Heftroman der

Woche

Download-Tipp

Der Welt-Detektiv Band 6

Neueste Kommentare
Archive
Folgt uns auch auf

Tony Tanner – Agent der Weißen Väter – 8.20

Das Komplott der Eisernen – Teil 20

Tony Tanner hatte ein Problem. Oder, um es genauer zu beschreiben, er hatte ein zusätzliches Problem. Die Schwierigkeit, die sich vor ihm auftürmte, schien nicht ganz in den Kosmos des männlichen Daseins zu passen, in dem sich Tony Tanner seiner eigenen Meinung nach ansonsten bewegte, lautete sie doch: Was soll ich anziehen?

Janet Baker hatte etwas von angemessener Kleidung referiert und Tony war sicher, dass dies genau die Formulierung war, deren sich Heathercroft, dieses Obera … bedient hatte. Es konnte gar nicht anders sein, diese wenigen Worte konnten nur dem Gedankendung des Oberschleimers entsprungen sein, hatten sie doch alle Qualitäten einer Fallgrube: Auf den ersten Blick harmlos – und wenn man einen unbedachten Schritt machte, saß man tief unten im Morast und konnte von oben das Gelächter seiner Feinde vernehmen.

Denn, und bei diesen Überlegungen gruben sich Sorgenfalten in Tony Tanners ansonsten recht gut gebügelte Stirnpartie, was, bitte schön, war denn angemessen? Legere Freizeitkleidung, denn schließlich fand dieses Treffen ja in der freien Zeit statt. Oder die formelle Bürokluft – oder gar eine der abgestuften Varianten von Abendgarderobe, die einem Herrn zur Verfügung stand?

Die Chance, dass Tony sich in völlig falscher Umhüllung präsentierte und sich damit dem schweigend-höflichen und damit umso ätzenderen Spott der restlichen Gesellschaft aussetzte, war sehr hoch. Und damit hätte Heathercroft sein Ziel erreicht. Und mit Heathercroft natürlich auch der Vizedirektor, der einen Mann des Direktors als ungehobelten Trottel vorgeführt bekam und dies entsprechend vermerken durfte.

 

Nachdem er eine Weile mit gefurchter Stirn gegrübelt und der Lösung keinen Schritt näher gekommen war – außer dass er den Nonkonformisten oder den Snob abgeben könnte, und für beide Rollen fühlte sich Tony Tanner eigentlich nicht geschaffen – griff er zum Telefon.

Eigentlich hätte es zur Melodie des Tages gehört, dass sein Gesprächspartner nicht an die Strippe zu bekommen war. Aber das Schicksal hatte ein Einsehen mit Tony Tanner und brachte ihm einen hörbar angesäuselten, aber geistig einigermaßen klaren Pillbury an die Strippe.

»Na klaro, Alter, kann ich den Typ anfunken, der dieses Heatherarsch beschattet. Wir haben die volle Kommunion.«

Es dauerte etwas, bis Tony es geschafft hatte, Pillbury sein Begehren verständlich zu machen. Aber schließlich konnte er sicher sein, dass er eine genaue Beschreibung von Heathercrofts Klamotten bekommen würde, und zwar eine knappe Minute, nachdem dieser das Haus verlassen hatte.

Aus einer plötzlichen Intuition heraus brachte er Janet Baker dazu, im Büro des Vizedirektors anzurufen und eine wahrscheinliche Verspätung von Tony Tanner bei dem anberaumten Treffen anzukündigen.

»… noch unterwegs, ich konnte ihn bisher nicht erreichen«, hörte Tony ihre Quietschestimme am Telefon. Als er durch den Türspalt lugte, sah er, dass sie dem Telefon ein derart unschuldig niedliches Gesicht zeigte, dass er sie entweder als geniale Lügnerin oder als hochgradig loyale Mitarbeiterin einstufen konnte. Er entschied sich für die zweite Variante. Mit gewissen Abstrichen, man konnte ja nie wissen.

 

Dann klingelte sein Telefon, und die Baker stellte Pillbury durch. Also hätte sich Tony den Zirkus mit der Verspätung sparen können. Er bekam die gewünschte Beschreibung von Heathercrofts Außenfassade. Zwar war Pillbury als Kommentator für Herrenmode durchaus verbesserungswürdig, aber immerhin wurde Tony deutlich, dass hier in voller Galamontur aufmarschiert wurde. Mit dieser Variante hätte er nie gerechnet, wäre also mit Sicherheit mitten ins Fettnäpfchen gehüpft.

»Willste auch noch die Beschreibung der Tussi?«, fragte Pillbury.

»Wie bitte? Welche Tussi meinst du?«

»Na, die Schnalle, die Schnecke, das Unterteil, das Heatherarsch bei sich hat.«

»Heathercroft war in Damenbegleitung«, gab der verblüffte Tony die zivilere Version von Pillburys Auslassung zum Besten.

