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Sagen- und Märchengestalten – Der Vampir

Sagen- und Märchengestalten sowie Geister-, Wunder- und Aberglauben des deutschen Volkes
Mit Erzählungen von Begebenheiten der Vorzeit, die den Glauben an eine Geisterwelt förderten, Berlin, Verlag von Burmester & Stempell,1874

Der Vampir

Einer blutroten, düsteren Wolke gleich ruht die Gestalt des Vampirs über der lieblichen Elbensage. Auch er schleicht in dunkler Nacht zu den Gemächern, in denen Schlafende ruhen und träumen. Aber sein Nahen bringt den Tod, sein Odem ist Mord, aus seinen Blicken flammt eine so wilde, wüste Sinnlichkeit, dass die keusche Saga ihr in ewiger Jugend und Schöne strahlendes Antlitz entsetzt von dem schauerlichen Gebilde abwendet und es kaum als einen echten Spross jenes mächtigen Stammes anerkennen mag, der im innersten, frischen Leben des Volkes Wurzel geschlagen.

Wo die Vampirsage entstand und wie sie sich bildete, ist kaum zu enträtseln. Es lässt sich nur mit einiger Sicherheit annehmen, dass die Vorstellung von gespenstigen Vögeln, die mit ehernen Klauen und Schnäbeln bewehrt auf dem Leichenfeld der Schlachten ihre schaurige Mahlzeit hielten, sich aus dem römischen und griechischen Altertum in die christliche Anschauung verpflanzte und sich dort zu einem der unholdesten Erzeugnisse des Aberglaubens entfaltete. Man dachte sich die Toten aufrecht im Grabe sitzend und in ewig ungestillter Begier nach irdischer Nahrung ihr Leichengewand verzehrend. Darum vernahm, wer um Mitternacht den Friedhof zu überschreiten gezwungen war, ein Geräusch in den Gräbern, davon herrührend, dass die Toten ihr Leichenhemd oder den Schleier, der ihr Haupt bedeckte, zernagten. Wenn nichts mehr vorhanden war, rissen sie sich das Fleisch aus Armen und Beinen oder griffen diejenigen an, welche durch die Hand der Überlebenden in ihre Nähe gebettet waren. Enthielt die Erde keinen Stoff mehr, der des Toten Heißhunger zu stillen vermochte, so entstieg er dem Grab und mordete in der Heimat Freund und Feind, seiner furchtbaren Gier zu genügen.

Hoch oben im Norden, an Islands Eis umgürteter Küste hatte der mächtige Thorolf seine Hütten erbaut. Weit über Mannesgröße ragte des Recken Leib empor, sein Arm vermochte die schwersten Steine und die gewaltigsten Stämme zu tragen, ein wuchtiger Speer schützte ihn vor des Bären grimmiger Tage, kein Feind wagte sich, ihm näher zu kommen. Einst hatte er für einen festen Holzbau Bäume fällen lassen, den er längst geplant hatte.

Allein der Wald, in welchem jene Bäume wuchsen, gehörte nicht ihm, und das Gesetz verurteilte den Verletzer fremden Eigentums zu einer Buße. Als Thorolf dies erfuhr, ließ er sich auf seinem Hochsitz in der weiten Halle nieder und verweigerte Speise oder Trank zu sich zu nehmen, bis das Urteil widerrufen wurde, denn er gedachte, Einspruch zu tun wegen der vermeinten Unbill. Wie ein Steinbild saß er da, starr und unbeweglich, nur zuweilen blitzte es unter den buschigen Brauen hervor, wie wenn Gott Thor mit dem feurigen Hammer schwarzes Gewölk durchschlägt.

So wurde es Abend und wurde Nacht, allein Thorolf rührte sich nicht, und keiner der seinen wagte es, den Brütenden aus seiner schwermutsvollen Ruhe zu stören. Als die Nacht dem neuen Tage gewichen war und der erste Strahl der Morgenröte in die Halle fiel, vergoldete er das bleiche Haupt eines toten Mannes. Da sendeten die Hausleute zu Arnkell, dem Sohn des Entschlafenen, auf dass er komme und den Leichnam zu seiner Ruhe führe. Arnkell verhüllte das finstere Antlitz seines Vaters mit dem Leichentuch, er gebot den Dienern, eine weite Öffnung durch die Mauer zu brechen, an welche der Hochsitz sich lehnte.

Dann ergriff er die Riesengestalt an der Schulter, doch dreimal vergeblich, ehe es ihm gelang, den Toten nur von der Stelle zu bewegen. Vom Rücken her nähert sich der Trauerzug, rückwärts durch die Maueröffnung wird der Tote getragen, die stärksten Stiere müssen eingespannt werden, um die Leiche in das Tal hinauszuschaffen, in welchem das Grabmal aus schweren Steinen errichtet worden war.

