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Der Welt-Detektiv Band 6

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Der Teufel auf Reisen 55

Der-Teufel-auf-Reisen-Dritter-BandCarl von Kessel
Der Teufel auf Reisen
Dritter Band
Ein humoristisch-satirischer Roman aus dem Jahr 1870
Elftes Kapitel – Teil 6
Das verwechselte Bild

Acht Tage später ging es bei der Familie Elsner hoch her. Es war der Geburtstag der Dame mit den langen Locken und drüben, der angehende Schwiegersohn, hatte unter einem pfiffigen Lächeln angekündigt, dass er sie zu ihrem Wiegenfest mit etwas ganz Besonderem überraschen werde. Im höchsten Schmuck, mit unzähligen bunten Bändern und Schleifen beklebt, einen Zypressenkranz zum Zeichen der Trauer über den abhandengekommenen Prinzen in den Haaren, saß die alte Närrin am Fenster und harrte der Dinge, die da kommen sollten.

»Ich will es dir nur im Vertrauen mitteilen«, sagte ihr Mann, welcher heimlich bereits eine Flasche Wein ausgetrunken hatte und dadurch etwas redselig geworden war. »Er hat dich heimlich in Lebensgröße malen lassen, und zwar in dem Augenblick, wo dein Prinz zu deinen Füßen liegt.«

Die Augen der ehemaligen »schönen Handschuhmacherin« leuchteten vor Entzücken. »In Lebensgröße? … Mein Prinz zu meinen Füßen? … Welche erhabene Idee – nein, ich hätte doch niemals geglaubt, dass das kleine Ungeheuer einen so guten Geschmack zu entwickeln vermöchte!«

»Deshalb ist ja eben Quirks auch noch nicht hier. Er wartet auf das Bild.«

»Er wartet auf das Bild? Nun, von hier aus kann ich alles, was auf der Straße vorgeht, beobachten.« Mit den Zeichen der ungeduldigsten Erwartung blickte sie durch die halb erblindeten Fensterscheiben.

Ungefähr um dieselbe Zeit stand auch Otto Werner am Fenster und hielt das Haus seines Nachbarn, des Malers, unverwandt im Auge.

Endlich öffnete sich die Tür desselben und zwei Männer traten mit einer verschlossenen Kiste heraus.

Der Architekt zuckte zusammen. »Jetzt ist es Zeit«, sagte er, sich an ein paar Leute wendend, die sich bereits seit längerer Zeit in seinem Zimmer befanden. »Geschwind, nehmt die Kiste, Ihr habt doch meine Instruktion nicht vergessen?«

»Wir wissen Bescheid«, antworteten diese, und folgten eiligst unserem Bekannten.

An der Ecke der nächsten Straße holten Sie die Träger ein.

»Halt, halt!«, rief diesen Werner schon von Weitem entgegen.

»Was gibt es?«, fragten die beiden Leute stehen bleibend.

»Eine schöne Geschichte! Na, das hätte zu einer guten Verwechselung führen können.«

»Wieso denn?«

»In der Eile gab man Euch ein ganz anderes Bild mit, ein Genrebild – einen Esel darstellend, der hinten ausschlägt. Herr Professor Steiner hat mich Euch mit dem richtigen nachgeschickt. Hier diese Kiste, welche die beiden Männer tragen, enthält dasselbe. Geschwind, tauscht die beiden Bilder um, und dann schnell fort, denn die Sache hat Eile!«

Arglos befolgten die Träger diese Weisung und in kurzer Zeit waren sie den Augen des Architekten entschwunden, welcher sich jetzt befriedigt über die gelungene List die Hände rieb.

Eine Viertelstunde später rief Frau Elsner von ihrem Beobachtungsposten aus:

»Da kommen Sie! Da kommen Sie! Oh, mein Prinz, nun werden wir uns nach so langer Trennung doch endlich in Öl wiedersehen!«

In der höchsten Aufregung lief sie im Zimmer auf und ab, während ihr Mann diesen günstigen Augenblick benutzte, um eine zweite Flasche Wein halb zu leeren.

