Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Curumilla – Zweites Buch, Kapitel 1

Gustave Aimard
Curumilla
Zweites Buch
Eine Abenteuergeschichte aus dem Jahr 1861
Kapitel 1 – La Magdalena

Ein Pueblo oder Dorf mit dem Namen la Magdalena befindet sich an der Stelle, wo die Straßen nach Urès, Hermosillo und Sonora sich kreuzen und in ziemlich gleicher Entfernung zu den drei Hauptstädten des Staates in einer wichtigen militärischen Lage.

Das an und für sich unbedeutende Pueblo genießt seit einiger Zeit wegen seiner schönen Lage und der dort herrschenden reinen Luft einen guten Ruf im Land.

La Magdalena bildet eine Art längliches Viereck.

Die eine Seite der Ortschaft spiegelt sich mit ihren weißen Häusern in dem klaren Gewässer des Rio San Pedro, der ein Nebenfluss des Gila ist, wider. Ein dichter aus Palma Christi, Styrax, peruanischen Palmen und Mahagoni-Eichen bestehender Wald bildet einen undurchdringlichen Wall gegen die heißen Winde der Wüste, erfrischt und reinigt die Luft und dient Tausenden von Blauvögeln, Kardinälen und Loros, deren fröhliches Gezwitscher unter dem Laub ertönt, als Aufenthalt. Die befiederten Gäste beleben die reizende Landschaft, die verlockende Oase, welche Gott hierher verlegte, um den Wanderer durch die Prärien, die Leiden und Anstrengungen der Reise durch die Wüste vergessen zu machen.

Das Fest des Schutzheiligen von la Magdalena ist eines der besuchtesten von Sonora und pflegt zugleich auch eines der vergnügtesten zu sein. Da es mehre Tage andauert, finden sich die Hacienderos und Campesinos auf achtzig bis hundert Meilen im Umkreis dort zusammen. Während des Festes fließt der Pulque und Mezcal in Strömen, man hört nichts als die Töne der Jaranas und des Monté, es gibt Stierkämpfe und Belustigungen stiller Art und doch wird das Fest trotz des großen Aufeinandertreffens von Fremden nie durch irgendein Freveltat gestört.

Das mexikanische Volk ist nicht boshaft, sondern nur ein verzogenes, eigensinniges und aufbrausendes.

Drei Tage nach den Ereignissen, über welche im vorangegangenen Kapitel berichtet wurde, herrschte in la Magdalena, wo eben das jährliche fröhliche Fest gefeiert wurde, ein außerordentlich reges Leben und Treiben.

Das Fest schien keinen Anteil an der allgemeinen Aufregung zu haben, denn die Spiele waren plötzlich unterbrochen worden und die Menge eilte, drängend, stoßend, lachend zu einem Ende des Pueblo, wo, wie man aus einigen hingeworfenen Worten, die hier und da aufgefangen worden waren, schließen konnte, dass etwas Außerordentliches vorzugehen schien.

In der Tat hörte man bald Hörner blasen, und eine Truppe bewaffneter Männer rückte in geordneten Reihen mit schnellen entschlossenen Schritten in das Pueblo ein.

Zuerst erschien eine Vorhut von ungefähr zehn gut berittenen Reitern. Dem folgte eine zahlreiche Etappe, welche aus Sektionen von ungefähr je dreißig Mann bestand und die sein Banner in ihrer Mitte trug, auf welcher die Inschrift lndependencia de la Sonora zu lesen war.

Hinter jener Truppe erblickte man zwei Kanonen, die mit Maultieren bespannt waren, worauf eine Schwadron Reiter erschien, denen eine lange Reihe von Packwagen und Karren folgte.

Eine Nachhut von ungefähr zwanzig Reitern beschloss den Zug.

Diese kleine Armee, welche aus etwa dreihundert Mann bestand, durchzog das Pueblo in seiner ganzen Länge und schritt mit stolzem Blick und aufrechter Haltung an der Doppelreihe der Neugierigen vorüber, die sich auf ihrem Weg aufgestellt hatten.

