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Kurzinterview mit Amanda Koch

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Amanda Koch begann nach Studium und beruflichen Abstechern 2004 mit dem Schreiben – zuerst Artikel und Beiträge für den Familienratgeber Baby Kind Familie. Darauf folgten schon bald Kurzgeschichten für Kinder. Eine Sammlung der spannendsten Abenteuer von Fafnir, dem kleinen Drachen, und Gawein, dem mutigen Ritter, wurde 2010 in Geschichten aus Drafeenien (familia Verlag) veröffentlicht.

Das Schreiben nahm fortan eine ständig stärker werdende Bedeutung in ihrem Leben ein, denn auch der Mythos um Avalon atmet in ihr. Die Geheimnisse um Avalon – die heilige Insel der Anderswelt, verborgen hinter den magischen Nebeln – beeinflusst die Autorin seit ihrer Jugend enorm in Denken und Empfinden. So startete Amanda Koch 2013 – im Jahr des Mondes – mit dem ersten Band der Trilogie Die Wächter von Avalon ihr Debüt als Jugendbuchautorin.

Die Prophezeiung ist der Beginn ihrer Geschichte um die sagenumwobene Insel. Amanda Koch zeigt ein Bild von Avalon, welches weit vor der Sage um König Artus entstand und noch heute existiert. Dabei werden Elemente aus der Alten Zeit mit denen aus der Vorzeit verknüpft. Die mystischen Geschehnisse beeinflussen sowohl die irdische als auch die Andere Welt Amaduria und haben auch heutzutage noch nicht an Bedeutung verloren. Seit dem ersten Band der Trilogie widmet sich Amanda Koch nun vollständig dem Schreiben. In sieben Monaten entstand die Fortsetzung und im März 2014 wurde Der Fluch des Suadus veröffentlicht. 2015 vollendet die Autorin mit Die Legende von Ýr ihre Trilogie.

Auch hat sich Amanda Koch erneut dem Schreiben von kurzen Fantasiegeschichten für Kinder gewidmet. So erscheint 2015 unter dem Titel Der Zauber unter der Sonne – Wie Eóin den Frühling fand ihr zweites Kinderbuch mit einer phantastischen Geschichte, die Jungen und Mädchen zeigt, wie wertvoll die Natur um uns herum für alle Wesen ist.


Wie ist es zu deinen ersten Schreibversuchen gekommen?


Bereits als Jugendliche habe ich für eine örtliche Zeitung recherchiert, hab Artikel verfasst und den Journalismus später zu meinem Nebenberuf gemacht. Doch das kreative Schreiben kam erst durch meine Kinder zu mir. Die erste Geschichte (ich muss schmunzeln, wenn ich mich daran erinnere) schrieb ich für meinen Sohn. Sie handelt von dem Ritter Gawein, der eines Nachts von einem mächtigen Drachen träumt. Dieser Drache würde Gawein seine Kräfte leihen und ihn damit unbesiegbar machen. Und so begab es sich, dass der Ritter nach ihm suchte. Nicht aufgab, bis er den Drachen gefunden hatte. Und dann wurde sein Traum Wirklichkeit. Denn der Drache ist durch eine Weissagung der Vergangenheit mit dem Ritter verbunden.


Was ist dir bei deinen Geschichten am Wichtigsten?


Ich denke die Figuren. Einen Charakter zu erschaffen, ist für mich immer etwas Besonderes und es ist sehr komplex, da sich die Eigenschaften der Figur im Laufe der Geschichte und innerhalb der Trilogie verändern. Und das hat für mich einen hohen Stellenwert: Die Stärken einer Figur, ihre Schwächen und ihre Entwicklung aufzuzeigen. Denn diese Entfaltung ist auch eng mit meinem Fortschritt verbunden. In jeder meiner Figuren zeigt sich ein Teil von mir. Der Liebende. Der Achtsame. Der zürnend Ausbrechende. Der Geduldige und der Verstehende. Daher liegt es einfach an der Komplexität einer Figur und meiner Identifikation mit ihr, dass ich den Charakteren eine intensivere Beachtung schenke, als dem Schauplatz und der Beschreibung der Örtlichkeiten.


Wie kann man sich deine Recherche-Arbeit vorstellen?


Sehr umfangreich. In der Wächter-Trilogie flossen beständig mehr Details aus der keltischen Geschichte, dem Mythos der Kelten und das Wissen um die Kraft uralter Schriftsymbole – die Kraft der Runen – in ein.
Ich recherchiere dazu viel in Geschichtsbüchern, lese in der Bibliothek viele Quellen quer und suche nach weiteren Überlieferungen. Auch recherchiere ich die Orte der realen Welt genau. Dazu schaue ich mir Luftbilder an, lese Reiseberichte. Aber viele Eindrücke, die ich in der Trilogie aus Irland beschreibe, habe ich selbst erfahren. Besonders die Halbinsel Beara und die Dinglehalbinsel faszinierten mich sehr. Daher stammen viele der Landschaftseindrücke aus eigenen Reisen zu der grünen Insel.
Zusätzlich lese ich eine Menge über die Welt der Runen und deren Kräfte in sachgemäßer Literatur. Aber auch im Internet forsche ich oft nach Begriffen, suche dort nach Hinweisen, wie beispielsweise zu den Druiden und ihre Arbeit der Geomantik oder zu diversen Orden der Wiccas.
In der Gesamtbilanz kann ich sagen, dass ich überwiegend in (alten) Büchern stöbere und den Rest im Web recherchiere.


Die Trilogie Die Wächter von Avalon ist seit März vollendet. Hast du schon ein neues Projekt geplant?


In meinem Kopf gibt es viele Ideen, aber noch nichts Genaues, worüber ich derzeit eine Aussage treffen kann. Doch eines weiß ich: Ich werde dem Mythos der Kelten treu bleiben, denn hier fühle ich mich sehr wohl.

Autorenfoto © Fotographie KOPFNUSS