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Dracula Untold

Dracula Untold

Die Heimat des Adligen Vlad Tepes wird vom gnadenlosen Sultan Mehmed bedroht, der als gefürchteter Eroberer die Lande unsicher macht. Um seine Frau Mirena, seinen Sohn Ingeras und sein geliebtes Volk zu beschützen, lässt sich der junge Prinz auf eine uralte, mystische Macht ein und muss das wohl größtmögliche Opfer bringen, das von einem Menschen verlangt werden kann: seine Seele. Schließlich wird Vlad Tepes zum ersten Vampir, den die Menschheit je gekannt hat. Als Dracula bekämpft er seine Feinde und setzt alles daran, sein Land und seine Familie aus den Klauen des Sultans zu befreien. Während seine Lieben dem Tod entgehen, ist der Prinz fortan verflucht, als Toter unter den Lebenden zu weilen und seinen Blutdurst an den Kehlen der Menschen zu stillen …

Cast und Crew (Auswahl)
Vlad Tepes / Dracula: Luke Evans, Mirena: Sarah Gadon, Mehmed: Dominic Cooper, Baba Yaga: Samantha Barks, Ingeras, Draculas Sohn: Art Parkinson, Shkelgim: Zach McGowan, Caligula: Charles Dance
Regie:
Gary Shore
Drehbuchautor: Matt Sazama, Burk Sharpless
Original-Charaktere von Bram Stoker
Produzent: Michael De Luca, Set-Dekorateur: François Audouy, Kamera: John Schwartzman, Kostümbildner: Ngila Dickson, Musik: Ramin Djawadi, Schnitt: Richard Pearson

Bevor die Produktion von Dracula Untold anlief, stellte sich so mancher Vampirfreak die Frage, ob der Held Vampirzähne haben wird oder nicht. Hatte Hollywood als Folge des Debakels von Ich, Frankenstein notwendige Schlussfolgerungen gezogen, um aus dem klassischen Stoff genügend Blut zu saugen und die Kinokassen klingeln zu lassen? Die Fusion von Bram Stokers Vampir mit der Legende von Vlad dem Pfähler ging meines Erachtens voll auf. Sie ist überraschenderweise voller Leben, gepaart mit hervorragenden Leistungen der Handlungsträger und einer fesselnden Story, welche sich in einem virtuosem Tempo entwirrt. Luke Eveans ist eine ausgezeichnete Wahl, um mit dem moralischen Konflikt des transsilvanischen Fürsten Vlad zu spielen. Seine betörende Leinwandpräsenz versetzt uns in die Lage, die Beweggründe der Figur, die er verkörpert, zu verstehen. Hat Vlad 1000 Krieger und seinen eigenen Sohn geopfert, um eine Invasion der Türken unterb Führung von Sultan Mehmed II. abzuwehren? Oder opfert er sein eigenes Wohlbefinden, um spezielle vampirhafte Supermächte durch das Trinken des Blutes eines uralten Dämons zu erlangen? Eigentlich hat sich die zweite Frage schon erübrigt, denn der Titel des Films offenbart bereits, dass sich Vlad in den legendären Dracula verwandelt. Während er das tut, öffnen sich Tür und Tor für eine Verarbeitung atemberaubender Actionsequenzen, um die Fledermäuse in die Schlacht zu führen und das Ganze mit klaren, rhytmischen und schnellen Strukturen, wie es Gary Shore getan hat, in Szene zu setzen – eine immer seltenere Leistung in trostlosen Zeiten von Slow-Motion-Aufnahmen und wackligen Handkameras. Entscheidend ist jedoch die Tatsache, dass es der Regisseur verstanden hat, die Charakterisierung der Handlungsträger und die Story nicht zugunsten von Spezialeffekten zu opfern. Dies gibt Luke Evans genügend Raum zum Atmen, um einen Mann überzeugend darstellen zu können, der durch die Liebe beherrscht, aber von der zunehmenden Sucht, seinen Durst mit Blut zu stillen, bedroht wird.  Seine eher psychologische als physische Verwandlung und deren Auswirkungen auf seine geliebte Familie und auf die Menschen führen zu einem emotionalen Ergebnis. Wir glauben ihm, wenn er sagt: »Ich will nur Fieden, das ist alles.« Auch wenn wir miterleben müssen, wenn er Massen von feindlichen Soldaten pfählen lässt. In den letzten Jahren war der Markt mit der Vampirthematik gesättigt. Zum Glück fühlt sich Dracula Untold nicht verstaubt an. Der Film ist der Anfang einer Erfolgsstory, die hoffentlich zu weiteren Ausflügen führen wird. Während es an sinnlicher Atmosphäre in Werner Herzogs Nosferatu – Phantom der Nacht aus dem Jahr 1979 oder an einer herrischen Entwicklung in Francis Ford Coppolas Bram Stoker’s Dracula aus dem Jahr 1992 mangelt, engagiert sich Luke Evans außerordentlich in der Rolle der gebieterischen Symbolfigur. Ein Kinobesuch lohnt sich!

Quelle:

(wb)

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