Allein Thorolf fand im Tod nicht die Ruhe, welche dem milden Erdenpilger zu einem langen, traumlosen Schlummer winkt.

Um Mitternacht entstieg er dem Grab wieder, drückte als Alb die Tiere, welche ihn hinausgeführt hatten, und erschreckte die Hausgenossen durch wildes Toben. Wer sich bei Tag dem Grabhügel näherte, wurde von Raserei befallen und starb. Ein Hirte, den der Geist hart verfolgte, kehrte eines Abends nicht mehr heim. Anderen Tages fanden die Suchenden ihn tot am Eingang des Hügels, jedes Glied war ihm gebrochen und die Haut dunkelblau, fast schwarz von dem harten Angriff des Unheil dringenden Geistes.

Am schwersten plagte Thorolf sein hinterlassenes Weib, bis dieses endlich den gespenstigen Umarmungen erlag. Man bestattete sie wie alle anderen, die ihm zum Opfer fielen, in der geräumigen Grabstätte, da althergebrachte Sitte es so verlangte. Nun folgte allnächtlich dem irrenden Toten ein schattenhafter Zug durch Flur und Wald, die Umgebung des Tales wurde zur verrufensten Stätte, in die kein Mensch, dem Leib und Leben lieb war, den Fuß zu setzen wagte. Die Gehöfte standen leer. Was dem Unhold nicht zur Beute geworden war, entfloh so weit wie möglich.

Als der Winter dem Frühling weichen musste, der Schnee auf den Gebirgen schmolz und der Sonne wärmerer Strahl die Erde getrocknet hatte, machte sich Arnkell mit elf ausgesuchten Gefährten auf, dem geplagten Land Ruhe und Sicherheit wiederzugeben. Die zwölf Männer drangen mutig in das Grabmal ein, in welchem die Leiche lag, unverwest, das grimmige Antlitz dunkel gerötet wie von Zornesglut. Sie hoben den schweren Körper empor und legten ihn auf einen Wagen, den mächtige Stiere gen Ulfarsfell zogen. Dort ermatteten die Tiere, und frische wurden eingespannt. Auf einem hohen Berg am Meeresstrand errichtete Arnkell ein neues Grab und beschwerte es mit gewaltigen Felssteinen. Die Tiere, welche den Toten gezogen hatten, rissen in blinder Wut die Leitseile auseinander und stürzten sich in die wogende Brandung hinab. Mit diesem letzten Opfer schien der böse Geist Ruhe gefunden zu haben und man vernahm lange Zeit nichts mehr von neuen Gräueln. Als aber Arnkell gestorben war, erschien der Unhold wieder, tötete Menschen und Vieh und hauste so schrecklich, dass die umliegenden Ortschaften entvölkert wurden. Da erhob sich eine Schar tapferer Männer und grub die Leiche des furchtbaren Toten von Neuem aus, die sich nun hoch aufgeschwollen und schwarz wie die Todesgöttin selbst erwies.

Die unförmliche Last wurde mit starken Hebeln aufgehoben und hinunter zum Meeresstrand gewälzt. Dort türmten die Männer einen gewaltigen Scheiterhaufen über der Leiche auf und zündeten ihn an. Aber die Flamme, das heilige Element des Feuers, wich scheu vor der Berührung des Unholden Leibes zurück, bis die Windsbraut sich aufmachte, sie mit scharfem Flügelschlag anzutreiben. Hoch loderte die Glut auf und vernichtete die ungefügen Glieder, dann wirbelte die Asche, vom Winde getrieben, in die Luft empor und versank endlich in den Schoß des Meeres.

Diese Sage scheint beim ersten Blick in den Vampirkreis zu gehören. Und in der Tat ist eine große Ähnlichkeit mit dergleichen Erzählungen vorhanden. Allein ein wesentliches Moment fehlt beim Thorolf, er saugt von den Lebenden kein Blut. Diese widerliche Lust aber ist gerade das Kennzeichen des echten, des slavischen Vampirs.

Denn der Glaube an eine Wiederkehr der Toten, welche allnächtlich zur Oberwelt emporstiegen, die Überlebenden zu ängstigen, wenn nicht sogar ums Leben zu bringen, ist zwar uralt und findet sich über die ganze Erde in mannigfachen Gestalten verbreitet. Allein das eigentliche Vampirelement des Blutsaugens ist unzweifelhaft von Asien aus nach Europa eingedrungen. Dass es nicht germanischen Ursprungs ist, erweist sich schon durch das Stillschweigen, welches die ältere deutsche Sage über diesen Gegenstand bewahrt. Nur inmitten slavischer Bevölkerung lebende Deutsche haben den Vampir in ihre Sprache übersetzt durch Gierrach, Gierschlund oder Gierhals, ein dem Werwolf verwandter Nachtgänger. Der Name Vampir selbst kommt selten vor und ist slavisch, auch alle anderen Benennungen des Unholds sind aus dem slavischen Sprachschatz geschöpft.

