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Im Gespräch mit Benjamin Cook

Die Idee zu Alan Demore entstand im Jahre 1989, als dem Autor Benjamin Cook der Name des Helden einfiel. Bereits im Alter von 12 Jahren dachte er über eine Gruselserie nach und hörte unentwegt John-Sinclair-Hörspielkasetten aus dem Hause Braun an. Daraus resultierend wollte Benjamin Cook unbedingt eigene Helden und Kämpfer gegen das Böse erschaffen.
Vier auserwählte Kämpfer gegen das Böse. Vier Menschen, welche jene schwere Bürde tragen und sich ihrem Schicksal stellen müssen.
Eine Front gegen das Böse, ausgestattet mit mächtigen Waffen und besonderen Fähigkeiten …
Ebenfalls vier Kämpfer, denen starke Lehrmeister zur Seite stehen …

Nach bereits 8 Paperbackausgaben und 2 geplanten gibt es nun das erste Hörspiel zur Serie in der Reihe Geister-Schocker mit dem Titel Untot. Der Geisterspiegel nutzte die Gelegenheit, um mit dem Autor Benjamin Cook ins Gespräch zu kommen.


Geisterspiegel: Vier unterschiedliche Kämpfer gegen das Böse, vier Charaktere, welche sich ihrem Schicksal stellen müssen. Wie kam es zu der Idee, eine Romanserie um Alan Demore als Ritter des Lichts zu schreiben?

Benjamin Cook: Das war schon recht früh. Bereits Anfang der 80er Jahre wollte ich Horror-Romane schreiben. Inspiriert von den damaligen Groschenhefthelden wie z.B. Larry Brent, Tony Ballard und nicht zuletzt von John Sinclair.
Ich wuchs in einer Zeit auf, in der die Massenmedien noch nicht so präsent waren. Es gab nur drei Fernsehprogramme, sogar noch Schallplatten und ich besaß eine olle Stereoanlage und unzählige Hörspielkassetten. Die meiste Zeit verbrachte ich also mit Hörspielen oder mit Romanheften, die ich damals wirklich verschlungen habe. Irgendwann reifte in mir die Idee, einen eigenen Helden zu kreieren. Aber er sollte sich von John Sinclair etc. unterscheiden und kein billiger Abklatsch werden.
So entstand eigentlich die Serie Alan Demore über Nacht. Ich weiß nicht mehr genau, was damals der Auslöser war, aber urplötzlich hatte ich eine Idee und arbeitete sie stetig aus.
Vier Kämpfer gegen das Böse. Vier Erben Camelots – die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde quasi. Nur habe ich die Überlieferungen stark geändert und lasse diese legendären Helden nun gegen Dämonen kämpfen.

Geisterspiegel: Bis August 2007 konnte die Serie im Onlinemagazin Geisterspiegel gelesen werden. Welche Erinnerungen und Erfahrungen hast du als junger Autor aus dieser Zeit mit auf den Weg nehmen können?

Benjamin Cook: Der Geisterspiegel ist für die Serie rückblickend betrachtet ein wichtiges Sprungbrett gewesen. Mit einem Mal konnte ich damals mit meinen Romanen an die Öffentlichkeit treten. Und das Resultat war nicht immer einfach auszuhalten, denn mir schwangen zu der Zeit viele Kritiken entgegen, mit denen ich erst einmal umgehen musste. Von daher war meine Zeit beim Geisterspiegel eine sehr wichtige Erfahrung für mich.

Geisterspiegel: Was ging in dir vor, als du die Möglichkeit bekommen hattest, Alan Demore als Paperback zu veröffentlichen?

Benjamin Cook: Das war natürlich wie ein kleiner Traum. Und ich danke Joachim Otto noch Heute dafür. Ihm haben meine Romane sofort gefallen und ich glaube er war auch einer derjenigen, die Alan Demore zu Beginn mit John Sinclair verglichen haben. Natürlich im positiven Sinne. Durch die Paperbackausgaben wurden natürlich viele neue Leser auf die Serie aufmerksam und so wuchs stetig eine kleine Fangemeinde heran über die ich mich sehr freue. Wobei ich mehr Leserinnen als Leser habe. Woran das wohl liegt?

