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Harald Evers

Harald Evers wurde im September 1957 in München geboren. Da seine Eltern, der Vater stammt aus Sachsen, die Mutter aus Hessen, selbst keine Bayern waren, fühlte er sich selbst nie als Bayer. Da er aber im Laufe seines Lebens öfters in der Republik umzog, fühlte er sich eher als multikultureller Deutscher, wie er selbst auf seiner Internetseite schreibt.

Er erzählte mir, dass er Perry Rhodan schon sehr lange verfolge. Mit zehn Jahren, so Harald, hätte er die ersten Heftromane gelesen. Etwa genauso heimlich wie ich. Perry war für ihn ein Auslöser, selbst Geschichten zu schreiben. Bald schon hatte er nicht nur die Ideen für einen Haufen Erzählungen, sondern auch viele Seiten umfassende Romane. Er liebte es, zu fabulieren, auch wenn er selbst es anders bezeichnete. Er schrieb gern. Er schrieb viel und vor allem für die unterschiedlichsten Genres. Ihn in eine Schublade zu stecken, würde in etwa so sein, wie einem Vogel das Fliegen zu verbieten. Ich glaube, er hat dieses Schubladendenken immer abgelehnt. Seine Romane hatten von allem etwas. Fantasy, Science-Fiction, ja sogar Romanzen. Harald benutzte typische Elemente und verband sie zu einem neuen Abenteuer. Spannungsreiche Rahmenhandlung, sympathische Figuren und teilweise ungewöhnliche Hintergründe. Das sind seine Bestandteile eines guten Romans. Einen Blick auf den 1993 bei Herbig erschienenen Roman Die Kathedrale, macht das besonders deutlich.

In unserem Gespräch ging es damals auch darum, was er unter Phantastik verstehe. Als ich sagte, die Phantastik sei das Mittel, den rationalen Verstand zu vergewaltigen, musste er lachen und gab mir in etwa Recht. Er sah in der Phantastik, egal welche Spielart, ob sie nun Fantasy, Horror oder Science-Fiction oder wie auch immer heißen möge, eine Möglichkeit, neue Ideen zu schöpfen. Die Phantastik und die Intuition setzte er vor den logischen Verstand. Wenn man nicht bereit ist, ungewöhnliche Wege zu gehen, wird man nicht dort ankommen, wohin man gern kommen will, sondern rennt gegen die Wand unnachgiebiger Naturgesetze.
Ich habe mich an jenem Tag gern und lange mit ihm unterhalten. Dabei schätzte ich ihn als einen kritischen Gesprächspartner. Auch wenn er mir in vielen Dingen zustimmte, reize es ihn, mir eine gegenteilige Meinung zu präsentieren.
Dies ist nicht viel, was ich über Harald Horst Evers sagen kann. Im Internet gibt es bestimmt genug Buchbesprechungen zur Höhlenwelt-Saga und diverse Interviews. Wer also mehr über und von ihm lesen mag, benutze einfach eine Suchmaschine.

Haralds letzte Arbeit war die an der Trilogie Das siebte Buch der Schatten, dessen erster Band seit ein paar Wochen zu haben ist. Ob der zweite Band erscheinen wird, ist erst einmal ungewiss. Und wegen dieses Projekts musste er seine Arbeit bei Perry Rhodan absagen. Der Band Der Milliardenmörder wird jetzt von Hubert Haensel für Der Posbis-Krieg geschrieben, obwohl Harald Evers noch bei Amazon genannt wird.
Ich will nicht sagen, wir wären Freunde gewesen, so weit ging unsere lockere Bekanntschaft nicht. Aber er war ein Mann, der mir sympathisch war und bei dem ich viele Gemeinsamkeiten fand.
Harald Evers starb am 9. November 2006 im Alter von 49 Jahren an einem Herzinfarkt.

