Heftroman der

Woche

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Batwoman – Ertrinkende Welt

J. H. Williams III, W. Haden Blackman
Batwoman – Ertrinkende Welt

Batwoman 6-11 (To drown the World 1-6) DC, USA, 2012
Paninicomics, Stuttgart, 04/2013, Softcover, Klappbroschur, Krimi, Thriller, Mystery, Superhelden, 132 Seiten, 16,95 Euro, ISBN: 9783862016358
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Zeichner: Trevor McCarthy, Amy Reeder, Pere Pérez (Batwoman 11), Covermotiv von Ben Oliver

www.paninicomics.de
www.jhwilliams3.com

Die Kinder, die La Llorona, die weinende Frau, im Auftrag der Organisation Medusa entführt hat, sind nach wie vor verschwunden (Batwoman 1: Hydrologie). Vom BPE (Büro für paranormale Einsätze) mit neuster Technologie ausgestattet, gelingt es Batwoman tiefer in Medusas Organisation einzudringen. Dort steht sie schließlich Falchion gegenüber und den Kreaturen, die ihm dienen. Diese stellen Verkörperungen urbaner Legenden (Bloody Mary, Ashoth (der Hakenhandmann), La Llorona und auch Killer Croc passt hier rein) dar, die von dem Magier Maro unter Medusas Gewalt gezwungen wurden. Unterdessen wacht Jacob Kane am Krankenbett seiner Nichte Bette, die im Bestreben, als maskierte Vigilantin Flamebird ihrer Cousine Kate nachzueifern, gefährlich verletzt wurde (Band 1).

Die hier gesammelten Ausgaben 6-11 der New 52-Batwoman-Serie schließen direkt an den Vorgänger Hydrologie an. Als vorherrschendes Stilmittel springen die Autoren hier wild zwischen Zeiten und Handlungssträngen – insgesamt decken die beschriebenen Ereignisse einen Zeitraum von etwa 2 Wochen ab. So erhält man immer nur einzelne Storyschnipsel aus der Sicht der jeweils Beteiligten, aus denen man sich nach und nach eine lineare Geschichte zusammensetzen muss. Hier den Überblick zu behalten, erfordert zwar gehörig Gehirnschmalz, innovativ ist das jedoch heute nicht mehr. Zudem wirkt das Ganze dramaturgisch recht unmotiviert und wird irgendwann einfach Zuviel des Guten. Auch kann diese formale Spielerei nicht darüber hinweg täuschen, dass die Handlung derzeit ziemlich auf der Stelle tritt; am Ende ist man Medusa nicht wirklich näher gekommen.
Positiv ist jedoch zu bemerken, dass sich das Verhältnis von Kate Kane und Detective Maggie  Sawyer weiter entwickelt und man den beiden für ihr Liebesverhältnis Glück wünscht, auch wenn Kate massiv zu kämpfen hat, in Maggies Anwesenheit ihre Identitäten auseinanderzuhalten. Zu verlockend wäre es schließlich, von dem Detective im Bett Insiderinformationen zu erhalten.

Die außergewöhnliche grafische Bearbeitung wird nicht ganz nahtlos fortgeführt, denn Mitautor J.H. Williams III hat die Zeichenstifte an Amy Reeder, Trevor McCarthy und Pere Pérez (Heft 11) weiter verteilt. Grundsätzlich bleiben die abwechslungsreiche Panelaufteilung und die eingestreuten »Schmuckseiten« (z. B. inkl. Rahmen) erhalten, doch ist der Wechsel in den Zeichnungen eindeutig erkennbar.

Fazit:
Leider muss man konstatieren, dass in diesem zweiten New 52-Batwoman-Band die Form über den Inhalt siegt. Der Erzählfluss wird durch (unnötige) formale Experimente merklich gebremst.

Copyright © 2013 by Elmar Huber