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Das Weihnachtsgeschenk der Raketenbesenhexe

Das Weihnachtsgeschenk der Raketenbesenhexe

Seit Tagen schon fühlte Monty Cristo sich steinalt und hundeelend, und dies, obwohl er ein Kater war.

Und ungeachtet er einigen wilden Gerüchten zufolge von einem waschechten Wildkatzenvater und der Ururururenkelin einer königlichen Schmusekatze abstammte, die es auf der Suche nach Abenteuern mit zwei Zwergen auf dem Rücken eines Drachen über eine der Sternenbrücken in die Welt der Menschlinge verschlagen hatte. Schlappmachen wegen einiger Zipperlein war bei einer solchen Herkunft also keine Option.

»Tja. Und sowieso: Stichwort Abenteuer! Ha-ha. Witzig!«, fauchte Monty und fand das alles einfach kein bisschen witzig.

An diesem Dezemberabend lag er lang ausgestreckt auf dem verwitterten Holzgeländer der Terrasse und schaute dem Schneeregen zu, der plötzlich loströpfelte und Kreise im Wasser des Pools entstehen ließ. Nicht nur deshalb schnaubte Monty nun ab und zu.

Er schnaubte gern, wenn er gefrustet war. Und war noch mehr gefrustet, wenn sein Schnauben eher wie ein Schnurren klang.

Wenn er gefrustet war, fuhr er auch gerne mal seine langen Krallen aus. Wie Sicheln waren die, immer noch; nur nicht mehr so ultra-rasiermesserscharf wie früher.

Schon klar, dachte er. Zu wenige Reviermeisterschafts-Kämpfe.

Früher, zum Beispiel, fanden die regelmäßig statt. Oder Kämpfe mit einem Marder, der einmal zu oft beide Kabel der Autobatterie gleichzeitig angenagt hatte und deshalb am Rad drehte und nun alle Menschlingsautos vernichten wollte. Das waren vielleicht Schlachten gewesen, mit dem!

Die Narben am linken Ohr trug Monty noch heute voller Stolz.

Trotzdem hatte sich erst gestern ein junger, rot-weiß getigerter Katerkollege halb tot gelacht über ihn.

Weil er beim Stolzieren – vermutlich altershalber – mal kurz über seine eigenen Vorderläufe gestolpert war.

 

*

 

Weil ihn mit dieser Erinnerung gleich noch ein unschöner Bonus-Frust heimsuchte, schlug Monty seine Krallen tief rein in das knochenbleiche Holz der Veranda und wetzte sie anschließend ein bisschen.

»Allzeit bereit!«, flüsterte er, nachdem er das Ergebnis seiner Maniküre kritisch betrachtet hatte. Er fand, es hörte sich schon wieder ziemlich verwegen an.

»Na, Champion, träumt man wieder von der guten alten Zeit?«

»Nur davon, wie ich dir beigebracht habe, ganz schnell davonzuhoppeln, wenn du auch nur meinen Schatten riechst. Übrigens, Wölkchen, pass bloß auf! Direkt über deinem Kopf hängt die letzte Brombeere des Sommers locker an ihrem Stängelchen. Die könnte jederzeit auf dich runterfallen und dir deine letzten elf Gehirnzellen durcheinanderbringen.«

»Ey! Na, wenn schon! Dann muss ich dringend wieder aufgepäppelt werden.«

Dämlicher Name hin oder her, Wölkchen residierte trotzdem in der Villa nebenan. Seit sie von ihren Menschlingen vor vielen Jahren aus einem Tierversuchslabor befreit worden war, hatte sie nur noch drei Läufe und einen noch gewaltigeren Dachschaden als der Marder. Deshalb schwang sie heutzutage auch bei allen sich bietenden unpassenden Gelegenheiten allzu gern wilde Reden darüber, wie wichtig ihr Labor-Job gewesen sei.

»Mit meiner Hilfe haben diese genialen Menschlingsakademiker die tollsten Duft- und Aromastoffe für Lippenstifte und Achselsprays entwickelt, Leute – das kann mir keiner nehmen!«, war einer ihrer Lieblingssätze.

Monty fand, dass sie trotzdem eine coole Socke war. Dass sie es bis heute liebte, zu Tierärztin Eisenecker geschleppt zu werden und Spritzen verpasst zu bekommen, war eben ihre persönliche Note. Was zählte, war, dass sie eine war, die nie aufgab. Unverwüstlich hielt sie ihre Menschlinge mit eiserner und doch liebevoll-sanfter Pfote auf Trab und damit jung und beweglich.

»Gib`s zu, Alterchen – heute hast du nicht bemerkt, dass ich mich anpirsche!«, trumpfte Wölkchen gerade auf. »Ist keine Schande, ich bin halt gut. Und übrigens, ich hab`s schon gehört, dass du beim Stolzieren über die eigenen Vorderläufe gestolpert bist. Dieser junge Majo-Ketchup-Typ ist so ein Schwätzer! Aber du und ich, wir sind trotzdem in Ehren steinalt geworden.«

»Na, klar doch, Wölkchen«, gähnte Monty ganz besonders betont lässig, obwohl er am liebsten frustriert ins Geländer gebissen hätte. »Träum du nur schön weiter vom Ruhestand.«

Wölkchen zog grinsend ab, und zwar insgesamt wirklich kaum lauter als eine Ameisenarmee auf dem Kriegspfad. Oder eine jener Schneeflocken, die nun vom Himmel schwebten. »Ich kann dich auch gut leiden, Monty«, gurrte sie ihm zum Abschied noch zu, natürlich ohne zurückzublicken. Katzen, egal ob männlich oder weiblich, sehen niemals zurück, immer nur nach vorn.

Es schneeregnete ein bisschen heftiger, immer noch mehr Flocken mischten sich darunter, und Monty machte sich Vorwürfe, weil er seine alte Freundin nicht eingeladen hatte, zu ihm heraufzuspringen und es sich neben ihm im Trockenen gemütlich zu machen. Sie hätten gemeinsam ein bisschen die Schwerkraft verspotten und, vor allem, den superspannenden Ausblick auf den silbrigen Regen und die wirbelnden bleichen Flocken genießen können.

»Superspannend, echt jetzt!«, zischte Monty. »Regen, Schnee, Kälte, morsche Knochen – ein Kackabend, ein durchgeknallter Tierärztinnen-Fan und ein alter Reviermeisterschafts-Champion. Heutzutage geht`s in meinem Katzenleben wirklich drunter und drüber!«

Nicht mal seine geheimnisvollen Katzensinne verrieten ihm zu diesem Zeitpunkt, was ihm alles an Drama blühen sollte an diesem Abend.

 

*

 

Wind raschelte in der Brombeerhecke, die ihre dornigen Ranken neben der Terrasse bis in den ersten Stock des alten Hauses hinaufstreckte und damit über die Hauswand kratzte.

