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John Tanner – Das Leben eines Jägers 30

John Tanner
Das Leben eines Jägers
oder
John Tanners Denkwürdigkeiten über seinen 30-jährigen Aufenthalt unter den Indianern Nordamerikas
Erstmals erschienen 1830 in New York, übersetzt von Dr. Karl Andree

Dreißigstes Kapitel

Der Frühling nahte und wir gingen an den Wälder-See zurück. Als wir an sein Ufer gelangten, fanden wir ihn noch mit Eis bedeckt. Wir standen am Strand, da sah ich in der Ferne eine Otter über das Eis gehen. Die Indianer hatten mir oft gesagt, dass selbst der stärkste Mann keine Otter töten könnte, wenn er dabei nicht eine Waffe zu Hilfe nähme. Pe-schau-ba und andere, die eben so rüstige Jäger als starke Männer waren, hatten mich versichert, das sei ganz wahr. Ich zweifelte aber noch und wollte jetzt die Sache selbst versuchen. Ich fing die Otter und mühte mich länger als eine Stunde ab, schlug und trat sie, sprang ihr auf den Leib, aber alles war vergeblich. Dann wollte ich das Tier mit meinen Händen erwürgen. Es zog aber den Hals ein, schöpfte durch meine Finger hindurch etwas Atem. Ich musste endlich zugestehen, dass man es ohne irgendeine Waffe nicht töten könne.

Es gibt noch mehrere andere, scheinbar sehr schwache Tiere, welche ein ebenso zähes Leben haben. Einst wollte ich, auf einem Kriegszug begriffen, aus Großprahlerei einen Iltis mit den bloßen Händen umbringen. Es hätte dieses aber sehr schlecht für mich ablaufen können. Denn eine Flüssigkeit, die er mir ins Gesicht spritzte, verursachte eine höchst schmerzhafte Entzündung, und die Haut löste sich ab. Auch der weiße Kranich ist ein gefährliches Tier, wenn man ihm zu nahe kommt, und teilt manchmal mit seinem spitzen Schnabel tödliche Wunden aus.

Nachdem ich jene Otter auf die Seite geschafft hatte, verfolgte ich einen Bären. Damals hatte ich drei Hunde, alle von guter Rasse. Herr Tace hatte sie mir geschenkt, und der eine war noch sehr jung. Diesen ließ ich in meiner Hütte zurück. Er hatte sich aber losgemacht, kam mir nach, biss die Übrigen zurück und rannte gerade auf den Bären los. Das ergrimmte Tier packte ihn mit den Zähnen und schleppte ihn eine Meile weit fort. Da konnte ich an dasselbe kommen und erlegte es.

Der Wälder-See verliert seine Eisdecke immer erst spät im Frühling. Als ich mit dem Sohne Waw-zhe-kwaw-maisch-koon s im Dorf ankam, litten die Indianer bereits einige Zeit großen Mangel an Lebensmitteln. Ich hatte welche in meinem Kanu, beeilte mich aber nicht sehr, sie zu verteilen. Am Tag nach meiner Rückkehr kam auch meine Frau mit ihrer Mutter an. Sie lachte, als sie mich sah, und wollte wieder, wie vormals, bei mir leben. Scha-gwaw-ko-sink und Ais-kaw-ba-wis waren auch beide da, und immer noch sehr gegen mich eingenommen. Ich nahm mir jedoch vor, auf ihre böswilligen Ränke nicht im Geringsten Rücksicht zu nehmen.

Während wir mit Feldarbeiten beschäftigt waren, schickten die Handelsleute der Nordwest Company Boten an alle Indianer, ließen Geschenke an sie austeilen und luden jedermann ein, einen Angriff gegen die Niederlassung der Hudson’s Bay Company am Red River mitzumachen. Diese Streitigkeiten unter Menschen von ein und derselben Farbe schienen mir unnatürlich, und ich mochte keinen Teil daran nehmen, obwohl ich lange Zeit mit der Nordwest Company Geschäfte gehabt hatte und mich gewissermaßen als zu derselben gehörend betrachtete. Viele Indianer leisteten dieser Aufforderung Folge, und es wurden viele Mordtaten und Grausamkeiten begangen. Auf Seite der Nordwest Company standen viele Mestizen, unter denen sich ein Bandenhäuptling namens Grant, auszeichnete. Mehrere zur Hudson’s Bay Company gehörende Männer wurden im offenen Kampf getötet, und andere, nachdem sie Gefangene geworden waren, ums Leben gebracht.

