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Erbe des Drachenblutes

Erbe des Drachenblutes

Mina von Gabriel ist ein neunzehnjähriger Teenager unserer Welt, der hochintelligent, aber auch sehr einsam ist. Ihre leiblichen Eltern kennt sie nicht, denn sie wurde als Zweijährige adoptiert.

In letzter Zeit hat sie einen immer wiederkehrenden Traum, in dem sie in eine fremde Welt entführt wird. Nur ihrer engen Freundin Janice erzählt sie von diesem Traum, bevor er Realität wird – und sie sich in Dra’Ira wiederfindet. Dort erfährt sie, dass sie aus dieser Welt stammt und die tot geglaubte Tochter der weißen Regentin Samantha ist, der zwölften Erbin Lians. Es gibt mächtige Feinde der Regentin, die ihre Blutlinie erloschen sehen wollen und so kam es, dass vor siebzehn Jahren Mina als Kleinkind von mächtigen Zauberern in eine ferne Welt gebracht wurde, um dort unbehelligt von Attentätern aufwachsen zu können. Doch jetzt, in dieser schwierigen Zeit, muss sie die Position der Thronerbin einnehmen und zur Hoffnung aller Bewohner Dra’Iras werden.

Währenddessen spürt der Herr über den dunklen Kontinent, der rachedurstige Leviathan Cor Keto, Minas Freundin Janice auf und entführt sie mithilfe der uralten Koboldschamanin Medana nach Dra’Ira, um mehr über die plötzlich aufgetauchte Thronerbin zu erfahren. Durch finstere Magie wird Janice in die grausame Feuerkriegerin Ignis verwandelt, die nun eine erbitterte Feindin von Mina ist.

Wenig später wird Samantha heimtückisch ermordet. Mina ist nun in einer fremden Welt auf sich selbst gestellt und sie weiß nicht, wem sie trauen kann. Einzig dem Elben Zados Eos van Da’ana aus dem königlichen Hause der Wanderelben, dem Waldkobold Nexus aus dem Clan der Erdsteinkobolde und dem jungen Magier Nirvan, der seine Herkunft vor allen verbirgt, vertraut sie sich an.

Das Schicksal Dra’Iras scheint von ihren Entscheidungen abzuhängen, denn die Verbannten auf dem dunklen Kontinent wollen sich endlich befreien. Zu diesem Zweck hat Cor Keto einen vergessenen Gott auf seine Seite gebracht, der allerdings nicht ahnt, was der Leviathan wirklich plant. Doch Mina lässt sich nicht zu überstürzten Handlungen hinreißen, sondern versucht, die Welt und ihre Bewohner zu verstehen – auch die Bewohner des dunklen Kontinents –, bevor sie ihre Entscheidungen trifft.

Nach und nach kommt sie einem Geflecht aus uralten Intrigen auf die Spur, lernt treue Gefährten kennen und begegnet hinterlistigen Verrätern. Nach harten Prüfungen, geschlossenen und zerbrochenen Freundschaften, erbitterten Feindschaften und einer Suche, die sie bis ins Herz des dunklen Kontinents führt, findet sie endlich ihren Platz in dieser fremdartigen Welt und kann Dra’Ira in ein neues Zeitalter führen.

In 15 Kapiteln taucht der Leser in eine fremde Welt ein und lernt an Minas Seite die Völker, Wesen und Geheimnisse Dra’Iras kennen. Nebenbei erfährt er in zahlreichen Szenen vieles über Minas Gegenspieler: den Leviathan Cor Keto und seine finsteren Helfershelfer, die sich nach schier endloser Verbannung danach sehnen, den dunklen Kontinent endlich verlassen zu können.

Mit seiner Hauptprotagonistin wendet sich der Roman in erster Linie an junge Leser, bietet aber auch für jeden Fantasy-Begeisterten eine facettenreiche und durchdachte Welt, die es zu entdecken gilt.

