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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter – 8.2

Das Komplott der Eisernen – Teil 2

»Das ist doch eine Unverschämtheit, das ist doch …!« Vor Empörung versagte Dorkas die Sprache. Seine feisten Backen begannen zu zittern, und er wirkte, als müsse er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Mangels passender verbaler Umhüllung seines heiligen und gerechten Zornes steckte Dorkas einen bebenden Zeigefinger aus, eine Geste voller moralischer Wucht und theatralischer Wirksamkeit, die würdig gewesen wäre, sich auf einem Fresko Michelangelos wiederzufinden.

»Nirgendwo steht geschrieben, dass kabbalistische Energien auf ein Glas Wasser übertragen werden können!«, quetschte Dorkas schließlich heraus. Es war für jeden Zuhörer vernehmbar, dass sich diese Worte sozusagen an der Empörung vorbeidrücken mussten.

Die junge Frau hinter dem kleinen Verkaufstisch war nur mäßig beeindruckt. »Madonna macht’s auch«, gab sie zurück.

Dorkas stieß ein schrilles Quieken aus, das dem Ton eines platzenden Sicherheitsventils verzweifelt ähnlich war. Seine Aufregung wollte in keiner Weise zu dem Ambiente des Geschäftes passen, in dem er sich befand. Oder, um genauer zu sein, zu dem Ambiente, um das sich der Laden bemühte. Selbiger lag in Nordamerika, genauer in den USA, genauer in San Francisco, genauer nahe Fisherman’s Wharf. Hier, eingeklemmt zwischen einem Seafood-Restaurant und einem Geschäft für Anglerbedarf lag Thanas Realm of magic Wisdom. Um die knappe Verkaufsfläche zu vermehren, waren die Fenster zur Seite geschoben und einige Tische halb auf die Straße gestellt worden. Sie bogen sich unter Stapeln von Büchern, esoterischem Krimskrams, Blechdosen mit Ayurveda-Teemischungen und Fläschchen mit Massageölen. Dorkas hatte sich allerdings in das Innere gewagt, wo an den Wänden Regale aus hellem Holz standen, an denen Schilder wie Magie, Crowley, Feminismus, Feen und Elfen, Blavatsky und Co oder Große Mutter, dem kaufwilligen Kunden einen ersten Lotsendienst im Gewirr des Angebotes gaben. Im Hintergrund erklang sanfte Musik, die sich nur schwer gegen den von draußen anbrandenden Lärm vieler Stimmen und das Getrappel vorbeieilender Schritte durchsetzen konnte. Ebenso vergeblich wehrte sich ein Räucherstäbchen gegen den Geruch von frittiertem Öl, das aus der Nachbarschaft herüberzog.

 

Eine nicht mehr ganz junge Frau herrschte über Thanas Reich der magischen Weisheit. Sie wirkte derartig durchschnittlich, dass sie nur als Kleiderständer für ein langes, groß geblümtes Kleid zu existieren schien, unter dem ein Paar verschossener Stoff-Ballerinas herausragte. Das Haar hing ihr bis auf die Schultern, ein Lederband um die Stirn der Frau brachte ein wenig Ordnung in die dunkelbraunen Strähnen. Sie saß an einem schmalen Tisch. Eigentlich war es nur ein Brett, das über zwei Holzböcke gelegt worden war. Es bot Platz für eine Registrierkasse, ein Lesegerät für Kreditkarten und jene Zusammenstellung, die Dorkas in Rage versetzt hatte. Es handelte sich um eine im Grunde ziemlich unspektakuläre Kombination aus einem Blatt Papier, auf dem einige hebräische Zeichen zu erkennen waren und einem Glas Wasser, das mitten auf dem Blatt platziert war. Ein mit der Hand beschriebenes Pappschild belehrte den Beschauer, dass sich die geistige Energie, die in den kabbalistischen Chiffren wirke, dem Wasser mitteile und daher schluckweise und höchst nutzbringend konsumiert werden könne.

 

Dorkas war nicht der einzige Kunde, aber jetzt war er plötzlich Mittelpunkt des Interesses geworden. Als er dies bemekte, lief er puterrot an und musste einen aufkommenden Fluchtreflex unterdrücken. Er registrierte zwei ältliche Frauen, beide in lilafarbenen T-Shirts und gleichfarbenen Pumphosen, die Bücher aus der Abteilung Feminismus aufgeschlagen hatten. Nun klappten diese Bücher krachend zu und die beiden Köpfe mit dem kurz geschnittenen, grauen Haar zuckten in einer gemeinsamen Aktion in seine Richtung.