Auf einen Wink des Anführers machten sie etwa zweihundert Schritt vom Pueblo an der Stelle Halt, wo die drei sich kreuzenden Straßen einen Winkel bildeten.

Dort wurde die Fahne aufgepflanzt und der Befehl gegeben, das Lager aufzuschlagen. Es wird ohne Zweifel überflüssig sein, dem Leser mitzuteilen, dass die Armee ganz einfach die Compagnie Atrevida war, die unter dem Befehl des Grafen de Prèbois-Crancé stand.

Die gute Haltung und das kriegerische Wesen der Leute hatten die Bewohner des Pueblo, welches sie so keck durchschritten, günstig für sie gestimmt. Tücher und Sombreros wurden, wo sie vorüberkamen, geschwenkt und es ließen sich Bravorufe vernehmen.

Der Graf, welcher seiner Compagnie einige Schritte vorausritt, hörte keinen Augenblick auf, nach rechts und links freundlich zu grüßen. Er fand auf der ganzen Strecke seines Weges die wärmste Erwiderung.

Kein Volk ist so geschickt wie die Franzosen, aus allem Nutzen zu ziehen und sozusagen aus der Not eine Tugend zu machen.

Nachdem der Befehl, das Lager aufzuschlagen, gegeben war, legte jeder Hand ans Werk. Da man geschickt alles zu verwenden wusste, dessen man habhaft werden konnte, war in weniger als zwei Stunden ein so malerisches und freundliches Lager errichtet, wie man es sich nur irgend denken kann.

Da sich der Graf aber als auf feindlichem Gebiet stehend betrachtete, versäumte man nichts, um sich nicht nur gegen einen Überfall zu sichern, sondern auch das Lager in einen guten Verteidigungszustand zu setzen.

Die Abenteurer bildeten mithilfe der Packwagen und Karren und einer ansehnlichen Anzahl umgeschlagener Baumstämme einen Wall, den ein breiter Graben, dessen Erde schanzenförmig nach außen hin aufgeworfen war, noch wirksamer unterstützte. In der Mitte des Lagers erhob sich die Hütte des Anführers auf einer kleinen Anhöhe. Vor dieser waren die Kanonen aufgefahren. Auf dem Dach jener Hütte flatterte die bereits erwähnte Fahne.

Die Ankunft der Franzosen war für die Sonoraner, welche das Fest herbeigezogen hatte, ein Gegenstand der Freude. Die Truppe wurde übrigens bereits seit einigen Tagen stündlich von den Einwohnern erwartet und man hatte trotz der Proklamationen der mexikanischen Regierung, welche die Franzosen als Räuber und Plünderer darstellte, keine anderen Vorsichtsmaßregeln ergriffen, als ihnen entgegen zu eilen und sie willkommen zu heißen. Der Umstand war bezeichnend genug und bewies deutlich, dass sich die allgemeine Meinung über den Zweck der gegen die Franzosen erlassenen Proklamationen keineswegs täuschte und jedermann sehr gut wusste, auf welcher Seite das gute Recht stand.

Als das Lager aufgeschlagen war, erschienen die Behörden des Pueblo an einer der Barrieren, um im Namen ihrer Mitbürger um die Vergünstigung zu bitten, die Franzosen in ihrer Häuslichkeit besuchen zu dürfen.

Der Graf war über diesen Schritt erfreut, denn er sah darin ein günstiges Vorzeichen für die Beziehungen, in welche er später zu den Einwohnern zu treten gedachte, und beeilte sich daher dem Wunsch anstandslos zu entsprechen.

De Laville war zehn Meilen vor dem Pueblo zu dem Grafen gestoßen und hatte der Compagnie seine achtzig Reiter zugeführt, welche nicht wenig beitrugen, der Compagnie ein stattliches Ansehen zugeben. Don Louis, welcher bereits seit langer Zeit den Capitain von Guetzalli kannte, ernannte ihn zu seinem Generalmajor und übertrug ihm die stets lästigen Arbeiten des täglichen Dienstes.

