Interessante Abenteuer unter den Indianern 54

John Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Der Indianer und der Bär

Das Tier stürzte und fing auf eine Weise an zu schreien, und sein Geschrei ist dem des Panthers einigermaßen ähnlich, wenn er hungrig ist.

Der Jäger, anstatt ihm einen anderen Schuss beizubringen, stellte sich nahe zu ihm hin und redete ihn mit folgenden Worten an: »Hör du, Bär! Du bist ein Feigling und kein Krieger, wie du es zu sein vorgibst. Wenn du ein Krieger wärst, so würdest du es durch deine Festigkeit zeigen, und nicht heulen und winseln wie ein altes Weib. Du weißt, dass unsere Stämme im Krieg miteinander begriffen sind, und dass der deine der angreifende Teil war. Du hast gefunden, dass die Indianer zu mächtig für dich sind, du bist in den Wäldern umhergeschlichen und hast ihre Schweine gestohlen. Vielleicht hast du in diesem Augenblick Schweinefleisch in deinem Bauch. Hättest du mich besiegt, so würde ich es mit Mut ertragen haben und wie ein tapferer Krieger gestorben sein. Aber du, Bär, sitzt hier, heulst und entehrst deinen Stamm durch deine feige Ausführung.«

Ich war gegenwärtig, während der Indianer diese seltsame Schmähung von sich gab. Als er den Bären vollständig getötet hatte, fragte ich ihn, ob er wirklich glaube, dass das arme Tier verstanden habe, was er zu ihm gesagt habe.

»O«, sagte er in Beantwortung auf meine Frage, »der Bär verstand mich sehr wohl. Sahen Sie nicht, wie beschämt er aussah, als ich ihn schalt.«