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Das Harzmärchenbuch von August Ey Teil 7

Sagen und Märchen aus dem Oberharz
Gesammelt und herausgegeben von August Ey im Jahre 1862

Der Totentanz

In Clausthal trägt ein Schusterjunge eine Suppe weg, der Meisterin Schwester hat in Wochen gelegen und der soll er die Wochensuppe hinbringen. Er geht über den Gottesacker, es ist ein hübscher Abend gewesen. Aber der Mond hat nicht geschienen. Als er zu der Gottesackerkirche kommt, so sieht er vom Weg links ab vor der hinteren Kirchentür, die auf dieser Seite gewesen ist, vier miteinander tanzen. Sie haben Sterbekittel an und er weiß, dass sie alle vier schon vor zwei oder drei Jahren gestorben sind. Zwei Männer und zwei Frauen. I, denkt er, was ist denn das? Träumst du denn oder bildest du dir das ein? Du sollst einmal ordentlich zusehen. Er geht also vom Weg ab und hin und will sich überzeugen. Als er noch ein paar Schritte davon entfernt ist, da lassen die Tänzer los. Eines der Mannsbilder springt auf ihn zu und gibt ihm eine solche Ohrfeige, dass dem Jungen der Kopf halb auf der Seite sitzt.

Natürlich lässt er vor Schreck den Teller mitsamt dem Suppennapf fallen, geht nach Hause und weint. Als er nach Hause kommt, erzählt und sagt, er habe den Napf mit der Suppe fallen lassen, da will ihn seine Meisterin noch dazu schlagen.

Sie hat es aber nicht nötig, denn der Junge fällt um und ist tot. Das kommt vom Vorwitz.