Ein Herr Macdonald ober Macdolland1, den man Gouverneur der Hudson’s Bay Company nannte, fiel in einen Hinterhalt, den ihm ein Diener der Nordwest Company, Herschel oder Harshield gelegt hatte. Dieser Mann warf seinen Gefangenen in ein Kanu, in welchem sich auch einige Franzosen und ein Halbblüter befanden. Diesen befahl er, sie sollten den Mann umbringen und darauf ins Wasser werfen. Der Mestize, er hieß Maveen, wollte das auch tun, allein die Franzosen litten es nicht, und so wurde er auf einer kleinen Felseninsel ausgesetzt, ohne Hoffnung von dort entfliehen oder sein Leben fristen zu können. Indessen trafen ihn dort zufällig einige Muskegoes an und gaben ihm die Freiheit wieder. Als Herr Harshield dieses vernahm, schlug er die Franzosen und schimpfte sie aus, weil sie den Gouverneur, der doch in ihrer Gewalt gewesen sei, nicht getötet hätten. Auch wurden sogleich Männer ausgesandt, die ihn verfolgen und wo möglich wieder gefangen nehmen sollten. Diese wurden in der Tat seiner habhaft und lieferten ihn an den Mestizen und einen alten Soldaten aus, der seiner Grausamkeit wegen bekannt war. Diese beiden Menschen ermordeten jenen auf eine so schauderhafte, ekelerregende Weise, dass ich es hier nicht erzählen kann, und legten dann dem Herrn Harshield Rechenschaft ab, von dem, was geschehen war.

Als die Niederlassung am Red River niedergebrannt worden, und die Hudson’s Bay Company aus jener Gegend vertrieben worden war, besetzten die Indianer und Mestizen der Nordwest Company eine Stelle am Ausfluss des Winnipeg-Sees, Sah-gi-uk genannt, um von dort aus jeglichen Agenten der Hudson’s Bay Company, der auf diesem Wege ins Land zu kommen den Versuch machen wollte, zurückzutreiben. Mein Schwager Ba-po-wasch ward es endlich müde, dort länger zu darben, und kam in unser Dorf zurück, in welchem ich allein zurückgeblieben war. Ich wollte, wie schon gesagt, keinerlei Anteil an diesem Streit nehmen. Unterwegs begegnete er einem Herrn Macdolland von der Hudson’s Bay Company, der mit Herrn Bruce, seinem Dolmetscher, ins Landesinnere wollte. Dieser Letztere war von der Lage der Dinge besser unterrichtet, und äußerte große Besorgnisse, welche indessen sein Gefährte für übertrieben hielt. Herr Bruce, welcher den Ba-po-wasch kannte, stellte sich, als gehöre er zur Nordwest Company, und ließ sich von ihm über alles unterrichten, was vorgegangen war. Als Herr Macdolland sich nun selbst von allem überzeugte, willigte er ein, umzukehren, und das hat ihm wahrscheinlich sein Leben gerettet.

Nun besuchte mich Herr Macdolland zu Me-nau-zhe-tau-nung und hörte von mir, dass alles gegründet sei, was Ba-po-wasch erzählt habe. Da eilte er möglichst schnell zum Wasserfall Sainte Marie, wo er Lord Selkirk traf, der eben die Angelegenheiten der beiden aufeinander eifersüchtigen Company reguliert hatte.2

Ich führte in jenem Sommer, wie gewöhnlich, ein sehr ruhiges Leben. Abwechselnd jagte ich oder verrichtete Feldarbeiten, erntete wilden Reis und fischte. Als ich aus den Reisgründen zurückkam, machte ich auf einer kleinen Insel Halt und ruderte gegen den Regen-See hinauf, um einen Bären zu erlegen, dessen Höhle mir bekannt war. Ich schoss ihn nieder, kam spät in der Nacht zurück und streckte mich in meiner Hütte auf das Lager, um einzuschlafen. Da hörte ich eine Stimme an meiner Tür und erkannte bald, dass es jene des Herrn Harshield war. Mir wurde sogleich klar, dass er jemand verfolgte. Er hatte aus der Ferne ein Licht schimmern sehen und geglaubt, es scheine im Lager des Lords Selkirk. Mit aller Behutsamkeit, die sonst nur indianischen Kriegern eigen ist, musste er sich meiner Hütte nahe geschlichen haben, sonst würde er von mir bemerkt worden sein.

