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Das Geheimnis der schwarzen Zitadelle

das-geheimnis-der-schwarzen-zitadelleMiguel de Torres
Das Geheimnis der schwarzen Zitadelle

Fantasy, Taschenbuch, Du-Lac-Verlag, Kassel, Januar 2015, 432 Seiten, 12,90 Euro, ISBN: 9783981654301  

Der Klappentext verspricht uns:

»Eine tödliche Feindschaft …
Eine lebenslange Suche …
Ein Jahrtausende altes Rätsel …
und eine unsterbliche Liebe.
Der junge Tunnel- und Brunnenbauer Reinald wird nach Khorat in die Residenz von König Hark, die von inneren und äußeren Feinden bedroht wird, gerufen. Er soll die Wasserversorgung der schwarzen Zitadelle Mogador sicherstellen. Doch im Berg tief unter der Zitadelle wartet nicht nur die Lösung eines uralten Rätsels, sondern auch der Tod.«

Das Abenteuer beginnt mit einem Angriff, aus welchem sich die boy-meets-girl-Szene als bestimmender Plot entwickelt. Fehlen darf auch nicht der weise Alte namens Elder, der sich in jeder Lebenslage als Mentor des jungen Reinald erweist. Aber nicht nur Elder, sondern auch die gefährliche Reise nach Khorat mit überraschenden Begegnungen und neuen Weggefährten lassen Reinald reifen und zu einer neuen Weltsicht gelangen. Diese, gepaart mit seinem Gerechtigkeitssinn, Selbstvertrauen und besonnenem Handeln, führen schließlich zum großen Finale.

So wird die Reise in das Zentrum der Macht, in die schwarze Zitadelle, und weiter hinein in ihr Innerstes auch ganz klassisch eine Reise mit Initiationscharakter.

Die Darstellung der weiblichen Hauptfigur Sharee hat mich besonders gefreut. Damit meine ich weniger, dass sie natürlich unglaublich schön und angemessen schüchtern ist. Das war es nämlich auch schon an Klischee für das vorbildlich kreischarme Mädchen. Wenn es drauf ankommt, darf sie beherzt und behirnt laut werden und agieren, sich gegen ihren Vater auflehnen und wichtiger noch durchsetzen, einen völlig indiskutablen, potentiellen Gatten entlarven und sich für ihren Reinald entscheiden, dem sie absolut ebenbürtig auf Augenhöhe begegnet. Böse Mädchen kommen eben überall hin, wunderbar!

Der Ton der Story begleitet sehr stimmig das historische Setting, Wortwahl und Beschreibungen lassen mühelos Bilder in der Fantasie des Lesers entstehen; fast schon Standard für Fantasygeschichten. Ich freue mich aber immer wieder darüber: eine Karte zu Beginn der Geschichte, die den beschwerlichen Weg der Helden weist.

Für die anstehenden, langen Winterabende eine sehr empfehlenswerte Lektüre zum Abtauchen in der heißen Badewanne.

Als Pendlerin ist mir das 432-Seiten-Buch trotz Taschenbuchformat für die täglichen Zugfahrten nämlich leider doch etwas zu schwer. Aber dem echten Fantasyfan ist das ja nichts Neues und schon gar nicht Hinderliches.

Die Story ist in sich geschlossen, sämtliche Handlungsstränge erhalten ihre Auflösung.

Auch eine Fortsetzung könnte ich mir sehr gut vorstellen, die eingeführten Figuren haben jedenfalls genug Potential, zumal eine erneute Reise ansteht.

Eine weitere Anregung an den Autor: Die Geschichte der beiden Figuren Cronn und Thrakon gäbe sicher auch noch was her und taugt doch wunderbar für ein Prequel.

Erhältlich derzeit nur als Taschenbuch. Das umlaufende Titelmotiv von Stefan Böttcher ist eine vielversprechende Vorausschau auf die mächtige Zitadelle, deren Eroberung durch den Helden man kaum erwarten kann.

(mm)

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