Wichtigtuerisch rauschten die Wipfel der drei hohen Tannen, die ganz weit hinten im Garten so taten, als seien sie es, die hier alles bewachten. Es war dunkler geworden. Die Regentropfen hatten sich in Schneekristalle verwandelt und trieben heran, als wollten sie sich in seinem Fell dringend aufwärmen. Ein besonders kalter Schwarm Schneeflocken erwischte Monty hinter den Ohren, die er lauschend aufgerichtet hatte. Nur zur Sicherheit, falls Wölkchen doch noch einen ihrer kleinen Überraschungsangriffe landen wollte. Obwohl sie nämlich dank ihrer genialen Menschlingsakademiker inklusive einiger wenig zimperlicher Tierforscher nur noch einen Hinterlauf hatte, war sie dank eisernem Training eine sensationell gute Hochspringerin und topfit. Jedenfalls solange ihre Menschlinge mit dem Helfersyndrom nicht in der Nähe waren.

Monty Cristo stöhnte und fühlte sich noch hundeelender, weil es bei ihm genau umgekehrt herum war.

Früher wäre er dem Wind hinterhergejagt, rauf auf die höchsten Tannen.

Zwar nicht unbedingt auch wieder runter … zugegeben. Aber rauf auf jeden Fall.

Was waren schon ein paar Millionen Regentropfen, oder Wind und Schnee? Pfft, gar nichts.

Doch. Alles waren sie!

Das pure Leben! Wilde, unbändige Lebensfreude.

Und hier und jetzt? Wo waren die herrlich verwilderten Gärten, in denen Generationen von Katzen-Communitys entspannt ihren geheimen Katzenrat abhielten? Menschlinge hatten ihre Behausungen mitten hineingebaut. Und überhaupt: Wie eine Heuschreckenplage breiteten sich immer noch mehr neue Menschen und Gerüche aus, und mit ihnen waren ein paar echt üble Konkurrenten gekommen, darunter viele Hunde. Und alle waren plötzlich gefühlte tausend Jahre jünger als er und grob geschätzt eine Million Mal stärker sowieso.

Die Hunde pinkelten fröhlich winselnd gegen jeden Baum, der bei Drei nicht in den Wald Reißaus genommen hatte. Und gewisse Kater gaben nun vor, Nahkampfspezialisten zu sein und hörten auf Namen wie Elvis und Puschel. Manche waren stolz darauf, ganz exklusive Züchtungen zu sein, vor allem die ständig frierenden Nacktkatzen. Dennoch … oder gerade deshalb trollten sich die meisten Neuen meist schon beim ersten lauteren Kampfschrei selbst älterer Katerrecken.

Von wegen – Reviermeisterschafts-Kämpfe.

ALLES war öde und bequem geworden. Sogar er selbst. Seine täglichen Reviergänge hatte er sich längst schon in Sektoren eingeteilt, mit je vier bis fünf Kilometer langen Strecken, die er an vier aufeinanderfolgenden Tagen bequem der Reihe nach abschreiten und so lässig unter seiner Kontrolle halten konnte. Meist besuchte er dabei noch kurz Lina und das Soso im Mozartweg.

Lina, weil sie für einen Menschling schwer in Ordnung war, also fast wie seine eigenen Menschlinge. Und Soso, weil der für Mastiff-Verhältnisse so ein herrlich schreckhaftes Weichei war.

Soweit also alles gut und clever, klar. Aber bis vor zwei Jährchen war er die mehr als sechzehn Kilometer noch an einem einzigen Tag am Stück gelaufen. Die Massagen durch seine Menschlinge danach, die waren damals ehrlich verdient genossen worden.

Tja, dachte er. Gib`s schon zu. Du bist alt und gebrechlich, und du lispelst, weil du nur noch einen Zahn im Maul hast.

Sogar seine Menschlinge wussten, dass er nicht einmal mehr mit Mäusen trainieren konnte.

»Von wegen – Hexenkater will ich mal werden, wenn ich groß bin!«

Das hatte er seiner Frau Mama verkündet, kaum, dass er das erste Mal wackelig auf eigenen Beinen stehen konnte. Etwa elf Sekunden lang.

Und? War er das etwa geworden?

»Eben nicht!«, fauchte er so laut, dass eine Elster doch noch in wilder Flucht aus ihrem Versteck in der Brombeerhecke flatterte.

Verlegen putzte Monty sich über die langen Schnurrhaare. Tja. Anstelle von Abenteuern und wilden Zaubereien bestand sein Leben nur noch aus Schälchen voller Milch, Wollknäueln zum Spielen und einem Beet mit Katzenminze.

Alles in Bioqualität.

 

*

 

Gefrustet hobelte Monty noch ein paar Holzspäne aus dem Geländer.

Ab und zu horchte er mit angehaltenem Atem, weil er dank seiner geheimnisvollen Katzensinne so langsam so eine Art Ahnung bekam, dass gleich etwas passierte.

Doch verhängnisvoll schweifte er in Gedanken trotzdem wieder ab in die gute alte Zeit.

Er war verrückt nach Biokatzenminze. Milch liebte und hasste er. Beides gleichzeitig. Er liebte sie, weil sie schmeckte. Und er hasste sie, weil es nach dem Milchgenuss hieß: Alarm und in vollem Galopp in den Garten rennen.

Und was Wollknäuel anging: Öde, öde, öde!

Warum also nur dachte er heute an all das?

Ab und zu horchte er wieder, denn mittlerweile raunten ihm seine geheimnisvollen Katzensinne ziemlich übellaunig zu, dass er sich gefälligst mal zusammenreißen sollte.

Dass es verdammt finster geworden war.

Und dass mit den Schneeflocken auch ein verdammt übler Geruch vom Nachtwind herangetragen wurde.

Aber Monty riss sich nicht zusammen.

Noch immer nicht.

Er schaltete nur lässig auf Nachtsicht um.

»Zwanzig Menschenjahre vertan!«, lispelte er unzufrieden. »Das sind locker 125 Katzenjahre!«

Potztausend. Kein Wunder, wenn er gefrustet war und es ihn überall zwickte und zwackte!

Trotzdem. Zugegeben! Eigentlich hätte er schon zufrieden sein können. Seine beiden Privat-Menschlinge waren … angenehm. Also, dafür, dass sie eben Menschlinge waren. Wenn er im Haus residierte, hockten sie nicht ständig vor dem Fernseher mit seinen unechten, grellen Flimmer-Flacker-Bildern. Sie nahmen Rücksicht auf sein Supergehör, das natürlich auch super empfindlich war.

Sie schmökerten gemütlich in Büchern und blätterten sogar leise um.

Sie ließen ihm seine Ruhe, wenn er die dringend brauchte, und wenn er sich dringend zwischen sie auf die Couch oder ins Bett quetschen musste, war auch das okay für sie. Das war gut für sie und für ihn. Seine beiden Menschlinge hatten sich früh beibringen lassen, dass er nur als Freigänger wirklich glücklich war.

Deshalb hatte er sich auch nicht aus dem Staub gemacht, als sie ihm feierlich den Namen Monty Cristo verehrten, nach ihrem Lieblings-Abenteuer-Roman Der Graf von Monte Cristo von Alexandre Dumas. Auf diesen Namen hörte er sogar ab und zu, obwohl ihm sein geheimer richtiger Katzenname natürlich besser gefiel.

Aber Monty Cristo fetzte allemal besser als zum Beispiel der Menschlings-Geistes-Wahnwitz-Name Wölkchen.

