Slatermans Westernkurier Ausgabe 12-2024
Auf ein Wort, Stranger, warum kennt eigentlich kaum jemand das Massaker von Newton?
Gute Frage, aber tatsächlich ist diese Auseinandersetzung, die man das Massaker von Newton, Kansas oder auch Schießerei im Hyde Park in Newton nennt, selbst in Amerika auch heute noch so gut wie unbekannt.
Warum ist das so?
Immerhin handelt es sich dabei um eine Schießerei, die mehr Tote und Verletzte forderte als der berühmte Showdown zwischen den Earp-Brüdern und Doc Holliday mit den Clantons in Tombstone im O.K. Corral oder jene Schießerei, in der die Bürger von Coffeeville die Dalton Bande bei einem versuchten Banküberfall regelrecht in Stücke schossen. Das Newton Massaker war sogar blutiger als Dallas Stoudemires legendärer Revolverfight in El Paso, der als »Vier Tote in fünf Sekunden Kampf« in die Pioniergeschichte einging.
Gründe genug, um in damaligen Gerichtsakten und Zeitungsartikeln zu stöbern, um herauszufinden, Weiterlesen
Slatermans Westernkurier Ausgabe 11-2024
Auf ein Wort, Stranger, lass uns heute einmal über Walkara reden
Häuptlinge waren bei den Ureinwohnern Amerikas hauptsächlich Kraft ihrer Taten geachtete und respektierte Krieger, deren Macht aber in der Regel gering, zweckgebunden und meistens zeitlich begrenzt war, wie zum Beispiel der Rang als Jagdhäuptling oder Kriegshäuptling. So wie es unzählige Stämme oder Bands gab, so gab es auch dementsprechend unzählige Häuptlinge.
Namen wie Sitting Bull, Cochise oder Red Cloud sind heute noch fast jedem ein Begriff. Doch bis auf die genannten und vielleicht zwei Dutzend anderer Namen, die wahrscheinlich aber nur noch Westernfreunde kennen, sind alle anderen Männer, die jemals die Häuptlingswürde trugen, längst verblasste Erinnerungen an eine weit zurückliegende Vergangenheit.
Eigentlich schade, denn unter ihnen waren Männer, deren Leben und Wirken die Geschichte so manche Region oder gar einen ganzen Bundesstaat nachhaltig geprägt haben. Einer von ihnen war Walkara, über den wir an dieser Stelle berichten wollen.
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Slatermans Westernkurier Ausgabe 10-2024
Auf ein Wort, Stranger, heute begeben wir uns auf eine Reise in das El Dorado County, Kalifornien
Die Geschichte von Old Hangtown beginnt wirklich in Coloma, wo James Marshall am South Fork des American River eine Sägemühle für seinen Arbeitgeber John Sutter errichtete. Am 24. Januar 1848 entdeckte Marshall Goldsplitter im Abflusskanal der Mühle, und als sich die Nachricht verbreitete, begann der große Goldrausch.
Die Umgebung wurde schnell von Minenarbeitern und Händlern, Soldaten und Seeleuten durchkämmt. Bis zum Sommer 1848 arbeiteten über tausend Männer in dem neuen Lager, und Coloma wurde bald zum ersten Treffpunkt für die Argonauten. Doch nicht alle Neuankömmlinge waren daran interessiert, sich ihren Anteil am reichlich vorhandenen Reichtum durch mühsame Arbeit zu sichern. In abgelegenen Lagern entlang des American Rivers häuften sich Morde und Raubüberfälle, und schon bald hatten mehrere Händler und Minenarbeiter ihr Gold bei Messerstechereien verloren.
Slatermans Westernkurier Ausgabe 09-2024
Auf ein Wort, Stranger, heute dreht sich alles rund um die Postkutsche
Im amerikanischen Westen wimmelte es nur so von Postkutschen – und Expresslinien.
Unternehmen konkurrierten um Passagiere, Fracht und, was am wichtigsten war, lukrative Postaufträge der Regierung. Obwohl sie oft von unmenschlichen Wetterbedingungen heimgesucht wurden – Sandstürme, Hitzewellen von 40 Grad und mehr, Präriefeuer, Blitzeis und Hagelschlag mit faustgroßen Eiskörnern, Herbststürmen und Blizzards, die meterhohen Schnee und eine Kälte mitbrachten, die so eisig war, dass sogar Bäume und Felsen zersprangen –, trotzten die Postkutschenlinien während der Expansion nach Westen tapfer all diesen Gefahren und erfüllten trotz vieler Schicksalsschläge ihren Beförderungsauftrag.
Auch Angriffe von Banditen und Indianern oder tückisches Gelände schreckte sie nicht, genauso wenig wie ihre Passagiere, für die Postkutschenfahrten oft die einzige Möglichkeit waren, einigermaßen sicher von A nach B zu kommen. Alleinreisende waren in der Regel immer das Ziel von Überfällen.
Slatermans Westernkurier 08/2024
Auf ein Wort, Stranger, diesmal lautet unser Thema US-Frauen-Marshals.
Im späten 19. Jahrhundert galt das Indianergebiet von Oklahoma als der gewalttätigste Landstrich Amerikas, da es dort außer Polizeikräften der ansässigen Indianervölker keine anderen Gesetzesbeamte gab und diese keine Strafverfolgung für weiße Kriminelle veranlassen konnte, weil sie als Indianerpolizei keine Gerichtsbarkeit über weiße Kriminelle besaß.
Ein Umstand, der dieses Territorium für Gesetzlose jeder Art, egal ob Mörder, Vergewaltiger, Räuber, Brandstifter oder Ehebrecher zu einem wahren Paradies machte. Binnen kürzester Zeit wurde das Indianergebiet Oklahomas von Hunderten von Verbrechern überflutet.
Das änderte sich erst um1875, als ein gewisser Isaac Charles Parker Bundesrichter dieses Gebietes wurde. Dennoch dauerte es noch Jahre, bis das Land befriedet war. Parker standen zwar zweihundert Beamte zur Verfügung, aber das Gebiet, in dem sich die Gesetzeslosen verstecken konnten, war über 74.000 Quadratmeilen groß.
Zwischen 1872 und 1896 starben über einhundert Deputy-Marshals und Hilfskräfte. Männer wie Bill Tilghman, Heck Thomas, Weiterlesen