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Billy Bat 1

USA 1949: Kevin Yamagata, seines Zeichens Schöpfer des erfolgreichen Comics Billy Bat, muss erkennen, dass schon vor ihm in Japan ein Zeichner einen Manga gleichen Namens erfunden hat. Das nagt an Yamagatas Ehre, denn sein Vater hat ihm eingebläut, niemals Gewinn aus einer Kopie zu schlagen. Um herauszufinden, wer der Zeichner des Mangas ist, fährt Yamagata nach Japan. Dort entdeckt er, dass eine grob gezeichnete Fledermaus an einer abgehalfterten Wand von Prostituierten gottähnlich verehrt wird. Ab da gerät er in einen Strudel von Ereignissen, in denen eine Geheimorganisation – die eine Fledermaus als Erkennungszeichen führt – das Heft in der Hand hat.

Der erste Band der Reihe baut einen Spannungsbogen auf, der für die folgenden Bände einiges verspricht. Schon allein der Anfang ist gelungen: Der Manga beginnt mit einem Comic im Comic: Billy Bat, der nach amerikanischer Vorgabe russische Spione jagt. Der Inhalt des Comics ist nicht so doll, aber das weiß auch Yamagata. Nett gemacht ist der Übergang des Comics in den Manga: Erst nimmt die Farbe ab, dann die Details im Panel, schließlich ist es nur noch eine grobe Skizze, vor der der Zeichner sitzt. Die Zeichnungen des Mangas selbst sind realistisch und relativ detailreich gehalten; mit denen eines Jiro Tanguchis (»Vertraute Fremde« u.a.) oder eines Masashi Tanaka (»Gon«) können sie allerdings nicht mithalten. Der Manga pendelt vom Inhalt her zwischen Surrealem und Realität, wobei Billy Bat (wie der Anfang schon von der Form her deutlich macht, s.o.) die Verbindung herstellt. Der zweite Band soll im Januar erscheinen, der dritte im März.

Insgesamt ein gelungener Manga für (Psycho-)Thrillerfans, die auch einem Schuss Phantastik nicht abgeneigt sind.

Copyright © 2013 by Ulrike Dansauer

 

Naoki Urasawa,
Takashi Nagasaki
Billy Bat 1
Manga, Softcover
Carlsen, Hamburg
Oktober 2012
189 Seiten, 8,95 €
ISBN: 9783551732712