Wenn einige Überlieferungen uns berichten, dass der Vampir ein prädestiniertes Wesen sei, nämlich ein Mensch, dem durch besondere Umstände die furchtbare Mission schon bei seiner Geburt zuerteilt worden war, so sagen wieder andere, dass nur diejenigen dem Vampirismus verfallen, welche unter besonders unheimlichen Umständen sich vom Leben scheiden mussten, wie solche, die der verhaltene Zorn getötet hatte. Auch im Zweikampf Gefallene oder auf dem Schlachtfeld liegende Tote werden zu Vampiren, wenn des Mondes Strahl ihr bleiches Antlitz trifft und sie zu einem Verderben dringenden Scheinleben erweckt. Wer mit einer Haut auf dem Kopf, dem Glückshelm, der Glückshaube geboren wird und sie nicht abstreift, oder wer mit Zähnen zur Welt kommt, wurde nach dem Volksglauben ein Vampir, sobald er gestorben war. Tote, deren linkes Auge offenblieb, auch solche, welche eine blühende Farbe bewahrten, kamen nachts aus ihren Gräbern hervor. Die rote Farbe des Gesichtes blieb das wichtigste Merkmal, wie schon das Sprichwort »Rot wie ein Vampir« andeutet.

Wenn die Dunkelheit ihre bergenden Schatten über die Erde ausgoss, begann es sich in dem Grab des Blutsaugers zu regen.

Bald wühlte es sich wie eine menschliche Hand hervor und der Unhold drang hinauf in die Region der Lebendigen. Leise schlurfte er durch die heimischen Gassen, trat, von Tür und Riegel unbehindert, an das Lager ahnungsloser Schläfer, an deren Seite er sich schmiegte, um mit gierigen Lippen ihr warmes Herzblut zu trinken, bis die Wange des Schlummernden sich mit Todesblässe deckte. Der Vampir aber gewann dadurch frische Kraft und kehrte in das verhüllende Grab heim, damit die nächste Nacht ihn zu neuem Frevel weckte. Wen der Vampir getötet hatte, trug als Zeichen eine kleine Bisswunde auf der linken Brust und musste vierzig Tage nach seinem Tod an den nächtlichen Exkursionen des Unholds teilnehmen. Der Genuss des frischen Blutes erweckte in dem Vampir auch die menschlichen Begierden wieder. Viele Sagen bekunden sogar, dass ihm von dem überlebenden Weib Kinder geboren wurden, denen jedoch das Knochengerüst fehlte. So ist hier also der Vampir ein Leichnam, den der höllische Geist beseelt, um Lebende zu schwerer Sünde zu verführen, der es aber nicht vermag, ein vollkommenes, menschliches Wesen zu erzeugen. Wer bei Lebzeiten durch eigene Schuld oder durch ungeforderte und unwillkommene Begabung böser Mächte außer seinem Leib zu wandeln vermochte, sodass der Geist in Gestalt einer Maus, einer Biene oder anderer kleiner Tiere den geöffneten Lippen des Schlummernden entschlüpfte und nach geschehener Wanderung durch seine Rückkehr den in festem Schlaf Befangenen wiedererweckte, der wurde im Tod zu einem Vampir oder doch wenigstens zum irrenden Poltergeist.

Die sinnliche Neigung zu den Überlebenden, wie die Sage sie dem Blutsauger zuschreibt, streift hart an das Gebiet altrussischer Totengebräuche, welche Überlieferungen durch mehr als tausend Jahre uns zugebracht wurden, und erinnert auch an die Brautweihe asiatischer Völkerschaften. Starb in dem um jene Zeit noch völlig barbarischen Russland ein vornehmer und begüterter Mann, so schichtete man ihm aus trockenem Holz einen mächtigen Scheiterhaufen, auf dessen Gipfel sich ein leicht gezimmertes Bretterhaus fand. Das Haus enthielt zwei Abteilungen, deren eine den in sein Leichentuch gehüllten Toten aufnahm. Dann versammelten sich die Jünglinge und Jungfrauen des Dorfes in einem weiten Kreis, den von außen die schaulustige Menge dicht umgab.

Unter Gebet und seltsamen Weihen näherte sich der Priester dem Kreis und fragte: »Wer begehrt, das Paradies zu schauen?«

Worauf die schönste Jungfrau des Ortes, reich geschmückt und wohl bereitet ihm erwidern musste: »Ich begehre es zu schauen.«

Nun führte man sie zu einem Schwebebalken, der den Zugang des Scheiterhaufens bildete. An diesem Balken stieg das Mädchen auf und nieder, bis ihre Sinne sich zu verwirren begannen, dann musste sie in das Haus eingehen, in welchem der Tote lag, und wurde in die noch leere Kammer geführt. Hierauf traten nacheinander sechs Männer zu ihr ein. Wenn diese sie verlassen hatten, erschien ein altes Weib, das der völlig Erschöpften die Kehle durchschnitt. Nun wurde das Haus geschlossen, der Scheiterhaufen entzündet und der Leichnam mit seinem Totenopfer verbrannt.

