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Batgirl 1 – Splitterregen

Gail Simone
Batgirl 1 – Splitterregen
Enthält Batgirl 1-6 (Splitterregen, Tiefe Wunden, Unzerbrechlich, Ende eines Traums, Süßes und Saures, Glashaus im Kopf)
DC-Comics, USA, November 2011 – April 2012

Comic, Softcover, Paninicomics, Stuttgart, Juni 2012, 132 Seiten, 14,95 Euro, ISBN: 9783862014590, Zeichnungen: Ardian Syaf, Vicente Cifuentes, aus dem Amerikanischen von Carolin Hidalgo, Covermotiv von Adam Hughes

Kaum ist Barbara Gordon wieder als Batgirl zurück auf den Straßen von Gotham, muss sie gegen einen maskierten Killer namens Mirror antreten, der eine ganz persönliche Todesliste abarbeitet. Eine Liste, auf der auch der Namen Barbara Gordon steht. (#1-4)

Auf ihrer Patrouille wird Batgirl Zeugin eines merkwürdigen Überfalls, in den eine Mafiafamilie und eine geheimnisvolle Frau namens Gretel verwickelt ist, die die Verbrecher offenbar unter ihrer mentalen Kontrolle hat. Beim nächsten Zusammentreffen mit Gretel hat diese Bruce Wayne in ihrer Gewalt, dem sie nun befiehlt, Batgirl zu töten. (#5-6)

Dass mit New 52 vieles im DC-Universum einsteigerfreundlich gestaltet werden soll, ist bekannt. Dass Barbara Gordon als Batgirl zurückkehrt und ihre Zeit als Oracle fast schmerzlos ad acta gelegt wird, ist nun doch eine der größeren Überraschungen, denn als an den Rollstuhl gefesseltes Computergenie im Hintergrund hatte sie längst ihren zweiten festen Platz im DC-Universum inne, ebenso wie ihre Nachfolgerinnen im Batgirl-Kostüm. So werden einige Leser mit durchaus gespaltenen Erwartungen diese neue Serie antesten.

Nun hat DC mit Gail Simone (Birds of Prey) eine Autorin an Bord geholt, die nicht nur zu den Besten ihres Fachs gehört, sondern sich auch im Bat-Kosmos mehr als nur hinreichend gut auskennt. Und Frau Simone legt auch sofort mit Action satt los, sodass man als Leser gar keine Gelegenheit hat, großartig über den neuen Status quo nachzudenken. Babs is back und zeigt den bösen Jungs, dass es in Gotham eine neue Spielerin gibt.

Erst nach und nach baut die Autorin die für die Figurenzeichnung notwendigen Charaktermomente ein, die schließlich aufzeigen, dass Barbara Gordon mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat. Auch der Umzug aus dem väterlichen Haus in eine Zweier-Wohngemeinschaft hilft nur wenig, die Albträume vom Joker loszuwerden. Ein Zusammentreffen mit ihrem ehemaligen Liebhaber Dick »Nightwing« Grayson und der übermächtige Schatten Batmans, der über ganz Gotham liegt, tragen nicht dazu bei, ihre Selbstzweifel hinter sich zu lassen. Diese Momente heben die neue Batgirl-Serie weit über ein reines Actionspektakel hinaus und rücken ihn in Sachen Charakterzeichnung eine Reihe mit den parallel laufenden Serien Catwoman und Batwoman. Und als wäre das nicht genug, gelingt es Gail Simone sogar, Batgirls Gegenspieler einen ambivalenten Hintergrund zu geben und Verständnis für ihre Taten zu wecken.

Zudem lanciert die Autorin noch einige verbindende Handlungselemente als Backstory, die die menschliche Seite von Barbaras Gordon unterstreichen. So ist es zum Beispiel nur eine Frage der Zeit, bis sie ihrer Mitbewohnerin ihre Geheimidentität enthüllen muss. Des Weiteren treten ein Verehrer und ihre Mutter, die die Familie Jahre zuvor verlassen hatte, (wieder) in Barbaras Leben.

Mit Ardian Syaf wird Batgirl von einem Zeichner betreut, der schon lange Jahre für DC tätig ist und das (düstere) Bat-Flair perfekt einfängt. In einigen Momenten erinnern Syafs getuschte Bilder sogar an die Zeichnungen von The Dark Knight-Zeichner David Finch.

Fazit:
Genialer Serienauftakt. Batgirl hat alles, was eine Superheldenserie ausmachen sollte. Ein perfektes Gleichgewicht zwischen Action- und Charaktermomenten.

(eh)