 

*

 

Ziemlich genau in diesem Moment zischte und krachte es, als sei der Mond direkt hinter Wölkchens Villa auf die Welt herabgestürzt. Aus Eiskristallen und Schneetreiben wurde wieder Regen. Überall kreischte, heulte, jaulte und donnerte es, und zwar gewaltig laut.

Eine Art schwarze, kugelrunde Regenwolke sauste funkensprühend in einem irren, trudelnden Sturzflug dicht über das Haus hinweg. Sturm tobte. Dachplatten von Wölkchens Villa und dem alten Haus seiner Menschlinge wirbelten umher und stürzten in seinem Garten ab, zerplatzten auf den Natursteinplatten rings um den Pool und scharfkantige Splitter pfiffen wie Geschosse umher.

Wieder krachte es, noch lauter sogar.

Alles erbebte, die ganze Welt wackelte.

Sämtliche Nachbarhunde heulten und kläfften wie gleichzeitig wahnsinnig geworden los vor Angst, als müssten sie auf der Stelle alle gemeinsam zu Tierärztin Eisenecker und gegen Tollwut geimpft werden. Menschlinge rissen Fenster auf und schrien Flüche und allerlei Drohungen in die Nacht hinaus, dass es in Montys empfindlichen Superohren schon zu klingeln begann.

Der Sturm, der im Gefolge des schwarzen Funkenregenwolkendings immer noch unbeeindruckt frohgemut für Aufruhr sorgte, klatschte eine patschnasse Blüte mitten hinein in Monty Cristos Gesicht.

Monty grollte nun auch ein bisschen uncooler, schüttelte sich unwillig und hielt die Stellung.

Ziemlich heldenhaft, wie er fand.

Tja, wo war Wölkchen, wenn sie ihn mal so erleben konnte, wie er trotz allem immer noch war, wenn es darauf ankam?

Sein Schweif zuckte von links nach rechts und wieder zurück – so heftig, dass sein knochiges Hinterteil fast von dem alten Geländer runtergerutscht wäre. Gar nicht heldenhaft, Mist! Diese kleine Selbstkritik lenkte Monty kurz ab. Trotzdem sah er sehr wohl, wie das funkensprühende Regenwolkending im hintersten Winkel des Gartens einschlug.

Eine der drei Tannen loderte dann auch prompt trotz Regen sofort in grellen Flammen auf wie eine riesige Fackel.

 

*

 

So schnell er konnte, zog Monty sich nun doch noch ins Haus zurück – besann sich aber schon im ersten Stock eines Besseren.

Hey! Da war es doch, das Abenteuer! Frei Haus geliefert!

Mit allen Krallen gleichzeitig bremste er.

Aber stehen blieb er nur kurz. Nur zum Horchen.

Da! Der trommelnde Herzschlag einer verängstigten Maus namens Connelja, die ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie über alle ihre Mitmäuse ständig die übelsten Unwahrheiten erzählte. Sie hatte unter den Tannen ein Verdauungsschläfchen gehalten, von bunten Fähnchen geträumt und wie sie damit auf einem Menschlingsfahrrad kreuz und quer durch die Stadt radelte und überall Käse für sich allein kaufte. Gerade, als sie einen besonders köstlichen Trüffelkäse in Empfang nahm, war sie hochgeschreckt. Und musste feststellen, dass ihr Schwänzchen lichterloh brannte.

»Genug gehorcht und überlegt!«, fauchte Monty, sauste zwischen den Beinen seines sogenannten Menschlingsherrchens durch und die Treppe ins Erdgeschoss wieder runter.

»Hey, Monty«, rief Menschlingsherrchen lachend hinter ihm her. »Was ist denn mit dir los? Hast du etwa wieder dein kleines Milchgenuss-Problem

»Und du … Hast du etwa den kleinen Weltuntergang draußen nicht mitbekommen?«, brummte Monty.

Aber er brummte es dezent leise, also sozusagen nur in seine Schnurrhaare. Schon huschte er beinahe so geschmeidig wie in jüngeren Jahren durch seine Katerklappe.

Einen Atemzug später setzte er prüfend die linke Pfote ins nasse Gras des Gartens, unglücklicherweise mitten hinein in den einzigen Flecken nassen Schnees, und trabte los. Um den Pool herum. Obwohl es immer noch sehr nass war und sehr kühl. Und von Neuem schneeregnete.

Diesmal stolperte er nicht über die eigenen Vorderläufe.

Alles in ihm war hellwach, nicht nur wegen der Regen-Schnee-Tropfen. Seine großen Ohren hatte er aufgestellt. Seine Schnurrhaare waren nach vorn ausgerichtet. Auch seine Tasthaare links und rechts an seinem mager gewordenen Bauch nahmen jede noch so kleine Bewegung jedes noch so winzigen Grashälmchens wahr. Und seine Nüstern …

»Holla!«, knurrte er aufgeregt ganz tief aus der Kehle empor und schüttelte sein Fell kurz mal energisch wieder trocken.

Die eine Tanne brannte nicht mehr, sondern qualmte nur noch knackend.

Hinter den beiden anderen jedoch flackerte es giftig gelb.

Und insgesamt roch es entsetzlich nach Hölle, Tod und Schwefel.

Geheimnisvolle Katzensinne hin oder her. Irgendwie wurde Monty Cristo das Gefühl nicht mehr los, dass er gleich eine mordsmäßige Entdeckung machen würde. »Fragt sich nur, ob die mir dann auch gefällt«, nuschelte er.

Wie ein Gespenst, so lautlos glitt plötzlich Wölkchen an seiner Seite dahin.

»Du willst jetzt aber nicht kneifen, oder?«, zischte sie. »Das ist die Chance auf jede Menge Tierarztbesuche, Pillen, Spritzen, Menschlingsmassagen!«

»Oder einen viel zu frühen Tod.«

»Sie nickte, ausnahmsweise mal einigermaßen ernst. »Oder Schlimmeres. Sind dir schon mal Haare büschelweise ausgefallen? Ich habe damals, im Labor, angefangen, Opernarien zu komponieren. Das gab`s bis dahin noch nie auf dem Gebiet des Tierverhaltens während ab-so-lut notwendiger Tierversuche. Ich kann dir sagen, meine Menschlingsakademiker waren zu Tränen gerührt. Außerdem …« Sie zwinkerte ihm vielsagend zu, »stirbt jeder früher oder später einen viel zu frühen Tod. Nicht meine Weisheit, habe ich nur mal gelesen, ein Krimi, angeblich von einer Katze mit einem völlig irre lächerlichen Namen geschrieben … Zusammen mit einem Menschlingsweibchen.«

Monty stupste Wölkchen mit der Kopfseite an. »Tja. Echt. Da packt mich doch gleich die pure Abenteuerlust mit voller Macht!«

»Wir werden Helden sein! So, wie deine Mutter, die Ururururenkelin einer königlichen Schmusekatze, die es zusammen mit ihren zwei Zwergen auf dem Rücken eines Drachens über eine der Sternenbrücken in die Menschlingswelt verschlagen hat. Hoppsassa! Wer braucht da noch Spritzen! In tausend Generationen noch werden die geheimen Katzenräte aller Katzen-Communitys über uns palavern«, säuselte Wölkchen total geflasht eine ihrer gefürchteten irren Ansprachen.