In den Hexenprozessen finden sich einzelne Beziehungen zu dem Vampirglauben. Jene Käuzchen, welche sich in Gestalt kleiner Insekten den Zauberinnen zu nähern wussten, um ihr Blut zu saugen, dessen sie zu weiterem Leben bedurften, sind nichts anderes als versteckte Vampire. Gewiss ist aber, dass die Angeklagten nicht zuerst von dem Dasein dieser Blutsauger fabelten, dass es vielmehr die Hexenrichter waren, deren unreine Fantasie solche Gebilde heraufbeschwor. Tote, die im Grab schmatzen und sich des Nachts Nahrung suchen, tauchten hingegen unter den abergläubischen Erzeugnissen aller Jahrhunderte empor, und noch heute ist diese Vorstellung durchaus nicht als völlig erloschen zu betrachten.

So fordert ein alter Brauch, dass man dem Toten nichts Gebundenes in den Sarg lege, zum Beispiel keinen Strauß, dessen einzelne Blumen durch Fäden zusammengehalten werden, denn an diesen Fäden zieht er andere nach sich. Wer sich unvorsichtig dem offenen Grab so weit nähert, dass von dem Rand desselben ein Teil des Bodens hinabrieselt, verfällt dem Dahingeschiedenen. Schon im Sterbezimmer müssen die Spiegel verhängt werden, sonst beschaut der Leichnam sein Angesicht darin, kehrt wieder und holt andere nach. Und was liegt der frommen Sitte zugrunde, drei Hände voll Sand dem Sarg nachzuschicken in die stille Gruft? Nicht der Wunsch, dass ihm die Erde leicht werden möge, denn der Abgeschiedene empfindet nichts mehr davon, sondern einzig das unbewusst schlummernde Verlangen, sinnbildlich den Toten jenem Staub wiederzugeben, von dem er genommen worden, damit er es nicht vermöge, wieder zu erscheinen. Deshalb schließt man die Augen der Leiche durch allerlei Mittel, deshalb zieht der überlebende Ehegatte dem Verstorbenen den Trauring von der erkaltenden Hand! Noch nicht wenige Jahre sind verflossen, dass auf dem flachen Land den Toten eine Geldmünze oder Scherbe in den Mund gelegt oder Mohnkörner in den Sarg geschüttet wurden. Sie beschauen das Geld, kauen die Scherben und zählen die Körner. So bleibt ihnen keine Zeit, die Lebenden zu plagen. In Niederschlesien pflegten die Leidtragenden zu gleichem Zweck kleine Geldmünzen in das offene Grab zu spielen. Ein angefangener Strumpf beschäftigte den unterirdischen auf lange Zeit, denn er darf jedes Jahr nur eine Masche trennen – dem gefangenen Teufel gleich, der in seinem Turm jedes Jahr nur eine Stufe steigen durfte, um emporzuklimmen.

Nicht selten geschah es bei ausgebrochenen Epidemien, dass die empörten Landbewohner eine Ausgrabung der Toten forderten.

Die Sage berichtet, dass solche Leichname, welche die Gabe der Wiederkehr besaßen, wohlerhalten, den Schlafenden gleich, im Sarg lagen. Dann schlug man ihnen das Haupt ab, durchbohrte ihr Herz mit einem Pfahl oder wendete ihr Angesicht nach unten, nachdem der Mund mit Erde angefüllt worden, und schüttete Mohnkörner über die Toten aus. Dieser Entweihung der Gräber gegenüber erhielten sich zahlreiche Traditionen, aus der ältesten nicht minder wie aus neuerer Zeit, in denen die Geister furchtbare Rache an dem üben, der ihre Ruhestätte mit profaner Hand berührte.

Unweit des kleinen märkischen Städtchens Wusterhausen an der Dosse zeigt man dem Fremden noch heute die Leiche eines Herrn von Kalbutz, die sich mumiengleich durch viele Jahre in dem trockenen Kellergewölbe der Kirche des Dörfchens erhalten hat.