Dorkas zog die Schultern hoch und holte tief Luft. Für einen Moment kämpfte er um seine Stimme, dann sagte er ruhig und fest: »Gnädige Frau, die hierarchische Gliederung des kabbalistischen Weltbildes sollte zumindest in Grundzügen bekannt sein. Wie also, frage ich mich, sollen die drei Zeichen für Kether, Chockmah, Binah – zumal in falscher Punktierung – eine energetisch anregende Wirkung auf dieses irdische H zwei O haben, wenn zwischen ihnen und der stofflichen Welt noch einige weitere Stufen der Entfaltung des Göttlichen stehen, die die stoffliche Welt erst in ihrer Mischung möglich machen. Das hier ist …«, und anklagend hob sich wieder der Arm von Dorkas, »… ist nichts anderes als die Behauptung, eine Kombination von Kraftwerk und Steckdose würde jede Form von Kabel und Überlandleitung überflüssig machen! Der Baal Schem würde Ihnen das nicht abkaufen.«

 

Die Frau hinter der Kasse schlug träge die Augen auf und bewahrte angesichts des dickleibigen Fremden mit seinem penetrant englischen Zungenschlag eine Ruhe, wie sie nur durch langjährigen Konsum besten afghanischen Krautes zu erlangen war.

»Bei Madonna funktioniert es aber«, beharrte sie starrsinnig. Die Gesichtsfarbe des Fremden hatte nun eine Rotvariante angenommen, die dennoch ihr Interesse erweckte. Dorkas schnappte nach Luft wie ein Karpfen auf dem Trockenen. Eine Hand packte ihn fest am Arm und zog ihn auf die Straße.

»Kommen Sie, die Sache ist es nicht wert, Aufsehen zu erregen«, zischelte Little.

»Es geht ums Prinzip«, beharrte Dorkas stur, »wie kommen diese Amerikaner dazu, die ewigen Wahrheiten der Kabbala zwecks Ergänzung ihrer Körperflüssigkeiten zu verfälschen? Und dazu auch noch die Madonna als Beleg anzuführen. Welche überhaupt? Die von Lourdes, von Fatima, von Xanten, von Oxhochacha? «

Die Massenträgheit, die durch Dorkas’ Körperfülle ebenso wie durch seine mangelnde Kooperationsbereitschaft bedingt war, erschöpfte Little, und er gab es auf, weiter an seinem Begleiter zu zerren. Dorkas stampfte zornig mit dem Fuß auf.

»Welche Madonna? Wissen Sie es? «, fragte er mit kampflustig vorgeschobenem Kinn.

Little verdrehte die Augen.

»Welche Madonna? Keine von denen, die Sie meinen. Madonna, eine Sängerin. «

Verblüfft sperrte Dorkas den Mund auf. »Tatsächlich? Eine Nachfolgerin der Callas. Die habe ich mal auf Platte gehört.«

»Keine Opernsängerin. Eine Popsängerin. Verstehen Sie? Unterhaltungsmusik. Enorm erfolgreich, sehr wandlungsfähig, eine Vorrreiterin der sexuellen Befreiung der Frau. In den Niederlanden wurde sogar ein Lehrstuhl für Madonnalogie eröffnet, vor ein paar Jahren.«

»Niederlande«, schnaubte Dorkas. Er schaffte es, die gesamte Verachtung, zu der seine verwundete Wissenschaftlerseele fähig war, in dieses eine Wort zu legen. Dann allerdings runzelte er die Stirn, überlegte eine Weile, bis sich seine Züge wieder erhellten.

»Eine Popsängerin, die sich Madonna nennt und für die sexuelle Befreiung kämpft, sagten Sie«

»Oh ja«, bestätigte Little mit leichtem Grinsen. »Sie hatte einige sehr heiße Videos, von den Playboy-Fotos ganz abgesehen, die waren viel früher. Und das Oberteil, das Gaultier für sie entworfen hatte, ist schon so was wie ein Klassiker.«

»Und was hat sie mit der Kabbala zu tun?«

»Nun ja«, Little zuckte die Schultern, »sie hat diese Modeströmungen mitgemacht – Buddhismus, Hinduismus, Meditation und jetzt ist sie eben bei der Kabbala gelandet. Und da so ein Star als Multiplikator wirkt …«

»Ich verstehe, ich verstehe«, murmelte Dorkas. Er hatte seine Umwelt vollkommen vergessen und führte – die eine Hand überlegend am Kinn, die andere um den Bauch geschlungen – die Pantomime eines angestrengt Denkenden vor. Die Positur wirkte derart kurios, dass sie begann, die Blicke der Vorbeigehenden auf sich zu ziehen. Little bemühte sich, ruhig zu bleiben. Er war sich darüber im Klaren, dass jeder Versuch, Dorkas weiterzutreiben, erst recht Aufsehen erregen würde. Und das hier, wo an jeder Straßenecke irgendein Artist oder Gaukler um die Aufmerksamkeit der Besucher buhlte.

