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Crawlspace – Dunkle Bedrohung

Crawlspace – Dunkle Bedrohung
Originaltitel: Crawlspace, Crawlspace, Maker Films, Wicked of Oz Studios, Wolf Creek Pictures, Australien, 2012

Universum Film, München, 06. Dezember 2013, 1 DVD im Amaray Case, Thriller/Horror/Science-Fiction, ca. 83 Minuten, FSK 18, Regie: Justin Dix, Drehbuch: Eddie Baroo, Justin Dix, Adam Patrick Foster, Darsteller: Amber Clayton, Eddie Baroo, Peta Sergeant, Nicholas Bell, John Brumpton, Ditch Davey, Leslie Simpson, Justin Batchelor, Musik: Jamie Blanks, Jamie Murgatroyd
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1966 wurde in Zusammenarbeit der australischen Regierung mit den USA im australischen Outback eine geheime unterirdische Forschungseinrichtung namens »Pine Gap« errichtet. Vor 15 h brach der Kontakt der Station mit der Außenwelt aus unbekannten Gründen total ab. Eine Spezialeinheit des Militärs soll sich vor Ort ein Bild der Lage machen, mit den Gefangenen aufräumen und das wissenschaftliche Personal bergen. Die unterirdischen Gänge der Einrichtung sind gepflastert mit verstümmelten Leichen; in einer der weiblichen Gefangenen erkennt der diensthabende Captain seine tot geglaubte Frau wieder.

Wie das Militärteam, das in den unterirdischen Komplex eindringt, weiß auch der Zuschauer anfänglich nicht, welche Art Forschung hier betrieben wurde und was sie hier erwartet. Zunächst scheint es sich um ein handfestes Monster-Movie zu handeln, davon zeugt ein riesenhafter Gorilla, der dem Militärteam in den Gängen zusetzt. Dann schwenkt die Handlung jedoch um und man erfährt, dass in »Pine Gap« Studien zur Gedankenkontrolle stattgefunden haben, deren Ziel die parapsychologische Kriegsführung und die Erschaffung übersinnlich begabter Soldaten war. Da die Testpersonen aus ihren Zellen entkommen sind, können sich weder die Soldaten noch das wissenschaftliche Personal sicher sein, dass alles, was sie zu sehen glauben auch wirklich Realität ist.

Crawlspace ist also dankenswerterweise nicht der/die/das x-te Remake, Neuinterpretation, Mockbuster im phantastischen DVD-Regal, sondern beweist durchaus originelle Ansätze, auch wenn das Thema nicht gänzliche neu ist. Mit einigen Modifikationen hätte Crawlspace sogar problemlos als Scanners IV (mit Anleihen an Aliens) angeboten werden können. Das Thema Gedankenkontrolle sorgt immerhin für einen durchgehenden Unsicherheitsfaktor, ob denn alles, was die Soldaten sehen und erleben, der Realität entspricht und inwieweit sie manipuliert werden. Leider spielt der Film das volle Potenzial dieses Themas nicht konsequent genug aus. Unter einer versierteren Regie wäre möglicherweise noch wesentlich mehr an Suspense drin gewesen, zumal Crawlspace ob des begrenzten Aktionsraums ohnehin schon über eine klaustrophobische Grundstimmung verfügt. Auch einige zusätzliche Szenen im Dienste der Personeneinführung hätten nicht geschadet. Identifikationspotenzial mit den Figuren ist kaum vorhanden. Was das Interieur angeht, zieht man sich bis auf einige wenige Szenen kostengünstig ins Innere der sterilen Forschungsstation zurück, die – in vorwiegend gelbes Licht getaucht – angenehm an die selige »Nostromo« erinnert. Das DVD-Cover täuscht hier etwas weit Größeres vor.

Inszeniert wurde Crawlspace Justin Dix, der hiermit sein Langfilmdebüt als Regisseur gibt. Als Make-up und Special Effects-Designer Experte war er zuvor unter anderem an Long Weekend, Lake Mungo, Storm Warning und Red Hill beteiligt. Damit gehört Justin Dix zur Schmiede derjenigen Autoren/Regisseure/Produzenten, die für einige der besten australischen Genreproduktionen der letzten Jahre verantwortlich waren. Für die Musik in Crawlspace ist u.a. sein Regiekollege Jamie Blanks verantwortlich, der auch seine eigenen Filme schon musikalisch betreut hat (Storm Warning, Long Weekend).

Fazit:
Aliens meets Scanners. Inhaltlich und produktionstechnisch überzeugend leidet Crawlspace an einer etwas einfallslosen Regie und einer wenig ausgeprägten Spannungskurve.

(eh)