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Batwing Megaband 1: Gebrochene Helden

Judd Winick
Batwing Megaband 1: Gebrochene Helden

Comic, Softcover, Paninicomics, Stuttgart, September 2013, 284 Seiten, 26,00 Euro, ISBN 9783862017003, Zeichner: Ben Oliver, Chris Cross, Dustin Nguyen, Marcus To, Ryan Winn, Brian Reber, Derek Fridolfs, LeBeau Underwood, Richard Zajac, Covermotiv von Marcus To und Brian Reber, aus dem Amerikanischen von Jörg Fassbender, Steve Kups, enthält Batwing 1-12
www.paninicomics.de

Als Mitglied von »Batman Incorporated« führt der Polizist und ehemalige Kindersoldat David Zavimbe auf dem afrikanischen Kontinent einen von Batman unterstützen und finanzierten Kampf gegen das Verbrechen. Ihm zur Seite steht sein Verbündeter Matu, eine Mischung zwischen Alfred und Orakel.
In einem Leichenberg aus Dealern entdeckt Batwing auch den toten Körper eines Mannes, der nicht Landwirtschaftsattaché war, sondern auch ein Mitglied der ehemaligen afrikanischen Superheldengruppe »The Kingdom«. Verantwortlich für seinen Tod ist ein Mann, der sich »Massacre« nennt und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Kingdom-Mitglieder zu töten. Massacres Weg führt dabei bis nach Gotham City, wo sich zwei ehemalige Kingdom-Mitglieder als afrikanische Abgeordnete aufhalten. (#1-8)
In Gotham kommt es auch zu einem Zusammentreffen mit einem Talon, einem Killer des Rats der Eulen der Batman auf seiner Abschussliste hat. (#9)

Vor der Küste von … jagt Batwing die Piratenbande »Jackals« und befreit einen japanischen Atomwissenschaftler aus deren Gewalt. Auf Spurensuche in der Wohnung des Japaners stehen Batwing und Nightwing plötzlich einem leibhaftigen Drachen gegenüber. Gleichzeitig wird ein Anschlag auf das Anwesen des Gouverneurs von Nigeria verübt, bei den Matus Familie stirbt. Diese soll in dem isolierten Land Tundi, der Heimat ihrer Vorfahren, beigesetzt werden. Tundi wird von »Lord Battle« und seiner Ehrengarde »Blood Storm« regiert. Matu findet während seines Besuches heraus, dass Battle die Ölvorräte der Nachbarländer zerstören und mit den Ressourcen Tundis sein Land zu Reichtum und Wohlstand führen will. Mit dem Sieg über Lord Battle hat Batwing jedoch ungewollt den Weg für einen weiteren Schurken frei gemacht. (#10-12)

In seinen Anfangstagen als Polizist wird David Zavimbe nicht nur mit Korruption innerhalb der Polizei konfrontiert, sondern plötzlich auch mit »Death Jack«, Soldat einer Warlord-Armee, der plötzlich übermenschlich Kräfte bekam und der Davids Freundin Rene ins Grab und Matu ins Krankenhaus gebracht hat. So zieht Zavimbe mit Maske und Schlagstock los, um in seiner Stadt aufzuräumen. Das bringt ihm die Aufmerksamkeit von Batman ein, der ihn für »Batman Incorporated« rekrutiert. (#0)

Wer David Zavimbe alias »Batwing« nur von seinem reichlich blassen Auftritt in Batman Incorporated oder dem Die Nacht der Eulen-Tie In kennt, wird zumindest von der ersten großen Storyline der Monatsserie angenehm überrascht sein. Zunächst fällt der großartige Zeichenstil von Ben Oliver auf, der an Mark Texeira erinnert. Leider bestreit Oliver nur fünf Bände (#1-3, #5-6), bevor die Serie zunächst mit Dustin Nguyen (Batman: Streets of Gotham) einen komplett anderen Stil fährt (#7-8) und dann mit Marcus To (Red Robin) grafisch in konventionellere Bahnen einschwenkt (#9-12, #0).

Absolut packend ist die Geschichte, die im ersten Storybogen  erzählt wird. Die Verfolgung Massacres, in die Zavimbes Erlebnisse als Kindersoldat eingeknüpft sind, bewegt sich zwar in bekannten Bahnen – bis hin zu der Tatsache, dass Batwing und Massacre eine gemeinsame Vergangenheit haben – doch ist das Ganze so souverän und fesselnd erzählt, dass man David Zavimbe danach als neuen Helden akzeptiert hat.

Dagegen kann die zweite, kürzere und auch total holprige Storyline um den Kriegsfürsten »Lord Battle« eigentlich nur abfallen. Zwar werden auch hier die Missstände, die vielerorts in Afrika herrschen thematisiert – eine der Stärken der Serie – jedoch von einer chaotischen und halb gar zusammengeklaubten Story überfahren. Lord Battle und seine Leibwache aus Metawesen hätten durchaus Potenzial werden aber total verheizt.

Auch die »Nullnummer«, die jede »New 52«-Serie zwischen den Ausgaben 12 und 13 erhalten hat und die die (aktualisierte) Origin des jeweiligen Helden erzählt, wirkt wie eine Pflichtübung und erzählt nichts Neues. Unverständlicherweise wurde auch ausgerechnet das ziemlich alberne  Covermotiv der Nullnummer als Cover des Megabands ausgewählt.

Der Vollständigkeit halber findet sich hier nochmals die Geschichte Sie wurden als unwürdig verurteilt (Batwing #9) aus dem Bat-Event Die Nacht der Eulen, die bereits in Batman Sonderband 41 erschienen ist.

Fazit:
Aufgrund der extrem schwankenden Qualität der beiden hier enthaltenen Hauptgeschichten hinterlässt der erste Batwing-Megaband einen zwiespältigen Eindruck.

(eh)