»Sag mal, Alter, hast du was an den Ohren oder wie? Ich rede von einer Schlunze. Mein Kumpel sagt, sie hätte am Arm von dem Arsch gehangen und in dem Taxi, das die beiden abgeholt hat, wären schon ein Kerl und ‘ne Schnalle gesessen.«

»Alles klar, gib mir eine Kurzbeschreibung von der Frau.«

»So ‘n Muppet-Fellding um die Schultern – und der Rock schleifte.«

»Was?«

Gut, es handelte sich offensichtlich um eine Pelzstola und ein langes Abendkleid. Heathercroft, dessen angebeteter Vize und ihre Truppe hatten sich also zum Galaabend mit Damen verabredet. Und da anzunehmen war, dass Tony Tanner ohne weibliche Begleitung auftauchte – da er ja von nichts wusste – konnte er sehr gut die Rolle des Deppen einnehmen.

Tony durchschaute den Plan. Er war einfach und darum genial. Tony sollte vor sich selbst derart zum Idioten gemacht werden, dass ihm nur noch die öffentliche Selbstverbrennung auf dem Piccadilly-Circus oder sofortige Kündigung übrig blieb, denn dass die Geschichte in der Agentur die Runde machen würde, mit sämtlichen Verzierungen und Auspolsterungen, die das Gerücht ihrem Gegenstand auf den Leib schneidert, war auch klar.

 

Tony Tanner stand am Fenster und schaute hinaus, konnte aber nur sein eigenes verwischtes Spiegelbild sehen. Er spürte, wie unter seinem Jackett etwas Schweiß aus der Haut trat und sein Hemd befeuchtete.

Im Normalfall stand auf offiziellen Einladungen ein knappes white tie oder black tie, und damit war signalisiert, welche Kluft angebracht und erwünscht war. (Es sei denn man hatte das Bedürfnis, für einen Kellner gehalten zu werden, dann konnte man natürlich auch einen Frack mit schwarzer Binde tragen.) Aber diesen Hinweis hatte sich die Heathercroft-Fraktion bewusst gespart und stattdessen angemessene Kleidung verlangt.

Die ganze Angelegenheit war schlichtweg idiotisch. Sie war in höchstem Maße kindisch und eines halbwegs intelligenten Menschen überhaupt nicht würdig. Aber sie war real. Sie war Ausdruck der geheimen Konventionen und Verabredungen, die diese Gesellschaft zusammenhielten und jedes Mitglied mit ihren Zwängen strangulierten, gnadenloser als jeder Scharfrichter eines archaischen Stammes. Unter den offensichtlichen, soziologisch erfassbaren Verhaltensweisen gab es weitere Ebenen – sanfte Strömungen, die jedes Lebensschiff leise auf die Klippen treiben konnten, unmerklichen Wind, der den Kurs bestimmte; es gab unausgesprochene Sätze, Unterhaltungen, die verstummten, wenn eine Person den Raum betrat, es gab Blicke und winzige Gesten und alles das, kompliziert und subtil wie die Zeichen eines Geheimbundes, waren Linien auf dem Grundriss einer Existenz. Es war dünnes Eis und es konnte nur dann Vergnügen bereiten, wenn man sich auf der Siegerseite wusste. Ja, im Grunde liebte Tony Tanner dieses Spiel. Es gab einem Mann Gelegenheit, Geschmack und Stil zu beweisen – zwei Eigenschaften, die Tony schätzte und die er sich in aller Bescheidenheit selbst zuschrieb. Zumindest ansatzweise. Man hatte die köstliche Möglichkeit, guten Gewissens seiner Eitelkeit freien Lauf zu lassen und sich dabei als Verteidiger der Kultur gegen die Barbarei der Turnschuhträger zu fühlen. Aber nun sah Tony seine Grenzen. Ganz nah vor sich.

 

Nachdem Tony Tanner die Phasen der Wut, der Auflehnung und der Depression durchlaufen hatte, kam ihm ein Name in den Sinn, der ihm Rettung bringen konnte.

Leider hatte die Trägerin dieses Namens vor Kurzem alle Verbindungen zu Tony Tanner abgebrochen.

Aber er hatte keine Wahl. Er musste Lucille Chaudieu auftreiben und sie irgendwie als Begleiterin gewinnen. Tatsächlich, das wurde Tony nun deutlich, mit ihr an seiner Seite war er unbesiegbar. Die Kombination aus umwerfender Schönheit, blitzender Intelligenz und geschmeidiger Selbstsicherheit, die Lucille darstellte, war seine Wehr und Waffe, sie war mehr wert, als würde er die Queen auf dem Buckel mitführen.

Früher waren Francine und er die unbestrittenen Könige jeder Partie gewesen. Mit Lucille konnte er diese Schlachten noch einmal glanzvoll gewinnen – auf höherer Ebene.

