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The Collector – Der Sammler

Eine Mordserie an jungen, athletischen Frauen erschüttert Quebec. Allen Opfern wurden mit chirurgischer Präzision verschiedene Körperteile entfernt, sodass recht schnell der Verdacht aufkommt, dass sich der unbekannte Killer eine Frau zusammenbauen möchte. Nach einer Pressekonferenz wird der Täter auf die ermittelnde Polizistin Maude Graham aufmerksam und sucht sich Personen, die ihr nahestehen als Opfer.

Eins vorneweg: Es handelt sich bei dieser aktuellen Erscheinung um ein Re-Pack der bereits 2003 bei Sunfilm erschienenen DVD gleichen Titels. Damals standen Serienkillerfilme im Zuge von Das Schweigen der Lämmer und Sieben immer noch recht hoch im Kurs, auch wenn bei Weitem nicht alles Gold war, was da glänzte. Leider verhält es sich auch mit The Collector nicht anders. Zwar ist das Sujet ganz brauchbar, da nicht zu abgehoben, doch wirklich überzeugen kann der Streifen nicht.
Es beginnt mit der grandios fehlbesetzten hamsterbäckigen Maude Gúerin als pseudo-toughe Ermittlerin Maude Graham mit sozial-mütterlicher Ader, die von Zeit zu Zeit einen jugendlichen Stricher und später noch einen Ausreißer bei sich aufnimmt. Leider macht das die Figur kein Stück sympathischer und dient auch nur dazu, die beiden Buben später in Gefahr zu bringen. Luc Picard als Killer Michel Rochon hat zwar einige dankbarere Szenen, in denen er sich seinen Opfern in verschiedenen Verkleidungen nähern muss, doch wirklich überzeugend ist auch das nicht. Man(n) fragt sich z. B. unwillkürlich, wie viel die einigermaßen heiße Kollegin Maudes intus haben muss, um sich von dem als abgerissener Neo-Hippie mit Otto Waalkes-Frisur verkleideten Killer abschleppen zu lassen.
Die filmische Umsetzung ist sehr bieder und formal geraten, glänzt durch spießige TV-Optik und sieht damit noch einige Jahre älter aus, als er tatsächlich ist. Auch die ab 18-Freigabe erscheint fragwürdig und ist wohl eher dem Umstand geschuldet, dass eine der größeren Nebenrollen ein 16-jähriger Stricher ist, als den Gewalt- und Gore-Darstellungen. Letztere sind so gut wie nicht vorhanden. Zwar sind ab und an die verstümmelten Leichen(teile) zu sehen, doch klebt nicht ein Tropfen Blut an diesen.
Richtig gelungen sind einzig die leicht verstörenden Anfangsszenen, die Michel Rochon als Kind mit seiner narzisstischen Mutter zeigen.

Die völlig unnötige Neuauswertung dieses halb garen Thrillers zum jetzigen Zeitpunkt lässt den Verdacht aufkommen, dass man hier auf die Namensähnlichkeit zu Marcus Dunstans The Collector bzw. der bald erscheinenden Fortsetzung The Collector abzielte.

Fazit:
Überflüssige Neuauswertung eines ohnehin wenig überzeugenden Serienkillerthrillers.

Copyright © 2012 by Elmar Huber

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The Collector – Der Sammler
Le collectionneur, Kanada, 2002
Sunfilm Entertainment, München
08.11.2012
1 DVD, Thriller, 6,90 Euro
EAN 4041658250597
Laufzeit ca. 110 Minuten
FSK 18
Regie: Jean Beaudin
Drehbuch: Chrystine Brouillet,
Chantal Cadieux, Jean Beaudin
Darsteller: Luc Picard,
Maude Guérin,
Lawrence Arcouette,
Charles-André Bourassa,
Yves Jacques, Julie Ménard
Musik: Michel Cusson

www.sunfilm.de