfalt zu Werke, die manchem sehr überflüssig erschienen wäre.

Auf dem kleinen Hof stand eine einfache, etwa sechs Meter hohe Leiter. Harst fragte den Diener, ob sie zur Nacht weggeschlossen würde.

»Nein, hier gibt es keine Diebe«, meinte der Alte.

Harst nahm sein Taschenmesser und schnitt von einer der unteren Sprossen einen kleinen Span ab, wickelte ihn in Papier, steckte ihn in die Tasche und erklärte, das Haus sich nun auch von innen ansehen zu wollen.

Das Museum kam zuletzt dran, nachdem wir die Villa vom Dach bis zum Keller durchlaufen hatten. Dass Geheimrat Burmeester ein schwerreicher Mann sein musste, zeigte sowohl die Einrichtung der Zimmer, mehr aber noch die Unmenge wertvoller Altertümer, die er in den vier Räumen seines Privatmuseums aufgestapelt hatte. Jeder dieser Räume war von dem benachbarten durch eiserne Türen mit Kunstschlössern getrennt, wie uns dies Fräulein Hildegard schon mitgeteilt hatte. Die Balkenlagen des Fußbodens und der Decke waren gleichfalls mit Eisenplatteneinlagen versehen. Die Gitter an den Fenstern wieder waren ziemlich eng und aus einer Stärke, die für Löwenkäfige genügt hätte. Kurz, der Geheimrat hatte seine Schätze – man denke noch an die Alarmglocken, die bei unbefugtem Öffnen einer Tür sofort anschlugen – so vorzüglich geschützt, dass hier eine Einbruch-Diebstahl-Versicherung wirklich unnötig ist, wie Harst lächelnd sagte.

Erst nahmen wir die drei anderen Räume in Augenschein.

Dann schloss der alte Karl die schwere Eisentür zum Mumiensaal auf. Wir traten ein. Durch die drei Fenster fiel das Tageslicht in blendender Helle bis in den entferntesten Winkel. Ja, hell genug war es hier. Und doch überlief mich in Gesellschaft all dieser starren, braunen Mumiengesichter, diese in Jahrhunderte, selbst Jahrtausende alte Stoffe gehüllten regungslosen, vertrockneten Leichen ein Frösteln. Viele der Mumien standen in Glaskästen. Andere wiederum lagen in ihren Mumiensärgen, über die dann nur große Glasplatten als Schutz gegen den Staub gebreitet waren.

Wenn ich sagte, braune Mumiengesichter, so trifft dies nicht ganz zu. Sechs ägyptische Mumien, wahre Prachtexemplare, tadellos erhalten, mit glatter, faltenloser Gesichtshaut, zeigten nur einen leicht bräunlichen Teint. Ganz besonders traf dies auf den König Eneochar zu.

Wir drei standen nun vor diesen so vorzüglich erhaltenen Resten des jungen Königs. Er lag lang ausgestreckt in einem reich vergoldeten, bunt bemalten Sarg, der auf acht Metallfüßen ruhte.

»Dieser Sarg allein«, erklärte Harst, »ist Hunderttausende wert. Es ist Zedernholz aus Libanon.«

Die königliche Mumie war in ein mantelartiges Gewand gehüllt, dessen Farben verblichen waren. Es musste sich um eine sehr kunstvolle Weberei handeln. Man erkannte noch breite, mit Hieroglyphen bedeckte Streifen, allerhand Tierfiguren und zahlreiche Goldfäden. Um die Stirn trug Eneochar eine breite Binde aus einem wohl einst schneeweiß gewesenen Stoff. Mitten auf dieser Binde war ein Käfer aus Gold befestigt. Das schwarze, glatte Haar war zwanglos zurückgestrichen, Das bartlose Gesicht wirkte infolge der künstlichen Augen unheimlich – wie das eines Lebenden, der jeden Augenblick aus seinem Sarg steigen konnte. Die Arme waren über der Brust gekreuzt, die Hände ebenso wie die Füße mit Binden umwickelt. Karl erzählte, auch der ganze Leib sei eng mit solchen Binden umhüllt.

Harst schien jetzt eingeschlafen zu sein. Ohne jede Bewegung verharrte er mit halb geschlossenen Lidern vor dieser selten gut erhaltenen Mumie, die, wie der Diener uns dies berichtet hatte, erst vor zehn Tagen etwa vom Geheimrat für eine Unsumme eingekauft worden war. Der Verkäufer war ein Ungar gewesen, der zugegeben hatte, gewerbsmäßig die Katakomben der ägyptischen Ruinenstädte nach Mumien zu durchsuchen und die Mumien dann heimlich nach Europa oder Amerika zu schaffen. Die Ausfuhr von Mumien ist ja seit Jahren in Ägypten streng verboten. Der Geheimrat hatte den Mann daher auch nicht weiter nach Namen und Heimat gefragt. Er war froh gewesen, dieses Prachtexemplar seinen Sammlungen einfügen zu können.