Dummerweise zeigte sich seine Superwaffe im Augenblick nicht einsatzbereit.

Das bedeutete Arbeit für Tony Tanner.

 

Er ließ sich im Taxi zu Lucilles Hotel fahren und stürzte in die Vorhalle. Selbst das Bewusstsein, sich hier im Fünf-Sterne-Plus-Plus-Ambiente zu bewegen, konnte seinen Schritt nur wenig mäßigen.

Die Dame war nicht da. Natürlich war sie nicht da. Erstens, weil es immer so ist, andernfalls wäre diese Welt ja perfekt. Zweitens, weil ein Wesen wie Lucille Chaudieu keine moralischen oder ideologischen Hemmungen hatte, Frustration in Konsumrausch umzuwandeln.

Es blieb Tony nichts anderes übrig, sich in einen der Sessel zu setzen und zu warten, ob Lucille auftauchte. Wahrscheinlich war es nicht. Es gab genügend Läden, die noch stundenlang offen waren.

Während er sich bemühte, zumindest äußerlich ruhig zu bleiben, rasselten die Alternativprogramme durch Tonys Gedanken. Damenmäßig sah es bitter aus. Ihm fiel absolut kein weibliches Wesen ein, dass er als Notfall-Begleiterin engagieren konnte. Bisher war Tony Tanner dieser Mangel niemals schmerzhaft zu Bewusstsein gekommen, jetzt aber bedauerte er, die letzten Jahre seines Lebens in spießiger Monogamie und nicht als polygamer Playboy verbracht zu haben.

Ihm kam sogar der Einfall, dass er Pillbury engagieren könnte, um mit ihm zusammen als Homo-Pärchen aufzutreten. Wenn schon der Untergang, dann aber richtig, ein wagnerianisches Inferno aus Pauken, Posaunen und blankem Wahnsinn. Aber so ganz konnte Tony diese Vorstellung auch wieder nicht gefallen. Nein, mochte er der letzte bekennende Heterosexuelle des Königreiches sein, aber diese Fahne würde er auch im Untergang noch hochhalten.

 

Dann hörte er den Klang von Schritten, der ihm sofort bekannt vorkam. Es gab ein winziges Zögern, Lucille hatte ihn bemerkt, schritt aber erhobenen Hauptes und ihm Rascheln diverser Tüten mit dem Aufdruck exklusiver Boutiquen an ihm vorbei.

Tony hüpfte aus dem Sessel, als wäre es ein Schleudersitz und stürzte hinter ihr her.

»Lucille, ich muss mit dir reden.«

»Verschwinde oder ich beginne zu schreien.«

»Lucille, bitte sei vernünftig.«

»Bin – ich und darum beginne ich immer dann zu schreien, wenn mich ein grand salaud im Foyer belästigt. Zieh Leine, du blöder englischer Rammler, trois, deux, un …«

Tony stellte sich direkt vor sie und schaute ihr in die wütend funkelnden, dunklen Augen. Zum ersten Mal seit langer Zeit schaute er wirklich und bewusst in diese Augen und er spürte, wie ihr Anblick ihn stürzen ließ, in eine unendliche Tiefe, aus der es keine Rettung gab.

»Na los, Süße, schrei los, schrei um Hilfe!«, fauchte Tony, »schrei schon, los doch! Es ist mir egal.«

Sie schüttelte den Kopf, dass ihr Haar flog.

»Oh nein, Tony-Salaud ist das nicht egal. Er ist ein angepasster Spießer, der stirbt, wenn er öffentlich Skandal macht. Ihm ist es peinlich, in der Öffentlichkeit zu niesen. Und darum verpiss dich endlich, salaud.«

»Schrei doch! Soll ich mitschreien?« Tony holte tief Luft. Er war sich selbst nicht sicher, ob er seine Ankündigung wahr machen würde. Auszuschließen war es jedenfalls nicht, denn er befand sich plötzlich auf einem Gefälle und spürte, wie seine Emotionen Fahrt aufnahmen. Außerdem hatte das Paar, das so erregt diskutierte, schon erste Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Also, es kam nicht mehr darauf an.

»Warum schreist du denn nicht?«, giftete Tony weiter.

»Salaud.«

»Ich muss mit dir reden, verstehst du.«

»Vergiss es, zieh ab.«

»Ich muss, Lucille.«

»Salaud.«

»Lucille, bitte …«

»Salaud, salaud, salaud.«

 

Aber während Lucille ihm dies entgegenfauchte, schwand das Funkeln aus ihren Augen und ein weicher, feuchter Schimmer gab ihnen einen anderen Glanz. Sie biss sich auf die Lippen, zögerte, dann nutzte sie eine ihrer Tüten, um Tony zur Seite zu schubsen. In dieser Tüte befand sich ein recht fester Schuhkarton, in dem sich wiederum ein Paar weiße Pumps mit Riemchenverschluss und schwindelerregend hohen Stilettoabsätzen befanden, die die Firma Prada zu einem Preis, der sich an der Höhe der Absätze orientierte, zu verkaufen bereit gewesen war.

