Heftroman der

Woche

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Wonderland – Der neue Wahnsinn! 2: Die Wahnsinns-Party!

Raven Gregory
Wonderland – Der neue Wahnsinn! 2: Die Wahnsinns-Party!
Originaltitel: Grimm Fairy Tales presents Wonderland 6-10
Zenescope Entertainment, USA, Dezember 2012 – April 2013

Comic, Graphic Novel, Softcover, Paninicomics, Stuttgart, August 2014, 144 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783862018093, aus dem Amerikanischen von Sandra Kentopf, Zeichner: V Ken Marion, Sheldon Goh, Jacob Bear, Zeichnungen von Gerard Conte, Sheldon Goh, Ej Morges, Francesco di Pastena, Covermotiv von Mike Krome, Urszula Ula Mos, empfohlen ab 16 Jahren
www.paninicomics.de

Nachdem die Macht des Wunderlands Caroll Ann »Calie« und Violet Liddle auch in Daresbu aufgespürt hatte (siehe Wonderland – Der neue Wahnsinn! 1: Das Wunderland lebt), haben sie ihre nächste vorübergehende Bleibe in einer Wohnanlage in Culver City, Kalifornien aufgeschlagen. Violet ist angefressen von öden Umgebung, dem ständigen Leben auf der Flucht und den dauernden Verboten ihrer Mutter. Sie freundet sich mit ihrer gleichaltrigen Nachbarin Harmony an, die sie dazu bringt, heimlich die Wohnung zu verlassen und mit ihr tanzen zu gehen. Doch der Klub, den die beiden besuchen, ist in der Hand des Wunderlands. Eine neue Droge namens »Der Traum«, die dort die Runde macht, verwandelt ihre Konsumenten in hungrige Bestien.

Im Wunderland erreichen derweil die Rote Königin und ihr Sohn William den Tempel der Reinheit, eine ehemalige Irrenanstalt, die einst ins Wunderland gesogen wurde und dort den Wahnsinn ihrer Insassen verbreitet hat, um von dort aus durch ein magisches Portal wieder nach Hause zu gelangen. Beim Tempel kommt es zu einem Kampf mit der Pikdame und ihrer Armee. (#6-9)

Violet Liddle, inzwischen die neue Hutmacherin, reist gemeinsam mit der Grinsekatze in die Vergangenheit ihrer Großmutter Alice zurück, um dort den Lauf des Schicksals zu verändern. (#10)

An ihrem neuen Wohnort wurde das Mutter-Tochter-Verhältnis zwischen Calie und Violet wieder auf 0 gesetzt, sodass die neuen Nachbarin Harmony – ein recht offenherziges Früchtchen, das in Calies Gegenwart die Brave spielt – gerade recht kommt, um Violet zum pubertären Ungehorsam zu verführen. Das macht den Band zumindest teilweise zu einer Wiederholung des Vorgängers und dient in erster Linie dazu, die Omnipotenz des Wunderlands zu verdeutlichen und dem Leser klar zu machen, dass jeder Versuch der Liddle-Ladys, sich zu verstecken, zum Scheitern verurteilt ist. Die Tatsache, dass sich das Wunderland einer Droge bzw. bestimmter Pflanzen bedient, um in die Realität zu greifen, ist kein schlechter Ansatz, jedoch bleibt diese Idee am Ende gänzlich in der Luft hängen.

Die kurzen Wunderland-Szenen sind immer wieder in die Realwelthandlung eingeschoben und bewegen sich im Gleichklang mit dieser stetig auf ihren Höhepunkt zu.

Bei der Abschlussstory handelt es sich um einen One-Shot, der nicht in der laufenden Handlung angesiedelt ist, sondern um eine Art »Was wäre wenn«-Geschichte, in der Violet in der Zeit zurückgeht und die Ereignisse um ihre Großmutter Alice verändert, nur um zu erkennen, dass weder Alice, Calie noch sie selbst dem Einfluss des Wunderlands entfliehen können.

Insgesamt bietet Die Wahnsinns-Party gewohnt kurzweilige Unterhaltung mit einigen Abstrichen, die jedoch für Neuleser gänzlich ungeeignet ist, da besonders in der Abschlussgeschichte öfter auf die vorangegangenen Miniserien verwiesen wird. Die Bilder von Hauptzeichner Sheldon Goh gehen in Ordnung, unangenehm fallen jedoch die Zeichnerwechsel auf, die meist mitten in der Handlung stattfinden. Als Bonus ist eine Covergalerie enthalten, die dank Zenescopes großzügiger Variant-Cover-Politik ganze 18 sexy Variant-Motive enthält.

Fazit:
Softcover 2 der laufenden Wonderland-Serie bringt die Liddle-Damen nicht wirklich weiter. Im Grunde ist der vorliegende Band nur eine Wiederholung von Band 1, ergänzt mit einer nicht uninteressanten Bonusstory außerhalb der Serienkontinuität.

(eh)