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Old West History – Silberdollar legalisiert

Geschichten aus dem alten Westen
16. Februar 1878
Silberdollar legalisiert

Von den westlichen Bergbauinteressen und Farmern nachhaltig unterstützt, wird der Bland-Allison-Act als ein Gesetz eingebracht, welches die Rückkehr zur Prägung von Silbermünzen vorsieht.

Der Streit und die Kontroverse um die Silberprägung sind für die meisten modernen Amerikaner sehr schwierig zu verstehen, aber am Ende des 19. Jahrhunderts war dies ein Thema politischer und wirtschaftlicher Interessen. Heute wird der Wert des amerikanischen Geldes im Wesentlichen durch den Glauben an die Stabilität der Regierung gesichert, im 19. Jahrhundert jedoch in der Regel durch das tatsächliche Vorkommen an Silber und Gold – der sogenannte bimetallic standard. Die Vereinigten Staaten prägten sowohl Gold- als auch Silbermünzen.

1873 beschloss der Kongress, dem Vorstoß vieler europäischer Staaten zu folgen, den Einkauf von Silber einzustellen und keine Silbermünzen mehr zu prägen. Silber war relativ knapp und es galt, das Währungssystem zu vereinfachen. Verschärft durch die Beeinflussung einer Vielzahl von Faktoren führte dies zu einer Panik an den Finanzmärkten. Als die Regierung den Kauf von Silber stoppte, fielen selbstverständlich auch die Preise und viele Besitzer von Silberminen im Westen waren davon schmerzlich betroffen. Ebenso Farmer und andere, auf denen erhebliche Schulden aus dem sogenannten Crime of ’73 lasteten. Sie glaubten, etwas vereinfacht gesagt, dass dies eine knappe Bereitstellung von Geld verursacht hatte, was wiederum es für sich schwieriger machte, ihre Schulden zu begleichen.

Eine landesweite Rückkehr zum bimetallic standard packte die Nation. Viele Amerikaner kamen an einem Punkt, an welchem sie ein fast mystisches Vertrauen in die Fähigkeit von Silber bei der Lösung ihrer wirtschaftlichen Probleme legten. Ein Führer dieses Bestrebens, Silber wieder zum Zahlungsmittel zu machen, war der Kongressabgeordnete von Missouri Richard Bland. Selbst im Bergbau arbeitend und persönlich die Anstrengungen der kleinen Farmer miterlebt, wurde Land ein eifriger Verfechter der Rückkehr zum Silber, was ihm den Spitznamen Silver Dick einbrachte.

Mit der Unterstützung der starken Mineninteressen des Westens formulierte Bland den Bland-Allison-Act, welcher an diesem Tag des Jahres 1878 zum Gesetz erklärt wurde. Auch wenn das Gesetz nicht für eine Rückkehr zur alten Politik führte, unbegrenzt Silbermünzen zu prägen, verlangte es von dem amerikanischen Finanzministerium, wieder Silber einzukaufen und den Silberdollar als offizielles Zahlungsmittel einzuführen. Allerdings wirkte sich die Einführung des Gesetzes auf die Wirtschaft aus und versäumte es, den radikaleren Wünschen und Träumen der Unterstützer des Silbers gerecht zu werden. Der Kampf um die Verwendung von Silber und Gold erhitzte das Gemüt der Amerikaner noch weit bis in das 20. Jahrhundert.