Die Kante des besagt robusten Schuhkartons traf eine der empfindlichen Stellen an seiner lädierten Bauchpartie und Tony klappte mit einem unterdrückten Zischeln zusammen wie ein Taschenmesser. Er musste sich beherrschen, um nicht laut aufzuschreien. Und doch wuchs die Hoffnung in ihm – immerhin, sie hatte ihn berührt, wenn auch schmerzhaft und wenn auch nur mit einem Schuhkarton.

»Mein Gott, Tony, was ist?«

»Nicht hier«, keuchte Tony, »gehen wir zum Aufzug.«

Vornübergebeugt, die Hand auf die betreffende Stelle gedrückt, schlurfte Tony Tanner in Richtung des Aufzugs. Lucille drückte den Knopf, indem sie kurz den Ellenbogen vorstieß. Das war einerseits dadurch bedingt, dass ihre Handkapazität tütenmäßig belegt war. Aber Tony hatte inzwischen gelernt, solche kleinen Bewegungen abzuschätzen und war sicher, dass Lucille Chaudieu in den letzten Wochen gelernt hatte, ihre Umwelt nicht allein durch Charme, sondern auch durch Tritte und Schläge zu entwaffnen.

»Also, was ist los mit dir?«, wiederholte Lucille ihre besorgte Frage, während sich Tony langsam und vorsichtig wieder aufrichtete.

Mit einem hellen Klingeln öffnete sich die Tür der Aufzugkabine, ein älteres Ehepaar schritt Arm in Arm hinaus und machte Platz für die nächsten Benutzer.

So blieb Tony Zeit, sich die Antwort auf Lucilles Frage zurecht zu legen. Angesichts der Tatsache, dass er sie als Begleiterin gewinnen musste, erschien ihm die dramatische Variante als angebracht. Ein wenig Gewissensbisse über ihr Verhalten würde Tony helfen.

 

Er wartete, bis sich die Tür lautlos geschlossen hatte und der Aufzug sanft anfuhr. Lucille hatte den Knopf für das oberste Stockwerk gedrückt. Tony wusste, dass sich die Preise in dieser Herberge wie dieser Aufzug verhielten – je weiter oben, desto höher. Und ganz oben waren sie schon als astronomisch zu bezeichnen. Wenn der Conte tatsächlich die Unterbringung von Lucille Chaudieu arrangiert hatte, dann schätzte er die Dame als äußerst verwöhnt ein. Für einen Moment kam ein bitterer Geschmack in Tonys Mund. Sollte es etwas zu bedeuten haben, dass der Conte Lucille auf derart luxuriöse Weise untergebracht wissen wollte? War zwischen den beiden vielleicht … Tony schaute Lucille an und traf auf ihren forschenden Blick. Sofort schlug sein Verdacht in Verärgerung über sich selbst um.

»Du willst wissen, was los ist«, knirschte er. »Ich werde es dir zeigen.«

Und damit schlug er sein Jackett zur Seite, griff nach seinem Hemd und riss es auf. Es war, wie nicht anders zu erwarten, ein qualitativ hochwertiges Herrenkleidungsstück und daher wehrten sich die Knöpfe auch heroisch gegen den Angriff. Aber angesichts der Brachialgewalt, mit der Tony Tanner seinen Auftritt durchzog, hatten sie keine Chance, sprangen einer nach dem anderen ab und kullerten durch die Aufzugkabine.

Tony Tanner hatte eine perfekte Szene geliefert, absolut bühnenreif – allerdings eher für den jugendlichen Revoluzzer in einem Sturm-und-Drang-Stück passend und mit dem Text: »So willst du Blut, Tyrann? Nimm diese meine Brust als Opfer deines wütend’ Degens!«

 

Das Prasseln der Hemdenknöpfe hatte auf Tony eine stark beruhigende Wirkung. Er schätzte seinen Auftritt nun als überzogene Theatralik ein. Anders formuliert: Er kam sich saublöde vor.

Lucille allerdings war beeindruckt. Sie sah die Verbände, die Tonys Körper mumienartig einhüllten, und stieß einen erschreckten Schrei aus, weil sich an einer Stelle – dort wo die Ecke des robusten Schuhkartons getroffen hatte – ein matter roter Fleck zeigte.

Ihr Blick pendelte zwischen diesem Fleck und Tonys Gesicht.

»Was ist passiert?«, flüsterte sie.

»Man hat mich zu meiner Beerdigung eingeladen, und weil ich mich sträubte, habe ich nun mehr Farben an mir als ein Werk von Picasso. Verstehst du, ich sehe meistenteils aus wie ein rohes Steak, es tut verteufelt weh, wenn sich nur eine Fliege draufsetzt«, fauchte Tony und verlieh sich innerlich selbst einen Preis für den besten Nachwuchsdichter.

