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Interview mit Roman Schleifer über Terminus Band 3 Konfrontation auf Mimas

Terminus – diesmal als Interview mit Roman Schleifer zu Band 3, Konfrontation auf Mimas. Die Miniserie begleitet mein Leserleben nun schon einige Zeit. Der Werkstattbericht von Expokrat Uwe Anton erschien in der SOL 86. Man kann ihn auch auf der Redaktionsseite lesen. Als Nächstes machte ich mit Dennis Mathiak, dem Autor von Band 2, ein kleines Interview, das wir im Geisterspiegel veröffentlichten. Heute erzählt uns Roman Schleifer von seinem Roman.

Alexandra Trinley: Roman, du hast elf Stories für die in der Erstauflage veröffentlichte Stellaris-Kurzgeschichten-Reihe geschrieben und fünf in der AustriaCon-Edition der Perry Rhodan-Fanzentrale veröffentlicht. In der Perry Rhodan-Miniserie Stardust, die ebenfalls Uwe Anton entwarf und betreute, hast du zwei Romane verfasst und nun hast du Band 3 von Terminus geschrieben. Worum geht es dabei?

Roman Schleifer: Bei genauer Betrachtung ist Terminus innerhalb des Perry Rhodan-Kosmos eine Historienserie. Die Perry Rhodan-Erstauflage schreibt derzeit das Jahr 1551 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 5138 n. Ch. entspricht. In dieser Zeit löst sich bei Perry Rhodan ein Erinnerungsblock, und er erinnert sich an die Geschehnisse des Jahres 3430. Für ihn war es die Zeit, als er demokratisch gewählter Großadministrator des Solaren Imperiums war, in dem es Tendenzen zur Isolation und sogar zu Auflösung des Imperiums gab. Viele der Kolonien hatten sich von der Erde losgesagt, verwalteten sich selbst und hatten eigene Sternenreiche gegründet. Perry Rhodan sah das Ende des friedlichen, selbstbestimmten Miteinanders der Terraner angebrochen. Es wäre aber nicht Perry Rhodan, würde er sich nicht dagegen stemmen. Deshalb setzte er ein Zeitfeld ein, das in unserer Miniserie den Auslöser für die Handlung bietet, und verbarg das Solsystem fünf Minuten in der Zukunft.

Die Hefte 400-599, an die wir anknüpfen, wurden Ende der 60iger Jahre des alten Jahrtausends geschrieben. Die Autoren waren durch den Kalten Krieg geprägt, das Männer- und Frauenbild war anders als heute und das politische Verständnis im Umbruch. Auch das Gesundheits- und Fitnessthema war damals nicht präsent. Dementsprechend rauchten die Helden und sie siezten sich.

Dann das Spannendste: Die heutigen Altleser und die Autoren von Terminus, die 1969 schon alt genug dazu waren, lasen damals ihren Perry Rhodan heimlich unter der Bettdecke oder unter der Schulbank.

Das allein schon erklärt den Reiz der Epoche. Wir waren jung und von all den Wundern des Perry Rhodan-Kosmos fasziniert. Und genau da setzt Terminus an. Wir führen die Leser zurück in diese Zeit, spielen bewusst mit dem heute politisch und gesellschaftlich »unkorrekten« Verhalten. Das macht unheimlich Spaß. Und wir geben den Leuten das Leuchten in den Augen zurück, das wir damals hatten.

Alexandra Trinley: Und wie?

Roman Schleifer: Wir setzen auf Nostalgie, auf »Was wäre, wenn«. Und auf das Überraschungsmoment. Die Altleser kennen die Handlung der Hefte 400-599, erinnern sich zumindest an Grundzüge. Die ergänzen wir aber auf unerwartete Weise.

Alexandra Trinley: Mit den Zeitspringern.

Roman Schleifer: Mit ihnen und mit einer Vorhersage. Rhodan wird konfrontiert mit einer zukünftigen Handlung, die jener der Hefte 400-599 widerspricht. Was ja eigentlich nicht sein kann, denn die Handlung der Hefte ist ja unveränderlich.

Alexandra Trinley: Die beiden Zeitspringer sind die feindlichen Agenten Juki Leann und Darren Zitarra. Ihre Fähigkeiten sind miteinander verknüpft, oder?

Roman Schleifer: Du willst wirklich, dass ich Band 3 spoilere?

Alexandra Trinley: In Band 1 und 2 steht ja auch bisschen was. Aber ja – ich möchte, dass du ein wenig spoilerst.

Roman Schleifer: Nun gut. Die Zeitspringer sind miteinander verschränkt, d. h. während Darren zwölf Jahre in die Vergangenheit springt, springt Juki um zwölf Jahre in die Zukunft. Diese Sprünge von Juki Leann in die Zukunft sind auch der Auslöser für das Interesse von Perry Rhodan, denn Juki Leann berichtet von einer Zukunft, die Rhodan um jeden Preis verhindern muss. Der Leser wiederum staunt, denn Juki berichtet von einer anderen Zukunft, als er aus der Erstauflage der Hefte 400-599 kennt. Zeitgleich haben wir mit Darren Zitarra einen feindlichen Agenten, der sich mehr oder weniger frei in der Vergangenheit bewegen kann. Und es stellt sich die Frage, ob der die Gegenwart über seine Zeitsprünge verändern kann …

Alexandra Trinley: Die Datenblätter dieser beiden Figuren stammen von dir.