Endlich regte Harst sich. »Wie oft reinigen Sie diese vier Räume?«, fragte er den Diener.

»Selten nur, Herr Harst. Etwa alle zwei Wochen. Zuletzt tat ich es vor acht Tagen.«

»Dann putzen Sie auch die Fenster und wischen Staub, nicht wahr?«

»Ja, nur dann. Der Geheimrat ist immer dabei. Er ist so besorgt um seine Altertümer.«

Harst wanderte nun im Mumiensaal auf und ab, blieb hier stehen, dort stehen, hatte die Augen überall, machte schließlich vor einem in die Wand eingemauerten Stahlschrank halt und fragte: »Was enthält dieser Tresor?«

Karl erklärte, er wüsste es nicht. Er nehme aber an, es seien altertümliche Kleinodien darin verwahrt.

Harst nickte zerstreut und besichtigte das Kombinationsschloss. »Amerikanisches Fabrikat – allerbeste Arbeit«, sagte er wie zu sich selbst. »Kein Einbrecher könnte ihn sprengen. Ganz ausgeschlossen.«

Wieder stierte er nun diesen Tresor wie hypnotisiert an. Nach gut fünf Minuten drehte er sich zu uns um. »So, nun erzählen Sie mir genau, was Sie damals von der wandelnden Mumie gesehen haben«, bat er den Alten.

Karl berichtete mit all der Umständlichkeit, die viele ältere Leute an sich haben. Aber Neues brachte seine Schilderung jenes Abends nicht.

Harst verabschiedete sich, drückte Karl die Hand und sagte leichthin. »Wir werden die Sache bald aufgeklärt haben, hoffe ich. Ich habe mit Fräulein Hildegard vereinbart, dass wir einen Hausschlüssel erhalten sollen, damit wir nachts jederzeit ungehindert die Villa betreten können. Bitte, geben Sie mir den Schlüssel. Ferner nehmen Sie sämtliche Schlüssel zum Museum fortan in Ihr Zimmer. Es ist möglich, dass ich sie sehr schnell von Ihnen verlange. Im Übrigen leben Sie alle hier so weiter wie bisher.«

Wir standen auf der Diele, und Karl eilte nun davon, um den Schlüssel zu holen.

Harst deutete auf ein Gemälde an der Wand. Es stellte eine Jagdszene dar. Eine Meute Hunde war einem Fuchs dicht auf den Fersen.

»Da, lieber Schraut. Das Bild trifft auch auf uns zu. Nur dürften es mehrere sehr schlaue Füchse sein, die wir jagen.«

Karl brachte den Schlüssel. Die beiden Gasarbeiter verließen die Villa, traten auf die stille Straße hinaus. Wir schlenderten gemächlich weiter, so recht wie Leute, die ihre Arbeit getan und es nicht eilig haben.

Ein Auto kam hinter uns her, sehr langsam, fuhr dicht am Straßenrand entlang. Als es mit uns auf gleicher Höhe war, beugte sich der Chauffeur heraus und fragte leise: »Herr Harst?«

Es war ein junger Mensch mit schwarzem Schnurrbart.

Der Kraftwagen war ein geschlossenes elegantes Privatauto. Harst hielt mit dem Auto gleichen Schritt, musterte den Chauffeur scharf, fragte: »Bei wem stehen Sie in Dienst?«

»Bei Professor Koblenz. Fräulein Burmeester schickt mich. Sie meinte, Herr Harst und sein Sekretär würden in einer Verkleidung die Villa verlassen. Ich bin mir nun meiner Sache nicht sicher. Sind Sie Herr Harst?«

Harst bejahte.

»So, dann möchten Sie doch das Auto sofort benutzen«, sagte der Chauffeur nun lebhafter. »Fräulein Burmeester lässt darum sehr bitten. Es ist etwas Neues geschehen. Worum es sich handelt, weiß ich nicht. Herr Professor Koblenz ist ein Freund des Herrn Geheimrats und …«

»Schon gut. Vorwärts!«

Wir stiegen ein.