Er sagte mir nicht gleich auf der Stelle, dass er die Absicht hege, den Lord Selkirk zu töten. Ich kannte aber ihn und seine Genossen zu gut, als dass ich Mühe gehabt hätte, ihren Plan zu durchschauen; begriff auch sogleich, weshalb er mich überreden wollte, mit ihm an den Regen-See zu gehen. Da er endlich fand, dass seine Andeutungen und halbvertraulichen Eröffnungen ihren Zweck völlig verfehlten, sagte er es endlich ganz offen heraus, dass es sein Wille wäre, Lord Selkirk niederzuschießen, einerlei, wo er denselben antreffen würde. Dann ließ er seine Kanus kommen und zeigte sie mir. In jedem saßen zehn kräftige, zu allem entschlossene, wohlbewaffnete Männer. Zuletzt versuchte er noch einmal seine Überredungskunst an mir, aber auch dies Mal vergeblich.

Nachdem er mich verlassen hatte, begab er sich zum Kontor des Herrn Tace am Regen-See. Aber dieser Gentleman war weniger als er zu gewaltsamen Maßregeln aufgelegt und veranlasste ihn, ohne Weiteres in seine Heimat zu gehen. Ich weiß nicht, welche Gründe Herr Tace geltend machte. Allein so viel ist gewiss, zwei Tage später nahm Herr Harshield seinen Weg zum Red River und ließ den Soldaten, welcher im vergangenen Jahr gemeinschaftlich mit Maveen den Gouverneur ermordet hatte, in den Wäldern in einem Versteck zurück. Wir wussten nicht recht, welcher Art die Verhaltungsbefehle waren, die jener Mensch erhalten hatte. Es musste ihm aber in den Wäldern nicht gefallen, denn vier Tage später kam er zurück.

Inzwischen hatte Lord Selkirk das Fort William, welches damals Herr Mac Gillivray für die Nordwest Company besetzt hielt, genommen, und schickte von dort aus einen Offizier nebst Soldaten ab, um das Kontor des Herrn Tace in Besitz zu nehmen. In diesem Letzten fand man jenen Soldaten, welcher den Gouverneur Macdolland ermordet hatte. Er wurde, nebst einigen anderen, welche nach der Übergabe des Fort William eine Meuterei angezettelt hatten, nach Montreal gebracht, und kam dort, wie ich später erfahren habe, an den Galgen.

Um diese Zeit fasste ich den Entschluss, das Land der Indianer zu verlassen, und in die Vereinigten Staaten zu gehen. Ais-kaw-ba-wis hatte die Indianer durch seine Ränke gar zu sehr gegen mich aufgereizt, und ich hatte gar zu viel Widerwärtiges auszustehen, besonders vonseiten der Familie meines Schwiegervaters. Herr Bruce, dem ich damals begegnete, gab mir wertvolle Nachweisungen und guten Rat. Er war ein vielgereister Mann und hatte weit mehr Weiße gesehen als ich. Was er mir sagte, ermutigte mich. Der Krieg von war damals beendet, und es stand also der Rückkehr in mein Geburtsland kein wesentliches Hindernis mehr entgegen.

Ich hatte wilden Reis in Menge, und auch die Kornernte war ergiebig ausgefallen. Da ich mich an den Regen-See begeben und dort den Winter zubringen wollte, so nahm Herr Bruce, welcher dieselbe Richtung einschlug, mir zwanzig Sack Getreide mit, und ich machte mich dann mit meiner Familie auf den Weg. Unweit vom Kontor am Regen-See glaubte ich Herrn Tace zu treffen, denn ich wusste noch nichts von allem, was vorgefallen war. Ich fand aber statt seiner jenen Hauptmann, dessen ich früher erwähnt habe. Er behandelte mich sehr achtungsvoll und bedauerte, mir kein Geschenk machen zu können, denn alles, was in den Magazinen der Nordwest Company vorrätig gewesen, war bereits an die Indianer ausgeteilt worden.