De Laville nahm bereitwillig diesen Beweis des Vertrauens entgegen, und der Graf, der nun volle Freiheit hatte, sich mit dem politischen Teil des Unternehmens zu beschäftigen, zog sich in sein Zelt zurück, um über den geeignetsten Weg nachzudenken, wie er das um ihn versammelte Volk für seine Sache gewinnen könnte.

Seit dem Tag, an welchem der General Guerrero in Begleitung des Pater Seraphin in der Mission erschienen war, hatte der Graf aus Höflichkeit vermieden, Dona Angela wiederzusehen, obwohl er mit der größten Aufmerksamkeit über sie wachte. Das junge Mädchen wusste sein Zartgefühl zu würdigen und suchte ihrerseits keine Gelegenheit ihn zu sehen. Sie hatte die Reise von der Mission nach la Magdalena in einem verschlossenen Palankin zurückgelegt. Man errichtete ihr eine Hütte nicht weit von der des Grafen.

Kaum hatten die Behörden des Pueblo die erbetene Erlaubnis erhalten, als das Lager der Abenteurer ein Ziel oder vielmehr das einzige Ziel ihrer Wanderungen wurde. Die neugierige Menge, die begierig war, die verwegenen Männer zu betrachten, welche sich trotz ihrer geringen Anzahl nicht scheuten, der mexikanischen Regierung offenen Krieg zu erklären, strömte zahlreich herbei.

Die Abenteurer empfingen ihre Besucher mit jener Munterkeit, Offenheit und guter Laune, die dem französischen Volk eigen ist, und vermöge dessen sie bald die Herzen der Sonoraner gewannen. Je öfter sie Letztere sahen, je öfter wünschten sie sie zu sehen und konnten nicht satt werden ihre Sorglosigkeit und besonders ihr unerschütterliches Vertrauen, zu dem Gelingen ihres Unternehmens zu bewundern.

Die Nacht brach unterdessen herein, die Sonne war rasch am Horizont versunken, als Don Cornelio, der das Amt eines Adjutanten des Grafen verwaltete, den Vorhang des Zeltes zurückschlug und dem Grafen meldete, dass ein hochgestellter Offizier, der einen Auftrag für ihn habe, ihn zu sprechen wünsche.

Don Louis gab Befehl ihn einzulassen. Der Bote trat ein, und er erkannte sofort den Obersten Suarez in ihm.

Der Oberst legte seinerseits seine Überraschung an den Tag, als er den Mann erkannte, welchen er in Guetzalli gesehen, ohne sich erklären zu können, wer er sei.

Don Louis lächelte über das Erstaunen des Obersten, grüßte ihn höflich und bot ihn an, Platz zu nehmen.

»Mein Herr«, sagte der Oberst, als die ersten Begrüßungen vorüber waren, »ich bin vom General Guerrero beauftragt, Ihnen einen Brief zu überbringen.«

»Man hat es mir bereits gesagt, Oberst«, antwortete der Graf, »ohne Zweifel ist Ihnen der Inhalt des Briefes bekannt?«

»So ziemlich, mein Herr, da ich mündlich einige Worte hinzuzufügen habe.«

»Ich bin bereit, Sie anzuhören.«

»Ich werde Ihre Zeit nicht lange in Anspruch nehmen, mein Herr. Hier ist vor allen Dingen der Brief. «

»Gut«, antwortete der Graf, indem er ihn nahm und auf einen Tisch legte.