»Da liegt der alte Kalbutz«, sagten die Leute und gingen voll scheuer Ehrfurcht vorüber, denn der Gestrenge hatte seinem Leichnam Respekt zu verschaffen gewusst, selbst in einer Zeit, wo es in Deutschland bunt genug herging. Als die Franzosen unsere Heimat in breiten Zügen überfluteten, kamen sie auch zu jenem Städtchen in der Mark, an welchem ohnedies die Heerstraße nach Hamburg vorüberführte. Neugier trieb sie an, dem alten Kalbutz im Kirchengewölbe einen Besuch abzustatten. Ein vorwitziger kleiner Tambour vernahm kaum von dem Toten, als auch schon der Übermut ihn antrieb, Gewand, Haupt und Glieder der Leiche mit frechen Händen zu betasten. Vergebens warnte ihn der Küster und suchten die Gefährten mit ernsten Blicken den Verwegenen zurückzuweisen. Immer höher stieg bei ihm die rohe Lust, den wehrlos daliegenden Toten umherzuwerfen. Als nun durch Zufall eine der Totenhände herabsinkt und im Fallen des Franzmannes Wange streift, steigert dies die Narrheit desselben bis zum Gipfel: »Sie will mir schlag?«, ruft der Tambour, sich selbst in Eifer redend, »Sie lumpig alt Kalbus, will schlag eine Tambour von die grande nation? Da, nehm Sie, und da!« Und er schlägt des alten Mannes Angesicht, dass die Zuschauer sich voll Ekel abwenden, zieht den Degen, haut und sticht nach der Leiche, deren pergamentgleiche Haut dem Angriff aber widersteht. Endlich hat der Tor sich selbst erschöpft und zieht von dannen, stolz auf die Art, wie er seine grande nation herausgekehrt hatte. Kopfschüttelnd sieht der alte Kirchendiener ihm nach, mit scheuem Blick betrachtet er den im Sarg Liegenden, dessen stille Ruhe so unverschämt gebrochen worden, und mit einem schweren Seufzer geht er hinaus, das Gewölbe hinter sich verschließend.

Als die Nacht heranzieht im Städtchen, die Gassen öde werden und der Zeiger auf die zwölfte Stunde weist, da wird es lebendig in der Kammer, in die der Tambour von seinen Wirtsleuten gebettet ist. Da flucht und stöhnt es, endlich schreit es laut um Hilfe in fränkischer und deutscher Zunge. Eilig laufen die Hausbewohner hinzu und die Kameraden des Franzmanns greifen zu ihren Säbeln, um dem Bedrängten beizuspringen. Wie von heftigem Krampf befallen, finden sie den Tambour sich auf seinem Lager winden. Entsetzen malt sich in den weit geöffneten starren Augen, kalter Schweiß rinnt ihm von der bleichen Stirn. Niemand vermag sich zu erklären, was ihn quält, ratlos stehen die Kameraden mit dem Wirt und der Hausfrau da. Der herbeigerufene Feldscher zuckt die Achseln, denn es ist unmöglich, dem Tobenden krampfstillende Mittel einzuflößen. Da endlich hebt die Turmuhr aus zu schlagen: Eins! – Zurück sinkt der Geplagte, todesmatt, nach und nach legt sich die wilde Erregung seiner Nerven, die Besinnung kehrt ihm wieder. In Absätzen, oft noch von Schauern unterbrochen, kann er berichten, was ihm zugestoßen war. Um zwölf Uhr war er aus beängstigenden Träumen erwacht, er hörte die Schläge der Glocke die Mitternacht verkünden, da plötzlich erhellt ein mattes Leuchten seine Kammer und schlurfende Schritte nähern sich seinem Bett. Als er sich aufrichtete, stand der Alte vor ihm, den er so arg misshandelt.

Umsonst versuchte er, ihm zu entrinnen. Wie mit eisernen Klammern hielt der Geist den Frevler fest, drückte, zwickte, schlug ihn mit den Knochenfäusten und würgte ihn fast zu Tode. Und so hart misshandelt war der Lebende von dem Schatten, dass am nächsten Morgen sein ganzer Körper blau und braun und an vielen Stellen sich blutunterlaufen erwies.

Der Feldscher verordnete, dass der Kranke ruhig im Bett gehalten und kühlende Mittel bei ihm angewendet werden sollten, auch dass zwei seiner handfestesten Kameraden in der Kammer Wache halten möchten. Allein der Spuk kehrte wieder, unbekümmert um die französischen Säbelklingen, welche nur die leere Luft durchkreuzten. Vergebens berief der Feldscher den Geistlichen des Regiments, der Zuspruch desselben vermochte nichts gegen die wilden Fieberfantasien des Beklagenswerten. In der dritten Nacht erschien Kalbutz zum letzten Mal, und am Morgen des nächsten Tages verschied der Franzose, dessen Leib einen jammervollen Anblick bot. Herr Kalbutz aber lag und liegt noch in ungestörtem Frieden und man hat nichts mehr von ähnlichen Unfällen an jenem Ort gehört.