Roman Schleifer: Nachdem mir Uwe Anton die Idee zur Miniserie erzählt hat, war ich als Altleser vom Erstkonzept fasziniert. Die Idee der Zeitspringer hat mich derart beschäftigt, dass ich die beiden an einem Nachmittag entworfen habe – in einer Detailtreue, die es bislang bei Perry Rhodan noch nicht gegeben hat (meinte Redakteur Klaus N. Frick). Leider fließt nur ein Bruchteil der Daten in die Romane ein.

Alexandra Trinley: Du warst dann ja auch in die Konzeption eingebunden.

Roman Schleifer: Richtig. Es gibt eine kleine Gruppe, in der auch die Autoren sind, mit der Uwe das Konzept fast schon minutiös durchgekaut hat. Das war eine spannende Angelegenheit.

Alexandra Trinley: Du hast erzählt, dass Rhodan das Ende des Solaren Imperiums bereits am Horizont heraufdämmern sieht. Bitte erkläre dem Nicht-Rhodan-Leser, was damit den Bach runterginge.

Roman Schleifer: Das Solare Imperium entstand 1990 und sicherte den Fortbestand der Menschheit. Im Laufe der Jahre haben sich die Menschen in der Milchstraße immer weiter ausgebreitet und Kolonien gegründet. Analog zur Geschichte der Erde, der Geschichte von Terra, wurden die Kolonialvölker irgendwann der Fremdverwaltung durch die Regierung der Erde überdrüssig. Daher gab es etwa ab dem Jahr 2700 immer mehr Bestrebungen, sich vom Solaren Imperium loszulösen. Dieser Loslösungsprozess bot Populisten und Diktatoren ein williges Spielfeld. So sind die drei Reiche, die sich gegen das Solare Imperium stemmen, allesamt von Despoten regiert. Politisch haben die Menschen dieser Reiche die demokratischen Werte verlassen und sich in Diktaturen begeben. Dieses Thema bearbeite ich in Band 3 besonders ausführlich. Perry Rhodan als Demokrat gegen Imperator Dabrifa, einen Diktator. Ich zeige, wie Juki Leann, die aus dem Imperium Dabrifa stammt, die beiden Regierungsformen und ihre Oberhäupter empfindet. Als Diplomatentochter verkehrt sie ja in den höchsten Kreisen.

Alexandra Trinley: Und was erwartet uns noch in Band 3?

Roman Schleifer: Ich erzähle unter anderem die Vorgeschichte von Juki Leann, damit der Leser ihre Motivation und ihren Werdegang besser versteht. Darren Zitarra konfrontiere ich in der Gegenwart mit seinem Tod und der Frage, was er für sein Leben zu tun bereit ist.

Alexandra Trinley: Wie geht die Miniserie dann weiter?

Roman Schleifer: Einmal Spoilern genügt dir wohl nicht, oder? 🙂

Alexandra Trinley: Einmal Spoilern lohnt sich doch gar nicht.

Roman Schleifer: Also … wir bringen Perry Rhodan im Verlauf der weiteren Handlung ziemlich unter Druck. Immerhin kommentiert er zu Beginn von Band 1 seine Erinnerungen an die Geschehnisse rund um Terminus mit den Worten »Mein Gott, was habe ich getan?« Es geht also nicht gerade um eine Kleinigkeit, die Perry Rhodan damals getan hat.

Alexandra Trinley: Gut, dass du mir das erzählst. Ich bin ja nicht auf Facebook. Aber du bist da sehr aktiv, zum Beispiel auch durch einen Livechat mit den Fans am 26.05. in der Facebook Gruppe Perry Rhodan Terminus.

Roman Schleifer: Aufgrund meines Hauptberufs bin ich kundenorientiert und habe mich gefragt, was mir als langjährigem Perry Rhodan-Fan gefallen würde. Also habe ich in den Foren Informationen gestreut, bin in die Interaktion getreten und auf Facebook habe ich mit dem Expo-Autor Uwe Anton und mir Live-Chats organisiert. Am 26.05 stehe in der Facebook Gruppe Perry Rhodan Terminus den Fans eine Stunde lang live für Fragen zu Band 3 und der Serie zur Verfügung. Bislang kamen diese Chats sehr gut an.

Alexandra Trinley: Du bist ja mittlerweile auch Altleser …

Roman Schleifer: … Jung-Altleser im Vergleich zu den Alt-Altlesern …

Alexandra Trinley: … natürlich. Was sagt der Fan in dir zu Terminus?

Roman Schleifer: Dass die Autoren sich das trauen … allerhand.

Alexandra Trinley: Eine gewagte Sache also. Danke für deine Zeit!

Roman Schleifer: Ich danke für das Interview und freue mich über Rückmeldungen zur Serie und zu Band 3 im Speziellen im Netz.

Mehr Infos zur Serie findet ihr unter: