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Im Auge der Sonne

Barbara Wood
Im Auge der Sonne

Historischer Roman/Hardcover , Krüger Verlag, Frankfurt am Main, Oktober 2013, 496 Seiten, 19,99 Euro, ISBN: 9783810523739

Barbara Wood legt einen neuen Roman vor, und geht noch weiter in die Geschichte zurück als in ihren vorhergehenden. Führte ihr Weg zuletzt in das alte Rom, geht es nunmehr bis ins antike Kanaan. Hier ist es die junge Kanaaniterin Avigail, die der Leser zu Beginn des Buches begleitet. Und das in einem der schrecklichsten Momente ihres Lebens: In der Nacht, als ihre Heimatstadt Jericho von den Ägyptern eingenommen wird. Wood beschreibt sehr genau, wie es Avigail in dieser Nacht ergeht, was sie fühlt und was das Geschehene in ihr auslößt.

Dann macht Wood einen Sprung in die Zeit, da Avigail ihre Enkeltochter auf dem Weg ins eigenständige Leben begleiten möchte. Und so ist es dann auch Leah, die der Leser als Hauptfigur im Buch vorfindet. Die junge Frau, die den Mann kennenlernt, der von ihrem Vater für sie ausgesucht wurde, welche sich aber weigert, die für ihre Familie optimale Ehe einzugehen. Damit bringt sie ihrem Vater statt Einfluss und Macht Schande und Schmach. Sie würde sich ja fügen, wäre da nicht David, der Kämpfer und Schriftgelehrte, der Mann, der die Bruderschaft der Schreiber reformieren will, der mit seinen Brüdern das Alphabet entwickelt hat und es Leah schließlich beibringt, damit sie ihre geliebten Heilrezepte aufbewahren kann. Während sie sich immer mehr in den Krieger verliebt, der so ganz und gar der Mann ist, den sie sich an ihrer Seite wünscht, geraten Leah und David in den Strudel des Eroberungswillens Ägyptens. Erst vor dem Thron der Pharaonin Hatscheptsut kann Leah für ihre Liebe kämpfen.

Wood bringt erneut einen ebenso spannenden wie gefühlvollen Roman zu Papier, der den Leser tief in eine längst vergangene Zeit eintauchen lässt. Dabei ist es zweitrangig, dass Wood im vorliegenden Band doch hier und da die historische Genauigkeit vermissen lässt. Muten die Namen, die sie als kanaanitisch ausgibt, doch sehr jüdisch an und sind auch manche Dinge, die sie in die Religionswelt der Kanaaniter verlegt, eher aus anderen Kulturen dieser Zeit entlehnt, kann man ihr diese Ungenauigkeiten ob der Qualität des Buches an sich durchaus verzeihen. Auch wenn Wood in einem ausführlichen Nachwort einige durchaus interessante historische Fakten erwähnt und diese auch bereits im Laufe der Geschichte geschickt verwebt, sind ihre Darstellungen historischer Figuren wie die der Hatschepsut etwas unsauber.

Das Cover passt zum Buch, kann es doch einen Eindruck von der Hauptperson vermitteln, auch wenn das Bild einer Frau vor Blumen und einer Wüstenlandschaft eher wenig Aussagekraft hat. Doch der orientalische Eindruck des Naturbildes im Hintergrund kann bereits ein Stück Atmosphäre schaffen und zeigt dem Leser schon ein wenig, wo der Weg im vorliegenden Buch hingeht.

Fazit:
Ein wirklich guter historischer Roman, den Wood in der Tradition ihrer bisherigen Werke verfasst hat. Kleine historische Mängel übersieht der Leser schnell aufgrund der Qualität des Geschriebenen und der sehr gefälligen Erzählweise. Letztlich absolut empfehlenswert, nicht nur für Fans von Barbara Wood.

(jp)