Nachdem ich mich mehrmals mit ihm unterhalten hatte, gelang es ihm, mir die Überzeugung beizubringen, dass in diesem Streit das gute Recht aufseiten der Hudson’s Bay Company sei, oder vielmehr, dass diese von der britischen Regierung Genehmigung erhalten habe. Er versprach, mir meine Rückkehr in die Vereinigten Staaten möglichst zu erleichtern, machte mir wertvolle Geschenke, behandelte mich gut, versprach mir vieles. Ich willigte endlich ein, ihn nebst seinen Truppen, zum Kontor der Nordwest Company, welches an der Mündung des Assiniboine lag, zu führen. Die Kälte wurde bereits sehr merklich, aber Captain Tussenon, (denn das war, soviel ich mich entsinnen kann, sein Name) sagte, sein Trupp könne nicht am Regen-See leben, und wir mussten notwendig gleich zum Red River aufbrechen.

Ich bildete, nebst zwanzig Mann, die Vorhut, und wir kamen an den Be-gwi-o-nus-ko-sah-gie-gun (den Binsen-See), von wo die Pferde zurückgeschickt wurden. Dort stieß der Captain mit fünfzig Mann zu uns und wir verfertigten Schneeschuhe. Scha-gwaw-ko-sink, Me-zhick-ko-naum und andere Indianer wurden als Jäger für uns angeworben. Wir hatten viel wilden Reis und waren hinlänglich mit Lebensmitteln versehen, aber der Zug über die mit tiefem Schnee bedeckte Prärie währte lange. Als uns das Fleisch ausging, zeigten sich unter den Soldaten Spuren von Meuterei, doch kam eine solche nicht zum Ausbruch. Am vierzigsten Tag nach unserer Abreise vom Regen-See langten wir Red River an und besetzten das Fort an der Pembinamündung, ohne auf Widerstand zu stoßen. Wir fanden nur Frauen, Kinder und einige französische Greise darin.

Von Pembina aus, wo ich meine Kinder zurückließ, gelangten wir in vier Tagen an den Assiniboine, da, wo er noch etwa zehn Meilen von seiner Mündung entfernt ist. Vorher waren wir unweit von diesem Punkt über den Red River gegangen. Dort stieß Be-gwa-is, einer der angesehensten Chippewahäuptlinge nebst zwölf jungen Leuten zu uns. Unser Hauptmann-Gouverneur, der den Zug mitmachte, schien darüber in Verlegenheit zu sein, auf welche Weise er sich des Kontors, das von der Nordwest Company an der Mündung des Assiniboine besetzt gehalten wurde, bemächtigen sollte. Indessen wusste er, dass höchstens zwölf Mann dasselbe verteidigten.

Er hielt eine Beratung mit Be-gwa-is, und dieser meinte, es sei am besten, geradewegs auf das Fort loszugehen, denn das würde wohl hinreichen, um die Besatzung so einzuschüchtern, dass sie an keinen Widerstand denken würde. Als Captain Tussenon mich am Regen-See angeworben hatte, versprach ich, ihn von dort aus bis an die Tür von Herrn Harshields Schlafgemach zu führen. Ich war auch imstande, mein Versprechen zu halten, und daher kränkte es mich, dass ich von jenen Beratungen gänzlich ausgeschlossen blieb.

Als wir uns während der Nacht nur noch unweit vom Fort befanden, äußerte ich meinen Unwillen gegen Loveson Rowlan, den Dolmetscher, welcher das Landrecht gut kannte und im Fort einen halbbürtigen Bruder hatte, der als Diener unter Herrn Harshield stand. Wir beide lagen allein an einem Feuer und kamen bald zu der Überzeugung, dass wir recht gut die Besatzung überraschen und das Fort einnehmen könnten, beschlossen daher, das Wagstück zu unternehmen und einige Soldaten aufzufordern, mit uns gemeinschaftliche Sache zu machen. Hügel und Gesträuch, welche uns dem Blick der Männer im Fort hätten verbergen können, gab es in der Umgebung nicht. Allein die Nacht war dunkel und so kalt, dass wir überzeugt sein konnten, der Feind würde sich nicht sehr auf der Hut halten. Wir verfertigten eine indianische Leiter, das heißt, wir nahmen einen Baum, hieben die Äste in einiger Entfernung vom Stamm ab, sodass Zacken blieben, auf welche wir die Füße setzen konnten, lehnten den Stamm gegen die Mauer und gelangten so auf das Dach der Schmiede. Von dort stiegen wir mit der größten Behutsamkeit einer nach dem anderen auf die Erde, suchten unsere Feinde auf, und waren vorsichtig genug, zwei oder drei wohlbewaffnete Männer vor die Türen der Gemächer zu stellen, in welchen sie sich befanden. Sie konnten sich also nicht vereinigen und waren verhindert, mit gesamter Kraft zu handeln.