Geisterspiegel: Im Genre Horror/Grusel ist es schwer, Fuß zu fassen. Bisher sind 8 Bände erschienen, 4 sind in Vorbereitung. Worin besteht dein Konzept, deine Leser mit interessanten Storys zu unterhalten?

Benjamin Cook: Konzept? Ich schreibe einfach aus dem Bauch heraus. Ich bin niemand, der tagelang an einer Idee brütet. Oftmals weiß ich zu Beginn eines Romans nicht einmal, wie ich durch die nächsten 5 Seiten komme. Es existiert nur eine wage Grundidee. Dabei lasse ich mich stark von meiner Fantasie beinflussen/beflügeln und dies hat sich bisher immer bewährt.

Geisterspiegel: Vergleicht man John Sinclair mit Alan Demore, sind einige Gemeinsamkeiten zu erkennen. Was verbindet dich mit dem erfolgreichen Autor Jason Dark? Und was unterscheidet dich von ihm?

Benjamin Cook: »Der neue Jason Dark« oder »Jason Darks gelehriger Schüler«. Diese oder ähnliche Bezeichnungen verfolgen mich seit Beginn meiner Laufbahn. Am Anfang hat es mich wirklich gestört, mit Jason Dark verglichen zu werden. Aber mittlerweile nehme ich solche Äußerungen grinsend hin, denn schlecht kann es ja nicht sein, mit einem derart großen Autor verglichen zu werden. Viele Fans haben das Gefühl, wenn sie Alan Demore lesen, einen alten Sinclairroman in Händen zu halten. Das ist aber nicht von mir beabsichtigt. Vielleicht liegt es an der Schreibweise meiner Romane. Ich weiß es nicht.
Zwischen Alan Demore und John Sinclair gibt es kaum Gemeinsamkeiten. Außer dass beide in der gleichen Welt/Zeit leben. In einem meiner Romane habe ich John Sinclair einmal kurz erwähnt, als kleiner Gag. Ich glaube es war in Band 7 Pagode des Teufels. In dieser Story erhielt Alan Demore eine E-Mail aus London. Eben von Oberinspektor John Sinclair.

Geisterspiegel: Nach Band 4 Immer wenn der Vollmond scheint hörte man bis Mai 2011 von Alan Demore und seinem geistigen Vater Benjamin Cook nichts. Was war der Grund dafür?

Benjamin Cook: Die Auszeit habe ich mir selbst auferlegt. Diese Pause war für mich zwingend notwendig um Kraft für neue Romane zu tanken. Außerdem brauche ich immer etwas länger Zeit, um in die Gänge zu kommen.

Geisterspiegel: Ein Sprichwort besagt, dass es nicht die Erfolge sind, aus denen man lernt, sondern die Misserfolge. Was hast du aus dem Vergangenen gelernt?

Benjamin Cook: Ja, einer meiner größten Erfolge, waren tatsächlich die Misserfolge. Oder besser ausgedrückt, die Kritiken. Zu Beginn bin ich daran zerbrochen, doch mittlerweile sind sie für mich ein wichtiges Feedback geworden, aus denen ich viel gelernt habe/lernen kann.

Geisterspiegel: In den ersten Romanen lässt du Alan Demore als einen Erben Camelots agieren. Mittlerweile geht er in andere Richtungen. Worin unterscheidet sich der neue Ritter des Lichts vom alten?