Das Buch

Monika Thamm
Erbe des Drachenblutes
Fantasy, Hardcover/E-Book, Astragard Verlagsagentur AVa, Frankfurt am Main, Oktober 2012/November 2013, 18,50 Euro/5,65 Euro, ISBN 9783981549706, Covergestaltung und Illustrationen Thorsten Kettermann
Kurzinhalt:
Mina führt ein normales Leben, bis sie durch einen Traum in eine andere Welt entführt wird. Sie erwacht in Dra’Ira, im Reich der Drachentochter, und begibt sich notgedrungen mit einem geheimnisumwitterten Magier, einem gutherzigen Halbelben und einem abenteuerlichen Waldkobold auf die lange Reise zur Hauptstadt Tempelburg. Unterwegs muss sie unvorstellbare Widerstände überwinden, bis es ihr schließlich gelingt, das größte Geheimnis überhaupt zu ergründen: das ihres eigenen Lebens. Gleichzeitig erhebt sich eine düstere Macht auf dem dunklen Kontinent einst der Sitz der Göttin Gaia und seit Generationen von den vereinten Völkern als Ort der Verbannung genutzt. Dort herrscht mit harter Hand der Leviathan Cor Keto, der nur von einem Gedanken vorangetrieben wird: Rache an den freien Völkern und der regierenden Drachentochter.

Die Autorin

Monika Thamm, Jahrgang 1975, begann schon im Alter von zehn Jahren Fantasy-Geschichten zu schreiben. Obwohl künstlerisch immer engagiert, entschied sie sich für einen wirtschaftswissenschaftlichen Beruf. Sie studierte vier Jahre in Wiesbaden BWL, Fachrichtung Steuern und Recht (1996 bis 2000). Seit Herbst 2000 arbeitet sie als angestellte Steuerberaterin in Frankfurt am Main. In ihrer Freizeit widmet sie sich noch immer voll und ganz ihrer wahren Leidenschaft: der Schriftstellerei.

Bei allen veröffentlichen Romanen handelt es sich um Fantasy-Romane. Der Lebonara-Zyklus kann zusätzlich noch als Endzeit-Roman betrachtet werden.

Anfang 2014 wurde die Autorin mit ihrem Roman Erbe des Drachenblutes für den Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises in der Kategorie »Literatur« nominiert.

Bisherige Veröffentlichungen:

Iris Kater Verlag, Viersen

  • Lebonara, Band 1 – Stadt der Zusammenkunft (Hardcover)
  • Lebonara, Band 2 – Tiara Mora, die Auserwählte (Hardcover)

Astragard Verlagsagentur, Frankfurt am Main

  • Erbe des Drachenblutes (Hardcover, E-Book)
  • Lebonara, Band 1 – Stadt der Zusammenkunft (E-Book)
  • Lebonara, Band 2 – Wahrheiten zur Unsterblichkeit (E-Book)
  • Lebonara, Band 3 – Das Leben der Ammoben (E-Book)

Die Lebonara-Romane wurden in den letzten Monaten sehr umfangreich und mithilfe eines Lektors vollständig neu überarbeitet. Die Geschichte hat sich so verändert und verlängert, dass sie nun als Trilogie auf den Markt gekommen ist.

Projekte in Arbeit:

  • Der letzte Schatten-Seraphim

Die Fantasygeschichte wird in der gleichen Welt wie Erbe des Drachenblutes spielen, nur 250 Jahre früher, eine autarke Geschichte, die den Hintergrund und die Vergangenheit zu einer Nebenperson aus Erbe des Drachenblutes darlegt. Sie soll voraussichtlich 2015 erscheinen.

Leseprobe

Vorgeschichte

Wolkenfetzen jagten über den Himmel, türmten sich zu formlosen Gebilden auf, nur um wieder auseinandergerissen und neu vereint zu werden. In der Ferne flackerten vielfach verästelte Blitze. Sie tauchten Hügel mit unbestellten Äckern und kleineren Baumgruppen für Sekundenbruchteile in grelles Licht. Donnergrollen zog heran und verlor sich im nächsten Moment im Rauschen eines heftigen Platzregens. Im aufkommenden Abendgewitter wirkte das verfallene Bauernhaus seltsam deplatziert in der einsamen Landschaft. Hier hatte schon lange niemand mehr Hand angelegt, um eine Außenwand auszubessern, zerbrochene Dachschindeln zu ersetzen oder einen wackelnden Fensterladen zu richten. Nichts wies darauf hin, dass das Gebäude noch bewohnt war.

Ein weiterer Blitz zeichnete sein zackiges Bild am Horizont, gefolgt von einem tiefen Grollen. Für einen kurzen Augenblick blendete das Licht den Jungen, der hinter einem der Fenster im Erdgeschoss stand. Er zog eingeschüchtert den Kopf zurück und drehte sich um. Hinter ihm stand eine schmale Frau mit strähnigem Haar und eingefallenen Wangen, die sich mühselig ein Lächeln abrang.

