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Puella Magi Madoka Magica 1

Magica Quartet
Hanokage
Puella Magi Madoka Magica 1

Manga, Carlsen, Hamburg, März 2013, 146 Seiten, 5,95 Euro, ISBN: 9783551764850, Alter:12 Jahre

Madoka Kaname führt ein ganz normales Leben als Schülerin einer Mittelschule – bis eines Tages eine neue Mitschülerin auftaucht, die zwar sehr schön, aber auch irgendwie unheimlich ist: Homura Akemi entpuppt sich als sogenanntes Magical Girl, das auf Hexenjagd geht. Auch Mitschülerin Mami Tomoe ist ein Magical Girl. Beide Magical Girls haben gegen einen für sie wichtigen Wunsch das Leben als normales Mädchen weitgehend aufgegeben, um Hexen zu jagen und zu vernichten. Madoka erfährt von einem Katzenwesen, welches sie vor Homura rettet, von der geheimen Welt der Magical Girls. Kyubey, wie sich das Wesen nennt, spürt enormes Potential in Madoka und will einen Pakt mit ihr schließen, um Madokas Kräfte freizusetzen. Aber Madoka zögert, denn sie hat keinen sehnlichen Wunsch. Außerdem machen sie Homuras Andeutungen nachdenklich, denn Homura ist mit ihrem Leben als Magical Girl gar nicht zufrieden und will andere vor dem Pakt mit Kyubey warnen. Als dann schließlich Mami bei einem Einsatz getötet wird, zögert Madoka noch mehr. Dann aber erfährt sie, dass ihre Freundin Sayaka ein Magical Girl geworden ist, weil sie ihrem kranken Schwarm helfen will.

Man könnte diese Reihe als reifere Fortsetzung der alten Magical-Girl-Serien wie Sailor Moon oder Wedding Peach ansehen: Die Leserin wird zusammen mit den Hauptfiguren an die Hand genommen und darf hinter die Kulissen der Magical Girls sehen. Und die sind alles andere als schön: Die Wünsche der Girls sind nicht nur uneigennützig und die Arbeit als Magical Girl ist lebensgefährlich, denn nicht nur die Hexen haben es auf die Heldinnen abgesehen, sondern auch andere Magical Girls, die ihren Konkurrentinnen den Grief Seed neiden, das Ei einer Hexe, das die magischen Kräfte eines Girls nach einem Kampf auffüllt. Die Welt der Girls ist also sehr hart, so dass es nachvollziehbar wird, warum Madoka zögert. Indirekt vermittelt der Manga so, dass Wünsche und übernatürliche Kräfte ein zweischneidiges Schwert sind und man sich seine Entscheidungen gut überlegen und damit in der Lage sein muss, sich Argumente anzuhören, selbst zu überlegen und dann zu entscheiden. Also hat der Manga auch eine Vorbildfunktion. Auf der anderen Seite ist das Konzept der bösen Hexe aber auch ein zweischneidiges Schwert, da in der europäischen Realität unschuldige Menschen als Hexen verbrannt wurden.
Insgesamt ein gelungener, reiferer Entwurf einer Magical-Girls-Welt, allerdings ist die Idee der bösen Hexe mit Vorsicht zu genießen.

Copyright © 2013 by Ulrike Dansauer