Fast unmöglich ist es, die Wiederkehrenden, die Doppelsauger, Nachzehrer und von dem bösen Geist Belebten in gehöriger Sonderung zu erhalten. Dennoch darf man annehmen, dass nur ein bestimmter Teil Europas Überlieferungen der Vampirsage in Fülle aufzuweisen hat. Bis zum höchsten Norden hinauf, durch die Berührung der Slaven mit den Germanen von Letzteren fortgepflanzt, drang die Kunde von jenen blutgierigen Nachtunholden. England, Irland und Schottland, die dänischen Inseln und vor allem der Osten Europas bewahren den Vampirglauben. Alle Länder, die von Slaven bewohnt sind, sowie solche, deren Bevölkerung sich mit den überwundenen Slaven vermischte, besonders aber Mittel-, Süd- und Westasien, haben zahlreiche Mythen von blutsaugenden Nachtwandlern aufzuweisen. Selbst in Indien redet das alte Gesetzbuch Manus von bösen Geistern, welche nächtlich dem Blut der Menschen nachzustellen pflegen. Wer einem Priester Geld stiehlt, soll tausendmal in den Körper von Spinnen, Schlangen usw. oder in die entseelte Hülle blutdürstiger, schadenfroher Dämonen fahren.

In Böhmen half es nichts, dass man den wieder ausgegrabenen Blutsaugern einen spitzen Pfahl von hartem Holz durch den Körper schlug. Sie spotteten dieses Mittels und konnten nur durch Abhauen des Kopfes und durch Feuer vernichtet werden. Nach dem Tod redende Vampire gleichen mächtigen Zauberern, denen der Teufel scheinbar den ewigen Feind alles Lebens überwinden hilft. In Kleinrussland kommt der Totengänger in Städte und Dörfer, wie er im Leben aussah, mit gespaltener Unterlippe oder mit eingesunkener Nase. Entweder lief eine Hexe in Katzengestalt über das frische Grab und machte dadurch den Toten fähig, seine Wanderungen anzutreten, oder der Teufel fuhr geradewegs in des Verstorbenen Leib, der bei Lebzeiten von dem Geistlichen, vielleicht auch von seinen Eltern mit einem Fluch belegt und dadurch in die Gewalt des Bösen gegeben worden war. Stirbt in einem Haus unerwartet jemand, so muss am Abend, wenn alle zur Ruhe sind, Salz auf den Fußboden gestreut werden, in welchen sich unfehlbar die Spuren des Totengängers einprägen.

Nun öffnet man das Grab. Ist der Verstorbene ein Vampir, so liegt er verkehrt im Sarg und man stößt ihm einen Pfahl durchs Herz, dass sein Blut entströmt. Man nimmt an, dass in der Richtung, in welcher es fließt, sich in der folgenden Zeit die meisten Todesfälle ereignen. Um dem Vampir das Wiederkommen zu vergraulen, streuen die Hinterlassenen Mohnkörner auf den Weg, den er zu wandeln pflegte, und diese muss er zählen in alle Ewigkeit. Auch Klopfgeister ziehen nachts umher, und wo sie anpochen oder in die Fenster schauen, stirbt bald nachher ein Mensch.

Ein illyrisches Volkslied, welches noch heute gesungen wird und wahrscheinlich aus der Zeit stammt, da die Einwohner des Landes unaufhörliche Kriege mit dem benachbarten Venedig führten, lautet folgendermaßen:

 

Im Sumpfe der Stevila liegt an einer Quelle Rand

Ein Leichnam mächtig ausgestreckt, ein Leichnam auf dem Rücken.

Der schlechte Venetianer ist’s, der einst Marien hat verführt,

Marien in die Schmach gebracht, die Häuser uns verbrannt.

Die Kugel schlug ihm in die Brust, der Dolch fuhr ihm durchs Herz.

»Schon liegt er seit drei Tagen da, warm fließt sein Blut und rot,

Wohl ist sein blaues Auge starr, doch blickt’s zum Himmel auf,

Und weh’ dem, der vorübergeht, weh’ dem, trifft ihn der Blick!

Seht ihr, wie ihm der Bart noch wuchs, wie lang die Nägel sind?

Die Raben selber sehen’s scheu und flattern schreckhaft auf,

Ihn rührt kein Rabenschnabel an, doch alle Leichen rings.

Seht an, wie ist sein Mund so rot! Er lächelt wie ein Mann,

Der eingelullt in einen Traum von grauser Liebe ist.

Komm her, Marie, sieh an den Mann, um den verraten du

Dein hoch Geschlecht, dein Vaterland – das ist, das ist dein Mann!

O küsse doch den blut’gen Mund, zu lügen wusst’ er gut.

Er macht’ der Tränen fließen viel, so lang er lebend war,

Er macht der Tränen rinnen mehr, nun er nicht lebend mehr. –

 

In der Walachei heißt der Vampir Murony. Zu einem Murony wird der unselige Geist dessen, den der Blutsauger tötete.