Benjamin Cook: Nein! Alan Demore ist nach wie vor ein Erbe Camelots. Diese Grundthematik bleibt auch weiterhin erhalten. Denn sie ist der Grundstein der Serie. Was sich allerdings geändert hat, ist die härtere Gangart innerhalb der Geschichten. Ich lege nun mehr Wert auf Splattereinlagen und purem Horror. Ich entferne mich vom seichten Plastikgrusel und konfrontiere die Fans mit dem wahren, echten Grauen. Wie zum Beispiel in Band 8 Der Schwarm. In einer Szene beschreibe ich detailliert wie einer Frau Arme und Beine abgetrennt werden und ihr verstümmelter Körper anschließend an die Decke eines Zimmers genagelt wird. Früher hätte ich solche Szenen umschrieben, aber so etwas nimmt einem der Leser heutzutage nicht mehr ab. So schlimm es sich auch anhört, aber die Leser von Heute wollen so etwas lesen. Die meisten zumindest. Demore ist keine leichte Kost mehr. Und diese neue Gangart wurde von den Fans überaus positiv aufgenommen.

Geisterspiegel: Seit Mai 2011 sind Hörproben und Trailer von Alan Demore auf einen eigens für die Serie eingerichteten Youtube-Kanal zu hören. Viel wurde über eine eigene Hörspielserie gesprochen, in der Gerüchteküche brodelte es ungemein. Nun erscheint jedoch im Januar 2013 innerhalb der Geister-Schocker-Hörspiele der Romantruhe als Folge 35 Untot. Warum kam es nicht zu einer eigenständigen Alan-Demore-Hörspielserie? Welche weiteren Folgen sind geplant, vertont zu werden?

Benjamin Cook: Der Grund, weshalb es nicht zu einer eigenständigen Hörspielreihe kam, liegt einzig und allein an der derzeitigen Marktsituation. Jeder macht irgendwie Hörspiele – will auf den fahrenden, völlig überfüllten Zug aufspringen. Aber die Hörer sind satt. Jetzt mit einer neuen Reihe zu starten wäre künstlerischer Selbstmord. Alan Demore würde gar nicht wahrgenommen werden. Aber die Geister-Schocker Reihe ist bereits auf dem Markt etabliert, hat ihren eigenen Waggon reserviert und weshalb sollte man Alan Demore nicht auf diese Weise an die Hörspielfront schicken? Die Hörer können ihn somit in aller Ruhe kennenlernen und wer weiß, vielleicht werden die Folgen mit Demore irgendwann ausgekoppelt.
Wenn es mit den Hörspielen weitergeht, dann natürlich chronologisch. Als Nächstes wäre Das Vampirmonster an der Reihe. Aber mal schauen, wie Folge 1 ankommt. Auf jeden Fall sind wir bereit weitere Abenteuer nachzuschießen.

Geisterspiegel: WinterZeit Studios zeichnet für die Produktion von Geister-Schocker-Hörspielen in Zusammenarbeit mit der Romantruhe verantwortlich. Inwieweit konntest du Einfluss auf die Produktion des ersten Alan-Demore-Hörspiels nehmen?

Benjamin Cook: Die Alan Demore Hörspielproduktion ist quasi ein Gemeinschaftsprojekt von mir, Joachim Otto und Markus Winter. Ich trage meinen kleinen Teil dazu bei. Ab Folge 2 noch intensiver als bei Folge 1. Und Nein, ich spreche keine Gastrolle. Dies überlasse ich den Profis. Ich gebe hier und da Anregungen, mache Sprechervorschläge und segne das Skript ab. Markus hat die Hauptarbeit und Joachim sitzt am längsten Hebel und sagt uns, wo es lang geht. Aber im Ernst. Wir arbeiten gut zusammen und besonders freue ich mich über Markus Winter und dessen tatkräftige Hilfe. Er ist für mich neben Oliver Döring der Größte im Bereich Hörspiele hier in Deutschland. Und ihn an Bord zu wissen, macht mich irgendwie stolz. Denn er kann Alan Demore zu einem unvergleichlichen, hörbaren Leben erwecken.

Geisterspiegel: Besten Dank für die Beantwortung der Fragen und viel Erfolg für deine Serie als Print- und Hörspielausgabe.