»Was mag nur passiert sein?«, fragte Harst nachdenklich. »Koblenz ist der berühmte Chirurg. Na, wir werden ja hören …«

Der Chauffeur fuhr sehr schnell und sehr gewandt. Wir passierten den Vorort Halensee, dann ging es nach Charlottenburg hinein! Wir kamen in alte, enge Gassen, bogen in eine Einfahrt ein, durchquerten drei Höfe, die überall von Autogaragen umsäumt waren.

Harst pfiff plötzlich leise durch die Zähne. »Eine Falle«, raunte er mir zu. »Hinaus mit uns!«

Er wollte die Tür öffnen. Aber das Schloss musste in Unordnung sein. Ich versuchte dasselbe, ebenfalls umsonst. Harst hob schon die Faust, um die Scheibe zu zertrümmern.

Da glitt der Wagen schon in eine offene Garagentür hinein, die hinter uns sofort zuflog. Einen Augenblick tiefes Dunkel. Eine große Laterne blitzte auf, dann wurden beide Autotüren geöffnet. Von jeder Seite hielt uns ein maskierter Kerl einen Revolver dicht vor das Gesicht.

»Keinen Laut! Aussteigen! Mit uns ist nicht zu spaßen!«, rief der eine, ohne seine Stimme zu dämpfen. Er musste sich also hier sehr sicher fühlen.

Harst fragte kaltblütig: »Was wollen Sie eigentlich von uns?«

»Nichts, als Sie und Ihren Sekretär und Gehilfen für drei Tage kalt stellen. Ihnen wird kein Leid zugefügt werden, wenn Sie vernünftig sind.«

»Meinetwegen denn«, gab Harst lachend von sich und kletterte heraus.

Ich musste noch im Wagen bleiben. Aber auch ich wurde dann durch Stahlfesseln an den Händen gebunden, erhielt eine Decke über den Kopf geworfen, fühlte Stricke an meinen Fußgelenken, wurde hochgehoben und wieder in die weichen Polster gedrückt.

Abermals begann eine lange Autofahrt. Nun aber saß mir gegenüber ein Kerl, der mir gedroht hatte, mich zu erstechen, falls ich einen Laut ausstieße. Wir fuhren und fuhren. Dann spürte ich an meinem rechten Ellbogen eine Berührung, einen leichten Stoß. Er wiederholte sich taktmäßig – eins – zwei – drei, Pause, eins – zwei, drei …

Schließlich ging mir ein Licht auf. Es konnte nur Harst sein, der mich auf diese Weise von seiner Anwesenheit verständigen wollte. Ich gab nun ebenfalls Antwort – eins – zwei – drei. Da hörten die Signale auf. Also natürlich Harst! Er, dem der Kerl nicht mit Erstechen gedroht hatte, war also wohl auch durch einen Knebel als der Gefährlichste von uns stumm gemacht worden.

Wie lange die Fahrt dauerte, konnten wir erst später ungefähr berechnen – etwa anderthalb Stunden. Nun hielt das Auto. Wieder verging eine kleine Ewigkeit, bis ich herausgehoben und davongetragen wurde. Ein einzelner Mensch schleppte mich. Er musste Riesenkräfte besitzen. Ich hörte den Fußboden unter seinen Schritten dröhnen, hörte zwei Türen zuschlagen. Ich wurde lang auf den Boden gelegt, dann nahm man mir das Tuch vom Kopf.

Ich lag auf ein paar Decken. Unter den Kopf war mir ein Kissen geschoben worden. Vor mir lag Harst in derselben Weise, den Kopf gleichfalls zur Zimmerwand, sodass wir eine Linie bildeten. Zwischen unseren Füßen stand aufrecht eine Metallplatte.

Das Zimmer hatte an der rechten Wand von mir aus ein großes Fenster. Gardinen fehlten. Aber die gelben Vorhänge waren zugezogen. Sonst war der Raum bis auf einen kleinen Kachelofen leer.

Der maskierte, kleine, sehr breitschultrige und recht gut angezogene Mensch, der schon in der Garage den Sprecher gemacht hatte, sagte nun: »Ich will Ihnen die Belästigung durch einen Knebel hier ersparen. Ihre Hilferufe wären nämlich zwecklos. Das Haus liegt ganz einsam. Sollten Sie aber Lärm machen, so erhalten Sie sofort etwas zwischen die Zähne, dass Ihnen das Schreien vergeht. Ich warne Sie auch vor jedem Fluchtversuch! Sie sehen dort zwischen Ihren Füßen die Kupferplatte. Sie ist an den Dielen festgeschraubt. Hinter Ihren Köpfen befinden sich ähnliche Platten …«

Ich schaute zu Harst hinüber. Es stimmte. Dicht hinter seinem Kopf ragte ebenfalls eine Platte hervor. Was sollten diese …?