Endlich öffnete sich die Tür, und Quirks, einen mächtigen Blumenstrauß in der Hand und gefolgt von zwei Leuten, die eine Kiste trugen, trat ein.

»So! Setzt eure Last nur mitten hier ins Zimmer. Da, nehmt! Schon gut, schon gut, heute ist ein Tag, der mich zur Freigebigkeit stimmt!«

Als die Familie sich wieder allein befand, begann er: »Hochverehrte Frau Schwiegermutter! Zunächst diesen Strauß, blühend und duftend wie Sie selbst.«

Die ehemalige schöne Handschuhmacherin knickste sehr tief und sehr gnädig.

»Dann – ich habe mir erlaubt, Ihnen noch eine andere Überraschung zu bereiten.«

»Eine Überraschung? Ei, was kann das wohl sein? Vielleicht eine Kiste mit Nürnberger Pfefferkuchen?«

»Nein, aber süß wird es Ihnen auch schmecken, Sirup ist nichts dagegen!«

Der Leser ersieht hieraus, dass Quirks auch poetisch sein konnte, wenn er wollte.

»Mein Gott, so öffnen Sie doch, ich sterbe vor Ungeduld!«

»Papa Elsner, ein Beil!«

Papa Elsner brachte das Begehrte dienstbereit herbei, Quirks kniete nieder – jetzt ein kräftiger Ruck, dann noch einer und plötzlich flog der Deckel in die Höhe und der Kobold war der Erste, welcher vor Schreck auf den Rücken fiel, während Frau Elsner, grün und blau im Gesicht, wie eine Kröte anschwoll und ihre Augen Blitze schleuderten.

Der Anblick, welcher sich ihr darbot, war aber auch grauenhaft und beschimpfend genug. In Lebensgröße sah sie sich allerdings im Bild, aber mit weit herausgestreckter Zunge mit einer zinnoberroten Nase, alle Farben des Regenbogens im Gesicht und statt der langen schwarzen Locken an jeder Seite eine Bratwurst. Zu ihren Füßen krümmte sich aber ein Drache und mit großer, in die Augen springender Schrift, war die Unterschrift Des Teufels Großmutter angebracht.

Quirks war der Erste, auf welchem die ganze Wucht des Zornes der in ihrer Eitelkeit so tief verletzten Frau niederfiel.

»Molch, falscher, nichtsnutziger, kriechender, giftspritzender Wurm«, schrie sie, »fort aus meinen Augen! Ich, vor der einst der Schönste aller Prinzen liebeglühend kniete, des Teufels Großmutter! … Fort, garstige Kröte, fort, alte Eidechse! …« Der energisch erhobene Fuß der ästhetischen Dame bedrohte den Kobold.

»Ich bin unschuldig, ich bin unschuldig!«, rief Quirks, der sich inzwischen wieder erhoben hatte. »Hört mich – glaubt mir – ich selbst bin ja das Opfer einer schändlichen Kabale – man hat mich bei Euch verdächtigen wollen – oh die Schurken, die Schelme, die Spitzbuben, einem so ehrlichen Mann, wie ich bin, ein solches Bein zu stellen!«

Aber die in ihrer Eitelkeit tödlich verletzte Frau Elsner geriet bei jedem neuen Blick, den sie unwillkürlich auf ihr Konterfei warf, in erneuerte Wut.

»Ein Schelm, eine alte Blindschleiche, ein garstiger Basilisk seid Ihr, den die Leute das Schlimmste nachsagen«, flog es über ihre Lippen. »Und seht, so wie ich jetzt das schändliche Machwerk Eurer Nichtsnutzigkeit hiermit vernichte, Ihr alte Kreuzspinne.« Und hiermit trat sie mit dem Fuß mitten in das Bild, dass es krachend auseinanderborst. »Ebenso zerreiße ich den Vertrag, welchen ich mit Euch geschlossen habe, und jage Euch aus meinem Haus und gebe Euch den wohlgemeinten Rat, die Schwelle desselben nie wieder zu betreten, Ihr alter missgestalteter Kater!«

