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EDOM

Mark Fahnert
EDOM

Thriller, E-Book, Luzifer Verlag,  Bochum, Mai 2014, 300 Seiten, 4,99 Euro, ISBN: 9783943408508, Cover von Timo Kümmel
Ab Juni auch als Paperback erhältlich, ISBN: 9783943408485 für 12,99 Euro

In einem geschändeten Grab liegt ein toter Wachmann, die ausgehobene Graberde fehlt. Der erste Fall für Sybille Baker, die neu zur Kölner Kriminalpolizei kommt, gestaltet sich alles andere als einfach, denn die Kripo sieht zunächst keinen Zusammenhang. Stück für Stück finden sich dann doch einzelne Puzzleteile, die sich nach und nach zusammenfügen, doch die Ermittlungen führen die Beamten zu Stanislav Loev, der scheinbar nur für eine alte Legende lebt, die er seit seiner Kindheit wie besessen versucht wahr werden zu lassen. Doch wie passt der Mord an dem Wachmann dazu und vor allem, warum fehlt die Graberde?

Man nehme einen schreibenden Kriminalbeamten, eine alte Prager Legende und dazu eine der interessantesten Städte Deutschlands, und schon hat man einen Thriller, den es in der Form eher selten zu lesen gab. Starke Charaktere prägen die Geschichte, Kölner Lokalkolorit macht sie lebendig und wohlige Schauer sorgen für den nötigen Nervenkitzel, den ein guter Thriller beim Lesen begleiten sollte. Dass dies alles ohne ausschweifende Gewalt und blutige Szenen auskommt, machte es für mich beim Lesen besonders spannend. Es blieb die ganze Zeit genug Freiraum für die eigene Fantasie.

Mark Fahnert beginnt die Story mit zwei Handlungssträngen. Einer versetzt den Leser zunächst in die Vergangenheit und beschreibt den Beginn von Loevs Suche und Besessenheit, der andere dreht sich um den Mord auf dem Melatenfriedhof. Der Zusammenhang bleibt vorerst im Dunkeln, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, umso mehr lassen sie die Zusammenhänge erkennen, bis es zu einem Finale kommt, mit welchem wohl kaum ein Leser rechnet. Ich für meinen Teil war jedenfalls überrascht von der letzten »Offenbarung«, die sich bot und den Kreis am Ende schloss.

EDOM hat mich zwei Abende aufs Beste und Spannendste unterhalten. Dabei lernte ich Menschen kennen, die real zwar nicht existieren, die aber eine unglaubliche Präsenz ausströmten; allen voran Klaus Brehmer, den man beim Lesen quasi vor sich sitzen, rauchen und Kaffee trinken sieht. Und einen Besuch in Köln kann man danach auch ganz gut verschieben, denn auch hier zeigt der Autor eine unglaubliche Detailverliebtheit in die schönen aber auch finsteren Ecken der Domstadt.

Was soll ich noch schreiben? Ich fand EDOM grandios und wer mehr wissen will … bei dem Preis von 4,99 Euro braucht man doch nicht lang überlegen. Kauft das Buch und taucht ein in eine Story, die bis ins letzte Detail durchdacht, ausgereift und formuliert ist.

(ab)