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Marshal Crown – Stadt in Angst

Marshal Crown Band 0
Stadt in Angst

Die Männer kamen vom Westen, als die Sonne am höchsten Punkt des Himmels stand.

Die kleine, einsam gelegene Farm lag nur unweit vom Ufer des Sweetwater Creeks entfernt.

Zu der Farm gehörten ein Kartoffelacker und ein brachliegendes Maisfeld.

Als die vier Reiter den schmalen Karrenweg entlang ritten, der zwischen dem Fluss und dem Kartoffelacker direkt zu dem Anwesen führte, wurde auf der Stirnseite des Farmhauses die Eingangstür geöffnet.

Auf der Schwelle erschien ein Mann. Er war mittelgroß und wirkte abgearbeitet und verhärmt.

Aus schmalen, wasserhellen Augen blickte er den Männern entgegen.

Inzwischen hatten die Reiter das Anwesen erreicht.

Ein halbes Dutzend Hühner, die bisher in stiller Eintracht auf dem Hof nach Würmern gescharrt hatten, stoben gackernd auseinander und aus dem nahen Stall war das Brüllen einer Milchkuh zu hören.

»Hallo Charly.«

Der vorderste der Reiter, ein sandblonder Bursche mit tückischen Augen und einem falschen Grinsen im Gesicht, beugte sich im Sattel vor und schob seinen Hut in den Nacken.

»Verdammt heiß heute, was?«

Die Augen des Farmers wurden schmal. Schweigend musterte er die abgerissene Erscheinung der Männer. Seine Blicke blieben dabei auf den Kolben der Revolver hängen, die sie in tief geschnallten Halftern trugen.

Charles Meeker hakte die Daumen hinter die Hosenträger und stellte sich breitbeinig vor seine Haustür.

»Was wollt ihr?«

Die Reiter warfen sich rasche Blicke zu.

»Er ist ziemlich unhöflich, findet ihr nicht?«, behauptete einer von ihnen mit gespielter Empörung.

Die anderen nickten zustimmend.

»Mike hat recht«, sagte schließlich auch der Sandblonde. »Für jemanden, der Besuch von seinen Nachbarn bekommt, bist du in der Tat ziemlich unfreundlich.«

»Was soll das, Frank, du willst mir doch nicht erzählen, dass ihr den weiten Weg von der Bar-X bis hierher nur gemacht habt, um mir zu sagen, dass es heute heiß ist? Also raus mit der Sprache, was wollt ihr wirklich?«

Die Blicke des Farmers glitten nervös über die Gesichter der Reiter. Irgendetwas stimmte nicht, Meeker konnte es förmlich spüren. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken, auch nicht, als Frank Miller, der Mann, der ihn angesprochen hatte, aus dem Sattel glitt und seine Hand um den Revolver legte.

»Also gut, wenn du es genau wissen willst, wir wollen, dass du deine Sachen packst und von hier verschwindest.«

Charles Meeker legte den Kopf schief und blinzelte.

»Das ist jetzt ein Scherz, oder?« Der Farmer versuchte ein Lachen, aber es klang irgendwie gekünstelt.

»Kein Scherz«, erwiderte Frank Miller kalt. »Das ist mein voller Ernst. Wir geben dir drei Tage, schließlich sind wir ja keine Unmenschen, aber danach hast du das Land verlassen, verstanden?«

»Ihr habt wohl alle zu lange in der Sonne gesessen.«

Meekers Augen wurden schmal und seine Stimme hob sich im gleichen Maß, wie sich sein Gesicht verhärtete.

»Mich vertreibt keiner von meinem Land und ihr schon gar nicht. Wie kommt ihr überhaupt auf so eine Schnapsidee?«

In Millers Gesicht lag plötzlich ein seltsamer Zug, der Charles Meeker frösteln ließ.

»Das hier ist Rinderland, und solange ich denken kann, waren es Rancher, welche die Geschicke dieses Landes lenkten und seinen Wohlstand mehrten. Es kann daher nicht sein, dass ein Schollenbrecher wie du die wichtigste Furt am Sweetwater Creeks für sich alleine beansprucht.«

»Es ist aber so und es hat alles seine Richtigkeit. Du kannst dich gerne in der Stadt im Landoffice erkundigen, meine Farm ist ordnungsgemäß eingetragen.«

»Mag sein, aber inzwischen hat sich einiges geändert. Tut mir leid, Charly.«

Meekers Augen weiteten sich, als er sah, wie Miller seine Waffe zog.

Allein die Geste ließ ihn erstarren.

Er wollte sich bewegen, herumdrehen, davonlaufen … Doch der Schreck lähmte ihn, und als Miller den Abzug krümmte, traf ihn die Kugel aus unmittelbarer Nähe in die Brust. Halt suchend riss er die Arme hoch und taumelte ins Haus zurück. Dort, wo ihn das Projektil getroffen hatte, bildete sich ein dunkler Fleck auf seinem Hemd, der rasch größer wurde.

Meeker fiel zu Boden.


Die vollständige Story steht als PDF, EPUB und MOBI zur Verfügung.

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