Nun war aber auch Quirks Geduld erschöpft und boshafte, rachsüchtige diabolische Glut schoss aus seinen Augen. »Frau, besinnt Euch, was Ihr sprecht«, kreischte er. »Frau, Ihr habt eine böse Zunge, aber Rosas wegen, die Ihr mir verkauft habt, die mein ist – unwiderruflich mein!« Hier verzog sich sein garstiges Gesicht krampfhaft. »Des Mädchens halber also, will ich Euch Eure Worte verzeihen, wenn Ihr zur Vernunft zurückkehrt!«

»Da, hier hast du meine Antwort, du alter Lindwurm«, schrie aber Frau Elsner. »Fort aus meinen Augen!« Im rasenden Zorn ergriff sie mit beiden Händen das verhängnisvolle Bild und schleuderte es gegen den Produktenhändler, welcher eben noch Zeit gewann, dem Wurf auszuweichen.

Jetzt fletschte aber auch dieser wie ein wildes Tier seinen breiten ungestalteten Mund so, dass die beiden gelben Zähne weit hervorblickten und auf seiner Flucht innehaltend und sich noch einmal auf der Schwelle der Tür umwendend, ballte er seine dicke Faust und schrie drohend: »Ihr seid mein, Ihr seid mein, ich habe Euch beim Halse! Hinaus treiben werde ich Euch aus dieser Wohnung, auf die Straße werde ich Euch setzen nackt und bloß. Das Letzte werde ich Euch nehmen und im Staub sollt Ihr dann vor mir kriechen und als eine Gnade sollt Ihr es dann noch ansehen, wenn ich Eure Tochter zum Weibe nehme!«

Ohne eine weitere Antwort seiner erzürnten Gegnerin abzuwarten, stürzte der Kobold unter einem lauten höhnischen Gelächter zum Haus hinaus, während Frau Elsner erschöpft auf einen Stuhl sank, krampfhaft aufatmete und schließlich unter den heftigsten Zuckungen in Tränen ausbrach.

Da näherte sich ihr Rosa leise, legte den Arm um ihren Nacken und sagte mit sanfter begütigender Stimme: »Danket den Himmel, Mutter, dass es so gekommen ist. Es war eine Fügung Gottes, der Euch noch im letzten Augenblick vor einer großen Sünde bewahren wollte.«

Die eitle Frau saß starr und steif, sie konnte sich noch immer nicht von dem ihr angetanen Schimpf erholen. Die Illusion, mit der sie sich in ihrer Narrheit so viele Jahre herumgetragen hatte, war durch das abschreckende Bild mit einem Schlag zerstört worden. Aber eine gute Folge hatte der Auftritt doch gehabt, sie wehrte den Liebkosungen der Tochter wenigstens nicht. Schließlich presste sie unter einem schweren Seufzer sogar heraus:

»So sind wir den Unhold doch endlich los und du bist wieder frei, Rosa, denn schwer hat es mir doch immer auf dem Herzen gelegen. Jetzt ist es mir, als wäre mir eine Binde von den Augen genommen worden.«

Das junge Mädchen jauchzte hoch auf, krampfhaft umschlang es die Mutter und auch diese drückte dasselbe jetzt warm ans Herz und blickte ihm im Bewusstsein des zugefügten Unrechts gerührt, ja fast bittend in die mit Tränen gefüllten Augen.

 

Am anderen Tag war große Bewegung in der Vorstadt. Das Haus des unheimlichen Quirks wurde plötzlich von Polizeimannschaften umstellt und ihn selbst führte man fest geschlossen heraus, während ganze Warenballen auf die Straße geschleppt und auf einen bereitstehenden Wagen geschafft wurden.

Einen giftigen rachsüchtigen Blick warf das Ungetüm, den Elsner’schen Eheleuten zu, als es gefesselt an ihnen vorübergeführt wurde.