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Eisenfausts Vermächtnis

Lucius Thoden ist ein Quästor und gehört dem gefürchteten Beichterorden an. Er erhofft sich, mit einem neuen Amt in die Hauptstadt des Reiches, Saliban, versetzt zu werden. Er will seine Kenntnisse, seinen Spürsinn und die restlichen erworbenen Kenntnisse auf dem diplomatischen Parkett einsetzen. Doch es kommt völlig anders. Sein Primas, William, streicht seinen Hauptstadteinsatz und sendet ihn in die Wildnis hinaus. Lucius Thoden findet sich alsbald im Ghorum-Gebirge wieder. In einer entlegenen Bergfestung soll er eine Verbrechensserie aufdecken, die alle mit Mord zu tun haben. Dabei ist der Mord noch das kleinere Problem. Die Feste wird von den fürchterlichen Gnorks belagert, die einen neuen Angriff auf das Reich durchführen wollen.
Alles beginnt mit einem Mord, den Lucius aufklären soll. Doch er verstrickt sich in den Ermittlungen in Widersprüchen und findet lange Zeit nicht den richtigen Weg. Neue Freunde erscheinen bald in einem anderen Licht. Feinde entpuppen sich als Helfer.
Harald Evers überraschte mich mit einem Roman, den ich so nicht erwartete. Die Grundlage bildete eine Idee von George R. R. Martin mit der Erzählung Die Festung am Khelber-Pass. Titel und Titelbild erweckten bei mir eher einen Roman a la Conan. Doch fand ich einen ausgesprochen interessanten Fantasy-Krimi. Aus dem Quästor, der mit seiner arroganten und selbstherrlichen Art aneckt, wird mit der Zeit ein Mann, der einsehen muss, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Lucius Thoden ist ein klassischer Ermittler. Seine Handlungsweise logisch bis zum Schluss. Auch wenn er einer falschen Spur folgt.

Das Schwarze Auge – Die Welt von Armallion Band 1

Im Hafen des Ortes Sykand läuft ein Schiff ein, wie man es in diesem kleinen Nest mit 300 Einwohnern noch nie gesehen hat. Das Ungewöhnliche daran ist, dass sich niemand an Bord zeigt, das Schiff bis an den Kai heranfährt und dort liegen bleibt. Die Stadtoberen schicken die Stadtwache an Bord, damit diese nachsehen kann. Doch nach etwas Kampfeslärm vermisst man die Wache. Wieder ist niemand zu sehen. Ein paar mutige Städter machen sich auf dem Weg, ihre Neugier zu befriedigen. Allerdings, ohne herauszukommen und den Bürgern zu erzählen, was sie gesehen haben. Auch sie bleiben verschwunden.
Um doch noch zu einer Antwort zu kommen, schickt man den ehemaligen Krieger, Säufer und Schläger Bender los. Wenn der verlustig geht, ist das nicht sonderlich schlimm. Er geht darauf ein, auf das Schiff zu gehen, denn dann kommt er wieder aus dem Knast raus. Auf dem Schiff sieht er sich einen Haufen Untoter gegenüber. Doch die sind für ihn nicht sonderlich schwer zu besiegen. Er ist ein erfahrener Kämpfer. Bender befreit eine rothaarige Frau, ohne auf den Dämon zu treffen, der in dem Schiff auf seine Einsatzzeit wartet.
Es kommt, wie es kommen muss, die rothaarige Frau wird als Opfer auserkoren, damit die Städter eine Schuldige haben.

Hat man gehofft, in Armalion und dem dazugehörigen Buch etwas wie Warhammer zu finden, wurde man sehr schnell enttäuscht. Die Erzählung bleibt sehr schnell hinter dem erhofften zurück. Der vorliegende Roman hat keinerlei Unterschied zu anderen Romanen der Serie Das Schwarze Auge. Der Roman an sich ist spannend geschrieben, aber die Armeen fehlen.
Das Einzige, was nicht gefiel, war, Harald hat keine Ahnung von Das Schwarze Auge und deren Namensgebung und Hintergrund. Vergisst man, dass es ein Spielewelt-Roman ist, dann bleibt noch etwas Spannendes übrig.

Veröffentlichungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Herbig Verlag

  • Die Kathedrale, 1993, Ein Gruselroman um die Sankt Pauls Kathedrale in Schönberg.

Fantasy Production

  • Das schwarze Auge – Armalion, Das Dämonenschiff, 2001

Wilhelm Heyne Verlag

  • Die Höhlenwelt-Saga 1. Zyklus
  • Die Bruderschaft von Yoor,
  • Leandras Schwur,
  • Der dunkle Pakt
  • Das magische Siegel
  • Die Höhlenwelt-Saga 2. Zyklus
  • Die Schwestern des Windes
  • Die Mauer des Schweigens
  • Die Monde von Yonissar
  • Die Magie der Höhlenwelt
  • Das siebte Buch der Schatten
  • Das Amulett
  • Die Rache

Trivocum Verlag

  • Die Kathedrale
  • Eisenfausts Vermächtnis
  • Bildband zur 1. Höhlenwelt-Saga

Computerspiele

  • Akikos Trivocum
  • Hexuma
  • Die Kathedrale
  • Das Stundenglas
  • Die Höhlenwelt-Saga

Quellen:

Dieser Beitrag entstand aus dem aktuellen Autorenbrief von Erik Schreiber und wurde bearbeitet von Anke Brandt.

Copyright © 2007 by Erik Schreiber und Anke Brandt