Also versenkte er seine Hände in die Taschen und bot das Bild gänzlicher Gelassenheit. Im Grunde musste sich Little nicht einmal sonderlich um diese Haltung bemühen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich wieder zu Hause. Er genoss den vertrauten Geruch der Bucht, das Menschengewimmel, zu dem sich Einheimische und Touristen vereinten, das Flair von bunter Exotik und lockerer Lebensfreude, das über diesem Viertel lag. Collesalvetti mochte ja ein kultivierter Ort sein, aber gegen San Fran wirkte es wie eine komatöse Mumie gegen eine Cancan-Truppe auf Speed.

Und Little passte bestens hier hin. Bevor sie von Collesalvetti aufgebrochen waren, hatte Doktor Dorota Tobaldi ihn zur Seite genommen.

»Du brauchst neue Kleidung», hatte sie ihm erklärt »Das Innere eines Menschen drückt sich auch in seiner Kleidung aus und die Kleidung wirkt auf das Innere. Französische Esskultur, deutsche Philosophie und italienische Kleidung, damit bist Du für alles gerüstet. Wir gehen heute einkaufen.«

 

Das Ergebnis dieser ärztlichen Modeberatung war an Littles zu bewundern. Er trug ein kragenloses Leinenhemd, helle Chinos und braune Mokassins. Dazu lag ein farbiger Pullover lässig um seine Schultern, und eine Sonnenbrille gab der Erscheinung eines Mannes von Welt den letzten Schliff. Im Wissen um diese lässige Eleganz, die ihn wie eine schimmernde Rüstung schützte, blieb Little nun vollkommen ruhig. Er nutzte seine Sensibilität und registrierte so etwas wie Bewunderung seitens der Umstehenden und Passanten, die ihn wie ein prickelndes Sektbad umgab, unterbrochen von einigen kalten Berührungen blanken Neides. Nein, es gab keinen Grund zur Panik. Little war in San Francisco, Little fühlte sich gut, und selbst Dorkas würde das nicht ändern können.

 

Dorkas schien inzwischen in eine neue Phase seiner Überlegungen eingetreten zu sein, denn seine rechte Hand hatte das Kinn verlassen und kratzte nun den Kopf. Inzwischen gab es tatsächlich immer mehr Zuschauer, die sich in Erwartung einer Vorstellung, die nach diesen Vorbereitungen geradezu notwendigerweise kommen musste, in einem Kreis um Dorkas sammelten.

Dorkas’ Zeigefinger schoss raketengleich in den Himmel.

»Madonna«, donnerte er, »die Benennung der weiblichen Seite der christlich-göttlichen Aspekte, genutzt von einer Sängerin, die sich des Bereiches der Sexualität bedient, um ihre Bekanntheit zu steigern, bis zu globalen Dimensionen. Ein Zeichen! Ein Symbol! Die Geschlechtlichkeit des Weibes entzieht sich der Beherrschung durch die patriarchalische Instanz. Ha! Ein Trick, gigantisch, genial, übermenschlich – SIE hat überlebt! Und nun kommt SIE wieder! Im Gewande der keuschen, der gebärenden und doch jungfräulichen Madonna überlebten die Fruchtbarkeitsgöttinnen der alten Zeit. Und kommt Tanith wieder, Artemis, die Fruchtbare erscheint aufs Neue – sie alle kommen wieder in der Gestalt einer Irdischen.

Ist es eine Philosophin, eine Poetin, eine Malerin? Nein – Gesang und Tanz ist der Beruf dieser neuen Eva, ihr Körper und ihre Stimme dienen dieser Schlange zur Verführung. Der Tanz der Salome, die Verführung durch Delilah, die Gefahr der Lilith – nicht durch das Denken herrscht das Weib, sondern durch den Wohlklang ihrer Stimme und den Liebreiz ihrer Bewegungen. Leibreiz, könnte man sagen, hahaha, Leibreiz! Und dennoch hält sie nicht ein auf ihrem Gebiet, sie will mehr, die Religion muss ihr dienen zur Erhöhung, das Werk der Asketen, der Eremiten, der Frauenfeinde und Körperverächter kommt in ihre Finger. Und wir stellen fest, dass auch hier zwei Aspekte des zeitgenössischen Geisteslebens überdeutlich erkennbar sind – Globalität und Individualisierung. Religion als Selbstbedienungsladen, Gefälligkeitsglaube mit sofortigem Wohlfühleffekt, Spassreligion, Gott als Doctor Feel good, die völlige Kommerzialisierung und Profanisierung und Vulgarisierung überkommener Weisheiten auf globaler Ebene. Anything goes, Lao tse tanzt mit Rabbi Löw zur Musik von Meister Eckhardt. Die ephemere Epigonalität entwickelt zentrifugale Kräfte. Das Stadium der Diadochenreiche ist in seine globale Phase getreten. Alexander der Große ist ersetzt durch die weltweiten Medien, die die letzten fernen Reiche mit ihren genormten Bildern erobern und gleichschalten. CNN statt Issos. Vermischung der Religionen, Urbanisierung, Vermassung und Individualisierung bei gleichzeitiger Nivellierung jeder Persönlichkeit. Vergöttlichung der Heroen der Masse – Sportler und Unterhalter, Cäsarismus der Herrschenden, elektronisches Brot und Spiele auf tausend Kanälen und über allem lässt sich ein Menschenweib zur Mediengöttin gestalten und trägt den Namen – Madonna!«