»Darum, darum also«, flüsterte Lucille und schlug mit feuchten Augen die Hand vor den Mund. »Es tut mir so leid. Ich war so froh dich zu sehen, ich wollte dich einfach nur in den Armen halten und darum …« Der Rest ihres Satzes verlief in unverständlichem Murmeln.

Mademoiselle Chaudieu war als kluge Frau in der Lage, innerhalb von Zehntelsekunden Informationen über ihr Liebesleben zu sammeln und zu verarbeiten. Jetzt erkannte sie, dass es darum wesentlich besser gestellt war, als sie nach der ersten Begegnung mit Tony Tanner befürchtet hatte. Nachdem diese Information in ihr Seelenleben eingespeist war, schlug ihre weiblich-mütterlich-praktische Seite zu.

»Du siehst aus wie ein Penner«, war der Satz, der sich aus diesen subtilen psychischen Vorgängen ergab.

Lucille ging graziös in die Hocke und begann, die abgefallenen Knöpfe einzusammeln, während Tony immer noch breitbeinig in Theaterpose stand.

»Ich werde sie dir gleich annähen«, fuhr Lucille fort. Dann fiel ihr Blick noch einmal auf Tonys Taille und ihre Zunge fuhr instinktiv über ihre knallrot geschminkten Lippen.

»Hattest du schon immer diese Bauchmuskeln? Die kann man selbst durch den Verband erkennen!«

»Meine Mutter sagt, früher hätte ich ein niedliches Babybäuchlein gehabt.«

»Niedlich ist es jetzt nicht mehr … … aber es gefällt mir.« Lucilles Stimme hatten einen kehligen Klang bekommen. Ihre Finger strichen vorsichtig und kaum spürbar über den Verbandsstoff.

 

Keiner der beiden hatte bemerkt, dass der Aufzug zum Stillstand gekommen war.

Nun glitt die Tür auf. Die drei Japaner, die auf ihn gewartet hatten, sahen den Rücken eines breitbeinig stehenden Mannes mit offenem Jackett und geöffnetem Hemd, vor dem eine Frau kniete.

Die beiden vorne stehenden Asiaten erstarrten angesichts dieses Bildes, aber weil der dritte Mann die Situation nicht sofort erkannt hatte und vorwärtsging, wurden sie in den Aufzug geschoben. Die Dame hatte sich blitzartig wieder hingestellt und spielte mit gesenktem Kopf mit einigen Knöpfen, die sie in der Hand hielt. Der Herr machte lediglich Platz für die drei weiteren Passagiere und betrachtete sich ansonsten in dem Spiegel an der Seitenwand, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.

So fuhren die fünf Personen bis in das oberste Stockwerk, wo sich die Dame mit gesenktem Kopf entfernte, gefolgt von dem Herrn, der lässig eine Hand in die Hosentasche schob, mit der anderen eine Anzahl Einkaufstüten ergriff und den Japanern zum Abschied höflich zunickte.

Die Tür schloss sich und der Aufzug fuhr nach unten.

»Ich hatte euch doch gesagt, dass die obere Etage einen Sonderservice bekommt«, bemerkte der eine Mann auf Japanisch.

»Mein Gott, war das peinlich«, sagte Lucille Chaudieu, als sie die Senator-Suite betraten.

»Stimmt, die Japaner haben bestimmt geglaubt, du beherrschst die Technik nicht richtig«, sagte Tony Tanner.

»Wenn du mal ein richtiges Arschloch sehen willst, dann zeige ich dir, wo der nächste Spiegel hängt!«

»Wessen Bild hast du denn draufgeklebt?«

Lucille formte unwillkürlich ihre Finger zu Krallen und Tony hielt es für angebracht, die Situation zu entschärfen, indem er an die Restmenschlichkeit der temperamentvollen Französin appellierte.

Er tat dies, indem er dezent, aber dennoch unübersehbar zusammenzuckte und eine Hand auf den Verband drückte, an genau der Stelle, die von durchsickerndem Blut eine etwas kitschige rosa Färbung angenommen hatte.

 

Die Reaktion war wie erhofft. Lucille kümmerte sich nicht um ihre Jagdbeute aus dem Konsumparadies, sondern begann, Kissen auf eines der opulenten Sofas zu stapeln.

»Setz dich hierhin«, befahl sie und verbarg unter ihrem autoritären Tonfall ihre Besorgnis. Tony gehorchte und Lucille setzte sich an seine Seite. Ihre Hand lag auf seinem Knie.

»Verzeihung, wenn ich eben etwas pampig war«, bat sie.

»Mein Fehler«, bekundete Tony großmütig. »Ich glaube, meine Bemerkung war nicht hilfreich.«

»Stimmt – kein bisschen.«

»Entschuldige. Ich wollte dich mit meinem Witz und Esprit beeindrucken«, gestand Tony grinsend.

