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Geister-Schocker – Folge 1

Du glaubst, du bist allein. Du fühlst dich sicher. Du möchtest nur in Ruhe dein Hörspiel genießen. Bist du bereit?

Geister-Schocker stehen in der Tradition des B-Movie-, Trash- und Pulp-Genres. Viele der Geschichten, die als Grundlage der Hörspiele dienen, erschienen in den siebziger Jahren in der Serie Gespenster-Krimi und wurden von bekannten Autoren wie Jason Dark, A. F. Morland, Earl Warren und Wolfgang Hohlbein verfasst. Als Sprecher werden vorwiegend aus Funk und Fernsehen bekannte Stimmen verpflichtet. Für die Illustrationen der liebevoll gestalteten Cover zeichnen sich verschiedene Künstler verantwortlich.
Im Herbst 2009 übernahm WinterZeit die Produktion der Geister-Schocker. Seit Folge 4 betreute Markus Winter die Serie bereits als Lektor, ab Folge 6 schrieb er auch die Drehbücher auf Basis der Vorlagen. Damit einher ging eine Runderneuerung des kompletten Erscheinungsbilds der Serie. Besonderen Wert legte man neben stimmungsvoller Covergestaltung auf ein informatives Booklet und wertete die Hörspiele teilweise durch die Zugabe von Goodies wie Aufklebern und Postern auf.

Zitat aus wikipedia.org

Übersetzt man den Begriff »Trash« ins Deutsche, stößt man auf Worte wie »Schundliteratur«, »Schmarren«, »Dreckszeug«, »Müll«. Doch Trash ist längst zum Kult geworden, ist sozusagen Antikunst als Kunst, eine dionysische Absage an bildungsbürgerliche Werte. Trash ist das guilty pleasure, das heimliche Vergnügen, die Lust am Abartigen und Sensationellen um seiner selbst willen, die Gier am Schockierenden. Konfrontiert man Menschen mit solchen Dingen, ist der größte Teil von ihnen im ersten Moment geschockt und nimmt Abstand, sich mit dem Trashigem zu beschäftigen. Einen Wimpernschlag später tritt die Neugier jedoch ans Tageslicht, und man beschäftigt sich mit dem vermeintlich Verrufenen. Das Gehörte lässt einen nicht mehr los, man wartet auf die nächste Folge, und die nächste und die nächste … Darauf setzt auch die Hörspielserie Geister-Schocker aus dem Haus der Romantruhe und kann bis dato auf 45 produzierte Folgen zurückblicken.

Geister-Schocker – Folge 1
Bei Vollmond holt dich der Vampir
Nach dem gleichnamigen Roman von Jason Dark

Die Bewohner der kleinen Stadt im Bundesstaat Alabama ahnen nicht, dass unter ihnen eine gefährliche Vampir-Brut haust. Der Vertreter Jeff Spencer gerät durch einen unglücklichen Zufall in die Fänge der dunklen Familie, dessen Clanmeister Linus Mortimer im Verborgenen eine Armee von Vampiren erschaffen will …

Autor: Jason Dark
Buch: Thomas Tippner & Romantruhe
Regie: Romantruhe
Musik: Tom Steinbrecher
Mix und Mastering: Stefan Benk
Produziert von Romantruhe Audio
Illustration und Design: del Nido/Norma, Beate Herforth
Spiellänge: 25 Tracks, 69:36 Minuten
: 15.08.2009

Die Sprecher
Erzähler: Helmut Krauss, Jeff Spencer: Reent Reins, Linus Mortimer: Lutz Mackensy, Gloria Mortimer: Heidi Schaffrath, Ellen Mortimer: Gabriele Wienand, Paul Mortimer: Helgo Liebig, Georg Mortimer: Mario Hassert, Alfi Soccer: Eckart Dux, Sheriff Hopkins: Rainer Schmitt, Arzt: Claus Fuchs, Nick: Robert Rausch, Vampirin: Katja Brügger, Martha: Barbara Scheck

Hörprobe: [display_podcast]


»Scheißwetter!«, fluchte Jeff Spencer und starrte durch die Windschutzscheibe.