»Immer vorausgesetzt, die Katzenräte finden in tausend Generationen noch ein Plätzchen, an dem sie ungestört über uns palavern können.«

Wölkchen schnaubte. »Werden sie. Das Thema Menschlingsausbreitung erledigt sich von selbst. Wie Krebs. Der wuchert auch, und wuchert, bis sein Wirtskörper erledigt ist. Weiß ich alles von meinen Akademikern. Vertrau mir.«

Genau das war das klitzekleine Problem.

Allerdings hütete Monty sich, das auszusprechen.

»Oder hast du keine Eier mehr? Und willst hier die Spaßbremse geben, den Soso?«, hakte Wölkchen misstrauisch nach.

Monty warf ihr nur einen verächtlich-warnenden Blick zu und hob kurz mal seine Vorderpfote mit ihren blitzenden Sichelkrallen.

»Na, dann ist ja gut.« Wölkchen wackelte zufrieden mit ihrem Hinterteil und scharrte mit ihrem einen Hinterlauf, bis die Krallen dieses einen Hinterlaufs den richtigen Halt zu einem perfekten Abschnellen gefunden hatten. »Kampf und Abenteuer! Freiheit und Legende! Bereit, Champ

»Aye!« Neugierig tief ins nasse Gras runtergeduckt und stets auf Deckung bedacht, schlich Monty schon voran.

Die geschmeidig gleitenden Bewegungen von Wölkchen, der coolen Socke, spürte er noch dichter neben sich. Wie ein bleicher Schatten schwebte sie mit ihm lautlos durch Regen und nasses Gras dahin. Gutes Gefühl.

Sie ist wieder die Kämpferin, die sie war, bevor ihre genialen Menschlingsakademiker mit ihrer Hilfe die tollsten Duft- und Aromastoffe für Lippenstifte und Achselsprays entwickelt haben, dachte Monty und spürte, wie ihre Begeisterung nun ein bisschen verzögert auch auf ihn übersprang.

Hoppsassa, aber echt!

Wie gut er sich plötzlich fühlte! Alle seine Katzensinne funktionierten bestens. Witterung. Nachtsicht. Schnurrhaare. Tasthaare. Kein noch so winziges Beben in der Luft entging ihm. Monty lächelte verwegen.

JA! Genauso hatte er sich das in seinen Träumen vorgestellt, damals, in jüngeren Jahren! Nur das panische Kläffen der Hunde ringsum störte ein bisschen.

Mit seiner feinen Nase erkundete er weit voraus.

Noch mehr seltsame Düfte trieben heran. Behutsam schob er sich unter einem letzten besonders dichten Farnwedel durch und ignorierte den kleinen schneeflockengekrönten Wasserfall, der auf seine Stirn herab plätscherte.

Und tatsächlich! Da war sie: die Entdeckung!

Und wohl eindeutig eine mordsmäßige Gefahr.

 

*

 

Ein kleines, dickes Etwas – das nur auf den ersten Blick wie ein harmloses Menschlingsweibchen aussah mit ihren langen wilden Zottelhaaren und noch wilderen Zottelkleidern –, stampfte ärgerlich auf einem komischen Ding im Gras herum.

»Sieben Mal verflucht und mausetoter Kater! Von wegen genialer Raketenhexenbesen!«, schimpfte Zottelperson so laut und mörderisch wütend, als wäre sie allein auf dieser Welt.

Monty beschloss, es trotz der politisch unkorrekten Formulierung mausetoter Kater erst einmal mit lässiger Höflichkeit zu versuchen. Von tief unten in der knochigen Brust herauf grollte er der im Regen hüpfenden und trampelnden klatschnassen Kreatur seinen Gruß entgegen und strich ihr um die Beine. Was nicht einfach war, wenn jemand trampelte und strampelte und tropfte wie ein undichter Wasserhahn.

»Grüße, Alienzottelperson. Wahrscheinlich verstehst du kein Wort …, aber, ähm – wenn wir helfen können …«, sprach er Zottelperson an und hasste es, dass er auch dabei lispelte. Und sich beim Nachobenspähen fast den dürren Hals verrenkte.

Schlagartig kam das Hüpftrampelmonstrum schnaufend zum Stillstand.

Nur kurz noch ruderte es mit beiden Armen, vermutlich, um sein Gleichgewicht zu bewahren. Was Monty absolut verstehen konnte. Schließlich drehte sich die Welt unablässig rundherum um sich selbst, und schnell, sehr schnell.

»WER WAGT ES …?«, kreischte eine fürchterlich-laute Stimme los.

Der Zottelhaarkopf ruckte suchend herum. Riesengroße Nasenlöcher schnupperten bedrohlich witternd.

Zwei Augen so groß wie Mondkrater schimmerten zwischen wirren, verfilzten Haarsträhnen, eins gelb, das andere rot wie frisch vergossenes Blut. Blicke wie Scheinwerferstrahlen zuckten nach unten und erfassten Monty.

»Du jagst uns keine Angst ein«, fauchte Wölkchen, ganz ruhig.

»Aber ganz bestimmt nicht!«, bekräftigte Monty und grollte mal ein bisschen drohend. Nur, damit klar war, dass auch er anders konnte, wenn es sein musste.

»Wohl eine extra Portion Milch gesüffelt und deshalb ein bisschen übermäßig mutig, was?«, keifte ihn das Zottelding an. »Bekommst du davon normalerweise nicht dein kleines Milchgenussproblem

»Alles hat seinen Preis. Aber … hey! Du kannst uns wirklich verstehen?«, flüsterte er. Und, Überraschung! Die Kreatur weiß auch um Geheimnisse, die besser im Dunkeln geblieben wären, gaben seine geheimnisumwitterten Katzensinne auch noch ihren Senf dazu.

»Wenn ich hoch oben über den Wolken dahin sause und neu erfundene Hexenbesen teste, höre und verstehe ich ALLES. Weil ich verdammt gute Hexenohren habe! Und? Versteht ihr beiden Katzentattergreise mich etwa nicht?«, schrie Zottelhaarperson, die eindeutig kein normales Menschlingsweibchen war.

Normale und harmlose Menschlingsweibchen konnten vieles, aber soweit Monty informiert war, zischten sie nachts nicht einfach quer über den Nachthimmel und ruinierten im Tiefflug Hausdächer.

Sie fielen auch nicht aus Regenwolken heraus und vom Himmel herab. Und schon gar nicht hüpften sie kreischend und wie wahnsinnig in fremden Gärten herum. Also, diejenigen, die er kannte, jedenfalls nicht.

»Äh …«

»Tja. Äh … Das kann jeder sagen.«

Zottelhaarkreatur nickte zufrieden. Vermutlich, weil es ihm die Sprache verschlagen hatte. Wenigstens grinste sie nun aber zum ersten Mal, diese seltsame wie ein Menschling aussehende Person, die die Katzensprache verstand und sogar selbst fließend sprechen konnte, sogar mit allem nötigen Gezische und Gefauche an den richtigen Stellen. Allerdings tat sie auch das viel zu laut, sodass nah und fern noch mehr Hunde in ihren Häusern und Zwingern durchdrehten.