Die Mutter Rosas aber hielt sich beide Hände vors Gesicht und zusammenschauernd murmelte sie: »Mein Herr und Gott, welche Sünde war ich im Begriff an meinem armen Kind zu begehen!«

Die Wahrheit wurde nun offenkundig. Die Behörde war einer weitverzweigten Verbrecherbande auf die Spur gekommen, die längst schon durch Diebstahl und verwegene Einbrüche die Stadt unsicher gemacht hatte. Quirks war das Haupt derselben, in unterirdischen versteckten Räumen hatte er das gestohlene Gut geborgen, sein angesammeltes Vermögen hatte er als einer der gefährlichen Hehler erworben.

Niemand jauchzte mehr als der junge Werner, als er die Kunde von den hier erzählten Vorgängen erhielt. Entmutigt senkte er zwar den Kopf, wenn er daran dachte, wie sehr die Eltern Rosas durch den engen Verkehr mit einem solchen Menschen nun in den Augen ihrer Nachbaren bloßgestellt wurden. Aber seine Liebe war ja eine aufrichtige und innige, er war ein guter Mensch und jetzt hatte er Gelegenheit, durch Großmut das Böse, was man ihm angetan hatte, zu vergelten.

Er wollte fort, um die Familie in ihrem Kummer zu trösten und zuerst die Hand zur Verhöhnung zu bieten.

Schwefelkorn hielt ihn zurück, indem er sagte: »Gedulden Sie sich nur noch eine kurze Zeit, dies erbitte ich mir als ein Zeichen Ihres Dankes, für die Teilnahme, welche ich Ihnen gezeigt habe, denn zugeben werden Sie müssen, dass das verhängnisvolle Bild doch zunächst dazu beigetragen hat, die alberne alte Frau auf bessere Gedanken zu bringen. Nicht als Bittender, sondern als Triumphator sollen Sie ihren Platz wieder bei der Familie Elsner einnehmen. Dazu habe ich mir einen harmlosen Scherz ausgedacht, an dessen Ausführung ich mich nicht wünsche, verhindert zu sehen.«

»Selbstredend untersagt mir dies meine Dankbarkeit gegen Sie«, erwiderte der junge Architekt. »Lassen Sie also Ihrer Laune den Zügel schießen. Will sich die eitle Frau von Ihnen noch einmal, trotz der gemachten Erfahrungen, zum Besten haben lassen, nun, so ist das ihre Sache. Ich werde mich nicht einmischen.«

 

Einige Tage später erschien ein Herr von eleganter Haltung, der sogar ein paar Orden im Knopfloch trug, in dem kleinen Häuschen in der Vorstadt. Papa Elsner machte eine tiefe Verbeugung und erwartete nichts Geringeres, als einen gute Prozente abwerfenden Auftrag zu erhalten. Seine Frau knickste fast bis an die Erde und warf dem vornehmen Kavalier einen ihrer entgegenkommenden Blicke aus jener Zeit zu, wo sie noch als schöne Handschuhmacherin eine Rolle gespielt hatte.

»Ich habe doch die Ehre, mich Madame Elsner gegenüber zu besuchen?«, fragte der Fremde, sich respektvoll verbeugend.

»Jawohl, mein Herr, womit kann ich dienen?«

»Eine hohe Mission führt mich zu Ihnen.«

Der Teufel der Eitelkeit begann sich bereits wieder bei der unverbesserlichen Frau zu regen.

»Mein hoher Gebieter, der Prinz Theobold …«

»Der Prinz Theobold? Mein Prinz? Oh, ich wusste es wohl, dass er mich nicht vergessen haben würde!«

»Er hat in der Tat Ihr Gedächtnis stets heilig gehalten. Er trug sogar stets ein paar Handschuhe, die Sie ihm einst selbst angepasst haben, als Talisman auf der Brust!«

»Welche Ritterlichkeit!« Die Augen der alten Närrin verdrehten sich hochschwärmerisch.

»Er stand im Begriff, der Sehnsucht seines Herzens zu genügen und Ihnen nach langer Abwesenheit persönlich seine Aufwartung zu machen«, fuhr der Fremde fort, »als unerwartet ein Ereignis eintrat.«

»Brach vielleicht eine Achse an seinem Wagen?«

»Dies eben nicht, aber ein Schlaganfall zwang ihn plötzlich seine Reiseroute zu ändern und von dieser Welt für immer Abschied zu nehmen.«

»Oh, mein armer Prinz!«, stöhnte Frau Elsner und hielt beide Hände vors Gesicht.

