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Westernkurier 03/2014

Arizona Rangers

Auf ein Wort Stranger,

wann immer von der berühmtesten, verwegensten und traditionsreichsten Polizeitruppe des Südwestens gesprochen wird, fällt augenblicklich der Begriff Texas Ranger.

Hollywoodfilme und ungezählte Westernstorys haben aus den Texas Rangers Einzelkämpfer gemacht, deren Leben scheinbar nur aus einer Aneinanderreihung von Heldentaten bestand.

Die Wirklichkeit war zwar nicht weniger abenteuerlich aber doch ganz anders.

Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass es auch in anderen Bundesstaaten Ranger gab, wenngleich sie bis auf eine Ausnahme bei Weitem nicht so bekannt waren wie jene aus Texas.

Besagte Ausnahme hieß Arizona Rangers. Obwohl ihr Leben und Wirken kaum mehr als acht Jahre andauerte, ist die Geschichte dieser Truppe, was Helden, Abenteuer und Gefahren anbelangt, bis heute jener der texanischen Ranger ebenbürtig.

Ihr relativ kurzer Auftritt auf der Bühne des Wilden Westens war ein einziges Kämpfen, Schießen und Sterben.

Am 21. März 1901 wurde von Gouverneur Nathan Oakes Murphy unter dem Gesetz Nr. 74 / 1901 eine Miliztruppe mit Polizeigewalt gegründet, die anfangs nur aus einem Captain, Burton Mossmann, genannt Cap, einem Sergeanten und zwölf Freiwilligen bestand.

Dieser kleine verschworene Haufen hatte nicht weniger zu tun, als die gesamte texanisch-mexikanische Sonoragrenze abzuriegeln und die Viehdiebbanden aufzureiben, die tagtäglich ins Land strömten.

Eigentlich ein hoffnungsloses Unterfangen.

Auf einem Grenzabschnitt von Hunderten von Meilen standen ganze 14 Ranger einer Übermacht von 500 Banditen gegenüber.

Aber niemand hatte mit der Entschlossenheit dieser Männer gerechnet.

»Ich betrachte es als eine Art bewaffnete Invasion«, sagte Cap Mossmann bei der Vereidigung seiner Männer, »wenn mexikanische Banditen das Sulphur Springs Valley und das San Pedro Valley sozusagen als Passstraßen für ihre Viehdiebstähle, Morde und Vergewaltigungen benutzen. Es tut mir leid, dass wir nur so wenig sind, deshalb schießt, bevor ihr Fragen stellt. Denn selbst wenn wir Glück haben, hat es jeder von uns durchschnittlich mit 25 bis 30 Banditen zu tun.«

Acht Monate lang wurde an der heißen Grenze geschossen und gestorben, dann, am 23. November 1901 stand Cap Mossmann mit den letzten sieben überlebenden Rangern neben dem Galgen von Salamonville und fragte den mexikanischen Banditenhäuptling Augustin Chacon, ob er noch etwas zu sagen hätte.

Chacons überlieferte Antwort lautete: »Adios Amigo, du bist schlimmer als ein Puma.«

Die Falltür fiel, und Chacon und seine Bande waren Geschichte.

Ebenso wie Cap Mossmann. Der Rancher und Rough Rider trat als Captain zurück, weil er nicht unter einem neuen Gouverneur dienen wollte. Murphys Amtszeit war nämlich abgelaufen.

Nach seinem Rücktritt übernahm Thomas H. Rynning die Führung.

Unter seiner Leitung wurden die Ranger hauptsächlich durch den Umgang von Streiksituationen in Morenci und Bisbee bekannt. Er war es auch, der die Truppe auf 26 Mann aufstockte und mit ihnen ein umfangreiches Trainingsprogramm durchführte. Sein Dienst endete 1907.

Der Letzte der wahren Arizona Ranger Captains war Harry C. Wheeler, der bereits 1903 der Einheit als Private beigetreten war. Drei Monate später war er bereits Sergeant und 1905 Lieutenant. Am 25. März 1907 wurde er der dritte Captain und hatte dieses Amt bis 1909 inne.

Am 15. Februar 1909 waren die Arizona Rangers Geschichte, bis sie 1957 sozusagen wiederbelebt wurden.

Wer mehr über diese bleihaltige Zeit wissen will, dem sei die Official Site of the Arizona Rangers wärmstens empfohlen.

Hier einmal reinlesen lohnt sich wirklich.

In diesem Sinne,

bis zum nächsten Mal,

euer Slaterman

Quellen:

  •  H.J. Stammel: Der Cowboy.  Bertelsmann Lexikon Verlag
  • Official Site of the Arizona Rangers
  • Archiv des Autors

(Slaterman)