»Wenn du zu dämlich bist, freundlich zu sein und Hilfe anzunehmen, die man dir anbietet … und un-be-dingt auf Streit aus bist, dann soll mir das recht sein«, stellte Wölkchen mit frostiger Stimme klar. »Ich werde dir eine Opernarie vortragen, während wir kämpfen, und danach trinke ich dein giftiges Hexenblut und hol mir meine Spritze ab.«

»Yeah«, besann sich auch Monty auf seinen Status als Reviermeisterschafts-Champion. »Dann klären wir die Sache notfalls eben mit einem fairen wilden Kämpfchen. Das hier ist nämlich unser Reich.« Begeistert bekam er mit, dass Wölkchen nervös Ausschau hielt, ob etwa ihre Menschlinge schon angewetzt kamen, um sie nach all den Jahren nötigenfalls mal wieder zu retten und zu Frau Doktor Eisenecker zu schleppen.

Bitte nicht! Nicht jetzt! Monty erriet Wölkchens Gedanken, so deutlich standen sie ihr ins konzentrierte Gesicht geschrieben. Das hübsch war.

»Ein tattriger alter Kater … mit nur noch einem einzigen lächerlichen Fangzahn im Maul und eine dreibeinige alte Schachtel von Katze, die sich am liebsten Spritzen verpassen lässt, weil sie ballaballa ist … Dafür aber beide mit jeder Menge Mumm und Mut«, antwortete Zottelhaarkreatur nach einer winzigen Pause. Sie sprach sogar ein bisschen normaler.

Und sie lächelte noch breiter, etwa so, wie jemand, der beim Zahnarzt auf das Schlimmste gefasst war und dann gesagt bekommt, dass nichts gezogen werden muss. Und dem Zahnarzt zum Dank irgendwie reflexartig den Kopf abgebissen hat. Auch mit ihrer Hüpferei hörte sie auf.

Monty starrte sie weiterhin eisern und auf alles gefasst an. »Also …«, sagte er und umrundete sie. »So viel steht mal fest: Menschlingsweibchen haben kein so lästerliches Mundwerk wie du. Die haben auch keinen Mund mit so wahnsinnig vielen Zähnen drin. Und erst recht keine so große grüne Warze auf der Nase. Könnte es sein, dass du … ähm, na ja, du hast es vorhin ja eigentlich schon angedeutet, als du über deine Hexenohren referiert hast … ich wollte nämlich schon immer …«

»Ja, klar«, unterbrach ihn Zottelhaarkreatur, beugte sich zu ihm herab und bleckte ihre furchtbar spitzen gelblich verfärbten Zähne. Ihre grausig-laute Stimme hörte sich wieder genervt an. Mörderisch genervt sogar. »Hexenkater wolltest du werden, sobald du groß bist und stark. Mit einer berühmten Hexe wie mir auf einem Besen um die Welt fegen und Abenteuer erleben – das war dein sehnlichstes Berufsziel.«

»Alles klar, Zottelhaarkreatur. Du bist eine Hexe!«, stellte Monty Cristo seufzend und hoffnungsfroh zugleich fest.

»Hey, das will ich meinen!« Und schon riss sie das Maul hinter dem Gewirr aus Zottelhaaren sperrangelweit und eigentlich unmöglich weit auf und fauchte ihn wie ein Monster an.

»Na prima.« Monty hörte Wölkchen genauso tief durchatmen wie sich selbst. Auch ihr war klar wie Kloßbrühe, dass sie nun beide ein kleines Problem hatten.

Noch dazu eins, das Wölkchen und er wohl beide nicht überleben würden.

Schließlich gab es nicht nur gute Hexen. Sondern auch sehr, sehr bösartige.

 

*

 

Monty legte die Ohren an und machte sich für seinen letzten Kampf bereit.

Trotzdem wurde er völlig überrascht.

Eiseskälte herrschte mit einem Mal. Eine unnatürliche Stille breitete sich aus, als sei plötzlich ringsumher nur noch Weltraum. Das Geschrei der Menschlinge und das Kläffkonzert der Hunde verstummten wie ausgeknipst. Dabei hatte das Zottelhaarding nur kurz einen dürren Arm gehoben und Daumen und Zeigefinger aneinandergerieben. Als müsste vor dem Kampf noch dringend ein winziges Hexennasenpöpelchen zerrieben werden.

»Wenn man Hexenkater werden will, also, dafür muss man aber was leisten, Alterchen!«, brummte Zottelhaarmonsterhexe im nächsten Moment schon lauernd und hielt Daumen und Zeigefinger ausgestreckt in den Schneeregen. Drei kleine Flammen schwebten empor und wo sie auf Schneeflocken oder Regentropfen trafen, zischten die und waren verschwunden.

Monty Cristo hätte sich gern mal verlegen am Halsfell gekratzt. Ging aber nicht. Stattdessen machte er einen Buckel und plusterte sich auf.  Alterchen? Na, hör mal, Zotteldingshexe! So taufrisch siehst du in deinem Aufzug aber auch nicht mehr aus. Gut möglich, dass er das sogar ausnahmsweise mal ein bisschen lauter geschrien hatte, denn Wölkchen antwortete prompt: »Und einen sehr hexenmäßigen Mundgeruch hat sie auch, findest du nicht?«

»Ja. Finde ich auch.«

»Schnippisch …!«, murmelte Zottelkreatur.

Mit einem Zeigefinger tippte sie sich nachdenklich gegen ihre riesige, grüne Nasenwarze. In der öffnete sich sofort ein Mund, der ganz deutlich »Aber wirklich mumm-mutig!« sagte.

Monty starrte und starrte. Seltsamerweise aber war sein Ehrgeiz geweckt.

»Etwas leisten …? Kein Problem für einen Kater wie mich«, näselte er so neunmalklug wie irgend möglich.

»Und irgendwie sogar echt selbstbewusst … oder genauso wunderbar durchgeknallt wie die dreibeinige weißfellige alte Schachtel von Katze da … und ich selbst«, brummte Zottelhaarhexe, als ob sie nichts anderes erwartet hätte.

Wieder kickte sie mit einem Fuß, der in einem viel zu großen Stiefel steckte, gegen den komischen Gegenstand, der immer noch vor ihr im nassen Gras lag.

Zwei pechschwarze Rauchwölkchen stiegen auf.

Aus einer Art Auspuff hallte es zischend-stöhnend: »Spotz-otz-ooootz!«

»Sieben Mal sieben verflucht und mausetot krepierter toter Kater! Da liegt sie und knallt und stinkt und spotzt! Meine neueste Erfindung! Mein vorbildlich umweltschonender Raketenbesen für alle modernen Hexen, die gerne auch mal bequem raketenschnell jenseits der Schallmauer unterwegs sein möchten. Eine Riesenpleite, sag ich euch beiden Alterchen! Von wegen umweltschonend! Schaut euch nur diesen Qualm an! Und von wegen raketenschnell jenseits der Schallmauer unterwegs! Abgestürzt bin ich mit dem blöden Ding, jawohl!

