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Anonymus’@

Den Einwohnern der Kleinstadt Werne an der Lippe steht ein ruhiger Sommer bevor. Auch Kommissar Jens Wischkamp ist mit ein paar grausam zugerichteten Katzen, deren Einzelteile mysteriöse Botschaften bilden, nicht sonderlich beschäftigt. Doch dann werden erste menschliche Leichenteile nach dem gleichen Muster gefunden, seltsame E-Mails eines gewissen Anonymus’@ weisen auf weitere Taten hin. Für Wischkamp und seine Kollegen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Als sie endlich erkennen, womit sie es zu tun haben, ist es fast zu spät – der Täter hat bereits sein nächstes Opfer im Visier … Kommissar Wischkamps vierter Fall führt in die psychischen Abgründe eines Täters, der ungewollt immer mehr Gefallen an seinen Taten findet – kann Wischkamp den geheimnisvollen Anonymus’@ rechtzeitig stoppen?

Die Autorin Renate Behr geht im 4. Fall des Kriminalkommissars Wischkamp der Frage nach, wie krank und durchgeknallt ein Mensch werden kann bzw. schon ist, um eine Straftat zu begehen. Zugegeben, die Geschichte braucht ihre Zeit, um spannend zu werden, doch je weiter man das Treiben des Anonymus verfolgt, desto interessanter und fesselnder wird sie.
Ein kleines Verwirrspiel im Roman irritiert beim Lesen ein wenig, doch gelingt es der Autorin von Beginn an, den Leser mit auf die Reise in die psychischen Abgründe eines Täters zu nehmen. Zu weit hergeholt? Mitnichten! Es gibt nicht wenige Menschen, welche keine normale Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können. Viele von ihnen leiden selbst noch an der kaum erfahrenen elterlichen Zuwendung und können dadurch bedingt ihre eigenen Bedürfnisse nicht ausleben. Dieser Frust wirkt sich negativ auf die Mutter-Kind-Beziehung und der damit einhergehenden persönlichen Entwicklung des Kindes aus. Gründe für das Abweichen von der Normalität liegen meistens in der Vergangenheit. Rachegedanken für all das, was einem widerfahren ist, kommen auf. Und so auch für den Täter in Anonymus’@.

Fazit:
Renate Behr bedient sich für ihren Krimi einer bekannten Methode, wonach ein Täter auf der Grundlage eines Romans agiert. Stilistisch gut setzt sie ihre Handlungsträger in Szene und beschert uns eine durchaus glaubhafte Storyline, die sich so oder ähnlich zugetragen haben könnte.

Copyright © 2012 by Wolfgang Brandt

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Renate Behr
Anonymus’@
Krimi/Thriller
Candela Verlag, Korb
Oktober 2011
210 Seiten, 11,90 Euro
ISBN: 9783942635202