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Interessante Abenteuer unter den Indianern 03

Interessante-Abenteuer-unter-den-IndianernJohn Frost
Interessante Abenteuer unter den Indianern
Erzählungen der merkwürdigsten Begebenheiten in den ersten indianischen Kriegen sowie auch Ereignisse während der neueren indianischen Feindseligkeiten in Mexiko und Texas

Merkwürdiger Heldenmut eines Frauenzimmers in einem Kampf mit den Indianern

Die Dame, welche die Heldin dieser Erzählung ist, heißt Experienca Bozarth. Sie wohnte an einem Bach, Dunkard Creek genannt, im südwestlichen Winkel von Westmoreland County in Pennsylvania. Um die Mitte des Monats März 1779 kamen zwei bis drei Familien, welche sich fürchteten, zu Hause zu bleiben, in ihrer Wohnung zusammen und verweilten dort, indem sie sich so für sicherer hielten, als wenn sie alle zerstreut in ihren eigenen Häusern wären.

An einem gewissen Tag kamen einige der so versammelten Kinder in großer Eile vom Spielen herangelaufen und sagten, dass die hässlichen roten Männer kämen. Einer der Männer im Haus trat an die Tür, wo er eine Kugel in die Seite der Brust erhielt, sodass er ins Haus zurückfiel. Der Indianer  stürzte ihm sogleich nach und griff einen anderen Mann, welcher im Haus war, an. Der Mann warf den Indianer auf ein Bett und rief, dass man ihm ein Messer bringen sollte, um ihn zu töten. (Dies waren alle männlichen Personen im Haus.) Da nun Frau Bozarth die einzige Verteidigerin  war und im Augenblick kein Messer zur Hand hatte, so ergriff sie eine am Boden liegende Axt und spaltete mit einem Schlag dem Indianer das Gehirn.

In diesem Augenblick (denn alles war die Sache eines Augenblicks) drang ein anderer Indianer ein und erschoss den Mann, welcher mit dem Indianer auf dem Bett gerungen hatte. Frau Bozarth wandte sich auch diesem Indianer zu und versetzte ihm mit ihrer Art mehrere solche Schläge, dass ihm die Eingeweide teilweise zum Leib herausdrangen.

Er schrie mit fürchterlicher Stimme: »Mord, Mord!«

Hierauf kamen mehrere andere Indianer, welche bis dahin genug zu tun gehabt hatten, um draußen einige Kinder zu ermorden, zu seiner Hilfe herbeigeeilt. Frau Bozarth spaltete dem einen, als er gerade den Kopf zur Tür hineinsteckte, denselben mit ihrer Axt mitten durch, sodass er flach auf den Boden hinstürzte. Ein anderer packte den verwundeten, schreienden Burschen und zog ihn zur Tür hinaus, worauf Frau Bozarth mithilfe des Mannes, der zuerst an der Tür durch einen Schuss verwundet worden war und sich schon wieder ein wenig erholt hatte, die Tür hinter ihnen schloss und verrammelte. Sie waren nun mehrere Tage in förmlichen Belagerungszustand versetzt, sodass sie die Leichen des Weißen und des Indianers bei sich behalten mussten, denn die Indianer hatten fest Posten vor dem Haus gefasst. Endlich wurden sie von einer Anzahl für den Zweck ausgesandter Männer erlöst.

Dieses ganze Ereignis bis zum Schließen der Tür ging in einem Zeitraum von nicht mehr als 3 Minuten vor sich.