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I am a Hero – Band 1

Hideo Suzuki ist ein etwas sonderbarer Durchschnittstyp, gefangen in einem gleichförmigen Alltag zwischen seinem Job als Manga-Assistenzzeichner und seiner Freundin Tekko. Der einzige Ausweg, den er sich aus dieser Gleichförmigkeit geschaffen hat, ist ein imaginärer Gesprächspartner, der für Hideo durchaus körperlich vorhanden ist. Eines Tages wird Hideo Zeuge eines Unfalls, nach dem sich das tödlich verletzte Unfallopfer erhebt und weggeht. Zunächst ist Hideo geschockt und tut als Erlebnis als Teil seiner Vorstellungen ab. Doch auch in den Nachrichten häufen sich ungewöhnliche Meldungen.

Bereits auf den ersten Seiten wird der 35-jährige Hideo als psychisch labiler Sonderling charakterisiert, der aus dem Betreten seines eigenen Apartments ein Ritual macht, als fürchte er, dass dort jemand auf ihn lauert. Bald darauf erkennt man, dass sein kindlicher Gesprächspartner ebenfalls nur in Hideos Kopf existiert. Der Traum vom Ruhm als berühmter Mangaka bleibt ihm sowohl durch seinen fehlenden Ehrgeiz als auch durch die tägliche Tretmühle als Assistenzzeichner verwehrt. Einigermaßen überrascht ist man dann auch, dass Hideo eine Freundin hat, die allerdings ebenfalls einen sehr labilen Eindruck macht. Nicht gerade die klassische Identifikationsfigur. Entsprechend schwer ist es, mit dem Charakter Hideo warm zu werden. Fast interessanter sind da die im Hintergrund ablaufenden Nachrichtenmeldungen, die bereits auf die kommende Zombieepidemie hindeuten.

Auch wenn der Funke aufgrund der befremdlich agierenden Hauptfigur nicht recht überspringen will, muss man I AM A HERO eine gelungene Subtilität bescheinigen. Hideo wird in diesem ersten Band sehr gut vorgestellt und das Ende deutet darauf hin, dass die Story nun Fahrt aufnimmt und Hideo im Laufe der geplanten acht Bände tatsächlich zu einem ungewöhnlichen Helden werden kann.
Zeichnerisch kann I AM A HERO nicht ganz überzeugen. Oft sind die Gesichtsausdrücke überspitzt gezeichnet und wirken damit karikaturenhaft.

Die Leseempfehlung ab 16 ist nicht nur den blutigen Spitzen geschuldet – etwa wenn die bei einem Autounfall halb enthauptete Frau plötzlich aufsteht und weggeht – sondern auch dem recht freien Umgang mit Sex. Da wird schon gerne mal über die ungewöhnlich große Spermamenge beim Oralhöhepunkt gewitzelt und dass sich Hideo wohl schon länger keine Erleichterung mehr verschafft hat.

Fazit:
Die subtile Vorstellung eines sehr ungewöhnlichen Helden. Das Finale verspricht mehr Drive in den Folgebänden.

Copyright © 2012 by Elmar Huber

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Kengo Hanazawa
I am a Hero, Band 1
I am a Hero
Carlsen Manga, Hamburg
2012
Taschenbuch, Horror, Drama
240 Seiten, 7,95 Euro
ISBN: 9783551794918
Empfohlen ab 16 Jahren
Aus dem Japanischen
von Nadja Stutterheim