»Der General Don Sebastian Guerrero«, fuhr der Oberst fort, »gewährt Ihnen die Bitte, welche Sie ihm die Ehre antun an ihn zu richten, und sagt Ihnen die Hand seiner Tochter zu. Er wünscht nur, dass womöglich die Trauung schleunigst vollzogen werde.«

»Dem steht nichts entgegen.«

»Außerdem wünscht er, dass die Trauung, welcher er mit einer großen Zahl seiner Freunde beiwohnen will, in la Magdalena stattfinde und durch den Pater Seraphin vollzogen werde.«

»Dagegen würde ich einige Einwendungen zu machen haben, Oberst.«

»Ich höre, Caballero.«

»Ich bin bereit, mich durch Pater Seraphin trauen zu lassen, doch wird die Handlung nicht in la Magdalena, sondern hier in meinem Lager stattfinden, welches ich weder verlassen darf noch will.«

Der Oberst runzelte die Brauen.

Der Graf schien es nicht zu bemerken, sondern fuhr fort: »Der General kann der Trauung mit so viel Freunden beiwohnen, wie er will. Da wir leider aber nicht in den freundschaftlichen Beziehungen zueinanderstehen, welche ich wünschen würde, und da ich auf meine Sicherheit ebenso gut bedacht sein muss wie er auf die seine, so wird er mir zehn der einflussreichsten Männer des Staates als Geißeln zuschicken. Dieselben sollen von mir mit der größten Achtung und Rücksicht behandelt werden. Der General kann sie eine Stunde nach vollzogener Trauung und wenn sämtliche Gäste das Lager verlassen haben wieder in Empfang nehmen. Ich erkläre Ihnen, Oberst, dass falls gegen mich oder einen der Leute, die zu befehligen ich die Ehre habe, der geringste Verrat geübt wird, ich die Geißeln sofort erschießen lasse.«

»Wie!«, rief der Oberst aus, »hegen Sie Misstrauen gegen den General Guerrero und glauben Sie nicht an seine Ehre als Caballero?«

»Mein Herr«, antwortete der Graf trocken, »ich habe leider auf meine Unkosten erfahren müssen, was bei gewissen Mexikanern die Ehre des Caballero bedeutet und werde nicht weiter auf den Gegenstand eingehen. Sie kennen jetzt meine Bedingungen, welche anzunehmen dem General frei steht, doch werde ich auf keinen Fall etwas daran ändern.«

»Gut, mein Herr«, sagte der Oberst, den der entschlossene Ton des Grafen einschüchterte, »ich werde die Ehre haben, dem General diese harten Bedingungen mitzuteilen.«

Don Louis verneigte sich.

»Ich zweifle, dass er sie annehmen wird«, fuhr der Oberst fort.

»Das liegt an ihm.«

»Gibt es denn kein anderes Mittel, eine Verständigung herbeizuführen?«

»Ich kenne keins.«

»Für den wenig wahrscheinlichen Fall, dass der General einwilligt, bitte ich mir zu sagen, wie ich es Ihnen auf dem kürzesten Wege mitteilen kann?«

»Das wird am einfachsten durch die Ankunft des Pater Seraphin und der Geißeln geschehen.«

»Wann würde, für den Fall, die Trauung stattfinden?«

»Zwei Stunden, nachdem die Geißeln in meinem Lager eingetroffen sind.«

»Ich entferne mich mein Herr, um meinem Vorgesetzten Ihre Antwort zu überbringen.«

»Tun Sie das, mein Herr.«

Der Oberst entfernte sich.

Der Graf, welcher mit Gewissheit annahm, dass auf seine Bedingungen eingegangen würde, erteilte sofort die nötigen Befehle, um eine Hütte errichten zu lassen, die als Kapelle dienen sollte. Dann schrieb er einen Brief, welches er durch Don Cornelio an Dona Angela überbringen ließ. Der Brief war kurz und enthielt folgende Zeilen:

»Fräulein!

Ich habe die Antwort Ihres Vaters erhalten; sie lautet günstig. Wahrscheinlich wird morgen unsere Trauung stattfinden. Ich wache über Sie und mich.

Graf de Prèbois-Crancé.«

Nachdem er dieses Brief abgeschickt hatte, hüllte sich der Graf in einen Mantel und ging aus, um die Posten zu besuchen und sich zu überzeugen, dass die Wachen ihren Pflichten nachkamen.