Das letzte Wort donnerte hinweg über den Kreis ehrfürchtig Lauschender. Ein Moment herrschte Stille, dann brach tosender Beifall los. Dorkas schaute überrascht auf den Kreis von Menschen, in deren Mittelpunkt er und Little sich befanden. Er beugte sich zu Little hinüber.

»Was wollen die eigentlich«, flüsterte er Little ins Ohr, während immer noch applaudiert wurde.

»Nichts von Belang«, antwortete Little beiläufig und winkte den Umstehenden kurz zu, bevor er den nun lammfrommen Dorkas mitzog. »Eine lokale Sitte.«

Durch den Lärm erklang eine Stimme aus Thanas Realm of magic wisdom: »Es war alles wegen des Wassers.«

Über die Schulter zurückblickend bemerkte Little, wie sich vor dem Laden eine Schlange bildete. Etwas anderes entging seinem flüchtigen Blick. Es war eine Gruppe von Jugendlichen, die eifrig diskutierten und sich dann auf die Spuren der beiden Männer setzten.

 

Little steuerte ein nahe gelegenes Restaurant der gehobenen Kategorie an. Er kannte es von frühervon früher war ein Begriff, den Little in seinen Überlegungen stets benutzte, als wäre es eine Rolle aus Stanniolpapier, um deren eigentlichen Inhalt man sich nicht zu kümmern hatte. Was war das für ein Mensch gewesen, der sich mit Freunden oder Kollegen hier getroffen hatte? Es war so seltsam, an diesen fremden Little zu denken, dessen Zukunft die Vergangenheit des heutigen Little war.

Einige der jungen Leute waren mit in das Restaurant gekommen. Sie hatten den Tischzuweiser mit einem Geldschein umgestimmt und konnten den Tisch neben Dorkas und Little haben, wo sie sich brav und dezent niederließen. Ihre Manieren waren einwandfrei, und offensichtlich konnten sie sich auch ein solches »besseres« Restaurant durchaus leisten. Sie schauten des Öfteren zu Dorkas hinüber, blieben dabei jedoch so zurückhaltend, dass ihm das Interesse an seiner Person gar nicht auffiel.

Dorkas versetzte nun die Bedienung in Panik, weil er weder Wein, noch irgendein nobles französisches Tafelwasser zum Essen haben wollte, sondern Tee und zwar einen kräftigen Assam, wie er betonte. Nachdem es eine eifrige, aber fruchtlose Diskussion gegeben hatte, kam der Maitre d’hotel angerauscht und versuchte, Dorkas von der widernatürlichen Art seines Wunsches abzubringen. Das gelang nicht, allerdings einigte man sich auf einen leicht parfümierten japanischen Grüntee, und endlich konnte die Bestellung aufgenommen werden.

Dorkas schaute dem Ober nach, der mit einem leicht weibischen Hüftschwung enteilte, und wischte sich mit der Serviette den Schweiß von der Stirn.

»Ich dachte, das hier wäre das Land der Freiheit«, beschwerte er sich kläglich. »Und dann muss man um sein Grundnahrungsmittel derart kämpfen, bloß weil es angeblich nicht zum Hauptgang passt …«

»Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit«, gab Little das einzige Hegelzitat, das ihm zur Verfügung stand, zum Besten. »Man könnte auch sagen, dass die Freiheit aufhört, wo die guten Sitten enden.«

»Paperlapapp, gute Sitten. Tee ist Kultur, und Kultur passt zu allem.«

»Und warum nehmen die Engländer ihre Kultur dann immer nur um fünf Uhr zu sich?«

Dorkas blickte pikiert auf und sah sich einem grinsenden Little gegenüber. Der Amerikaner hatte sich in der letzten Zeit so eine Art von Grinsen angewöhnt, breit, selbstsicher, zähnebleckend, markant und irgendwie – diabolisch. So war jedenfalls die Einschätzung von Dorkas, der mit der Behauptung von Dorota Tobaldi, Little wirke dabei wie Jack Nicholson in seinen besten Zeiten, nichts anfangen konnte. Jedenfalls hatte er mitbekommen, dass Doktor Tobaldi diese neue Eigenschaft durchaus positiv bewertete.