So was von BLAMIERT bin ich vor allen Erfinderhexen! Und vor allen anderen sowieso. Und vor diesen Menschlingen erst! Keiner wird mich mehr ernst nehmen, oder gar fürchten. Und überhaupt: Wie soll ich mit diesem kaputten Ding jemals wieder nach Hause in meine Hexenwerkstatt an den Sternenbrücken kommen? Versteht ihr, dass man da schon mal ein bisschen VERDAMMT EXPLOSIV gereizt reagieren kann?« Die letzten fünf Worte hatte sie wieder geschrien, die beiden Worte verdammt explosiv sogar besonders schrill und wild.

Diesmal versetzte sie ihrer Erfindung den heftigsten Tritt von allen, dass es nur so krachte.

Das, was von dem Raketenbesen in Schnee und Regen und im Gras zu sehen war, gab keinen Mucks mehr von sich. Auch kein einziges Rauchwölkchen stieg noch von ihm auf. Dafür jedoch hüpfte Erfinderzottelhaarhexe auf einem Fuß herum, jammerte »Autsch-gottverdammt-autsch« und hielt sich den schmerzenden anderen Fuß, der in einem noch größeren Stiefel steckte …

Monty nickte. »Tja«, sagte er. »Technik halt. Das moderne Zeug. Kennt man. Aber die Umwelt schonen, das ist schon mal ein guter Ansatz.«

»Auch für eine Hexe«, stimmte Wölkchen zu.

Zottelhaarhexe spuckte aus, dann nickte sie.

Danach brach sie in Tränen aus.

»Scheißeeee!«, brüllte sie schluchzend los, diesmal in Menschlingssprache, weil Katzen nicht nur niemals zurücksehen, sondern auch nie, unter überhaupt gar keinen Umständen, vor lauter Verzweiflung oder sonst was weinen. »Das mit eurer blöden Tanne tut mir leid. Hab auch gleich löschgezaubert, damit nix Schlimmeres passiert und nicht noch mehr Menschlinge die arme Nacht anschreien. Aber das hat mich gar nicht beruhigt. Nein. Im Gegenteil. Mein Hexenblutdruck steigt schon wieder, und das ist SCHLIMM! Und er steigt und steigt, weil ich weiß: Wenn ich meinen megamodernen umweltschonenden Raketenbesen, der absolut gar nix taugt, nämlich flugfit hexen können soll, brauche ich bis Mitternacht dreizehn Liter Krötenspucke! Und fünfzig Haifischzähne von Haien, die nach dem Start des Kinofilms Der weiße Hai von Menschlingen ermordet worden sind. Und sechs Ozelotzungen, aber keine echten, sondern welche aus Zitronengelee mit Kristallzucker darauf, obwohl Zucker fett und krank macht, sogar diesen oder jenen Zauberer. Und einen lebenden Wal brauche ich auch – hier, an Land, wo er gar nicht überleben kann … Dabei liebe ich Wale, seit ich Moby Dick gelesen habe! Scheißeeee! Sieben Mal sieben verflucht und mausetot verreckter toter Kater! Und dann fehlen mir immer noch fünfzehn Mäuseschwänzchen für den ganzen Hokuspokus, der nötig ist. Und ein Sack voll Erbsentütensuppe und ein rosarotes Barthaar von einem Dschinn aus der Mitternachtsschule und …«

»… und Schokoeis«, vollendete Monty ihre lange Liste. »Für die Nerven. Und weil Zottelhaarerfinderhexen wie du bestimmt sowieso für ihr Leben gern Schokoeis im Regen und bei Schneetreiben essen!«

»Ach? Es schneit und regnet noch?«

Zottelhaarperson wedelte mit beiden Händen wie eine Seiltänzerin. Dann fiel ihr offenbar ein, dass sie ja noch antworten musste und rief plötzlich freudestrahlend: »Genau! Schokoladeneis im Regen! Und bei Schneetreiben erst recht, da mit warmer Himbeersauce! Das macht mich immer so schön erfinderisch!«

»Also, die Mäuseschwänzchen, die sind kein Problem, aber …«

Zufällig hatte Monty sich beim Grübeln um sich selbst gedreht und dabei kurz auch mal Wölkchen angehimmelt. Und wie das in letzter Zeit so war – dabei stolperte er über seine Vorderpfoten.

Dann stolperte er gleich noch ein zweites Mal. Diesmal über das Raketenhexenbesending im Gras.

Klicke-di-klack!, war zu hören.

Monty sprang elastisch aus der Bauchliegestellung zwei Meter hoch in die Luft, bevor seine geheimnisvollen Katzensinne wieder vorlaut ihren Senf zu seinem Missgeschick geben konnten. Sacht wie eine Seifenblase landete er auf allen vieren und tat, als sei alles genau so beabsichtigt gewesen.

Wölkchen lächelte und himmelte ihn genauso an, wie er vorhin sie angehimmelt hatte.

Das supermoderne Raketenhexenbesending leuchtete unheilvoll.

Ringsum begann das Gras zu brennen, obwohl es hier und da schneebedeckt und überall tropfnass war.

Wieder stiegen Rauchwölkchen von dem Raketenbesending auf. Grüne mit gelben Punkten drin waren es dieses Mal.

Ungeheuerlicher Gestank breitete sich in der Stille des Gartens aus.

Erneut hörte man »Spotz-otz-otz!« Nun jedoch klang dieses »Spotz-otz-otz!« irgendwie viel lebhafter.

Schon im nächsten Moment brannte das Gras nicht mehr. Dafür schwebte Raketenhexenbesending plötzlich einen Meter darüber.

Es sah sogar elegant aus, mit seinem nach oben gezogenen chromblitzenden Lenker und dem bestimmt verdammt bequemen Ledersitz.

Und aus dem, was Monty bisher für einen mit Strohbüscheln getarnten Auspuff gehalten hatte, tönte eine piepsige Stimme: »Kriege ich auch ein Schokoeis? Vielleicht bitte sogar eins mit möglichst vielen Erdbeeren darauf?«

 

*

 

»Das scheint mir eine absolut naheliegende Bitte zu sein«, sprach Monty ein bisschen gestelzt, ansonsten aber in einem Tonfall, als wäre die Sache mit dem Schokoeis mit Erdbeeren drauf völlig in seinem Sinne. Als hätte er genau dieses Detail auch vorgeschlagen. Und zwar demnächst.

Ja, klar. Demnächst, durchschauten seine geheimnisvollen Katzensinne jedoch eiskalt alles.

Zottelhaarerfinderhexe tat das nicht. Sie hüpfte nur schon wieder los.

Diesmal aber hüpfte und trampelte und zappelte sie sorgsam rund um die Raketenhexenbesenkreatur herum. Und schon wieder brüllte sie dabei wie eine Wahnsinnige: »HOOO-HOOO-HO! Hör ich da richtig? Sie fliegt nicht nur und stürzt bei Zusammenstößen mit Regenwolken ab? Sie spricht auch, meine allerneueste Erfindung?«

»Heiße Himbeersauce auf Schokoeis für dich! Und Erdbeeren auf Schokoeis für mich. Bitte, bitte! Eine große Portion«, piepste Raketenhexenbesen mit seinem Auspuff, der wohl nicht nur ein Auspuff, sondern auch Lippen und ein Mund war, ein sehr-sehr-sehr menschlingsweiblicher, trotz Strohbüschel.