Erst bei Tagesanbruch fanden wir Harshields Schlafkammer. Als er uns im Fort sah, stürzte er auf seine Waffen zu und wollte Widerstand leisten. Wir wurden aber mit leichter Mühe seiner Herr und banden ihn. Als er schimpfte und Schmähungen ausstieß, befahl uns der Gouverneur, welcher mit dem Captain herbeieilte, wir sollten ihn nur in den Schnee werfen. Er würde sich dann schon beruhigen.

Das Wetter war indessen so kalt, dass wir ihn nicht lange liegen lassen durften, sonst wäre er gewiss erfroren, brachten ihn also wieder herein und legten ihn ans Feuer.

Als er mich unter den Umstehenden erblickte, ahnte er wohl, dass ich den Führer bei der ganzen Angelegenheit gemacht hatte, und überhäufte mich mit Vorwürfen, weil die Beweise von Wohlwollen, welche er seiner Behauptung zufolge mir gegeben, ganz in Vergessenheit bei mir geraten wären. Ich dagegen hielt ihm vor, dass er zum Mörder an Leuten seiner eigenen Farbe geworden sei, und sagte, eben seine vielen Verbrechen und Mordtaten hätten mich veranlasst, einen solchen Schritt gegen ihn zu unternehmen.

»Als im vorigen Jahr die Blätter fielen«, sagte ich endlich, »bist du in meine Hütte gekommen. Und wenn ich dich gut aufnahm, so geschah es nur, weil ich nicht wusste, dass Blut deiner Landsleute dir an den Händen klebt. Ich sah nicht die Asche der Häuser, in welchen du deine Brüder am Red River hast verbrennen lassen.«

Dessen ungeachtet ließ er nicht ab, auf mich, die Soldaten und alle Menschen, die ihm nahe kamen, zu schimpfen und zu schmähen.

Von den Gefangenen, welche wir im Kontor machten, behielten wir nur drei Männer im Gewahrsam: Herrn Harshield nämlich, den Mestizen Maveen, weil dieser den Mord an dem Gouverneur der Hudson’s Bay Company begangen hatte, und einen Handelsdiener. Die anderen wurden, ohne weiter belästigt zu sein, entlassen.

Joseph Cadotte, Rowlans Halbbruder, suchte ganz demütig und unterwürfig sein Betragen zu verteidigen. Er versprach, falls er freigelassen würde, sich auf seinen Jagdbezirk zurückzuziehen und gar nicht mehr in die Angelegenheiten der Kaufleute einzumischen. Er wurde auch wirklich losgelassen. Aber er hielt sein Wort nicht, sondern eilte zum Kontor am Moose River, versammelte etwa vierzig bis fünfzig Mestizen und kam mit diesen zurück, um seine Stelle wieder einzunehmen. Der Trupp hielt sich jedoch stets eine Meile weit von uns entfernt und lagerte in unserer Nähe.

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  1. Wahrscheinlich bezieht sich diese Erzählung auf die Ermordung eines gewissen Keveny. Karl von Reinhard und Archibald MacLellan wurden deshalb 1818 in Quebec vor Gericht gestellt, und der Erstere zum Tode verurteilt. Er war am schwersten graviert; außerdem auch ein gewisser Mainville und der Indianer Jose oder Joseph, der Sohn des weißen Rebhuhns. Tanner hat wahrscheinlich die Namen verstümmelt. (Anmerkung des amerikanischen Herausgebers)
  2. Lord Selkirk hatte 1814 eine ungeheure Strecke Landes am Red River von der krone zu Lehen erhalten und wollte sie kolonisieren.