Bei Dorkas war das nicht der Fall. Er verstummte und schaute verbissen auf einen Punkt der blütenweißen Tischdecke. Am der Nebentische steckte die Gruppe der Jugendlichen tuschelnd die Köpfe zusammen. Little war nicht sicher, ob er diese jungen Leute nicht schon vorhin gesehen hatte, machte sich darüber aber weiter keine Gedanken. Egal was sie waren, sie waren harmlos, sonst hätte Littles stets empfangsbereite psychische Antenne schon die entsprechenden Warnsignale empfangen.

 

Schon nach einigen Minuten litt Dorkas unter dem selbst gewählten Aufenthalt im Schmollwinkel, rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und griff begierig die erste Frage auf, die ihm der hilfsbereite Little stellte.

Ein Gesprächsthema bot sich an: Jake Flinger. Um ihn zu treffen, waren Dorkas und Little nach San Francisco geflogen und trieben sich seit nunmehr zwei Wochen in der Stadt herum. Ihre Nachforschungen waren nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Sie hatten das Institut gefunden, in dem Flinger arbeitete – oder gearbeitet hatte. Es handelte sich um ein recht kurioses Institut, privat und durch Spenden finanziert, das in einer Villa hoch über der Stadt äußerst nobel residierte. Dennoch war der Eindruck, den es vermittelte, zwiespältig. Einerseits erweckten das Gebäude und seine Ausstattung des Institutes den Anschein von Seriosität und wissenschaftlicher Potenz. Andererseits war diese glanzvolle Hülle von einem kuriosen Völkchen bewohnt, das Little als Hippies mit Uni-Graduierung definierte. Man forschte über die Einflüsse Asiens auf das frühe Amerika, über den Zusammenhang zwischen Drogen, Schamanismus und religiöser Weltauffassung, oder war auf der Suche nach Fotografien echter Einhörner, man trug die dünnen Haare immer noch lang, und auf den Gängen roch es verdächtig süßlich, sodass der in dieser Hinsicht aufgeklärte Little wusste: Hier wurde zwecks weiterer Inspiration ein Tütchen geraucht. Die Publikationen, die in der Eingangshalle auslagen, waren dementsprechend.

 

Das also war die Umgebung, in der sich der gesuchte Jake Flinger aufhielt. Dorkas war ernüchtert, und nachdem sie festgestellt hatten, dass Flinger weder in seinem Büro auftauchte noch an seinem Wohnort zu finden war, telefonierten sie mit Collesalvetti, um mitzuteilen, dass sie zurückfliegen würden. Zu ihrem Erstaunen bekamen sie den knappen Bescheid des Conte, der da lautete: Bleiben und weitersuchen, unbedingt.

Diese Anweisung, ein als Bitte schlecht verkleideter Befehl, erwischte beide Männer, Little wie Dorkas, auf dem falschen Fuß. Little freute sich allerdings, Dorkas hingegen geriet in eine milde Form von Depression, die er damit erklärte, dass er eine Allergie gegen den american way of life habe.

Das war der Stand der Dinge, und er war nicht erfreulich. Obwohl sie sich hüteten, es dem anderen zu sagen, hatten sie den Conte im Verdacht, sie abschieben zu wollen. Die Sache machte einfach keinen Sinn. Flinger war nicht da, und wenn der unglückliche Troiger mehr über diesen Briefpartner gewusst hätte, dann wäre er wohl davor zurückgeschreckt, diesen Namen als besonders wichtiges Teil im Puzzle zu nennen. Nein, Flinger konnte nur ein Hinweis, sein, der sie in eine Sackgasse führte. Dennoch hatten Little und Dorkas weitergesucht. Es gab in Kalifornien so etwas wie einen esoterischen Untergrund, in dem sie ihre Nachforschungen betrieben. Einerseits war diese Nebenwelt als feministischen Hexenzirkeln, Satanisten oder Dämonenbeschwörern faszinierend. Andererseits nährte sie jeden Zweifel an der Ernsthaftigkeit eines Jake Flinger.

Dafür war das Menü ganz ausgezeichnet, und Dorkas gab sich gänzlich dem Genuss hin. Danach fühlte er sich gestärkt genug, um Little eine Erweiterung seiner kulturhistorischen Erkenntnis mitzuteilen.

»Issos findet in den Supermärkten und auf den Verkaufskanälen der TV-Stationen statt, Alexander der Große ist durch Konzerne ersetzt, die mit der Phalanx ihrer Konsumgüter in das alte Perserreich einbrechen.«

Little nickte nur ergeben und ließ alles Weitere an sich vorbeiplätschern. Nebenbei bemerkte er, dass die Jugendlichen am Nebentisch eifrig Notizen auf einem Zettel machten.