»Auf diese Art kannst du vielleicht bei den kleinen Engländerinnen Punkte sammeln. Bei mir müsstest du es mit etwas Intelligenz versuchen.«

»Schön, jetzt hast du deine Retourkutsche bekommen. Vielleicht könnten wir jetzt alles auf null stellen und noch einmal neu anfangen?«

Statt einer Antwort hauchte sie nur einen Kuss auf Tonys Wange. »Schön dich zu sehen.«

»Ich habe dich vermisst«, sagte Tony und war sich der Wahrheit dieses Satzes so bewusst, wie selten einer Sache in seinem Leben.

»Zieh dich endlich aus«, befahl Lucille. Sie stand auf und verschwand im Nebenraum.

 

Als sie zurückkam, hatte sie eine kleine Tasche in der Hand. »So etwas sollte die moderne Frau stets bei sich haben.«

Und damit holte sie Nadel und Faden heraus und begann, die Knöpfe an Tonys Hemd anzunähen. Sie konnte das mit erstaunlicher Geschwindigkeit, betrachtete schließlich sorgfältig ihr Werk und warf Tony das Hemd zu.

Der holte tief Luft und begann Lucille zu erklären, wie ihr gemeinsames Abendprogramm aussehen sollte.

»Du hast dich also nur an mich herangeschmissen, um mich bei deinen Kollegen vorzuführen«, kam prompt die Reaktion, die Tony befürchtet hatte.

»Lucille, hör mir jetzt mal bitte zu«, sprach Tony Tanner mit milder Stimme und sanftem Blick und legte dabei die Fingerspitzen aneinander. »Wenn du nicht mitkommen willst, könnte ich das verstehen. Das hat auch nichts mit unserer Versöhnung zu tun. Nein, du hast recht, bleib hier und entspanne dich, du bist einfach nicht wert, diesen Idioten vorgeführt zu werden.«

»Und wen nimmst du dann unter den Arm? Dein Quietscheentchen? Oder deine Ex?«

»Lucille, bitte, das ist doch völlig egal.«

»Nichts ist egal. Du glaubst wohl, du kannst mich einfach so in diesem Kabuff zurücklassen!« Lucilles Arme vollführten eine große Geste und umfassten die derart abgewertete Senatorsuite mit 180 Quadratmetern Wohnfläche.

 

Tony legte die Fingerspitzen an die Lippen. Das wirkte sehr nachdenklich, geradezu meditativ und hatte zudem den Vorteil, sein maliziöses Lächeln zu verdecken. Lucille war unterdessen aufgesprungen, hatte mit schnellen Schritten den Abstand zwischen zwei Tischen abgemessen und stand nun, die Arme in die Hüften gestemmt, vor ihm. Sie sah wunderschön aus in ihrem Zorn. Lucille verzog die Lippen und blies sich eine Strähne aus dem Gesicht.

»Du findest das alles enorm witzig, ja? Der Herr hat sein Vergnügen.«

»Natürlich, Frauen, die sich künstlich aufregen, haben mich schon immer amüsiert«. – Das war die Antwort, die Tony Tanner schließlich doch nicht gab.

Stattdessen sagte er mit entwaffnender Ehrlichkeit: »Ich brauche dich.«

Lucille glitt zurück an seine Seite, konnte sich im letzten Moment von einer Umarmung zurückhalten und beließ es bei der Hand auf Tonys Knie.

Tony blieb dem Prinzip Ehrlichkeit treu und erzählte offen, um was es an diesem Abend ging. Und er fügte ein Kapitel über Heathercroft und den Direktor der Agentur an.

»So etwas nenne ich Loyalität«, fasste Lucille ihre Meinung zusammen.

»Man könnte auch sagen, eine Hand wäscht die andere«, wiegelte Tony ab. »Sagen wir mal so, wenn der alte Direktor tatsächlich seinen Hut nehmen muss, dann bläst mir auch der Wind ins Gesicht. Und ich könnte nicht einfach mal eben einige Monate in der Weltgeschichte herumreisen.«

»Verstehe.« Ganz augenscheinlich gefiel es Lucille, ein wenig in einem Intrigenspiel mitmischen zu können. Hier schlug ganz entschieden die Lektüre von Dumas während ihrer Mädchenzeit durch.

Sie erklärte Tony, dass sie sich entsprechend präparieren müsste, was Tony wiederum daran erinnerte, dass auch er noch nicht den gewünschten äußeren Zustand erreicht hatte.

