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Im Original Johann Heinrich Ramberg

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 19. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe
. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulensplegel dient beim König von Dänemark.

Eulenspiegel hatte sich durch seine Possen so sehr berüchtigt gemacht, dass man an allen königlichen und fürstlichen Höfen von ihm sprach. Da er nun vom Grafen von Anhalt seinen Abschied erhalten hatte, so ging er nach Kopenhagen, um zu sehen, ob er da nicht bei jemandem ankommen könnte. Als der König von Dänemark erfuhr, dass Eulenspiegel da wäre, ließ er ihn an seinen Hof kommen und sagte, dass er, wenn er wolle, einige Zeit am Hofe bleiben könnte, weil er seine Possen und Schwänke einmal sehen mochte. Eulenspiegel war dies recht willkommen. Der König trug ihm nun einstmals auf, als seinem Reitpferd die Hufeisen losgingen, er möge dasselbe mit dem allerbesten Hufbeschlag beschlagen lassen.
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Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 18. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe
. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Warum Eulenspiegel ein graues Pferd reitet.  Er dient beim Grafen von Anhalt.

ulenspiegel ritt immer gern ein graues Pferd, damit man ihn, wo er durchkäme, gleich kennen möchte. Andere Farben meidete er, zum Beispiel einen Fuchs, weil er selbst rote Haare hatte. Auch machte er überall Aufsehen durch einen sonderbaren
Anzug. Seine Handlungsweise war folgende:

1) Er war allezeit gern in Gesellschaften, aber nicht, wo Kinder waren, weil die Eltern eher auf ihre Kinder achteten, als auf seine Possen. Auch sah er sich nach solchen Leuten stets um, welche die Narrheit liebten, denn er sagte oft: Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 17. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel beutelt beim Mondenschein Mehl in den Hof.

ls Eulenspiegel sich von Braunschweig heimlich fortgemacht hatte, ritt er im Land umher und kam nach Uelzen, wo er sich abermals für einen Bäckerknecht ausgab. Hier bekam er wieder bei einem Bäcker Arbeit. Einstmals richtete der Meister des Abends zum Backen an, unterdessen sollte Eulenspiegel Mehl auf dem Boden beuteln.

Da sprach er zu seinem Meister: »So gebt mir Licht, dass ich bei der Arbeit sehen kann.«

Der Meister erwiderte: »Ich gebe dir kein Licht, andere Knechte haben dergleichen Arbeit beim Mond getan (er meinte Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 16. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kommt wieder nach Braunschweig und wird Bäckerknecht.

a der alberne Eulenspiegel in Halberstadt mit seinen Possen kein Glück hatte, so begab er sich nach Braunschweig und kehrte in der Bäckerherberge ein. Hier fragte ihn der Herbergsvater, was er wäre.

Er sprach: »Ein Bäckerknecht.«

Indem kam ein Bäckermeister, der sprach zu Eulenspiegel: »Willst du mir dienen, so komm mit mir.»

Und Eulenspiegel folgte ihm nach. Als er nun zwei Tage bei demselben gewesen war, hieß ihm der Meister des Nachts Weiterlesen

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern – 15. Blatt

Till Eulenspiegel in 55 radierten Blättern
von Johann Heinrich Ramberg, mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. Verlag C. B. Griesbach. Gera. 1871

Eulenspiegel kauft Brot, um zu sehen, ob das Sprichwort sich bestätigt: Wer Brot hat, dem gibt man Brot.

a Eulenspiegel den Spitalmeister in Nürnberg so betrogen und nun Geld in der Tasche hatte, ritt er auf seinem Rappen fort und kam nach Halberstadt. Hier ging er auf den Markt, um etwas zu kaufen, das ihn vor Hunger und Frost schützte, denn es war gerade sehr kalt und der Wind wehte stark.

Da fiel ihm das Sprichwort ein: Wer Brot hat, dem gibt man Brot. Gut, dachte er, das will ich probieren. Er ging also hin und kaufte sich für zwei Groschen Brot, borgte einen Tisch, setzte sich damit vor die St. Stephanskirche und machte da Possen. Indem kam ein großer Hund, nahm ihm ein Brot weg und lief damit fort. Als Eulenspiegel dem Weiterlesen