»Derselbe Schlaganfall«, bemerkte der Unbekannte weiter, »verhinderte Seine Durchlaucht auch zu seinem Bedauern Ihnen, wie es in seiner Absicht lag, ein bedeutendes Legat auszusetzen.«

»Oh, der Edle! Ja, ein unauflösbares Band verknüpfte unsere Herzen!«

»Ich weiß es, Baron, sagte er zu mir – ich war sein erster Hofkavalier. Baron, bringen Sie der schönen Handschuhmacherin meine letzten Grüße.«

»Seine letzten Grüße!« Frau Elsner trocknete sich jetzt mit dem Zipfel ihrer Schürze sehr schwärmerisch die Augen.

»Überbringen Sie ihr mein letztes Vermächtnis«, fuhr der Fremde fort.

»Sein letztes Vermächtnis! … Oh, Gott!« Sie fasste nach ihrem Herzen.

»Sagen Sie ihr, ich hätte in Erfahrung gebracht, dass sie eine Tochter besitzt, welche in jeder Beziehung das Ebenbild ihrer unvergleichlichen Mutter ist.«

»Ihrer unvergleichlichen Mutter!« Die schwache eitle Frau verdrehte sehr kokett die Augen.

»Nun gibt es Dinge«, fuhr der Kavalier fort, »die sich den Augen der Welt entziehen.«

»Allerdings, mein Herr, ich begreife sehr wohl, besonders ein Prinz hat Rücksichten zu nehmen.«

»Nun, in hiesiger Stadt lebt ein junger Mann namens Otto Werner.«

Jetzt horchte Rosas Mutter hoch auf.

»Ein Geheimnis umgibt diesen jungen Mann.«

»Oh, jetzt verstehe ich!«

»Somit habe ich also nur noch Weniges hinzuzufügen. Da der Prinz Ihnen selbst nicht seine Hand reichen konnte, wie er es wohl stets gewollt hatte, so war sein Wunsch der, Rosa und Otto Werner vereint zu sehen. Dies ist sein letztes Vermächtnis, welches ich Ihnen hiermit pflichtschuldig überbringe.« Der Kavalier des verstorbenen Prinzen Theobold verbeugte sich und trat hofmäßig einen Schritt zurück, um die Antwort abzuwarten.

Frau Elsner senkte theatralisch den Kopf und nahm eine tragische Stellung an. »Da es mir das unerbittliche Schicksal versagt hat, die Gemahlin eines Prinzen zu werden, so finde ich wenigstens eine Genugtuung darin, dass meine Tochter einen Vizeprinzen bekommt. Der Wille des Verblichenen ist mir heilig, sagen Sie dies dem hohen Dahingeschiedenen.«

»Ich werde nicht ermangeln, darüber pflichtschuldigen Rapport abzustatten, sobald ich mit meinem Gebieter wieder in der anderen Welt zusammentreffe. Inzwischen leben Sie wohl, ich bin sehr glücklich, Ihnen mein Kompliment gemacht zu haben.«

Schwefelkorn, denn dies war der angebliche Kavalier, zog sich unter einer Grimasse zurück, welche die schöne Handschuhmacherin von ehemals als den Ausdruck tiefer Bewunderung für ihre Person ansah. Otto Werner erhielt schon den anderen Tag eine sehr höfliche Einladung, mit der Bitte, das Geschehene zu vergessen und ermangelte natürlich nicht, großmütig Verzeihung angedeihen zu lassen. Frau Elsner behandelte ihn von jetzt an sehr respektvoll und ging in ihrem Eifer mitunter sogar so weit, ihn »Vizedurchlaucht« zu nennen. Als er nach einigen Jahren zu festem Brot gelangte, heiratete er seine Rosa. Quirks hatte sich inzwischen im Gefängnis erhängt.