 

Also fuhr Tony zurück in seine Wohnung und tänzelte eine Weile nervös vor seinem Kleiderschrank umher. Es ging schließlich nicht darum, lediglich die Blöße zu verhüllen. Dies hier war ein kreativer Akt, eine Selbsterschaffung, ein stummes Theaterspiel, geschrieben in der Sprache von Stoff und Farbe, mit Tony Tanner in der Hauptrolle. Schließlich betrachtete er sich im Spiegel und war recht zufrieden – dunkelblauer Spenceranzug mit Seidenbesatz am Kragen, Smokinghemd mit Schleife und dazu eine goldbestickte Weste als absoluter Eyecatcher. Dass Einstecktuch und Fliege die Komposition auf raffinierteste Weise zugleich abrundeten und durch feinsinnigen Kontrast interessanter machten, verstand sich von selbst. Tony zeigte seinem Spiegelbild den erhobenen Daumen. Das passte. Zugleich leger und auf subtile Weise kultiviert. Die darin enthaltene Botschaft sollte selbst ein Reptil wie Heathercroft verstehen können. Sie lautete im Klartext: LEG DICH NICHT MIT MIR AN, DU MISTKERL. Paviane, so glaubte sich Tony Tanner zu erinnern, zeigen für ähnliche Botschaften den Popfarben-Popo oder ihr Geschlechtswerkzeug. Das war auch nicht schlecht, aber es machte bestimmt nicht soviel Spaß.

Passend zum Abend setzte Regen ein. Ein trüber Dunst hing schwer über den Dächern und schien das Licht aufzusaugen wie ein gieriger Schwamm.

 

Das Taxi bog von der Straße ab und rollte über die Hoteleinfahrt. Bevor Tony den Eingang erreicht hatte, kam ihm aus der Halle eine Gestalt entgegen, verhüllt in einem langen Mantel mit Kapuze. Wenn sie sich nicht bewegt hätte, wie es nur eine Lucille Chaudieu konnte, dann hätte Tony sie für ein Mitglied eines klerikalen Ordens gehalten.

Der aufwendig uniformierte Türwächter begleitete Lucille mit einem riesigen Regenschirm, bis sie auf den Rücksitz des Taxis geglitten war. Aufatmend warf sich Tony neben sie und nannte dem Fahrer die Adresse ihres Ziels.

Lucille ließ sich immer noch nicht dazu herab, die Kapuze auch nur ein wenig zurückzuschieben. Ihre Vorliebe für große Auftritte hatte sie also in der letzten Zeit nicht verloren. Keiner von ihnen hatte das Bedürfnis nach einer Unterhaltung. So schauten sie schweigend hinaus auf einen Stadt, die in Dunst eingewickelt schien wie in weiches Seidenpapier.

Auf der Fahrt hatte Tony Tanner Gelegenheit sich zu fragen, was die Wundertüte neben ihm wohl enthalten mochte. Er tippte auf ein körperbetontes Abendkleid – sehr körperbetont – und freute sich schon auf Heathercrofts hervorquellende Augen. Möglicherweise kombinierte Lucille aber auch einen eher maskulinen Anzug mit einer Spitzenbluse. Auch das hatte eine garantiert blutdrucksteigernde Wirkung.

Sie hatten eine ziemlich große Verspätung. Tony hatte Janet Baker gebeten, diese Verspätung mit irgendeiner Ausrede anzukündigen. Trotzdem war es nichts, was die Situation leichter machte. Es war immer unangenehm, sich in den Lanzenwald abschätzender Blicke zu werfen, wenn eine Gesellschaft schon längere Zeit Gelegenheit hatte, eine gemeinsame Atmosphäre zu schaffen.

 

Immer noch vermummt huschte Lucille hinter Tony zur Garderobe des Restaurants. Tony zog seinen Mantel aus und legte ihn auf den Tisch. Dann drehte er sich zu Lucille um.

»Du kannst den Mund wieder zumachen«, sagte Lucille nach einer Weile. »Ich fühle mich ausreichend bestätigt.«

»Verzeihung Gnädigste, ich war nur etwas überrascht.«

»Dafür habe ich ja in den letzten anderthalb Stunden auch hart gearbeitet.«

»Ja, doch«, bestätigte Tony trocken, »man kann dir einen gewissen Erfolg nicht abstreiten.«

Tatsache war, dass Lucille hinreißend aussah, mehr als hinreißend. Im Grunde war das fast so etwas wie ihr Normalzustand, also kein Grund für eine Maulsperre. Aber sie schien sich in ein anderes Wesen verwandelt zu haben, vielmehr in ein Wesen, dessen Existenz Tony vielleicht geahnt, das er aber noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Angefangen von den Haaren, die in sanften Wellen auf die bloßen, hell schimmernden Schultern rieselten, bis zum letzten Volant ihres weit fallenden Abendkleides, war Lucille in die Haut einer sanftäugigen, romantischen Schönheit geschlüpft. Sie war die perfekte Verkörperung des scheuen Rehs, dessen schlanke Glieder den Jagdinstinkt jedes Mannes ebenso fürchteten, wie sie ihn herausforderten und auch ersehnten.