Er fliegt nachts umher und stellt den Lebenden nach, etwa wie die große brasilianische Fledermaus, welche Tieren und Menschen das Blut aussaugen soll, wenn sie diese im Freien schlafend findet. Die Walachen sind ungemein abergläubisch und rufen bei plötzlichen Todesfällen eine weise, aller Zauberdinge kundige Frau ihres Dorfes herbei, damit sie den Gestorbenen bei Zeiten an der Wiederkehr verhinderte. Ein großer eiserner Nagel, durch die Stirn geschlagen, tötet den Murony so vollkommen, dass er im Grab verwesen muss. Den Frauen legt man wohl auch einen Stab vom wilden Hagedorn in den Sarg, damit Schleier und Gewand sich daran verwirren und die Toten festhalten möge.

In Oberungarn liegt im Kreis der Liptowischen Gespannschaft das Städtchen Lublov. Dort starb im Februar des Jahres 1718 ein Steuererheber, Michael Caspareck, und wurde einige Tage nach seinem Tod mit vielem Gepränge in einem mit Samt überzogenen Sarg zur Erde bestattet. Bald darauf verbreitete sich das Gerücht, Caspareck habe im Grab nicht Ruhe und erschrecke des Nachts die Leute in ihren Häusern. Weil das Gerede überhandnahm, wurde endlich, zwei Monate nach des Mannes Tod, sein Sarg geöffnet. Als man ihn unverwest darin vorfand, auch die Lippen und einzelne Kleidungsstücke frische Blutspuren aufwiesen, wurde ihm das Haupt mit einem Spaten abgeschlagen und der Körper dann verbrannt. Allein der Steuererheber, vermutlich durch das Amt, welches er bei Lebzeiten verwaltet hatte, im Ausharren gestählt, achtete des Feuertodes nicht, sondern verübte seine bösen Streiche ärger denn je. Er zündete Häuser an, überfiel Frauen und Mädchen auf offenem Feld und stieß die ärgsten Drohungen gegen diejenigen aus, welche ihm hindernd in den Weg traten.

Einst erschien dieser Vampir plötzlich inmitten eines fröhlichen Hochzeitsschmauses und befahl dem Wirt, ihm ein Gericht Fische bereiten zu lassen, er werde wiederkommen und bei ihm speisen. Allein die Gäste, denen an solchem Gesellen nichts gelegen war, verriegelten sorgsam die Türen, um ihn auszuschließen. Nach kurzer Weile trabte der Bösewicht auf einem schwarzen Ross in die Gasse hinein, hielt vor dem Hochzeitshaus still und forderte Einlass. Da ihm nicht sogleich aufgetan wurde, zerbrach er in der Küche alles Geschirr und schwor mit fürchterlichen Eiden, dass er niemandes Leben schonen wolle, falls ihm nicht geöffnet werde. Da schlossen die erschrockenen Gäste die Türen wieder auf, und Caspareck stieg vom Pferd herab, setzte sich zu ihnen an den Tisch, aß und trank und war guter Dinge. Dann empfahl er sich lachend und trabte munter weiter.

Caspareck war im Leben ein guter Rechenmeister gewesen und blieb es auch nach seinem Tod. Am Sonntag Jubilate zog er von Lublov aus nach Polen, trieb seine säumigen Schuldner in Warschau an, ihm ihre Schuld zu zahlen, entlehnte Geld von Freunden und Bekannten und kehrte alsdann nach der Heimat zurück, wo er mit denselben Geldsorten, die ihm in Warschau übergeben worden waren, seine Gläubiger befriedigte. Einen Hopfenträger, der ihm begegnete, stieß er mit Macht in den vorüberströmenden Pograd, aus dessen Wellen andere ihn kaum retten konnten. Wie vom Teufel besessen sauste er dahin auf Straßen und Wegen, Unheil brütend und Verderben bringend, wo er auch erschien. Oft plagte er sein hinterlassenes Weib, bis dieses sich einstmals ein Herz fasste und ihn fragte, weshalb er nicht an dem Ort bliebe, den Gottes Ratschluss ihm doch zugewiesen?

Da rief er: »Weil Ihr ein fremdes Herz anstatt des meinen verbrannt habt, wollen die Teufel mich in der Hölle nicht dulden, und Gott mag mich in den Himmel nicht lassen. Darum muss ich umgehen und die Menschen plagen, sieben Jahre lang, bis ich erlöst werde.«

Einmal ließ er sich von den Leuten berühren, fangen und wegführen, doch im Gefängnis zerfloss er nebelgleich unter ihren Händen.

Sieben Jahre später entwickelte sich eine neue Vampirsage in Niederungarn. Dort starb zu Kisalova 1725 Peter Plogojovitz und neun andere Bewohner des Ortes folgten ihm nach kaum eintägigem Krankenlager im Zeitraum einer einzigen Woche nach. Alle aber klagten vor ihrem Tode den Geist des Peter Plogojovitz an, dass er in der Nacht zu ihnen gekommen sei und sie am Hals gewürgt habe. Als man den Toten ausgrub, lag er frisch und blühend in seinem Sarg da, hatte eine neue Haut, rosige Nägel an Händen und Füßen und einen dichten, vollen Bart bekommen, sodass niemand an seiner Vampireigenschaft zweifelte. Man durchbohrte ihn mit dem hölzernen Pfahl und verbrannte seinen Leichnam zu Asche.

