Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Das Vermächtnis der Runen

Michael Peinkofer
Das Vermächtnis der Runen

Historischer Roman, Hardcover, Bastei Lübbe, Köln, März 2014, 444 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 9783785724941, auch als E-Book erhältlich, 12,99 Euro, ISBN: 9783838752723

Im Jahr 1826 verschwindet Sir Walter Scott und wird für tot erklärt. Für die Testamentseröffnung ist die Anwesenheit seines Neffen Quentin erforderlich, der aber seit den Abenteuern in Die Bruderschaft der Runen mit seiner Frau Mary in Amerika lebt und alles andere als wirklich glücklich ist. Beide kehren nun nach Schottland zurück, um Sir Walters Nachlass zu regeln.

Kaum in Schottland angekommen, holt die Vergangenheit Quentin und Mary ein. Eine Verschwörung ist im Gange, die das ganze Land bedrohen könnte, denn während einer Finanzkrise taucht plötzlich wie aus dem Nichts eine Frau auf, die von sich behauptet, eine Stewart und damit eine Nachfahrin des letzten schottischen Königs zu sein. Das ruft die Bruderschaft der Runen wieder auf den Plan, und ehe sich Quentin und Mary versehen, stecken sie mittendrin in den Geschehnissen, die vor 60 Jahren ihren Anfang nahmen.

Lange mussten die Leser auf die ersehnte Fortsetzung von Die Bruderschaft der Runen warten. Und ich nehme es gleich vornweg: Es hat sich gelohnt!

Michael Peinkofer hält sich nicht lange mit Erinnerungen an die Ereignisse damals auf, sondern startet von Anfang an mit der neuen Handlung durch. Das machte es mir beim Lesen nicht leicht, denn es ist einige Jahre her, dass ich Die Bruderschaft der Runen gelesen habe, und ich war mit dem Beginn des Buches fast überfordert. Drei Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen und dann noch Rückblicke, was damals passierte … da brauchte es etwas Geduld, um wieder in das Geschehen eintauchen zu können. Das gelang dann auch recht schnell und damit wurde der Roman von Seite zu Seite unterhaltsamer und spannender.

Spannend bleibt es bis zu dem Moment, an dem Michael Peinkofer die Handlungsstränge zusammenzuführen beginnt, denn ab dann wird die Handlung vorhersehbar. Es gibt noch einige Geheimnisse, die erst nach und nach gelüftet werden, was den Leser natürlich anspornt, auch diesen schnellstmöglich auf die Spur zu kommen, aber insgesamt ist es dem Autor meines Erachtens auch mit diesem Roman wieder gelungen, dem großartigen Romancier Sir Walter Scott mehr als gerecht zu werden. Dabei sollte man besonders auf die Sprache achten, derer sich Michael Peinkofer in den Dialogen bedient. Das ist einfach Lesegenuss vom Feinsten. Aber auch die Zusammenführung der Handlungsstränge, insbesondere die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart im Roman halte ich für sehr gelungen.

Michael Peinkofer ist vielen Lesern sicher eher bekannt durch seine Fantasyromane um die Orks und Zauberer. Mit seinen historischen Romanen beweist er immer wieder aufs Neue, dass er aber auch ein hervorragender Autor in diesem Genre ist. Seine Romane sind bestens recherchiert, die historischen Charaktere wirken allesamt lebendig und der Leser fühlt sich in die jeweilige Zeit hineinversetzt. Wie schon erwähnt finde ich persönlich, dass es eben auch die Sprache ist, die seine historischen Romane so einzigartig machen.

Für mich war Das Vermächtnis der Runen eine ganz besondere Freude zu lesen und ich war sicher nicht die Einzige, die sich lange Zeit gewünscht hat, dass Sir Walter Scott und die Bruderschaft der Runen noch einmal in das literarische Geschehen eingreifen.

Danke, Michael!

 (ab)

Eine Antwort auf Das Vermächtnis der Runen