Tony war sich klar, dass er auch im Lendenschurz hätte erscheinen können. Niemand wäre es aufgefallen, wenn er Lucille an seiner Seite hatte.

»Du siehst atemberaubend aus, aber wir passen nicht zusammen«, gestand Tony etwas kläglich.

Lucille nahm lächelnd seinen Arm.

»Mon Cher, du siehst gut aus. Ich sehe sehr gut aus. Das passt immer zusammen.«

»Ich wusste gar nicht, dass du eine romantische Seite hast«, sagte Tony, als sie zusammen der Gesellschaft zustrebten.

»Du hast dir eben noch nicht genügend Mühe gegeben, mich zu entdecken.« Es klang, als zitierte Lucille eine Überschrift aus einer Frauenillustrierten.

Dann schaute sie Tony von der Seite an.

»Außerdem fragst du dich, warum ich mich in diese Klamotten geworfen habe, stimmt’s? Erstens hatte ich Lust dazu. Und zweitens muss man die bösen Jungs ja nicht noch ärgern, wenn man sie schon nicht verprügeln kann.«

»Du willst dich bei Heathercroft einschmeicheln, was?«

»Natürlich«, schnurrte Lucille. »Ich werde mich ihm hingeben, wild und hemmungslos, sofern er mir deinen Kopf auf einem Silbertablett serviert.«

***

Dies war genau der Zeitpunkt, an dem auf der anderen Seite der Weltkugel Steele sagte: »Heben Sie die Hände ganz hoch und rühren Sie sich nicht. Wir können sowieso nichts tun« und Little antwortete einen Hauch zu kess: »Ich hatte gar nicht vor, etwas zu tun!«

***

Da waren sie also – der Vizechef, Heathercroft und die ganze Corona. Tonys Nackenhaare sträubten sich, als er den Vizechef sah, diesen Mann, an dem alles rundlich war, als hätte man eine früher einmal kantige Person abgeschliffen. Er strahlte behäbiges Wohlwollen aus. Der Eindruck war so zutreffend wie der Friede, der über dem ungetrübten Spiegel eines Krokodilteiches schwebt. Daneben saß Heathercroft, inzwischen noch wichtiger geworden, und jeden Zuwachs an Wichtigkeit mit einem Mehr an Körpermasse beantwortend. Tony entging das Glitzern in seinen Augen nicht, als er Lucille vorgestellt wurde. Lucille hätte ihr Silbertablett samt schmückendem Beiwerk ohne Probleme bekommen können.

Der Abend, arrangiert unter dem Motto Da wir demnächst eng zusammenarbeiten werden, sollten wir uns auch persönlich besser kennenlernen, schleppte sich für Tony dahin. Lucille hingegen unterhielt sich blendend. Sie hatte plötzlich wieder diesen ebenso starken wie niedlichen und leicht verruchten Akzent, wie gemacht für einen TV-Spot, der Seidendessous an die Frau bringen will. Heathercroft verschoss glitzernde Breitseiten von Charme und Witz, und Lucille hing gebannt an seinen Lippen, das Kinn auf die gefalteten Hände gelegt. Tony plauderte intensiv mit Heathercrofts Begleiterin, einer hübschen, fürchterlich aufgedrehten und unerträglich affektierten Brünetten. Da Tony die Technik beherrschte, mit aufmerksamem Gesicht die Ohren auf Durchzug zu stellen und zugleich einige Stichworte auszufiltern, um mit deren Hilfe verständnisvolle Nachfragen zu formulieren, überstand er die Unterhaltung ohne bleibende geistige Schäden.

 

Irgendwann im Laufe des fortgeschrittenen Abends, als sich die Sitzordnung gelockert hatte, stand Heathercroft neben Tony. Er schwieg eine Weile, schien sich innerlich an einem Triumph zu weiden, der schließlich ein boshaftes Grinsen auf seine feisten Züge malte.

»Wie kommt eine Pfeife wie du nur an so ein Superweib?«

»Die bekommt man in französischen Supermärkten in der Tiefkühltruhe«, antworte Tony ruhig, »man muss sie vor dem Genuss nur ein wenig heiß machen …«

»Und du hast keine Angst, dass sie dir davonläuft?«, fragte Heathercroft lauernd.

»Ich hab ihr eine Kennnummer auf die linke Popobacke tätowieren lassen, falls sie sich verläuft.«

Heathercroft bekam in dieser Unterhaltung keinen Stich. Das ärgerte ihn, und seine leicht angespannte Miene bekam jetzt einen boshaften Glanz. Denn Heathercroft hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Eigentlich war es nicht nur ein einfacher Trumpf, sondern es war das Ass der Asse, die Mutter aller Trümpfe!

»Ach so ja, Tanner«, begann Heathercroft, und seine Stimme vibrierte im Vorgefühl des kommenden Sieges, »da gibt es noch etwas, was ich dir schon seit Langem sagen wollte.«

Fortsetzung folgt …