»Und was machen wir nun?«

Little fuhr aus seiner Aufmerksamkeitsmimikry, einer Form von Verdauungsschlaf mit offenen Augen und interessiertem Gesichtsausdruck, hoch.

»Was sollen wir schon machen gegen Alexander den Großen und seine Großkonzerne», versuchte Little eine lahme Antwort.

»Ich meine wegen Flinger.«

»Flinger, ach so. Nun, wir werden noch ein, zwei Tage warten, dann schauen wir, ob die Nachbarn was wissen, und dann müssen wir versuchen, einige Leute zu bestechen.«

Dorkas begann wieder auf seinem Stuhl zu wackeln. Bestechung klang in einem Land mit gern verhängter und reichlich praktizierter Todesstrafe in seinen Ohren nicht gerade prickelnd.

»Keiner weiß doch genau, wann unser Mr. Flinger wieder auftaucht. Wir müssen in seiner Wohnung oder seinem Büro suchen, ob es einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort gibt, sonst hängen wir hier rum bis zum Sankt Nimmerleinstag.«

»Das», bestätigte Dorkas mit Überzeugung und schüttelte fast angewidert den Kopf, »das wäre ganz bestimmt nicht gut.«

***

Für den Rest des Tages hatte sich Little einen Besuch im Orca Empire of the Sea bei Sausalito vorgenommen. Er sehnte sich danach, wieder einmal Delfine zu sehen. Obwohl er den Gedanken verabscheute, diesen Tieren als Gefangene einer kommerziellen Show zu begegnen, war der Wunsch groß genug, um die Bedenken zu überwinden. Es war für Little selbst überraschend, dass er diesen Wunsch in sich verspürte. Bisher waren solche Erinnerungen eine offene Wunde für ihn gewesen, an die er nicht zu rühren wagte. Und dies um so mehr, als sich sofort beim Gedanken an die eleganten, schlanken Leiber der Delfine die Assoziation an andere Wesen entwickelte – an etwas Unirdisches, Schwammiges, Schlaffes und doch ungemein Kraftvolles und abgrundtief Böses.

Dorkas hatte sich einverstanden erklärt, ihm bei diesem Ausflug Gesellschaft zu leisten.

»Jetzt also zu den Delfinen«, scherzte Dorkas, als er sich in die Rückbank des Taxis fallen ließ und damit die Federung des Wagens in eine lang anhaltende Schwingung versetzte. Dann musste er sich ächzend vorbeugen und über seine Körperrundung hinweggreifen, um die Tür zu schließen. Das Essen hatte seine Stimmung merklich gehoben, seine Beweglichkeit aber ebenso merklich vermindert.

»Wollen Sie vielleicht mit den munteren Tieren eine Runde schwimmen?«, setzte Dorkas sein Geplapper fort, nur um dann erschrocken zu verstummen und einen verstohlenen Blick auf Little zu werfen.

Schwimmen war nämlich ein Reizwort, bei dem Dorkas nicht sicher war, welche Reaktionen Little zeigen würde.

 

Vor einigen Tagen war es geschehen, dass Dorkas früher als üblich aufgewacht war. Noch im Halbschlaf war ihm eine Idee gekommen, wo sie vielleicht mit einiger Aussicht auf Erfolg nach Flinger suchen konnten. Also hatte er sich aufgemacht, um Little aufzusuchen, den er als Frühaufsteher kannte. Nach einigem Zögern warf sich Dorkas den Morgenmantel um, den das Hotel jedem Gast zur Verfügung stellte. Leider war dieses Kleidungssysmbol frühestmorgendlicher Kultiviertheit nur für Fitness-süchtige US-Bürger gedacht und nicht auf die körperliche Gesamtsubstanz eines hochgradigen Wissenschaftlers in der Art von Dorkas ausgelegt, sodass er sich nur mit Mühe schließen ließ. Obwohl er vor dem Spiegel einige Versuche machte, den Zustand durch eifriges Zupfen und Zerren zu kaschieren, musste er sich damit abfinden, dass er einer Frucht mit aufgeplatzter Schale ähnelte, denn der Mantel ließ sich zwar mittels des Gürtels in der Körpermitte schließen, klaffte aber oben und unten weit auseinander. Die Freude, die dieser Anblick einem objektiven Beobachter bereitet hätte, wurde daduch verstärkt, dass Dorkas einen Frottee-Schlafanzug in verwaschenem Rosa trug, der durch seine bequeme Weite in Kombination mit engen Bündchen an Armen und Beinen einem gigantischen Babystrampler nicht unähnlich sah.