Da sprach der Mensch schon weiter. »In die drei Kupferplatten sind elektrische Ströme geleitet. Sobald Sie es wagen, sich allzu sehr auf Ihrem Lager zu rühren, kippen die Platten hinter Ihren Köpfen um. Dadurch wird der Strom geschlossen und Sie erleben eine elektrische Hinrichtung am eigenen Leib! So, nun wissen Sie Bescheid! Ich werde Ihre Füße nun an die feststehende Platte binden, und ebenso Ihre Oberkörper an Haken, die hinter Ihnen in die Wand geschraubt sind. Sie sehen«, wandte er sich nun direkt an Harst, »dass wir durchaus Ihren Fähigkeiten Rechnung tragen. Sie sind für unternehmungslustige Leute ein sehr gefährlicher Feind. Deshalb haben wir auch bereits gestern diese Einrichtung hier getroffen, die uns dafür bürgt, dass Sie uns nicht entweichen können. Damit Sie nun aber nicht glauben, dass ich Ihnen hinsichtlich der elektrischen Starkströme blauen Dunst vormache, werde ich zu Ihrer Warnung diesen dünnen Eisendraht von einer Kopfplatte zu der Fußplatte führen.« Er holte aus der Tasche ein Paar Gummihandschuhe hervor, streifte sie über und hob einen feinen langen Draht auf, hielt ihn an die Fußplatte und in demselben Augenblick zuckte ein greller, langer Blitz unter lautem Knall auf. Der elektrische Strom hatte den Draht bis zur Weißglut erhitzt und geschmolzen.

Allerdings: Dieser Beweis genügte.

Nun band er uns so, wie er es uns angekündigt hatte, und sagte noch: »Abends erhalten Sie Essen und Trinken.« Und verließ das Zimmer.

Ich gebe zu: So weich ich auch lag – nur die auf dem Rücken gefesselten Hände waren etwas unbequem – ich kam mir wie in einem Sarg vor, wie ein lebendig Begrabener, der durch einen Starrkrampf kein Glied rühren kann und doch bei vollem Bewusstsein ist.

Der Gedanke, dass jede unvorsichtige Bewegung mir unfehlbar den Tod bringen würde, trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Ich regte mich nicht. Ich sah daher auch nichts von Harst, da ich mit dem Kopf zu niedrig lag.

Eine Weile verging. Dann hörte ich Harsts Stimme.

»Ich begreife diese Leute nicht! Wozu all diese Umstände? Wozu diese teuflische Einrichtung, die uns jede Sekunde mit dem Tod bedrohte! Hätten die Leute von mir das Versprechen gefordert, gegen sie nichts zu unternehmen, vielleicht hätte ich es gegeben. Schade, dass man uns nun so vorzüglich kalt gestellt hat. Dieser Fall bietet ja so sehr viel Merkwürdiges. Sehr viel. Schraut ich fürchte, nun können wir nie dahinterkommen, was die wandelnde Mumie bedeutet. Wenn ich wenigstens eine Zigarette hätte. Er hatte all das in gewöhnlichem Ton gesprochen, weder zu laut noch zu leise. Nun aber rief er, auch nicht allzu kräftig: »Sie! Einen Augenblick! Ich möchte nur um eine Zigarette bitten!«

Niemand erschien. Im Haus war es ganz still.

Abermals rief Harst etwa dasselbe. Wieder ohne Erfolg.

Dann verstummte er. Ich lauschte mit angespannten Sinnen. Ich glaubte in der Ferne ein dumpfes schnell verklingendes Rattern zu hören, auch einmal Hundegebell.

Im Zimmer war es ziemlich hell trotz der geschlossenen Vorhänge. Meiner Schätzung nach musste es ungefähr 4 Uhr nachmittags sein. Diese entsetzliche Stille hier peinigte mich. »Herr Harst!«, flüsterte ich halblaut.

»Versuchen Sie zu schlafen«, meinte er. »Was sollen wir anderes tun, Schraut? Langweilig ist diese Art Gefangenschaft, stimmt. Aber ich füge mich. Ich habe keine Lust, mich elektrisch hinzurichten.«

Ich war überzeugt, dass auch seine ersten Sätze schon nur für einen heimlichen Lauscher berechnet waren. Er, Harald Harst, sich fügen? Nein, das glaubte ich nimmer mehr. Dazu kannte ich ihn zu gut.