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Remake: Die Welt der Bolitho-Reihe – Teil I

Schlacht-bei-AbukirDie Welt der Bolitho-Reihe – Teil I
Die Schlacht bei Abukir

Eine Schlacht, die in der Bolitho-Reihe von Alexander Kent oft erwähnt wird und an der einzelne Personen aus dem Umfeld von Richard Bolitho, wie zum Beispiel sein späterer Flaggkapitän James Tyacke, teilnahmen, ist die Schlacht bei Abukir im August des Jahres 1798.

Der Schlacht ist eine Verfolgungsjagd durch das Mittelmeer vorangegangen, die sich Nelson auf der britischen Seite mit Bonaparte und Admiral Brueys auf der französischen Seite geliefert haben.

Verfolgungsjagd im Mittelmeer

Ende Mai 1798 sticht die französische Flotte unter dem Kommando von Bonaparte in See, um in Ägypten landen zu können. Die französische Flotte besteht aus 55 Kriegs- und 280 Handelsschiffen. Neben ca. 51.000 Soldaten sind noch viele Wissenschaftler, Ärzte und Künstler an Bord der Schiffe. So beeindruckend sich das auch anhört: Die französische Marine hat zu der Zeit mit erheblichen Mängeln zu kämpfen. Unvollständige Besatzungen und schlecht instand gehaltene Schiffe, die zu allem Überfluss auch noch mit Soldaten und Kriegsmaterial total überladen sind. Am 1. Juli 1798 landet die französische Truppe in Alexandria und dringt rasch ins Land vor. Der Feldzug scheint erfolgreich zu verlaufen.
Horatio Nelson, zu dem Zeitpunkt Konteradmiral, hatte zuvor Pech gehabt. Er war zwar schon Ende März mit seiner Flotte ausgelaufen, aber ein schwerer Sturm sorgte dafür, dass ein Großteil seiner Schiffe beschädigt wurde, unter anderem sein Flaggschiff, und Nelson mit seiner Flotte Sardinien anlaufen musste, um die Schäden zu beheben.
Als Nelson danach in Toulon einlief, traf er auf weitere Verstärkung der britischen Flotte. Die Kommandanten kamen überein, die Franzosen ostwärts zu suchen und waren sich einig, dass Bonaparte wohl nur Ägypten ansegeln konnte.
Als die britische Flotte unter Nelson am 28. Juni 1798 in Alexandria ankommt, ist die französische Flotte bereits wieder ausgelaufen. Guter Rat ist nun teuer. Da die britische Flotte über zu wenig Fregatten (wendige Kriegsschiffe, die meistens – bis heute – als Aufklärer dienen) verfügt, ist das Aufspüren der französischen Flotte wie ein Eiersuchen zu Ostern. Nelsons Flotte segelt zunächst nord- und dann westwärts, um immer einige Tage zu spät zu kommen. Am 19. Juli 1798 trifft Nelsons Flotte nach einer langen Suche in Syrakus ein. Aber auch hier ist nichts über den Verbleib der französischen Flotte bekannt. Als sie nach drei Tagen wieder in See stechen, finden sie bei Korona (Griechenland, Peleponnes) endlich einen Hinweis, der Nelson und seine Flotte wieder nach Alexandria segeln lässt.

Die Schlacht von Abukir

Am 1. August 1798 trifft die britische Flotte in der Bucht auf Abukir auf die dort ankernde französische Flotte. Nelson greift sofort an und hat Glück. Die französischen Schiffe liegen im Halbkreis in der Bucht und liegen weit auseinander. Zudem sind die Schiffe zu weit von den seichten Gewässern entfernt. Dadurch bietet sich den Briten die Möglichkeit, die Franzosen in die Zange zu nehmen. Sieben englische Schiffe, geführt von der Goliath und Kapitän Foley, schieben sich zwischen die französische Flotte und Küste. Die anderen Schiffe unter Nelson greifen von der Seeseite aus an. So werden die Franzosen in die Zange genommen. Der englische Angriff ist gut koordiniert; zunächst wird die Vorhut der französischen Flotte zerstört und dann der Kern der Flotte. Dabei fängt das französische Flaggschiff – die Orient – Feuer und explodiert.
Die Schlacht dauert die ganze Nacht bis zum frühen Morgengrauen des 2. August 1798. Die französische Nachhut verliert sich im absoluten Chaos und ist von allen Seiten umzingelt. Lediglich zwei Linienschiffe der Franzosen unter Admiral Villeneuve können entkommen. Weitere elf Linienschiffe sind entweder zerstört oder gekapert.
Zwischen 1500 und 2000 Menschen verlieren bei dieser Schlacht ihr Leben, mehr als 3000 Menschen werden verletzt, darunter auch Horatio Nelson.

Die Folgen dieser Schlacht sind für die Franzosen katastrophal. Das Landheer unter Bonaparte ist nun abgeschnitten und Frankreich muss seine Pläne, Ägypten zu erobern, erst einmal auf Eis legen.
Großbritannien ist nach der Schlacht von Abukir wieder die vorherrschende Seemacht im Mittelmeer.
Nelson und seine »Band of Brothers«, wie er und seine Kommandanten genannt wurden, sind hier endgültig zur Legende geworden.

Literatur:

  • Böndel, Dirk: Admiral Nelsons Epoche. Die Entwicklung der Segelschifffahrt von 1770 bis 1815. Aus: Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur. Schriftenreihe des Museums für Verkehr und Technik. Berlin 1987
  • Meyer, Jean/Acerra, Martine: Segelschiffe im Pulverdampf. Das Ringen um die Seeherrschaft in Europa. Bielefeld 1996
  • Die Schlacht bei Abukir in der Bolitho-Reihe: Kent, Alexander: Eine letzte Breitseite (Band 15)
    (Die Schlacht bei Abukir wird nicht selber geschildert, sondern die Jagd Nelsons und Bolithos Schlacht am Rand von Abukir.)

(cs)


Anmerkung: Dieser Beitrag erschien am 02. Dezember 2008 auf dem alten Geisterspiegel, wurde auf der Grundlage der neuen deutschen Rechtschreibung überarbeitet und steht nun wieder den Lesern unseres Onlinemagazins zur Verfügung.