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Dorian Hunter – Esmeralda – Verrat

Marco Göllner, Ernst Vlcek
Dorian Hunter – Dämonenkiller, Folge 22.1
Esmeralda – Verrat

Horror, Hörspiel, Folgenreich, Berlin, Juni 2013, Audio-CD, 22 Tracks, 66 Minuten, 7,99 Euro, Titelillustration von Mark Freier, ab 16 Jahre

www.zaubermond.de

Norbert Helnwein fällt ein altes Manuskript in die Hände, verfasst in spanischer und lateinischer Sprache, in dem es um einen Mann namens Lucero geht, der eine junge Frau namens Esmeralda, die der Hexerei beschuldigt wird, vor dem Scheiterhaufen rettet. Lucero wagt Einspruch und bietet der inquisitorischen Gerichtsbarkeit an, die Vormundschaft für die angebliche Hexe zu übernehmen. Nicht ganz uneigennützig, denn Lucero verlangt, dass Esmeralda mithilfe ihrer hellseherischen Fähigkeiten, deretwegen sie überhaupt angeklagt wurde, den jungen Edelmann Juan Garcia de Tabera ausspioniert.
Norbert Helnwein glaubt in dem Manuskript einen Hinweis auf ein weiteres Leben von Dorian Hunter gefunden zu haben und faxt dem Dämonenkiller die Dokumente nach London. Doch die Schwarze Familie ist bereits auf den Historiker in Wien aufmerksam geworden und schickt einen Dämon, um Helnwein zu töten …

Nach der letzten Folge, die außerhalb der Rahmenhandlung spielt, wird mit dem Esmeralda-Zweiteiler der aktuelle Zyklus fortgesetzt. Dorian Hunter forscht in der Vergangenheit nach Hinweisen auf frühere Inkarnationen seiner selbst, Olivaro strebt die Führung der Schwarzen Familie an und versucht überdies Coco Zamis zu manipulieren und für seine Zwecke einzuspannen. Wie schon bei der Jubiläumsfolge 10, in der es um Hunters Leben als Baron Nicolas de Conde geht, so haben sich die Macher auch bei der Esmeralda-Story für eine Doppelfolge entschieden. Laut Stellungnahme des Produktionsteams im Booklet war diese Entscheidung notwendig, da in der Geschichte viele Handlungsstränge parallel verfolgt werden müssen und diese den Umfang einer einzelnen Episode gesprengt hätten. Dadurch gehört der erste Teil mit 66 Minuten Laufzeit zu den kürzeren Episoden und hat erstaunlich wenig Action zu bieten. Die Spannung ist in diesem Hörspiel eher von subtiler Natur, und dass es nicht langweilig wird, ist in erster Linie dem herausragenden Skript von Marco Göllner zu verdanken, der vor allem bei den Dialogen wieder sein ganzes Können unter Beweis gestellt hat. Die stimmungsvolle Musik von Moorland und die professionellen Sprecher geben der Produktion den letzten Schliff. Dorian Hunter, alias Thomas Schmuckert, ist in dieser Folge fast nur mit Lesen beschäftigt, wobei ihm Donald Chapman, gespielt von Frank Felicetti, Gesellschaft leistet. Die Sprecher bilden ein tolles Gespann, denn während Schmuckert mit trockenem Humor glänzt, gelingt es Felicetti immer wieder die Stimmung durch flapsige Bemerkungen aufzulockern. Ein großartiger Charakter, der nicht umsonst so beliebt bei den Fans ist. Weitere Sprecher dieser Folge sind unter anderem Volker Brandt, Synchronsprecher von Michael Douglas, Eberhard Prüter und Kaya Marie Möller als Esmeralda. Ebenfalls wieder mit von der Partie sind Stefan Krause in der Rolle des zwielichtigen Olivaro und natürlich Claudia Urbschat-Mingues. Hasso Zorn, einer der meist beschäftigtsten Sprecher bei Zaubermond Audio, hat dieses Mal in seiner Funktion als Norbert Helnwein eine zentralere Rolle inne. Ein liebenswerter Charakter, um den man in dieser Folge wirklich bangen muss. Esmeralda – Verrat ist ein gutes Beispiel dafür, dass Dorian Hunter unter den derzeit laufenden Hörspielserien nicht umsonst zu den anspruchsvollsten Vertretern des Genres Horror gehört.

Das Coverartwork von Mark Freier ist jedes Mal aufs Neue ein echter Hingucker. Kein Wunder, dass das Layout der Hörspielserie auch für die Neuauflage der Romane im Taschenbuchformat übernommen wurde.

Fazit:
Komplexer und anspruchsvoller Beginn der zweiten Doppelfolge innerhalb der Serienhistorie. Wieder ein Paradebeispiel für sorgfältige Abmischung, motivierte Sprecher und herausragendes Sounddesign. Ein weiterer spannender Ausflug zu den Gräueln der spanischen Inquisition.

(fh)