Vielleicht war es sogar eine Mischung aus allem: Lippen, Mund und Auspuff. Wer konnte das schon sagen, bei einer Zottelhaarerfinderhexenerfindung?

»Bekommst du, Raketenhexenbesen! Ist umweltschonend«, versprach Zottelhaarerfinderhexe, ohne lange zu fackeln. »Aber erst einmal musst du mich zurück in meine Werkstatt auf dem Hexenberg Nummer 13 an der Mündung der Sternenbrücken fliegen, von denen eine in hohem Bogen zur Welt der hundert Meere führt, klar?«

»Gebongt!«, piepste Raketenhexenbesen mit ihrem Lippenmundauspuff.

»HO-HI-HO-HO! Gebongt, das Wort hör ich doch beinahe so gern, wie ich Schokoladeneis im Regen nasche!«, brüllte Zottelhaarerfinderhexe begeistert.

Ruck, zuck schwang sie sich wie ein Cowboy in den Sattel ihrer genialen sprechenden und Überschallgeschwindigkeit fliegenden Erfindung. »Wusste ich doch, dass ich Zottelhaardummerchen nur eine Klitzekleinigkeit vergessen habe! Der TARGA-NACHBRENNER war nicht eingeschaltet! Und der hypersimsalabimsionale Regenwolkenwegschieber auch nicht!«

Monty stand im nassen Gras, spürte seine Kräfte ein bisschen schwinden und wechselte vielsagende Blicke mit Wölkchen. Dabei hing er philosophischen Gedanken über einen uralten Menschlingsspruch nach.

Jetzt steh ich da wie ein begossener Pudel!, kann durchaus auch auf einen Kater und Reviermeisterschafts-Champion zutreffen.

»Ich könnte dir meine selbstkomponierte Opernarie vortragen, zum Trost«, raunte Wölkchen ihm zu. »Hat meinen genialen Menschlingsakademikern im Labor immer geholfen, zum Beispiel, als sie sahen, dass man mir einen Hinterlauf extrahiert hatte.«

»Ja, klar«, murmelte Monty und boxte seine Stirnseite ganz sanft gegen ihre Stirnseite. Wölkchen gestattete es grinsend. Sie legte noch immer nicht los mit ihrer Arie, weil sie zwar ballaballa war, aber trotzdem spürte, dass es so dringend nicht mehr nötig war.

Monty fühlte sich ein bisschen schwummerig. »Tja. Ein tattriger alter Reviermeisterschafts-Champion-Kater mit nur noch einem einzigen lächerlichen Fangzahn im Maul und eine dreibeinige, weißfellige alte Schachtel von Katze, die sich am liebsten Spritzen verpassen lässt … Die aber trotzdem eine Legende sein werden«, sagte er mit sehr heldenhaft-rauer Stimme. »Sieht so aus, als wär`s das gewesen mit unserem Abenteuer …«

Aber das war es eben nicht.

Zottelhaarerfinderhexe schüttelte unbändig wild vor Freude ihre Zottelmähne. Dann beugte sich aus dem sportlich-eleganten Sattel von Raketenhexenbesen zu ihm herab und tätschelte ihm drei Mal so burschikos den Kopf, dass sein Bauch fast den Boden berührte.

Mit geheimnisvoller Stimme murmelte Zottelhaarerfinderhexe: »Plotzenhotz, plotzenhotz, neunmal schwarzer Kater heißt`s … Und so sei`s … oder ich motz-motz-motz!«

Wieder tippte sie gegen ihre große, gelbe Warze, diesmal mit ihrem kleinen Finger. Und diesmal öffnete sich in einer Warze über dem Mund auch noch ein winziges Auge.

Dieses Äuglein zwinkerte erst Monty zu, dann Wölkchen.

»Ah! Klar. Die alte dreibeinige Schachtel von einer Katze vergesse ich doch nie im Leben!« Mit beiden Fersen verpasste Zottelhaarerfinderhexe Raketenhexenbesen einen Tritt und sorgte so dafür, dass sie im Nu über Wölkchen schwebte.

Dieselbe geheimnisvolle Prozedur wurde wiederholt.

»Plotzenhotz, plotzenhotz, neunmal weiße Katze heißt`s … Und so sei`s … oder ich motz-motz-motz und sag Oberscheiß!«

Die Augen von Zottelhaarerfinderhexe zwinkerten nun auch. Beide schielten ein bisschen, vielleicht wegen der vielen zotteligen Haare. Aber beide Hexenaugen und das eine Hexenwarzenauge guckten insgesamt äußerst wohlwollend, fast liebevoll.

»Vielen, vielen Dank, ihr beiden coolen alten Socken!«, schrie Zottelhaarerfinderhexe irre und laut, wie es wohl eben ihre Art war, und jedes Wort kam aus tiefstem Hexenherzen.

»Aber …wofür denn?«, ächzte Monty.

»Dafür, dass ihr mir eitlen alten Zottelhexenzicke so heldenhaft helfen wolltet! Aus dir wird bestimmt noch ein guter Hexenkater werden, Monty Cristo! Und aus dir, Wölkchen … Na! DU solltest dir erst mal einen vernünftigen geheimen Katzennamen ausdenken. Und …«

»Pffft!«, fauchte Wölkchen, »wen interessiert`s denn, vernünftig zu sein, wenn man genialen Menschlingsakademikern dabei behilflich sein durfte, dass sie die tollsten Duft- und Aromastoffe für Lippenstifte und Achselsprays entwickeln konnten!«

Zottelhexenzicke ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, sondern sprach einfach weiter: »… und überhaupt kannst du sowieso wohl alles werden und sein, was du willst … Wölkchen! Aber jetzt, genug der Rührseligkeiten … tschüss! Zu Weihnachten will ich zu Hause in meiner Werkstatt sein.«

Mit diesen Worten gab Zottelerfinderhexenzicke Gas und Raketenhexenbesen beschleunigte, durchbrach ratzfatz die Schallmauer und verschwand mit einem gewaltig nachhallenden Donnerschlag, der die Nacht rot und gelb aufleuchten und flackern ließ und aus Regen endgültig Schnee machte.

Danach hielt das Kläffen der Hunde und das Brüllen der Menschlinge wieder genau dort Einzug, wo sie wohl hingehörten, nämlich in der nicht mehr kurz mal stillgehexten Welt der Menschlinge.

 

*

 

»Fuck!«, brummte Monty hexenkatermäßig enttäuscht mit dem dazu passenden Vokabular. Er taumelte ein bisschen, doch Wölkchen stützte ihn.

»Du stirbst mir jetzt aber nicht!«, fauchte sie ihm drohend ins Ohr.

»Fuck! Fuck!«, antwortete er stöhnend und drehte sich einmal um sich selbst. Ohne zu stolpern. Trotzdem … war da etwa etwas Feuchtes in seinen Augenwinkeln?

Keine Tränen, nö, denn Katzen weinen nie, niemals.

Unter keinen Umständen.

Außerdem stand Wölkchen, die Kriegerin, im plötzlich wilden Schneeflockenreigen an seiner Seite.

Sieben peinlich-schöne Sekunden vergingen, und plötzlich sauste hoch über Wölkchen und ihm erneut eine kugelrunde Regenwolke mit Funken darin heran.