Solcherart gewandet, watschelte Dorkas barfüßig über den Gang, klopfte einige Male und stellte dann fest, dass Littles Zimmer unverschlossen und verlassen war. Die Entdeckung ließ Dorkas den Schrecken wie Eiswasser den Rücken entlang rieseln. Er stieß ein entsetztes Schnaufen aus, bemühte sich um einige natürliche Erklärungen und fiel sofort zurück in angsterfüllte Visionen von Entführung, Mord oder Freitod des psychisch labilen Little. Für einen Moment verharrte Dorkas an der Türschwelle, klammerte sich an den Türrahmen und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Er musste zur Rezeption. Er musste Alarm schlagen, es gab in San Francisco doch einen Sheriff oder so was …

Dorkas setzte sich in Bewegung und beschleunigte seine Masse auf ein ungeahntes Tempo. Hätte in diesem Augenblick ein weiterer Gast den Gang betreten, dann wäre ein katastrophaler Zusammenprall unvermeidbar gewesen. Schwer atmend erreichte Dorkas das Ende des Gangs und bog in Richtung der Aufzüge ab. Vor ihm lag eine Art Vorraum, der mit einem kleinen Brunnen, Sitzgruppen und liebevoll gepflegten Palmen in großen Kübeln ausgestattet war. Eine Seite war zum Innenhof hin offen und gab dem Raum das Ambiente einer Loggia.

 

Natürlich war um diese Zeit kein Mensch hier anzutreffen. Der Brunnen plätscherte vor sich hin, so leise und moderat und kultiviert, wie man in diesem Hotel eben mit den Gästen umging. Dorkas schlug mit der Faust auf die Knöpfe, die den Aufzug herbeiriefen. Dann stockte er, denn vom Springbrunnen klang ein kräftiges Rauschen. Misstrauisch schaute Dorkas hinüber. Er sah auf eine gedrehte, leicht geschwungene Säule, die sich vom Fussboden erhob und fast die Decke berührte. Eine Anzahl von Schalen verschiedenster Formen und Materialien waren derart angebracht, dass das Wasser, oben aus der Säule sprudelnd, in die erste Schale floß und von dort überlaufend von jeder weiteren Schale sowohl aufgefangen wie weitergeleitet wurde, bis es sich in einem Becken sammelte, aus dem ein kleiner Springbrunnen stieg. Das Ganze war in den Augen von Dorkas ohne Zweifel ein Kunstwerk, wunderschön anzuschauen, wenn auch vielleicht ein wenig zu effekthascherisch und ein wenig neureich mit seinen Goldeinschlüssen in den Glaschalen, aber daran musste sich ein auf Dezenz bedachter Brite wohl gewöhnen.

Eines war aber sofort deutlich – dieses Wasser würde sich nicht zu rauschender Akustik hinreißen lassen. Aber noch einmal drang das Geräusch in Dorkas’ Ohr und nun wusste er, woher es kam. Er ignorierte die Aufzugtür, die sich einladend öffnete, und schritt eilig zu der Brüstung, die den Blick in den Hof freigab.

Dort unten sah er Little, der im 25-Meter-Becken des Hotels einsam seine Bahnen zog und mit erstaunlicher Geschicklichkeit wendete, indem er abtauchte, eine Unterwasserrolle vollführte und sich von der Wand abstieß. In Dorkas mischte sich Erleichterung mit Verblüffung. Fast hätte er Little durch lautes Rufen und Winken auf sich aufmerksam gemacht, aber dann wurde ihm die Unziemlichkeit frühmorgendlicher Lautstärke bewusst. Also lehnte er sich auf die Brüstung und schaute Little zu, wie der mal im Kraul-, mal im Bruststil und mal in Rückenlage das Wasser durchpflügte. Er erinnerte sich daran, dass Little ja früher Forschungen mit Delfinen gemacht hatte und daher wohl mit dem nassen Element bestens vertraut sein musste. Es freute Dorkas, dass sich Little in dieser Umgebung offensichtlich ein wenig an sein altes Leben annäherte. Dann allerdings versteifte sich die entspannte Haltung des Wissenschaftlers sofort wieder. Etwas stimmte nicht. Er kniff die Augen zusammen und wartete gespannt, bis Little sich mit einer geschmeidigen Drehung um die Längsachse aus der Brust- in die Rückenlage bewegte. Die Perspektive war ungünstig, aber Dorkas war sicher, einen dunklen Fleck in der Herzgegend des Amerikaners zu erkennen.

Nach einem kurzen Moment des Zögerns stürzte Dorkas zum Aufzug, der immer noch offen stand, und fuhr einige Stockwerke nach unten. Dort hastete er durch einen Flur, bis er eine ähnliche Loggia erreichte. Von hier aus konnte er Little wesentlich besser beobachten.