»Es tut mir leid, mein Sohn, doch ich befürchte, wir haben heute wieder nur trockenes Brot zum Abendessen.«

Verlegen fuhr sie sich mit den Händen über die alte Schürze, die, pedantisch ordentlich gebunden, das fleckige Kleid bedeckte. Der Blick des Jungen fiel ungewollt auf ihre schwieligen und aufgesprungenen Hände. Wann hatte seine Mutter aufgehört, schön zu sein? Er schluckte. »Mama, das ist nicht schlimm. Ich bin noch klein und brauche nicht viel.«

Traurig blickte sie ihn an. Ja, klein war er noch für seine zwölf Lebensjahre, aber genau deshalb – das wusste sie – hätte sie ihm besseres Essen besorgen müssen. Von Tag zu Tag war es schwieriger geworden, ausreichend Essbares aufzutreiben. Was hatte sie nicht alles getan, das ihr früher undenkbar gewesen wäre, nur damit sie und ihr Sohn am nächsten Tag nicht hungern mussten? Eilig wischte sie ihre trübsinnigen Gedanken fort und zwang sich ein weiteres Lächeln ab. Ihr einziger Sohn sollte nicht sehen, wie elend sie sich fühlte.

Sie knickste tief vor ihm, neigte den Kopf und drehte sich schnell im Kreis. Mit einer tänzelnden Bewegung ergriff sie zwei Holzteller und ließ sie fast geräuschlos auf den alten Tisch gleiten. Sie summte und nahm ein schartiges Messer vom Regal. »Eure Hoheit, wie viele Scheiben hättet Ihr gerne vom heutigen Schweinebraten?«, fragte sie mit verschmitztem Unterton. Der Junge grinste. Er kannte und liebte die kleinen Spiele seiner Mutter, mit denen sie versuchte, ihn das Leid so weit wie möglich vergessen zu lassen. Gerade dachte er über eine würdige Antwort nach, da prallten Faustschläge gegen die klapprige Haustür. Erschrocken fuhr er herum. »Mama«, hauchte er, aber sie bedeutete ihm mit der Hand, still zu sein. Schon barst die Tür unter den heftigen Schlägen. »Mama!«, brüllte er voller Panik, als mehrere Soldaten hereinstürmten. Seine Mutter keuchte laut auf. »Was wollt Ihr hier? Was haben wir Euch getan, dass Ihr mit Gewalt in unser Haus einbrecht?«

»Seid Ihr Marija Zinnerbaum?«, fragte einer der Männer. Hinter ihm zuckte erneut ein Blitz am Himmelszelt. Marija und ihr Sohn zählten die Umrisse von drei Soldaten, die so schwer gerüstet waren, dass man nur die düsteren Augen in den Sehschlitzen ihrer Eisenhelme erkannte.

»Ja …« Sie schluckte schwer. »Das bin ich. Was ist geschehen?« Langsam schob sie sich schützend vor ihren Sohn und drückte ihn nach hinten. Zwei der Soldaten traten heran und packten sie grob an den Armen. Sie schrie vor Angst und Schmerzen, doch die Männer schien das nicht zu stören. Der Junge brüllte und begann, einem von ihnen gegen die gepanzerte Brust zu schlagen und gegen die Beinschienen zu treten, aber auch das beeindruckte ihn nicht. Marija Zinnerbaum wurde aus dem Haus gezerrt, hinein in den heftigen Regen.

»Warum tut Ihr das? Ich erflehe Euer Mitleid, ich kann doch meinen Jungen nicht alleine lassen! Beweist Mitgefühl und lasst mich hier! Lasst mich bei meinem Sohn!«

»Mama!« Der Junge drückte sich an den Soldaten vorbei, um seiner Mutter ins Freie zu folgen. Da wurde er hart am Kragen gepackt. »Na, wen haben wir denn da?« Der Junge musste sich zwingen, die Augen von seiner flehenden Mutter abzuwenden. Regen prasselte in sein Gesicht. Schräg hinter ihm stand ein großgewachsener Mann, dessen weit geschnittener Umhang kaum die breiten Schultern bedecken konnte. Ein langer, weißer Bart verriet, dass er deutlich älter sein musste, als sein muskulöser Körper erahnen ließ. Erst als der Junge die spitz zulaufende Kapuze mit den Runenstickereien sah, wurde ihm bewusst, wer ihn hier am Schlafittchen gepackt hielt: der oberste Hofmagier des Monarchen.

