Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

John Tanner – Das Leben eines Jägers Anhang VI

John Tanner
Das Leben eines Jägers
oder
John Tanners Denkwürdigkeiten über seinen 30-jährigen Aufenthalt unter den Indianern Nordamerikas
Erstmals erschienen 1830 in New York, übersetzt von Dr. Karl Andree

Anhang
6. Indianische Gesänge

A. Gesang für das Metai oder die Jagdmedizin

(Dieser Gesang wird, nebst den drei Folgenden vom Oberhäuptling des Metai gesungen, welchen sein Owoin-ah-keek oder Tambour begleitet)

O meine Freunde, die ihr ringsumher sitzt. Ich lenke jetzt meine ganze Aufmerksamkeit auf das Metai.

Wer lässt strömen diesen Fluss? Es ist der Geist. Er lässt strömen diesen Fluss.

Prüfet mich wohl, meine Freunde, prüfet mich, und begreifet, dass wir alle Genossen sind.

Wer hat gemacht, dass das Volk gegangen (fortgezogen) ist? Ein Vogel hat gemacht, dass das Volk gezogen ist.

Ich will mich auf den Weg machen, und wenn ich ein Tier sehe, will ich auf dasselbe zielen.

Ich treffe dein Herz, ich erreiche dein Herz, o Tier! Ich erreiche dein Herz. Es ist dein Herz.

Ich mache mich dem Feuer gleich.

Ich kann das Wasser herbeiziehen, von oben, von unten und von ringsum.

Ich kann Toten ähnlich machen. Ich habe es getan für einen Mann.

Ich kann Toten ähnlich machen. Ich habe es getan für ein Weib.

Ich kann Toten ähnlich machen. Ich habe es getan für ein Kind.

So bin ich, so bin ich, meine Freunde. Jedes Tier, jedes Tier, ich treffe recht, meine Freunde.

B. Gesang für das Metai allein

Ich gehe umher in den Stunden der Nacht.

Ich höre deine Stimme. Du bist ein böser Geist.

Jetzt habe ich mich über die Erde erhoben. Ich bin eine wilde Katze, das wisse du! Ich bin eine wilde Katze. Ich bin erfreuet, euch alle, ihr wilden Katzen, zu sehen.

Ich bin ein Geist. Alles, was ich habe, gebe ich dir in deinen Körper. Deine Zunge tötet dich, du hast zu viel Zunge.

C. Gesang für die Biberjagd und das Metai

Ich setze mich auf den Boden in der Hütte des Metai, in der Hütte des Geistes. Du musst zwei Jahre fasten, mein Freund. Du musst vier Jahre fasten, mein Freund.

Verlass deine Kleider, Weib, verlass deine Kleider.

Warum geht das Volk umher? Weil ich euch rufe.

Ich kann euch hiermit töten. Ein Hund selbst, ich kann euch hiermit töten.

Ich treffe dem Herz, Mann. Dein Herz.

Ich kann den weißen Leon töten. Ich kann ihn töten.

Ich öffne eine Wolfshaut, und der Tod muss herauskommen.

D. Gesang für die Jagdmedizin, nur selten für das Metai1

Ich wünschte geboren zu werden. Ich ward geboren, und als ich erzeugt war, machte ich alle Geister.

Ich habe die Geister erschaffen.

Na-na-busch setzte sich auf die Erde. Sein Feuer brennt ewiglich.

Obgleich ihr Böses von mir sagt, meine Freunde sind doch von oben, meine Freunde.

Ich kann mich vielerlei Arten von Holz bedienen, um einen Bären unfähig zum Gehen zu machen. Ich denke von euch, dass ihr euch des We-nis-ze-bug-gone (eine Art von grünem Baum) bedienet. Das denke ich von euch.

Was ich nehme, ist Blut, was ich nehme.

Jetzt habe ich etwas zu essen.

Geister, ich verhülle mein Haupt, wenn ich mich zum Schlafen niederlege.

Ich fülle meine Kessel für den Geist.

Es ist schon lange Zeit her, dass ihr Geister seid. Seit ich herabgestiegen bin auf die Erde in alter Zeit.