Bald waren alle Zweifel beseitigt. Little hatte einen schwarzen Fleck an der linken Brustseite, genau über dem Herzen. Nein, es war kein Fleck, es war vielmehr eine Narbe, wie sich Dorkas bald vergewisserte. Eine Brandnarbe, die an den Rändern noch von einem Streifen neuer, rosafarbener Haut umrahmt zu sein schien. Das an sich hätte ausgereicht, um Dorkas in Verwirrung zu stürzen. Mehr noch verblüffte ihn die Tatsache, dass diese Brandmarkung eine ganz bestimmte Form hatte. Erneut zögerte Dorkas, bevor er sich endgültig in ein waghalsiges Kommandounternehmen stürzte. Er fuhr mit dem Aufzug in das Erdgeschoss, peilte um die Ecke und stürmte dann, als sich die Angestellten an der Rezeption gerade über eine Liste beugten, hinaus in Richtung Hof. Dort angekommen, hemmte er seinen Schritt, beugte sich vor und schlich dann indianerartig von einer Palme zur anderen, bis er in die Nähe des Beckens gekommen war.

Nun erhärtete sich der Verdacht endgültig zur Gewissheit. Little war ein Kreuz in die Haut gebrannt worden. Und um welches seltsame Kreuz es sich handelte! Eine Art von keltischem Kreuz mit eingeschriebenem Ring, dessen Arme Querbalken trugen, wobei der untere Querbalken schräg stand wie das Fußbrett auf orthodoxen Kreuzen.

Es handelte sich um eine äußerst kuriose, geradezu gewaltsam alchemistische Zusammenstellung christlicher Symbolik, die Dorkas augenblicklich in Grübelei versinken ließ. Irgendwann hatte man ihm nach etwas Ähnlichem gefragt. Aber wer und wann? Ebenso augenblicklich wurde er gewahr, dass eine Palme im Innenhof eines Luxushotels selbst zu dieser Stunde kein guter Ort für wissenschaftliche Meditation war, denn von der Seite her ertönte Lachen. Dorkas schaute auf und sah zwei Frauen aus einem Nebeneingang kommen und dem Becken zustreben. Es waren zwei Luxusgeschöpfe, alterslos zwischen Jugendfrische und fraulicher Reife schwebend, von persönlichen Fitnesstrainern, der chemischen Industrie, Visagisten und Schönheitschirurgen zu einer Perfektion gebacken, die sie selbst im trüben Morgenlicht in einem Hochglanz erstrahlen ließ.

Zu Dorkas’ Erleichterung erkannte er, dass sie ihn nicht gesehen hatten und dass ihre gute Laune von der Art war, zu der sich die Bewohner dieses Landes in freiwilliger Selbstverpflichtung verdammt hatten. Für Dorkas erschien vor dem Hintergrund derartiger Quantitäten an Fun eine milde Depression als Kulturattribut. Diesen Gedanken verdrängte er jedoch und begab sich auf den Rückzug. Mit einigem Glück kam er ungesehen bis in den Flur zu seinem Zimmer, wo ihm – Gott lässt den Teufel manchmal Scherze treiben – eine ältere Dame mit blaugefärbtem Haar begegnete. Dorkas ignorierte deren entsetzten Blick, marschierte zackig, mit den Armen schwingend, an ihr vorbei und schmetterte ihr einen höflichen Morgengruss entgegen, den die Dame nur mit einem ersterbenden Quieken beantworten konnte.

Das also war der Grund, warum Dorkas beim Stichwort Schwimmen ins Stocken geriet. Littles Reaktion, da nicht vorhanden, beruhigte Dokas bald wieder. Er schaute aus dem Fenster, während der Wagen die ansteigende Straße entlang fuhr.

»Halt«, rief Dorkas, »was ist das?«

»Der Eingang zu Chinatown», kam die Antwort vom Fahrer.

»Halten Sie an, das muss ich mir anschauen!», verlangte Dorkas.

 

Der Wagen setzte ein Stück zurück. Währenddessen blubberte Dorkas Entschuldigungen und Erklärungen für seine plötzliche Lust auf Chinatown.

Etwas verblüfft schauten Little und der Fahrer hinter Dorkas her, der mit energisch wackelndem Hinterteil auf das knallbunte Tor zumarschierte.

Der Fahrer drehte sich zu Little um.

»Sind Sie sicher, dass Sie ihn da alleine rein lassen können?«, fragte er. »Man kann sich dort leicht verlaufen. Und er wirkt nicht so … so besonders alltagstauglich, meine ich.«

Little lehnte sich entspannt zurück und zeigte sein Grinsen.

»Unterschätzen Sie ihn nicht. Er hat eine Fähigkeit aus jedem Irrgarten herauszufinden, die seinen Führer zum Wahnsinn treiben kann.«

Das Taxi fuhr weiter. Im Rückspiegel bemerkte der Fahrer noch beiläufig ein anderes Taxi, das an der Straßenecke hielt und dem eine Gruppe von Jugendlichen entstieg.

Fortsetzung folgt …