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Sukkubus Band 19

Sams Entscheidung

»Die Große Entscheidung ist nahe.«
Die in silbernes Licht getauchte Gestalt, deren Konturen denen eines Menschen ähnelten, deutete auf drei Knoten im Geflecht der in verschiedenen Farben leuchtenden Zeitstränge, die als ein kompliziertes und endloses Geflecht weit verzweigt über ihnen und um sie herum schwebten. Einer der Knoten war dunkel und sog wie ein Schwarzes Loch das Licht aus den Strängen, die in ihn hineinflossen. Die aus ihm austraten und sich wie ein Netz aus Finsternis ausbreiteten, schienen das Licht aus allen Strängen zu saugen, die sie berührten oder denen sie nahe kamen. Viele, sehr viele von ihnen brachen abrupt ab. Die, die übrig blieben, wurden dicker und verbreiteten noch mehr Finsternis.
Der zweite Knoten strahlte dagegen in reinem Licht. Ebenso strahlend waren auch die aus ihm austretenden Stränge. Bis zu einem gewissen Grad. Danach brachen viele von ihnen ab, wenn auch nicht ganz so viele wie bei den schwarzen Linien. Die übrig blieben, verstrickten sich in ein Geflecht von schwarzen Strängen, die immer zahlreicher wurden, ehe die Lichtfäden in weiter Ferne endlich den Sieg errangen und die Finsternis zurückdrängten.
Der dritte Knoten war so klein und unscheinbar, dass er in dem endlosen Gewirr der Zeitstränge fast verschwand. Grau und nicht größer als ein Staubkorn. Noch erstaunlicher war, dass er überhaupt existierte.
»Ihr habt recht«, bestätigte das schattenhafte Pendant der Lichtgestalt dessen unausgesprochene Gedanken. »Wir sehen hier ein Wunder, das es noch nie gegeben hat, seit die Großen Entscheidungen beschlossen wurden.«
Das Licht wurde etwas dunkler; ein Zeichen von Betrübnis. »Bewundern wir es, solange es existiert, denn es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass es in der Zukunft noch einmal auftaucht. Soweit wir sehen können, wird es einmalig bleiben.«
Da die beiden Beobachter das buchstäblich endlose Geflecht der Zeitstränge bis mehrere Jahrtausende in der Zukunft sehen konnten, das alle Geschicke der drei Welten zeigte, mochte das stimmen. Denn nur ein einziger, dünner Strang führte zu dem grauen Knoten. Dafür führten sehr viele aus ihm heraus, von denen nur wenige abrupt abbrachen, weil die Wesen – Menschen, Dämonen, Lichtgeschöpfe und Anderswesen –, um deren Lebensfäden es sich handelte, unzeitgemäß starben.
Dieser winzige Knoten bedeutete für die Zukunft der drei Welten das Beste, was hinsichtlich der Großen Entscheidung geschehen könnte.
»Wir sollten wieder einmal eine Wette abschließen«, schlug der Schatten mit einem Hauch von Boshaftigkeit vor. »Wird das kleine Knötchen sich durchsetzen oder für immer verschwinden?«
Die Lichtgestalt betrachtete die drei Knoten. Der schwarze war der Größte und es somit am wahrscheinlichsten, dass die Große Entscheidung zu seinen Gunsten ausfiel. Der Lichtknoten war nur halb so groß. Der graue Winzling hatte gegen sie keine echte Chance.
»Nein, wir wetten diesmal nicht mit euch«, entschied die Lichtgestalt. »Wir warten Samalas Entscheidung ab.«

Hinweis: Die Serie ist nicht mehr auf unserer Webseite verfügbar. Sie wird im Verlag Torsten Low als Taschenbuch veröffentlicht.

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