Es goss wie aus Eimern. Literweise klatschte das Wasser gegen die Scheiben des alten Chevrolets, sodass die nicht mehr ganz intakten Scheibenwischer die Wassermassen kaum bändigen konnten.
»Man sollte am besten stehen bleiben«, murmelte Jeff Spencer und zündete sich die dreißigste Zigarette an diesem Tag an.
Du rauchst auch zu viel, dachte er und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, da der Rauch seine Netzhäute reizte.
Jeff Spencer öffnete das Seitenfenster einen Spalt und bekam prompt nasse Knie.
»Scheiße«, fluchte er wieder und starrte mit rot umränderten Augen durch den dichten Regenvorhang auf die Straße.
Jeff Spencer war Vertreter. Genauer gesagt, Vertreter für Damenunterwäsche. Das hört sich zwar gut an, doch der Job war verdammt hart, außerdem schlief die Konkurrenz nicht, und die eigenen Fabrikanten ließen sich auch nichts Neues mehr einfallen. Aus diesem Grunde hatte Jeff Spencer auch gekündigt. Er hatte nur noch fünfzehn Tage und sogar noch ein gutes Abschlussgeschäft vor sich.
Jeff Spencer zockelte mit seinem Chevy in Alabama herum. Im Augenblick befand er sich auf einer Landstraße, etwa fünfzig Meilen östlich von Montgomery, der Hauptstadt des Staates, entfernt.
Jeff Spencer wollte unbedingt noch in dieser Nacht die Stadt erreichen. Er hatte sich bereits in einem billigen Hotel ein Zimmer reservieren lassen.
Nach wie vor klatschte der Regen gegen die Scheiben. Jeff Spencer schnippte die Zigarette aus dem Fenster. Durch Schaden klug geworden, kurbelte er die Scheibe schnell hoch, schaltete in einen anderen Gang, und dann wurde der Wagen plötzlich langsamer. Jeff gab mehr Gas.
Nichts tat sich.
Der Motor erstarb mit einem komischen Geräusch. Der Chevy blieb stehen.
Jeff Spencer schluckte. Er peilte vorsichtig auf die Benzinuhr.
Der Zeiger stand ganz auf der linken Seite. Linker ging’s schon nicht mehr. Jeff wusste, was das zu bedeuten hatte. Tank und Reservetank waren leer.
»Scheiße«, sagte er zum dritten Mal kurz hintereinander. Er hatte noch vorgehabt, zu tanken, es aber dann wieder vergessen.
Wo sollte er um diese Zeit Benzin herbekommen? Außerdem herrschte auf dieser Straße so gut wie gar kein Verkehr. Jeff war erst ein Wagen entgegengekommen.
Jeff starrte angestrengt durch die Frontscheibe. Die grauen Regenschleier verwischten alles. Aber, Moment, was war das?
Entschlossen kurbelte Jeff die Scheibe herunter. Sofort waren sein Gesicht und Teile seiner Schulter klatschnass. Aber Jeff Spencer hatte sich nicht getäuscht.
Am linken Straßenrand sah er ein Schild. Es war an einem Baum befestigt.
Ob hier in dieser Gegend Menschen wohnten? Jeff zögerte nicht länger.
Nachdem er die Wagentür aufgeklinkt hatte, trafen ihn Regen und Sturm mit voller Wucht. Im Nu war der Vertreter bis auf die Haut durchnässt.
Sich gegen das Unwetter anstemmend, stapfte er auf den Baum zu. Das Schild war ungefähr in Kopfhöhe angebracht.
Jeff musste sich zweimal das Wasser aus den Augen wischen, ehe er die Buchstaben lesen konnte.

Aus: Dark, Jason: Bei Vollmond holt dich der Vampir. Gespenster-Krimi Nr. 5. Bastei.1973

(wb)