Diesmal jedoch raste sie nicht mit lautem Getöse im Sturz- oder Tiefflug durch die Nacht, sondern elegant summend in einer weiten Schleife, hoch am Himmel droben.

»Wusste ich doch, dass ich wieder was vergesse! Aber diesmal hat mir mein Geisterspiegel rechtzeitig ein Memo geschickt!«, hörte Monty Zottelhexenkreaturs Stimme schon von Weitem zu ihnen herunter brüllen. »Tschüss …bis zum Schokoeisessen! Beim nächsten großen Regen nach Weihnachten! DAS wollte ich sagen.«

»Äh …« Etwas Besseres fiel Monty nicht ein.

»Vermutlich verhext«, flüsterten seine besserwisserischen geheimnisvollen Katzensinne.

Trotzdem aber drehte er sich immer noch um sich selbst und staunte Zottelhexenkreatur auf Raketenhexenbesen mit offenem Maul hinterher. Ohne sich den Hals zu verrenken.

 

*

 

So dauerte es ein ganzes Weilchen, bis er merkte, dass er sich mit einem Mal ziemlich prächtig fühlte. Also … nicht nur, weil er wusste, notfalls konnte er immer noch gegen Wölkchen sinken und sie würde mit ihrer Kraft locker verhindern, dass er einfach komplett umkippte und in einer bösen Bruchlandung ins Gras knallte.

Probeweise ging er federnden Schrittes ein paar Meter weit geradeaus von ihr weg, mitten durch Wind und Schnee. Einmal sprang er sogar absichtlich mitten hinein in eine Pfütze, dass es nur so spritzte. Einfach so. Mit einem Satz hüpfte er weiter, machte einen Buckel und schüttelte sich, weil – schließlich war immer noch er selbst für seine Körperpflege zuständig. Dann ein paar Dehnübungen: Weit vor sich schlug er die Krallen seiner Vorderläufe in den Boden, streckte sich ganz lang und reckte dabei sein Hinterteil hoch nach oben. Nichts knackte, nichts knirschte.

Nichts tat weh.

Dann sprang er auf die Schaukel, die letzte Woche ein irrer Menschling mit elf Kugeln durchlöchert hatte, weil er sie nach einer Weihnachtsfeier für einen Alien gehalten hatte. Danach jagte Monty wie von der wilden Riesenmaus gebissen seinen Schatten.

Er wusste, dass Menschlingsherrchen im ersten Stock trotz Regen auf den Balkon herausgetreten war, um wie jeden Abend eine zu rauchen, und mit offenem Mund zu ihm herunter starrte. Die Zigarette war weit runtergeraucht, die Glut versengte ihm die Lippen, und Menschlingsherrchen verstand die Welt und was insbesondere im Garten vorging definitiv nicht mehr, trotzdem lachte er fast so laut und wild wie Zottelhaarerfinderhexe.

Weil Monty nun aber kein Hund war, sondern Reviermeisterschafts-Champion, ließ er sich von Nebensächlichkeiten nicht weiter ablenken, sondern lieferte sich als Zugabe ein aberwitziges Zickzack-Rennen mit der Maus Connelja, immer hinter ihrem weiterhin brennenden Mäuse-Schwänzchen her.

»Nichts Berufliches, nur so, zum Spaß«, rief er, weil demnächst ja Weihnachten war.

»Kann jeder sagen!«, keuchte Connelja und schwor insgeheim hoch und heilig, niemals wieder Gemeinheiten über Mitmäuse zu erzählen, vorausgesetzt, sie überlebte diese irre Jagd tatsächlich.

Das tat sie.

Mit einem lässigen Tatzenhieb löschte Monty nur die Flämmchen, die sie so unglaublich beschleunigten, und ließ die Reumütige in Frieden ihrer Wege hinken. »Danke-danke-danke, Hexenkater!«, hörte er sie noch lange erleichtert piepsen.

Da kletterte Monty jedoch schon an einer der beiden überlebenden Tannen hoch. Genauso schnell sprang er von einem Ast weit oben wieder runter. Und landete sanft nachfedernd auf all seinen vier Samtpfoten.

»Läuft!«, entfuhr es ihm ungläubig.

Aber er konnte es ruhig glauben. Er spürte kein Zwicken und Zwacken mehr in sich. Nirgendwo! Er war auch nicht mehr klapperdürr und knochig. Er war wieder muskulös. Sein Fell glänzte im Regen. Seine Bewegungen waren wieder geschmeidig und voller Eleganz. Selbst, als er versuchsweise kurz seine Schwanzspitze jagte. Und sogar erwischte.

»Aua!«

Sogar alle seine Zähne waren wieder da!

Diesmal war er es, der ständig »Danke-danke-danke!« piepste.

 

*

 

»Vielleicht …«, murmelte Monty etwa eine Stunde später – und immer noch aufgekratzt. »Regen ist ja nicht gerade unüblich in Deutschland. Was meinst du, Wölkchen? Vielleicht will Zottelhexenkreatur uns ja nicht nur zum Schokoeisessen treffen?«

»Ich meine, du führst dich auf, wie mit zu viel Spritzen verwöhnt.«

»Nö, ernsthaft jetzt!«

Sie boxte ihn mit ihrer Stirn an und fluchte erstmal unromantisch, wie es eben ihre Art war.

Dann aber legte sie los: »Ich meine, dass ich meine verdammte selbstkomponierte Opernarie jetzt endgültig vergessen kann! Ich meine, dass ich noch immer nur drei Beine habe … aber ein neues Leben. Die Narben an meinem Kopf sind weg, und schau dir mal unser Fell an! Ein neues Leben, Champion. Das erste von neun. Für jeden von uns zwei Hübschen. Das nenne ich mal ein Weihnachtsgeschenk! Keine Ahnung, wie ich das meinen Menschlingen beibringen soll!

Zottelhexenkreatur hat uns wieder jung gehext. Weil wir zwar ballaballa waren, aber trotz allem stark. Weil wir zwar alt waren, aber trotzdem noch Abenteuer erleben und ihr helfen wollten … Und weil du im richtigen Moment über deine Vorderpfoten gestolpert bist. Oder glaubst du etwa, mir wäre das entgangen?«

Monty Cristo holte tief Luft.

Aber Wölkchen war noch nicht fertig mit ihrem total geflashten Vortrag. »Ich meine«, grollte sie, »dass wir beide demnächst nachts ab und zu mal zusammen mit Zottelerfinderhexe losdüsen werden, auf diesem genialen Raketenhexenbesen! Das könnte interessant werden. Vielleicht sogar abenteuerlich und gefährlich. Aber, heißa, immerhin sind wir wir! – Ich meine, in tausend Generationen noch wird man sich in den geheimen Katzenräten aller Katzen-Communitys die Mäuler fusselig plappern über uns und all die wilden Abenteuer, die wir erleben werden!«

Diesmal kratzte sich Monty Cristo ausgiebig am Halsfell: Tja. Aber diesmal hatte Wölkchen zur absolut richtigen Gelegenheit den passenden Vortrag gehalten. Da gab`s keinen Mucks mehr drauf zu sagen.