Die Nacht war hell und lau. Am Himmel blitzten unzählige Sterne. Die Luft war von tausend Wohlgerüchen erfüllt, von Zeit zu Zeit trug der Wind einzelne Klänge der Jaranas vom Pueblo zu dem Grafen hinüber.

Das Lager war still und dunkel. Die Abenteurer überließen sich unter ihren Toldos und Jacals einer Ruhe, deren sie nach dem angestrengten Marsch dringend bedurften. Die Pferde standen angepflockt in bunter Reihe mit den Maultieren und verzehrten ihren Alfalfa. Die Wachposten schritten, mit dem Gewehr auf der Schulter, langsam um die Verschanzungen herum und blickten hinaus in die Ebene.

Nachdem der Graf eine Weile umhergegangen und sich überzeugt hatte, dass überall die strengste Ordnung herrschte, überließ er sich dem schwermütigen geheimnisvollem Reiz der Nacht, indem er sich an eine Verschanzung lehnte, in die Ferne hinausblickte, ohne einen besonderen Gegenstand aufs Korn zu nehmen, und sich dem träumerischen Einfluss seiner Umgebung überließ.

Von Zeit zu Zeit erhob er zerstreut den Kopf, wenn sich die Posten die Parole zuriefen. Daraufhin überließ er sich wieder dem Strom seiner Gedanken, in welche er bald so vertieft war, dass er zu schlafen schien. Dem war aber nicht so.

Er lehnte bereits seit mehreren Stunden an der Schanze, ohne daran zu denken, sich zurückzuziehen, als sich plötzlich eine Hand leicht auf seine Schulter legte.

So leise die Berührung auch war, genügte sie doch, um ihn aus der Welt der Träume in die Wirklichkeit zurückzurufen.

Der Graf unterdrückte, als er sich umsah, einen Schrei der Überraschung.

Ein Mann klammerte sich von außen an den Wall, über welchem sein Kopf hervorragte.

Der Mann war Curumilla.

Der Häuptling legte einen Finger an den Mund, als wolle er den Grafen zur Vorsicht ermahnen.

Dieser äußerte seine Freude, als er den Indianer erkannte, und neigte sich rasch zu ihm.

»Nun?«, fragte er, indem er sich dicht an sein Ohr neigte.

»Morgen werdet Ihr angegriffen.«

»Wisst Ihr es genau?«

Der Indianer lächelte. »Ja«, sagte er.

»Wann?«

»Nachts.«

»Zu welcher Stunde?«

»Eine Stunde vor Mondaufgang.«

»Durch wen?«

»Durch die Bleichgesichter.«

»Oho!«

»Lebt wohl.«

»Ihr geht wieder?«

»Ja.«

»Sehen wir uns wieder?«

»Vielleicht.«

»Wann?«

»Morgen.«

»Und Valentin?«

»Er wird kommen.«

Der Indianer, den die lange Unterhaltung, die er gegen seine sonstige Gewohnheit hatte führen müssen, obwohl er eben nicht viel Worte verschwendet hatte, ermüdet haben mochte, ließ sich ohne weiter eine Antwort abzuwarten an der Schanze hinuntergleiten.

Louis folgte ihm mit den Augen uns sah, wie er mit schlangenartiger Bewegung auf den Knien fortrutschte und sich geräuschlos entfernte.

Der ganze Auftritt war so schnell vorüber und der Indianer entfernte sich so unbemerkt, dass er geneigt war, das Ganze für einen Traum zu halten. Bald aber erhob sich der Schrei der Eule und wurde zweimal wiederholt.

Das war ein seit langer Zeit zwischen Valentin und dem Grafen verabredetes Zeichen. Er begriff, dass Curumilla ihm nicht nur verkünden wolle, dass er in Sicherheit sei, sondern ihn wiederholt zur Vorsicht ermahnte. Er schüttelte traurig den Kopf, kehrte nachdenklich in sein Zelt zurück und murmelte vor sich hin: »Wieder eine Verräterei!«