Heftroman der

Woche

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Liar Game 3

Shinobu Kaitani
Liar Game 3
Originaltitel: Liar Game 3, Shueisha, Tokio, 2005

Manga, Taschenbuch, Egmont Manga & Anime (EMA), Köln, Juni 2013, s/w, 4 Farbseiten, 224 Seiten, 7,50 Euro, ISBN: 9783770479283, aus dem Japanischen von Claudia Peter
www.manganet.de

Um ihren Spielpartner Akiyama aus dem Liar Game auszulösen, nimmt Nao an der Trostrunde für die Verlierer der Runde 2 teil. In einer leeren Bowlinghalle treffen sich die neun Verlierer der letzten Spielrunde also wieder. Ziel des neuen Spiels ist es, einen der Teilnehmer »wegzusanieren«. Die acht verbleibenden Spieler kommen weiter in Runde 3 des Liar Game. Für das Spiel stehen jedem Teilnehmer sogenannte M-Tickets zur Verfügung die wie Schecks funktionieren und zum Kauf von Lebensmitteln oder sonstigen Gütern zwischen den Spielern eingesetzt werden können. Um den Verlierer zu bestimmen, werden 10 Wahlgänge im Abstand von je 3 Stunden durchgeführt.

Die noch immer hoffnungslos naive Nao begegnet hier den Verlierern aus Runde 2 wieder, was zunächst einen schlechten Stand für sie bedeutet. Die betrügerische Yuji Fukunaga, die Nao und Akiyama in Runde 2 ausgebootet hatten, schlägt ihr zunächst einen Handel vor, den sie jedoch selbst nicht einhält. Nach wie vor ist der Name »Liar Game« Programm und es ist keinem Mitspieler zu trauen. Schnell finden die Spieler auch heraus, dass die M-Tickets für den Kauf von Stimmen eingesetzt werden können. Die arglose Nao ist mit der Situation heillos überfordert, da kommt ihr Akiyama wieder zu Hilfe.

Außer dem Spiel selbst findet auch in Liar Game 3 kaum eine begleitende Handlung statt. Rudimentär erfährt man etwas über Akiyamas Vergangenheit und die Gründe, warum er zum Betrüger und schließlich verurteilt wurde, was aber haltlos in der Luft hängen bleibt. Einige tiefer gehende Szenen in Sachen Charakterzeichnung und -entwicklung würde die Serie merklich bereichern. Zumal der Kontrast zwischen den Hauptfiguren Nao – sie hält am Ende ein Plädoyer für die Ehrlichkeit und die Verführungskraft des Spiels – und dem – wenn auch aus edlen Motiven – gebrandmarkten Betrüger Akiyama eine schöne Vorlage dafür liefert. Für Spannung sorgen indes die immer wieder eingestreuten Hinweise, dass auch die Veranstalter des »Liar Game« ein betrügerisches Ziel verfolgen.

Zeichnerisch ist Liar Game auffällig einfach und fast naiv gestaltet, mit übertrieben dargestellten Gefühlsausdrücken.

Fazit:
Auch Band 3 bezieht seine Spannung vollständig aus dem neu zu bewältigenden Spiel und dem Umgang der einzelnen Personen mit den Spielregeln. Mehr Mühe im Dienste der Charakterentwicklung würde der Serie nicht schaden.

(eh)