»Mein Herr, bitte, Ihr habt Einfluss. Bitte helft meiner Mutter«, flehte er zitternd. Der Mann lachte ihn nur aus. »Helfen soll ich? Aber Junge, was kann ich schon unternehmen? Sind wir nicht alle Diener unseres Monarchen, und müssen wir nicht alle die einfachsten Gesetze achten? Wenn ich könnte, würde ich natürlich deine Mutter verschonen, aber Gerechtigkeit kann nur walten, wenn sich alle gleichermaßen an die Regeln halten.« Er lächelte, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Ein Frösteln überlief den Jungen. Schlagartig wurde ihm klar, dass der Mann Freude daran fand, durch das Land zu ziehen und Menschen höchstpersönlich als Unglücksbote gegenüberzustehen.

»Deine Mutter«, fuhr er fort, »ist eine Diebin. Leider haben wir Zeugen dafür, dass sie wiederholt Lebensmittel auf dem Markt gestohlen hat.« Mit einem übertrieben bedauernd wirkenden Gesichtsausdruck schüttelte er den Kopf.

»Wir sind in Not! Wir haben Hunger!« Tränen vermischten sich mit dem Regen in dem Gesicht des Jungen. Der kräftige Mann zuckte mit den Schultern. »Der Grund interessiert mich genauso wenig wie die Richter, die sich des Vergehens annehmen werden. Diebstahl ist Diebstahl, und dafür kann es nur eine Strafe geben: Deine Mutter muss in den Schuldturm!«

»Nein!« Voller Verzweiflung brüllte und zappelte der Junge in den Händen des Mannes, der nun seine Faust deutlich fester um den nassen Stoff des Kragens ballte, damit er nicht entkam. Vom Regenwasser vollgesogen, hing das graue Leinenhemd schwer am mageren Körper des Kindes herab. In dem Schuldturm des Monarchen zu landen, das wusste jeder, bedeutete nichts anderes, als einem langsam dahinsiechenden Ende entgegen zu blicken. Niemand kehrte von diesem düsteren Ort zurück. Es war ein Ort des Sterbens, nicht mehr und nicht weniger. Das durfte er nicht zulassen.

»Nein!«, wiederholte er und streckte die Arme in Richtung der zwei Soldaten, die seine Mutter festhielten. Zorn, unbändiger Zorn erwachte in ihm. Ständig verfolgte ihn das Unglück, wie ein Schatten im Hochsommer. Gleich, wohin er ging, es hing ihm an und verdüsterte sein Leben. Alle Menschen, die ihm etwas bedeutet hatten, hatte er verloren. Einzig seine Mutter war ihm verblieben, er durfte sie nicht auch noch verlieren, niemals! Seine Rechte ballte sich zur Faust. Die Linke streckte er ruckartig in Richtung eines der Soldaten. Er wollte ihn vernichten! Er wollte ihn zerstören, ihn bestrafen … von ganzem Herzen.

Er wusste nicht wie, doch aus seiner ausgestreckten Hand fuhr mit lautem Getöse ein hellblaues Funkengewitter und bohrte sich gnadenlos in den Oberkörper des Mannes. Der Mann brüllte auf, stöhnte und fasste sich an die Brust. In der Mitte seiner Panzerung prangte ein faustgroßes verkohltes Loch, aus dem der Geruch verbrannten Fleisches drang. Sekunden später stürzte der Soldat wie ein gefällter Baum zu Boden. Marija Zinnerbaum wimmerte laut auf. »Was …«, begann der Junge irritiert, nur um mit einem festen Schlag gegen den Hinterkopf zum Schweigen gebracht zu werden. Bewusstlos sank er auf den aufgeweichten Boden. Nachdenklich blickte der Mann hinter ihm auf ihn nieder. Mit einer Handbewegung bedeutete er den beiden verbliebenen Soldaten fortzufahren. Trotz ihres lauten Rufens und unermüdlichen Flehens zogen sie Marija vom Geschehen fort. Der Mann blieb mit dem bewusstlosen Jungen und dem Toten zurück. Rinnsale von Regenwasser suchten sich ihren Weg über seine spitze Kapuze hinab in sein Gesicht, bis hin zur Bartspitze. Nachdenklich stieß er den bewusstlosen Jungen mit dem Fuß an. »Und du, du wirst mit mir kommen, kleiner Kämpfer. Wir werden gemeinsam noch feststellen, welches Potenzial in dir schlummert. Möglicherweise werden wir noch sehr gute Freunde werden.«


Die 23-seitige Leseprobe steht mit freundlicher Genehmigung der Autorin als PDF zur Verfügung.
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