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Perry Rhodan Band 2912 – Der letzte Galakt-Transfer

Robert Corvus
Perry Rhodan Band 2912
Der letzte Galakt-Transfer

Perry Rhodans Team verlässt die nostalgische Welt der arachnoiden Soprassiden. Auf ihrer Flucht vor den Soldaten der Thoogondu erreichen sie per Transmitter den letzten Galakt-Transferer der anderthalb Meter großen, weitgehend humanoiden, doch kopflosen Vanteneuer. Die sind verrufen als Terroristen, denn sie kämpfen mit allen Mitteln gegen das Unrechtsregime des Goldenen Reiches, und das ist wörtlich zu nehmen. Sie schrecken vor nichts zurück.

Der Galakt-Transferer AN-ANAVEUD ist ein Kugelraumer mit 2100 Metern Durchmesser; mit Ringwulst hat er sogar 2500 Meter. Dieser Schiffstyp, den es eigentlich nicht mehr gibt, kann intergalaktische Entfernungen zurücklegen und wurde entsprechend eingesetzt – früher! Vor langer Zeit versagte der Hyperboralantrieb, gerade als das Schiff zu einem Transfer ansetzte.

Seitdem kann man ihn nicht mehr abschalten, und seine Fluktuationen interagieren mit den hyperenergetischen Störfronten des Pulsars, des Neutronensterns. Dadurch veschieben und verzerren sich die Raumdimensionen, was zu erheblichen Irritationen Anlass gibt. Nun, die Besatzung hat sich daran gewöhnt … So wird der Neutronenstern zur eigentlichen Hauptperson des Romans.

Noch mehr Bewegung entsteht durch den Wind, mit dem die Vanteneuer die Räume ihres Schiffes erfüllen. Sie brauchen das, um sich wohlzufühlen. Womit sie sich ganz und gar nicht wohlfühlen, ist der Gäone Ki Barr, der mit Rhodans Gruppe durch den Transmitter kam. Der Elitesoldat, dessen ethnischer Hintergrund wegen seiner Rüstung mit ständig geschlossenem Helm völlig verborgen bleibt, zieht eine Spur der Verwüstung durch das Schiff, ist nicht aufzuhalten – nicht im offenen Kampf. Weshalb sich zu Zwecken der List und des Betrugs Penelope Assid, Báron Danhuser und zu guter Letzt Perry Rhodan mehr oder minder freiwillig in seine Gewalt begeben.

Die daraus entstehenden Dialoge sind pointiert, intelligent und von starken Persönlichkeiten gesprochen. Perry thematisiert die Unterschiede zwischen Soldaten und Terrostisten. Gi Barr ist ein Soldat. Sein Ehrbegriff macht sein Handeln berechenbar.

Báron Danhuser ist an eine Schwerkraft von 4,8 Gravo gewöhnt, er kommt vom Extremplaneten Oxtorne. Im Nahkampf kann er Gi Barrs Visier abreißen und sein Gesicht sehen. Welcher Spezies er angehört, überrascht ihn.

Präzise und intelligent geschilderte, strategisch fundierte Kampfhandlungen bilden den Löwenanteil des Romans. Bei diesen Sequenzen kann Robert Corvus seinen Hintergrund als Karatelehrer einbringen, um Körperbeherrschung und Bewegungen präzise und anschaulich zu vermitteln. Das war eine Zeit, als er zwischen zwei und acht Stunden täglich trainierte und auch Grundkenntnisse in Ninjutsu, Taekwondo oder Aikidō erwarb. Das Jahr, das er bei der norddeutschen Infanterie verbrachte, lieferte ihm unentbehrliche Grundlagen für die Darstelllung militärischer Strukturen, wie sie immer wieder zum Tragen kommen.

Der Handlungsreichtum, die strategisch durchdachten Interaktionen, die von Wind und bewegten Formen rund um starke Charaktere, Schiff und Neutronenstern geprägte Atmosphäre sowie die an feinen Nuancen reichen Gespräche machen den Roman ausgesprochen lesenswert.

Eine wesentlich umfangreichere Besprechung enthält meine Kolumne in der August-Ausgabe des Corona-Magazine. Sie zeigt die Einbettung des Doppelromans und die Einbindung des Gastautors Robert Corvus ins Perry-Rhodan-Team im Rahmen der Fünfergruppe PR 2910 bis 2914.

(at)