Ich bereite für euch einen Bären. Ich bereite ihn für euch.

Es ist ein Geist, welcher zugleich vom Himmel und von der Erde kommt.

(Nun beginnen die Indianer den Tanz)

Ich bin es, der Erfolg gibt, weil alle Geister mir beistehen.

Die Feder, die Feder, dieser habe ich nötig, ja die Feder.

Wer ist Geist? Wer gegangen ist mit der Schlange, gegangen auf der Erde, der ist ein Geist.

Jetzt werden sie etwas essen, meine Weiber. Jetzt sag ich es ihnen.

Dieser gelbe Oker, den will ich reinigen.

Jetzt will ich meinen Vogel zubereiten. Manchmal bereitete ich ihn zu, und manchmal war er belebt.

Kein Tier ist, welches ich nicht töten könnte, weil der Donner mit starker Stimme mir zu Hilfe komm. Es ist kein Tier, welches ich nicht töten könnte.

Ich nehme einen Bären, ich nehme dessen Herz.

Eine Klapperschlange macht Geräusch auf dem Giebel meiner Hütte, sie macht Geräusch.

Die vier Stäbe, deren ich mich bedient habe, gehörten einem Shawnee. Als ich sie zusammenschlug, dehnten sie sich aus im ganzen Land. Ich erhebe mich von der Erde, ich steige herab vom Himmel. Ich sehe den Geist, ich sehe die Biber.

Ich kann einen Ostwind kommen und denselben über die Erde gehen lassen.

(Das Folgende wird viermal gesungen)

Ich habe mich gesetzt, und die Erde unter und über mir hat mich betrachtet.

Ich kann einen Bären töten, ich kann ihn töten.

E. Gesang für die Medizin und manchmal für die Liebe

Ich weiß nicht, was der lange Mond gemacht hat, Manitu.

Es ist ein Gemälde, welches ein Manitu von mir gemacht hat.

Ich kann machen, dass ein Häuptling einen Pfeil verschlingt.

Ich verstecke mich, und setze mich mit einem Weib an einen verborgenen Ort.

Ich spreche von deinem Herzen.

Ich nehme deine Eingeweide, ich nehme dein Fett. Ich nehme deine Eingeweide aus der rechten Seite.

(Das Folgende wird an ein Moosetier gerichtet)

Ich kann es schimpflich machen, weil ich höre, was es von mir sagt.

Obgleich es weit entfernt von hier schläft, obgleich es auf der anderen Seite schläft.

Ich ziehe dein Herz in die Höhe, das tue ich dir.

Kein Tier ist, welches ich nicht töten könnte.

Die Haut eines gestorbenen Menschen ist Manitu.

Und wäre sie auf einer entlegenen Insel, so kann ich doch machen, dass sie herschwimmt, wäre sie auch auf einer entlegenen Insel.

F. Schi-ah-da-Gesang, eine berühmte Chippewa-Medizin bei Zubereitung von Medizin

Ich höre alle Welt, aber ich mache mich zu einer schwarzen Schlange, mein Freund, ich bin es, welcher auf der Erde sitzend spricht.

Was führe ich in deinen Körper ein? Schlangenhäute führe ich in deinen Körper ein.

Ich bin Manitu. Die Wurzeln der Gesträuche und Kräuter haben mich zum Manitu gemacht.

Die Schlangen sind meine Freunde.

Unter der Erde ist die wilde Katze mein Freund.

G. Gesang für eine Kriegsmedizin

Ich stehe auf.

Ich nehme den Himmel, den nehme ich.

Ich nehme die Erde, die nehme ich.

Ich gehe durch den Himmel, ich gehe.

Das Weib des Ostens ruft mich.

H. Abschiedsgesang der Krieger

Weinet nicht, meine Weiber, um mich, der ich sterben werde.

Wenn sich ein Mann als einen großen Krieger betrachtet, so betrachte ich mich als einen solchen.

Ende

Show 1 footnote

  1. Dieser lange religiöse Gesang steht bei den Indianern in hoher Ehre.