Einmal in den Zug gekommen, nahmen die Blutsauger massenhaft zu und überfluteten Ungarn und Serbien mit ihren Plagen. Außer dem gerichtlichen Protokoll, welches im Jahre 1725 an Ort und Stelle aufgenommen wurde und die Wahrheit der seltsamsten Behauptungen erweisen sollte, erschien 1732 ein weitläufiger Bericht über das Sterben in Meduegya in Serbien, der durch Unterschriften der Militärbehörde eine gewisse Glaubwürdigkeit errang.

Ein Haiducke, Arnod Paole, stürzte während der Heuernte von einem schwer beladenen Wagen herab und brach sich den Hals. Nach seinem Tod verbreitete sich das Gerücht, er sei zu einem Vampir geworden, weil er, nach seiner eigenen Aussage, einmal von einem Blutsauger heftig geplagt worden war, der zu Gossowa im türkischen Teil Serbiens gehaust hatte. Um sich von dem Vampirbiss zu heilen, habe er Erde vom Grab des Unholds genossen und sich mit dem Blute desselben gesalbt. Dadurch sei er zwar von der Plage befreit, aber nichtsdestoweniger als Leiche dem Vampirismus verfallen. Kurze Zeit darauf erkrankten mehrere Personen und beschuldigten Paole, er bringe sie um. Vier davon starben wirklich, die anderen wendeten sich an den Hadmuk des Dorfes und verlangten eine Untersuchung des Grabes. Obwohl der Leichnam schon vierzig Tage in der Erde ruhte, sah er doch vollkommen wohlerhalten aus. Frisches Blut perlte ihm aus Mund und Nase, und als er mit dem Pfahl durchbohrt wurde, stöhnte er laut auf.

Eine Art von Vampirtrunkenheit kam über die Bewohner der Umgegend, welche zum größten Teil der griechisch-katholischen Lehre anhingen und da der Pope sie belehrte, dass ein Nachtgänger nichts anderes sei, als ein vom Priester aus dem Kirchenverband Ausgestoßener, durfte die Entsühnung solcher irrenden Seelen nur durch die Kirche wirksam vollbracht werden. Die Leiche musste an der Kirchhofsmauer aufgestellt werden. Der Pope sprach Gebete und Beschwörungen, die den bösen Geist zwingen sollten, seine irdische Hütte zu verlassen. Zuweilen brach der Leichnam zusammen, das galt als ein Beweis von der Schwere des Fluches, der auf ihm lastete, erforderte mehrfach wiederholte Entsühnung und die Gegenwart eines höheren Geistlichen, dessen Gebet die Angehörigen des Vampirs mit wehklagendem Geheul begleiteten.

Paole war nicht nur den Menschen verderblich geworden, sondern war auch in die Herden eingefallen und hatte das Vieh gebissen. Die erkrankten Stücke wurden von den Besitzern geschlachtet und das Fleisch verzehrt. Wer davon genoss, musste zu einem Vampir werden. Endlich erhielt die Militärbehörde eine Anzeige von all den wunderlichen Dingen, die sich zu Meduegya ereigneten. Das Oberkommando entsandte mehrere Offiziere nebst den Feldscheren zum Schauplatz so unerhörter Taten und befahl genaueste Untersuchung. Eine Menge Zeugen wurden vorgeladen, Leichen ausgegraben und verbrannt. Am 7. Januar 1732 schloss man das Protokoll und war so klug als wie zuvor. Die Untersuchung der Leichen ergab merkwürdige Dinge. Eine sechzigjährige Frau, die nach langer Krankheit gestorben und seit mehr denn neunzig Tagen begraben war, hatte im Grab eine Rundung und Vollkommenheit der Formen angenommen, wie sie diese im Leben nie besessen. Neugeborene, nach wenigen Tagen verstorbene Kinder waren ebenfalls zu Vampiren geworden, auch einige junge Haiducken, von denen einer die Frau Stanjoika im Schlaf gewürgt haben sollte. In den Körpern der verdächtigen Personen befand sich das Blut, wie der Oberfeldscher schreibt, in einem rechten, balsamischen Zustand, rot und frisch, während andere der Ausgegrabenen nach kurzer Zeit vollkommen verwest gefunden wurden.

Benachbarte Zigeuner übernahmen das Henkeramt, töteten die Vampire noch einmal, verbrannten die Körper und streuten die Asche in die vorüberfließende Morava, ohne durch die Berührung und das Blut der Unholde irgendeiner Belästigung ausgesetzt zu werden. Feldscher, Hadmuk und Offiziere unterschrieben das Protokoll, welches alle diese Wunderdinge benannte. Seitdem sind die Vampire in der Welt rar geworden.