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Vampirella Band 1: Die alten Götter

Vampirella ist auf der Jagd nach Dracula.
Ein für allemal will sie dem Fürsten der Blutsauger den Garaus machen. Doch gerade als sie ihm auf die Schliche gekommen ist, wird sie mit mysteriösen Vorkommnissen konfrontiert, die sie nicht begreifen kann.

Angeführt von einer französischen Vampirin haben sich die Blutsauger gegen Dracula gestellt. Aber etwas sehr viel Mächtigeres lauert im Verborgenen und will die Kinder der Nacht unter seine Kontrolle bringen.

Ein Gott, so mächtig, dass sich ihm niemand zu widersetzen vermag. Und dieser Gott hat Vampirelle zu seiner Braut und seinem Werkzeug auserkoren …

Vampirella hat eine bewegte Geschichte!

Ursprünglich 1969 bei Warren Publishing erschienen, wechselte der bei den Lesern beliebte Charakter zu Harris Publications und tauchte dort sporadisch ab 1991 auf.

2010 schließlich erwarb Dynamite Entertainment die Rechte an Vampirella und brachte vorliegende Miniserie, bestehend aus sieben Bänden, auf den Markt.

So seltsam der reale Verlauf der Vampirella-Geschichte ist, so seltsam mutet auch die Story an. Ursprünglich war Vampirella ein Alien von dem Vampir-Planeten Drakulon. Aus nahrungstechnischen Gründen mussten sie und ihre Landsleute jedoch auf die Erde fliehen …

Mit dieser Alien-Geschichte räumte Harris jedoch auf und machte Vampirella nun zu einer Tochter der Lilith (der ersten Frau Adams …), die lediglich einer Gehirnwäsche unterzogen worden war, damit sie glaubte, vom Planeten Drakulon zu stammen.

Nun mag sich ein Leser dieser Rezension fragen, warum ich so genau auf die Geschichte der Figur eingehe.

Die Antwort ist simpel – die Story tut es auch, und ohne etwas Hintergrund ist es schwer, jedes Detail zu verstehen.

Zum Glück hat Dynamite darauf verzichtet, Vampirella zum zweiten Mal eine neue Herkunft zu verpassen. Sie ist noch immer jene Jägerin, die sie bei Harris war. Sie weiß, dass Drakulon nicht real existierte und ihre Wurzeln im Grunde in der Hölle liegen.

Dass in dieser Hölle auch andere Wesen existieren und das manche Götter älter sind als jene, die man heute noch kennt, muss Vampirella schmerzhaft erkennen. Zumal sie anfangs auf sich gestellt ist, denn ihre große Liebe Adam van Helsing ist tot. Erst im Verlauf der Story bekommt sie einen neuen Sidekick.

Dieser Fakt macht deutlich, dass Dynamite offenbar einerseits nicht mit der Grundstory brechen wollte, gleichzeitig aber viel Erbe über Bord warf. Ein Neustart also, der alte Leser versöhnt und neue gewinnt.

Ist dieser Neustart gelungen?

Ja!

Die Story kann überzeugen, denn sie ist spannend und gut ausgearbeitet. Die Charaktere sind glaubwürdig, die Handlungen nachvollziehbar. Auch hat Autor Eric Trautmann darauf geachtet, wichtigen Personen einen Hintergrund zu spendieren. So wirken die Figuren lebendig, der Leser fühlt sich mit ihnen verbunden.

Die Zeichnungen können durchweg als gelungen bezeichnet werden, ebenso die Farbgebung. Rot überwiegt in verschiedenen Schattierungen, ohne aber zu dominant zu sein.

Die Emotionen und Gedanken spiegeln sich deutlich in den Gesichtern der Figuren wider, die Action ist sehr gut in Szene gesetzt und verwirrt den Leser nicht durch hektische Bildfolgen.

So wird der Leser von der ersten Seite an gepackt, in die Story gezogen und am Ende mit dem brennenden Wunsch zurückgelassen, zu Band 2 greifen zu können.

Mehr kann man von einem Comic nicht erwarten …

Fazit: Ein toller Neubeginn einer Comic-Icone, die uns hoffentlich noch viele Bände lang erhalten bleibt.

Copyright © 2012 by Gunter Arentzen

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Eric Trautmann
Vampirella, Band 1
Die alten Götter

Softcover mit Klappbroschur
Panini, Stuttgart
Juni 2012
174 Seiten, 19,95 Euro
ISBN: 978-3862013067
durchgehend farbig

Weitere Informationen:
www.paninicomics.de

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